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Geschichte und Theologie: Studien zur Exegese des Alten Testaments und zur Religionsgeschichte Israels PDF

408 Pages·2003·11.496 MB·German
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Rainer Albertz Geschichte und Theologie Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Herausgegeben von Otto Kaiser Band 326 W DE G Walter de Gruyter · Berlin · New York 2003 Rainer Albertz Geschichte und Theologie Studien zur Exegese des Alten Testaments und zur Religionsgeschichte Israels unter Mitarbeit von Gabi Kern herausgegeben von Ingo Kottsieper und Jakob Wöhrle W DE G Walter de Gruyter · Berlin · New York 2003 © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. ISBN 3-11-017633-5 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.ddb.de > abrufbar. © Copyright 2003 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechdich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikrover- filmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druckvorlage: Dr. Ingo Kottsieper, Göttingen mit ε-Τρ.Χ/ S-LATX F Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co., Göttingen Vorwort »Artikel« und »Vortrag« sind zwei wichtige Gattungen, mit denen sich ein Geisteswissenschaftler zu Wort meldet, um einer neuen Einzelerkenntnis, einer These oder aber einem Einwand gegen die Ansicht anderer in der wissenschaftlichen Gemeinschaft Gehör zu verschaffen. Auch wenn Ar- tikel und Vorträge zeitlich und räumlich voneinander getrennt erscheinen, so geben sie dennoch die Ansichten eines Autors wieder und spiegeln in ihrer Gesamtheit die Kohärenz seines Denkens und seine Entwicklung wider. Die Gattung »Aufsatzsammlung« bekommt dadurch eine beson- dere Berechtigung, indem sie unterschiedliche Veröffentlichungen eines Autors in den durch seine Grundthesen und Methodik begründeten Zu- sammenhang stellt. Auf besonderes Interesse darf eine solche Sammlung dann hoffen, wenn der Autor durch seine Forschung und seine Publika- tionen in seinem Fachgebiet methodisch und inhaltlich innovativ und die Diskussion befruchtend wirkt. Dies ist nun bei Rainer Albertz unzweifelbar der Fall. Das Erschei- nen seiner zweibändigen »Religionsgeschichte Israels in alttestamentli- cher Zeit« im Jahr 1992 (GAT 8/1-2) hat eine breite Diskussion in Gang gesetzt. Nicht nur die Tatsache, daß nun im deutschsprachigen Raum nach langer Zeit wieder eine umfassende Religionsgeschichte Israels erschie- nen ist und damit die Frage nach einer »Religionsgeschichte oder Theo- logie des Alten Testaments«1 aufgeworfen hat, sondern auch der me- thodische Ansatz, den Rainer Albertz hier gewählt hat, verschaffte dem Werk große Aufmerksamkeit. Er beschreibt die Religionsgeschichte Is- raels nicht als eine Entwicklungsgeschichte abgehobener Ideen oder ei- nes Nationalcharakters, sondern konsequent aus einem religionssoziolo- gischen Blickwinkel. Darin greift er die Erkenntnis der Dialektik zwi- schen sozialen und politischen Situationen bzw. Interessen einerseits und theologischen bzw. religiösen Aussagen andererseits auf, die in der 2. Hälfte des 20. Jh. besondere Bedeutung gewann, aber in der alttesta- 1 So der Titel des Jahrbuchs für Biblische Theologie 10 (Neukirchen-Vluyn 1995), das insbesondere die durch Rainer Albertz' Werk angestoßene Diskussion über die Bedeutung der Religionsgeschichte im Kontext der Theologie widerspiegelt. VI Vorwort mentlichen Wissenschaft vielfach zu wenig beachtet bleibt. Durch den Versuch, die disparaten Aussagen des Alten Testaments nicht nur dia- chron zu erklären, sondern sie konsequent vor ihrem sozialgeschichtli- chen Hintergrund darzustellen, bekommt die »Religionsgeschichte Isra- els« eine Lebendigkeit, die der vitalen Bedeutung der in ihr behandelten religiösen Aussagen in »Israel« zu ihrer Zeit entspricht. Und sie ist theo- logisch darin bedeutsam, daß sie die religiösen Aussagen Israels nicht materialistisch als lediglich interessengeleitete abtut, hinter denen allein macht- oder besitzhungrige Gruppen gestanden hätten, sondern an ihnen auch die theologische Grundlegung der