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Geschlechterdiskurse in den Medien: Turkisch-deutsche Presse in Europa PDF

278 Pages·2013·1.499 MB·German
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Geschlechterdiskurse in den Medien Meltem Kulaçatan Geschlechterdiskurse in den Medien Türkisch-deutsche Presse in Europa Meltem Kulaçatan Erlangen, Deutschland Zgl. Dissertation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2012 Originaltitel „Geschlechterbeziehungen im Pressediskurs der Europaausgaben von Hürriyet und Zaman“ Mein Dank gilt der FAZIT-STIFTUNG für die freundliche Gewährung einer Publika- tionsbeihilfe. ISBN 978-3-658-00970-0 ISBN 978-3-658-00971-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-00971-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Danksagung Nun ist es vollbracht und ich möchte an dieser Stelle den Menschen danken, die mich während dieser Arbeit beruflich, intellektuell und emotional begleitet ha- ben: Mein herzlicher und großer Dank gilt meinen beiden Gutachtern: Professor Mathias Rohe, für seine weitsichtigen Denkanstöße, seine Begleitung, die kon- struktiven Gespräche, stetigen Ermutigungen, seine Großzügigkeit und sein Ver- trauen. Professor Christoph Schumann, der mir während meines Studiums Sinn gebender und inspirierender Lehrer gewesen ist und während meiner Dissertation ein umsichtiger und kluger Austauschpartner. Zutiefst in Dankbarkeit verbunden bin ich Eva Pöllinger. Für ihre Freund- schaft, ihren geduldigen, nie müde werdenden Zuspruch, ihr Verständnis für meine Zweisprachigkeit, für ihre sensible sowie konstruktive Lektüre. Ich danke Imke Leicht für ihre aufbauende und fundierte Lektüre. Mein großer Dank gilt meinen Kollegen Peter Lintl und Christian Wolff für die spontane Lektüre sowie für ihr Organisationstalent vor und nach meiner Disputation. Mein weiterer Dank gilt PD Dr. Hans-Jörg Sigwart für seinen verständigen und freundschaftlichen Rat. Ich danke Dr. Jörn Thielmann für seine fachliche Unterstützung. Für seine Formatierungskünste und seine Bereitschaft, sich in wohltuender Lässigkeit meiner Arbeit zu widmen, danke ich Julian Ressel sehr. Ich danke meinen Freundinnen Tina Beck und Silke Komet für ihre unermessliche Freude, ihren Stolz und ihren nie versiegenden Optimismus, auch in den weniger lichten Momenten dieses Lebensabschnittes. Ich möchte aus ganzem Herzen meiner Mutter Aydan Sönmezer danken. Sie war mit ihrer Vorstellung von Integration während der 1980er ihrer Zeit um mindestens zwanzig Jahre voraus. Ihrem Bildungs- und Kulturverständnis, den stetigen Erinnerungen aus meiner Kindheit und Jugend an die Frauen aus ihrer Generation in Deutschland und in der Türkei verdanke ich meinen Zugang zu den Themen in meiner Arbeit und Lehre, die weit über das hier vorgelegte Resul- tat hinausgehen. 6 Danksagung Ich danke Thilo Dingfelder, dem Vater meiner Tochter, für sein persönli- ches Beistehen und seinen Glauben in mich. Mein größter und innigster Dank gilt meiner Tochter Salome Tuana. Sie musste sehr oft auf mich verzichten, ins- besondere während der Schlussphase meiner Dissertation. Für ihre Geduld, ihre Liebe und ihre Phantasie bin ich ihr unendlich dankbar. Ihr sei dieses Buch ge- widmet. Erlangen, im März 2013 Meltem Kulaçatan Inhalt Einleitung ..................................................................................................... 13 1 Theoretische Grundlagen ............................................................. 29 1.1 Öffentlichkeit, transnationale Öffentlichkeit und Teilöffentlichkeit ... 29 1.1.1 Teilöffentlichkeit in Deutschland und im deutschsprachigen Raum ...................................................... 34 1.2 Der Geschlechterbegriff nach Luce Irigaray ....................................... 41 1.3 Grundlagen der Diskurstheorie und diskursanalytischen Methodik .... 54 1.4 Hürriyet und Zaman: Massenmedium und Ethnomedium ................... 65 1.4.1 Definition: Ethnomedien ...................................................... 65 1.4.2 Charakterisierung der türkischsprachigen Tageszeitungen Hürriyet und Zaman ............................................................. 72 1.4.2.1 Hürriyet ............................................................................. 72 1.4.2.2 Zaman ............................................................................... 75 1.5 Konfliktlinien im öffentlichen Pressediskurs zwischen Laizismus und Islamismus in den Türkeiausgaben von Hürriyet und Zaman ..... 91 1.5.1 Theoretische Ausgangspunkte ............................................. 91 1.5.2 Darstellungen der Konfliktlinien in der Öffentlichkeit der Türkei ................................................................................. 101 1.5.3 Zwischenfazit ..................................................................... 120 2 Begriffsdefinitionen im Pressediskurs der Europaausgaben von Hürriyet und Zaman ........................................................... 123 2.1 Zwangsheirat, Zwangsehe und arrangierte Ehe ................................. 123 2.2 „Ehrenmorde“, Zwangsehen und arrangierte Ehen im medialen und wissenschaftlichen Diskurs in Deutschland ...................................... 131 2.3 Der Gewaltbegriff im Diskurs der Geschlechter ............................... 142 8 Inhalt 3 Diskursanalytische Untersuchung des Geschlechterverhältnisses im Pressediskurs der Europaausgaben von Hürriyet und Zaman .............................. 