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Geschichte des politischen Denkens: Band 3: Neuzeit. Teilband 3: Die politischen Strömungen im 19. Jahrhundert PDF

291 Pages·2008·19.808 MB·German
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Geschichte des politischen Denkens, Band 3, 3 Henning Ottmann Geschichte des politischen Denkens Von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit J. Verlag B. Metzler Stuttgart ·Weimar Henning Ottmann Geschichte des politischen Denkens Band 3: Neuzeit Teilband 3: Die politischen Strömungen im 19. Jahrhundert Mit 3 Abbildungen J. Verlag B. Metzler Stuttgart ·Weimar Der Autor: Henning Ottmann, Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Mün chen; Mitherausgeber der >>Zeitschrift für Politik<< und des >>Philosophischen Jahr buchs<<. Bei J. B. Metzler ist erschienen: >>Nietzsche-Handbuch<<, 2000. Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-476-02286-8 ISBN 978-3-476-00373-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-00373-7 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2008 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2008 Vorwort Dieser Band ist der Geburt und der Entfaltung der politischen Strömungen gewid met. Sie sind allesamt Kinder des 19. Jh.s.: der Konservatismus, der Liberalismus, der Sozialismus, der Anarchismus. Unter den Schlagworten verbergen sich jeweils eine Fülle von Positionen. Der Konservatismus beispielsweise kann liberal oder ge genrevolutionär, romantisch oder sozial sein. Der Liberalismus ist sozial, national oder libertär, der Sozialismus utopisch oder »wissenschaftlich<<. Der Anarchismus tritt in individualistischer oder kollektivistischer Form auf, ist pazifistisch oder ter roristisch. Als Maßstab dient im folgenden, wie es den jeweiligen Strömungen ge lingt, die Errungenschaften der politischen Moderne vor den ihr (auch) eigentümli chen destruktiven Tendenzen zu bewahren. Der Konservatismus, der selbst ein Phänomen der politischen Moderne ist, kann modernitätsverträglich sein. Er kann sich sogar als Rettung der Moderne vor deren Selbstzerstörerischen Tendenzen verstehen. Zugleich kann er aber auch in radikaler Antimodernität erstarren und sich in einer modernitätsunverträglichen Trauer über die unwiederbringlichen Verluste des Fortschritts verlieren. Der Liberalismus kann der Fürsprecher der modernen Rechte und der Verfassungen, der Freiheit und der Vielfalt der Lebensformen sein. Er kann aber ebenso ultraliberal oder libertär die Äste absägen, auf denen man sitzen will. Der Sozialismus kann eine Antwort sein auf die im 19. Jh. unübersehbar werdende >>soziale Frage<<. Er kann dies jedoch nur, wenn er sich mit der in der Moderne errungenen Freiheit verbindet und diese nicht im Namen von Gleichheit und Gerechtigkeit selber wieder aufs Spiel setzt. Der Anarchismus wiederum verspricht von vorneherein mehr, als er halten kann. Sein Versprechen der Herrschaftsfreiheit ist uneinlösbar und allenfalls als Gedan kenübung und theoretische Herausforderung für herrschaftslegitimierende Theo rien attraktiv. In manchen seiner Formen wird er selbstwidersprüchlich, da er sich mit Kollektivismus und Terrorismus verbündet. Jede der politischen Strömungen hat die ihr eigenen Gefahren. Jede ist eigenartigerweise extremismusfähig. Zusätzlich zu den politischen Strömungen werden in diesem Band zwei Denker gewürdigt, die aus der Reihe tanzen: Tocqueville und Nietzsche. Sie sind keiner Strömung zuzurechnen und vielleicht sind sie gerade aus diesem Grund besonders instruktiv. Tocqueville ist weder eindeutig liberal noch konservativ, Nietzsche anti politisch oder apolitisch und doch von größter politischer Wirkungskraft. Das 19.Jh. geht einen erstaunlichen Weg. Von einer sich noch einmal vollenden den Kultur, für welche die Philosophie des Deutschen Idealismus (Kant, Fichte, He gel) und die klassische