Befreiungserfahrung Israels und die niemals aufgegebene ethische Forderung nach Gerechtigkeit aufzeigt. Die seltsam widersprechenden Einwände, die das Werk von unterschiedli- chen Seiten erfahren hat, nämlich einerseits, daß eine Religionsgeschichte Israels einer Theologie des Alten Testaments zuwider laufe, andererseits aber, daß es sich de facto bei der von Rainer Albertz vorgelegten Reli- gionsgeschichte um eine verkappte Theologie handele, erklären sich dar- aus, daß er bewußt als Theologe seine religionsgeschichtliche Forschung treibt. Religionsgeschichtlich ist sie darin, daß sie die Methoden der mo- dernen Religionsgeschichte auch gerade in ihrer religionssoziologischen Dimension zugrundelegt und benutzt. Theologe ist Rainer Albertz aber darin, daß er die Aussagen des Alten Testaments auch als Zeugnisse von Erfahrungen ihrer Träger mit Gott begreift. Die im vorliegenden Band gesammelten 15 schon bisher veröffentlich- ten Aufsätze und die zwei bisher unveröffentlichten Vorträge zeigen, daß die sozialgeschichtliche Ausrichtung eine durchgehende Konstante der wissenschaftlichen Arbeit von Rainer Albertz ist, die z.B. auch schon sei- ne Habilitation über »Persönliche Frömmigkeit und offizielle Religion« (CThM 9, Stuttgart 1978) bestimmt hat. Sie belegen aber auch, wie er die sozialgeschichtliche Fragestellung im Kontext und im Zusammenspiel mit den klassischen exegetischen Methoden für die Auslegung einzelner Texte oder die Behandlung unterschiedlicher Fragestellungen fruchtbar macht. Dabei hat er auch die Traditionsgeschichte im Blick, wobei ihn, wie vornehmlich die ersten sechs Aufsätze belegen (1-134), der Vergleich zwischen mesopotamischen und biblischen Traditionen besonders inter- essiert. Ein zweiter Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Frage nach den (sozial-)geschichtlichen Hintergründen, die letztlich zu den zentralen, das Alte Testament in seiner Jetztgestalt prägenden Traditionen geführt ha- ben. So kreisen die Aufsätze 12-15 und der bisher unveröffentlichte Vor- trag Nr. 16 um die Frage nach den Deuteronomisten und ihrem geistes- geschichtlichen Umfeld (257-301) sowie der weiteren Entwicklungen in Vorwort VII exilischer und nachexilischer Zeit (303-357). Der sechste und siebte so- wie der achte und neunte Aufsatz zeigen, wie Rainer Albertz jeweils einen Themenkomplex aus den verschiedenen Perspektiven betrachtet. So wird einerseits die Hiobtradition (107-134) und eine Rechtstradition Israels (157-185) mit mesopotamischen Traditionen verglichen, andererseits aber ihre inneralttestamentliche Bedeutung besonders unter sozialgeschichtli- chen Fragestellungen erhellt (135-156.187-208). Die beiden Aufsätze zur prophetischen Tradition spiegeln in ihrer Fokussierung auf die Frühzeit Jeremias (209-238) und die exilisch-nachexilische Fortschreibung der Je- sajaprophetie im Deuterojesajabuch (239-255) das besondere Interesse an der Herausbildung der biblischen Traditionen in spävorexilischer, exili- scher und persischer Zeit wider. Den Abschluß bildet ein bisher unveröf- fentlichter Vortrag, der an der Fragestellung nach der Entwicklung des Monotheismus nicht nur die religionsgeschichtliche Arbeit von Rainer Albertz nochmals illustriert, sondern auch dessen Relevanz für die heu- tige Theologie und Ethik aufzeigt (359-382). Die Herausgeber hoffen, mit dieser Auswahl an Aufsätzen und Vorträ- gen von Rainer Albertz der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht nur darin einen Dienst geleistet zu haben, daß sie ihr manche Wege in die Bibliothek abnimmt, sondern auch darin, daß durch ihre Zusammenstel- lung die Arbeit und die bisherigen Ergebnisse von Rainer Albertz über seine international beachteten Bücher hinaus in ihren vielen Details und in ihrer - wie die Herausgeber meinen - wegweisenden methodischen Be- deutung erneut fruchtbar werden. Die Bereitschaft des Herausgebers der BZAW, Prof. Dr. Dres. Otto Kaiser, sowie des Verlages de Gruyter, diesen Sammelband im Rahmen der BZAW erscheinen zu lassen, ist für uns ein guter Grund, daß diese Hoffnung nicht unberechtigt ist. Prof. Dr. Dres. Otto