155 3.1 Methodik ........................................................................................... 155 3.1.1 Einführung ......................................................................... 155 3.1.2 Vorgehensweise entlang der „Kritischen Diskursanalyse“ .................................................................. 159 3.1.3 Strukturierung der Diskursfragmente ................................. 161 3.2 Einordnung der Hürriyet-Serie in den medialen Diskurs der Mehrheitsöffentlichkeit .................................................................... 162 3.2.1 Seyran Ate(cid:250): „Unter Migranten gibt es Gewalt.“ ............... 166 3.2.2 Necla Kelek: „Wer über Gewalt hinwegsieht, macht sich mitschuldig.“ ...................................................................... 168 3.2.3 Yasemin Karaka(cid:250)o(cid:247)lu: „Die Lebensumstände beeinflussen das Gewaltpotenzial“ ..................................... 171 3.2.4 Feridun Zaimo(cid:247)lu: „Die Frauen müssen stark sein.“ ......... 176 3.2.5 Armin Lachet: „Eure Kampagne ist ermutigend.“ ............. 188 3.2.6 Canan Topçu: „Deutschland erforscht die türkische Frau.“191 3.2.7 Sevim Da(cid:247)delen: „Echte Empathie kann zur Lösung der Probleme beitragen.“ .......................................................... 194 3.2.8 Evrim Baba: „Wir sollten keine Generalisierungen vornehmen.“ ....................................................................... 198 3.2.9 Elif C(cid:213)nd(cid:213)k: „Die Frauen dürfen nicht über einen Kamm geschoren werden.“ ............................................................ 201 3.2.10 Gaye Petek, Gründerin des „Hand in Hand“-Vereins in Paris: „Die Mehrheit der Frauen wird misshandelt.“ .......... 206 3.2.11 Zwischenfazit ................................................................... 220 3.3 Berichterstattung über muslimische Frauen in der islamischen Welt in der Zaman-Serie: „Frauen in islamischen Ländern. Porträts aus der islamischen Geographie“ ............................................................ 227 3.3.1 Palästina: Maha Shamas: „Es ist sehr schwierig, Liebe zu lehren, während das Massenmorden weiter andauert.“ ...... 229 3.3.2 Malaysia: Marina Mahathir: „Wir kämpfen um die Frauenrechte, die der Islam uns zugesteht.“ ....................... 232 3.3.3 Malaysia: Zainah Anwar: „Die von der Polygamie ausgehende Gefahr drängt die Frauen in eine schwache Position.“ ............................................................................ 234 3.3.4 Pakistan: Nilüfer Bahtiyar: „Gesetze, die Frauen benachteiligen, haben wir geändert.“.................................. 237 Inhalt 9 3.3.5 Algerien: Luisa Ighil Ahriz: „Die Strände waren sowohl für Hunde als auch für Araber verboten.“ .......................... 239 3.3.6 Algerien: Nora Bouzida: „Wir können sowohl modern als auch religiös sein.“ ............................................................. 241 3.3.7 Zwischenfazit ..................................................................... 242 3.4 Untersuchung des Pressediskurses aus der Europaausgabe der Zaman zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Fall Leyla (cid:249)ahin ............................................... 246 3.4.1 Kommentar von Adem Güne(cid:250): „Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat das Kopftuch nicht verboten. Er hat eine Empfehlung an die Türkei ausgesprochen.“ .................................................................. 248 3.4.2 Kommentar von Joost Lagendijk und Cem Özdemir: „Das Kopftuch-Verbot steht der Türkei nicht.“ .................. 249 3.4.3 Kommentar von Mustafa Ünal: Das „Kopftuch-Verbot“ ... 251 3.4.4 Reportage: Ay(cid:250)egül Do(cid:247)an: „Trotz des EuGH können wir hier frei studieren.“ ....................................................... 253 3.4.5 Kritik am Kopftuch-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ............................................................ 254 Konklusion ................................................................................................. 257 Literatur- und Quellenverzeichnis ........................................................... 269 Es ist unsere Aufgabe, uns daran zu erinnern, dass wir lebendige und schöp- ferische Menschen bleiben müssen. Aber die Erfüllung dieser Aufgabe kann nur das Werk beider Hälften der Welt sein: der männlichen und der weibli- chen. Luce Irigaray, 1991 I have a painful response and long experience with the oft-cited prophetic statement ‚Paradise lies at the feet of the mother‘, an idiom pretending that unconditional honor belongs to the one whose biology was created with the capacity to hold life under her breast and then in due time release it (…) But it is just an idiom. It is not an actual goal to be achieved by policy, economic structures, and legal codes, especially in neo-conservative circles and other places of male privilege. Amina Wadud, 2006 Der Glaube lässt den Menschen in einem Universum leben, das er kennt und ihm Geborgenheit und das Gefühl einer höheren Harmonie vermittelt. Sie bewahrt ihn vor den negativen Folgen der Entfremdung. Die Entfremdung hat eine positive Seite, weil sie Klärung herbeiführen kann. Aber sie wirkt, wenn sie ohne Halt und Grenze ist, zerstörerisch. Wenn du einen Menschen liebst, dann brauchst du ein Maß an Nähe. Du zerstörst die Liebe, wenn du dich vollkommen von ihr fernhältst. So ist das mit der Materie, der Umwelt, dem Leben, mit Gott. Nasr Hamid Abu Zaid, zitiert nach Navid Kermani, 2002

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