Dichtung (Goethe, Schiller) stehen mag, zu den Brüchen, die durch die Verabschiedung der über 2000 Jahre lang anerkannten klassischen Theo rie, durch die Verweltlichung des Christentums und durch die Zersplitterung der ehemals einheitlichen geistigen und politischen Welt entstehen. Simple Maßstäbe wie der einer reinen Fortschritts- oder Verfallsgeschichte sind im Blick auf dieses VI Vorwort Jahrhundert nicht mehr möglich. Die moderne Emanzipation zu bewahren, ist eine Aufgabe, die nur mit der Moderne und zugleich gegen sie verfolgt werden kann. Sie kann nur gelingen, wenn sich der Wille zur Modernitätsbewahrung mit dem Willen zur schonungslosen Modernitätskritik vereint. Die politische Moderne ist keine Einheit. Sie ist ein Bündel bewahrungswürdiger und selbstzerstörerischer Tendenzen. Das ist bereits im 19. Jh. der Fall, nicht erst in der Krise, die in der er sten Hälfte des 20. Jh.s unübersehbar wird. Für Hinweise und kritische Lektüre danke ich Frau Frauke Höntzsch, M. A., Herrn Dr. Dirk Lüddecke, Herrn Stefano Saracino, M. A., Herrn Dr. Peter Seyferth und Herrn Dr. Klaus Weber. Für die Mühe der Schreibarbeiten sei Herrn Konrad Göke, Herrn Wolf Marx und vor allem Frau Marianne Wischer gedankt. Widmen möchte ich diesen Band dem verstorbenen Freund Kar! Graf Ballestrem (t 9. Mai 2007). Wie gerne hätte ich mit ihm weiter diskutiert über Burke, über Marx und über den von ihm verehrten Tocqueville. Es hat nicht sollen sein. München, im Mai 2008 Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V XX. Konservatismus . . . . . . . . . . . 1 1. Ursprung, Begriffsumfeld, Typologie 1 2. Liberaler Konservatismus (Burke, v. Gentz) 4 2.1. Edmund Burke (1 730-1797) . . . . . . . . 4 2.1.1. Ein Ire in England, ein Bürgerlicher unter Aristokraten, ein Philosoph und Politiker . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2.1.2. >> Philosophical Inquires into the Origins of Our Ideas of the Sublime and Beautiful<< (1757) .......... . 6 2.1.3. Mixed government, freie Abgeordnete, Parteien . . 7 2.1.4. >>Reflections on the Revolution in France<< (1790). 8 2.1.5. Naturrecht und Geschichte ... 12 2.2. Friedrich v. Gentz (1764-1832) oder Edmund Burke auf deutsch 15 2.2.1. Das bewegte Leben des Friedrich v. Gentz 15 2.2.2. Von Kant zu Burke . . . . . . . . . . . . 16 2.2.3. Amerikanische und Französische Revolution im Vergleich (1800) 18 2.2.4. Gentz und die Restaurationspolitik . 19 3. Romantischer Konservatismus 20 3.1. Die Deutsche Romantik . . . . . 21 3.2. Adam Müller (1779-1829) ... 22 3.2.1. Die Unzuverlässigkeit in Person? 22 3.2.2. >>Die Elemente der Staatskunst« (1809) 23 3.2.3. >>Von der Notwendigkeit einer theologischen Grundlage der gesamten Staatswissenschaften und der Staatswirtschaft insbesondere« (1814) ............ . 27 3.3. Thomas Carlyle (1795-1881) oder Die Suche nach Heroen in unheroischer Zeit 28 3.4. Benjamin Disraeli (1804-1881) ....... . 30 4. Gegenrevolutionärer Konservatismus (de Bonald, de Maistre, Donoso Cortes) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.1. Louis Gabriel Ambroise Vicomte de Bonald (1754-1840) 33 4.2. J oseph Marie Comte de Maistre (1 75 3-1821) . 35 4.3. Juan Donoso Cortes (1809-1853) ............ . 37 5. Der Sozialkonservatismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 5.1. Lorenz v. Stein (1815-1890) oder Die Idee des sozialen Königtums 41 VIII Inhalt 5.2. Victor Aime Huber (1800-69), Hermann Wagener (1815-89), Adolph Wagner (1835-1917), Carl Rodbertus-Jagetzow (1805-75) 43 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 XXI. Liberalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 1. Der englische Liberalismus (Bentham, Mill) 60 1.1. Jeremy Bentham (1748-1832) ...... . 62 1.1.1. >>A Fragment on Government<< (1776) .. . 63 1.1.2. »An Introduction to the Principles of Moralsand Legislation<< (1789) 65 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.1.3. »Panopticon; or the Inspection House<< (1791) .... 