Kaiser sowie dem Verlag sind wir hierfür zu tiefem Dank verpflich- tet. Ebenso danken wir den Verlagen der Zeitschriften und Sammelbände, in denen die Aufsätze zuerst erschienen sind, daß sie uns bereitwillig ge- stattet haben, die bei ihnen erschienenen Beiträge erneut abzudrucken. Wenn auch die Aufsätze neu gesetzt wurden, so wurden doch der Wort- laut sowie die Besonderheiten der jeweiligen Publikation hinsichtlich der Zitierungsweisen und Stellenangaben beibehalten. Lediglich offenkundi- ge Druckfehler und unbeabsichtigte formale Abweichungen wurden still- schweigend berichtigt. Mithin entsprechen die Abdrucke wortgenau den Originalen, deren Seitenzahlen in der Kopfzeile in eckigen Klammern angegeben werden. Die exakte Stelle des Seitenumbruchs ist zudem im Text mit | gekennzeichnet. Im Aufsatz »Die Intentionen und die Träger des Deuteronomistischen Geschichtswerks« (257-277) wurden die End- VIII Vorwort in Fußnoten umgewandelt. Die ursprünglichen Seitenzahlen der Fußno- ten werden hier zusätzlich in der Kopfzeile nach einem / angegeben. Eine Ausnahme stellt der Beitrag »Der >Weise< und die >fromme Weisheit< im Hiobbuch aus der Perspektive der >Freunde<« (135-156) dar, bei dem es sich um die deutsche Fassung eines ursprünglich englisch erschienenen Aufsatzes handelt. Hier wurde auf eine Angabe der Korrespondenz zu den Seitenzahlen der englischen Fassung verzichtet. Wir möchten an dieser Stelle Frau cand. theol. Gabi Kern herzlich dan- ken, die uns tatkräftig unterstützt und mit großer Sorgfalt den neuen Satz mit den Originalen verglichen hat. Am Ende des Vorwortes sei den Herausgebern noch ein persönliches Wort erlaubt. Anlaß dieser Sammlung ist der 60. Geburtstag, den Rainer Albertz im Erscheinungsjahr feiert. Ihm sind die Herausgeber persönlich durch eine teilweise langjährige Zusammenarbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiter bzw. Assistent verbunden und zu tiefem Dank verpflichtet - Dank für die Lehre, die sie von diesem engagierten Lehrer erhalten konn- ten, Dank für die Ermutigungen, Freiräume und Unterstützungen für die eigene Forschung, die von Rainer Albertz stets wohlwollend, aber auch kritisch begleitet wurde und wird. Die Herausgeber hoffen somit, daß dieser Band nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft nützlich, sondern auch für Rainer Albertz ein sichtbares Zeichen ihrer Dankbarkeit ihm gegenüber ist, das sie ihm anläßlich seines Geburtstages geben wol- len - in der Erwartung, von ihm in den kommenden Jahren noch manches lernen und lesen zu können! Göttingen / Münster, im Januar 2003 Ingo Kottsieper - Jakob Wöhrle Inhalt Vorwort V Die Kulturarbeit im Atramhasls im Vergleich zur biblischen Urgeschichte 1 »Ihr werdet sein wie Gott«. Gen 3,1-7 auf dem Hintergrund des alttestamentlichen und des sumerisch-babylonischen Men- schenbildes 23 Das Motiv für die Sintflut im Atramhasls-Epos 49 Die Frage des Ursprungs der Sprache im Alten Testament 65 Ludlul bei nemeqi - eine Lehrdichtung zur Ausbreitung und Vertiefung der persönlichen Mardukfrömmigkeit 85 Der sozialgeschichtliche Hintergrund des Hiobbuches und der »Babylonischen Theodizee« 107 Der »Weise« und die »fromme Weisheit« im Hiobbuch aus der Perspektive der »Freunde« 135 Hintergrund und Bedeutung des Elterngebots im Dekalog 157 Die Theologisierung des Rechts im Alten Israel 187 ler 2-6 und die Frühzeitverkündigung Jeremias 209 Das Deuterojesaja-Buch als Fortschreibung der Jesaja-Prophetie .... 239 χ Inhalt Die Intentionen und die Träger des Deuteronomistischen Ge- schichtswerks 257 Wer waren die Deuteronomisten? Das historische Rätsel einer literarischen Hypothese 279 Die Exilszeit als Ernstfall für eine historische Rekonstruktion ohne biblische Texte: Die neubabylonischen Königsinschrif- ten als >Primärquelle< 303 Die verhinderte Restauration 321 Zur Wirtschaftspolitik des Perserreiches 335 Jahwe allein! Israels Weg zum Monotheismus und dessen theo- logische Bedeutung 359 Abkürzungsverzeichnis 383 Register der Bibelstellen 389 Nachweis der Erstpublikationen 395

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