68 1.1.4. »Anarchical Fallacies<< (1791-95, veröffentlicht 1816) 70 1.1.5. Strittige Fragen . . . . . . . . . 71 1.2. John Stuart Mill (1806-1873) 73 1.2.1. »Autobiography<< (1873) 73 1.2.2. »Utilitarianism<< (1861) ... . 75 1.2.3. »Ün Liberty<< (1859) .... . 79 1.2.4. »Considerations on Representative Government<< (1861) . 83 1.2.5. »Principles of Political Economy<< (1848 ff.) 86 1.2.6. »The Subjection ofWomen<< (1869) ........... . 89 1.3. Walter Bagehot (1826-1877) ............... . 90 2. Der deutsche Frühliberalismus (Rotteck, Dahlmann, v. Mohl) 93 2.1. Carl v. Rotteck (1 775 -1840) . . . . . . . . . 94 2.2. Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) 96 2.3. Robert v. Mohl (1799-1875) ........ . 98 XXII. Tocqueville (1805-1859). Ein Denker der Demokratie zwischen alter und neuer Welt 108 1. »De la Democratie en Amerique<< (1835/40) . 110 2. »L'Ancien Regime et la Revolution<< (1856) 124 3. Rezeptionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 XXIII. Sozialismus und Kommunismus - utopisch und »wissenschaftlich« 133 1. Frühsozialistische Utopien (Owen, Cabet, Fourier) 133 1.1. Robert Owen (1771-1858). Von »New Lanark<< nach »New Harmony<< 134 1.1.1. Philanthropische Reformen in New Lanark 134 1.1.2. »A New View of Society<< (1812-14) .... 136 1.1.3. »Report to the County of Lanark« (1820) . 137 1.1.4. »New Harmony<< (1825-27). Die Probe aufs Exempel? . 137 Inhalt IX 1.2. Charles Fourier (1772-1837) und die Phalangen 139 1.2.1. »Das Fragment über den Handel<< (1849) .. . 140 1.2.2. >>Theorie des quatre mouvements« (1808) .. . 141 1.3. Etienne Cabet (1788-1856) und sein »Ikarien« 144 1.3.1. »Voyage en Icarie« (1839) .......... . 144 1.3.2. »Nach Ikarien, Brüder nach Ikarien! « . . . . . 146 2. Karl Marx (1818-1883) oder Der »wissenschaftliche Kommunismus« . . . . . . . . . . 147 2.1. Persönliches . . . . . . . . . . . . 149 2.2. Der junge Marx (1841-1844/45) . 150 2.2.1. Die Kritische Theorie . . . . . . . 151 2.2.2. Rousseauistische Anfänge . . . . . 154 2.2.3. »Die Pariser Manuskripte« (1844) oder Humanismus, Kommunismus und die Aufhebung der »Entfremdung« 158 2.3. Der ältere Marx . . . . . . . . . . . 162 2.3.1. Der Historische Materialismus . . . . . . . . . . 162 2.3.2. Staat und Gesellschaftsformationen . . . . . . . 164 2.3.3. »Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte« (1852) 166 2.3.4. »Der Bürgerkrieg in Frankreich« (1871) ..... 168 2.3.5. Rußland und die USA. Die beiden Weltmächte und der Kommunismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 2.3.6. Marx und Lassalle oder Marx und die Sozialdemokratie 175 2.3.7. »Das Kapital« (1867, 1885, 1894) ........... . 177 2.3.8. Anhang: »Das Manifest der kommunistischen Partei« (1848). Ein Blick zurück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 3. Spätsozialistische Utopien (Bellamy, Morris, Butler) 183 XXIV. Der Anarchismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 1. Individual-Anarchismus (Godwin, Proudhon, Stirner) 200 1.1. William Godwin (1756-1836) und die »Enquiry concerning political justice« (1793) ....... . 200 1.2. Pierre-Joseph Proudhon (1809-65) ............ . 202 1.2.1. »Qu'est-ce que la propriete?« (1840) ........... . 202 1.2.2. »Systeme des contradictions economiques ou Philosophie de la misere« (1846) ....... . 203 1.2.3. Religion, Föderation, Revolution . . . . . . . 204 1.3. Max Stirner (1806-1856) .......... . 206 2. Kollektiv-Anarchismus (Bakunin, Kropotkin) 211 2.1. Michail Alexandrowitsch Bakunin (1 814-76 ) 212 2.1.1. Revolution als Beruf . . . . . . . . . . . . . . 212 2.1.2. »Die Reaktion in Deutschland« (1842) ... 214 2.1.3. »Gott und der Staat« (1870/71) oder Negative politische Theologie ......................... . 216

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