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Geschichte der Nachrichtentechnik: Band 2 Nachrichtentechnische Entwicklungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts PDF

269 Pages·1995·8.75 MB·German
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Y.Aschoff Geschichte der Nachrichtentechnik Band 2 Nachrichtentechnische Entwicklungen in der ersten Hälfte des 19 . Jahrhunderts 2. Auflage Mit 119 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Prof. Dr.-Ing. Volker Aschoff Tannenweg 5 78126 Königsfeld-Burgberg ISBN-13:978-3-642-79322-6 e-ISBN-13:978-3-642-79321-9 DOI: 10.1007/978-3-642-79321-9 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Aschoff, Volker: Geschichte der Nachrichtentechnik / V. Aschoff. Berlin; Heidelberg; New York ; London ; Paris; Tokyo ; Hong Kong ; Barcelona; Budapest : Springer. Bd. 2. Nachrichtentechnische Entwicklungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. - 2. Aufl - 1995 ISBN-13 :978-3-642-79322-6 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speiche rung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungs pflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995 Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 1995 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jederman benutzt werden dürften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z. B. DIN, VDI, VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls für die eigenen Arbeiten die vollständigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gültigen Fassung hinzuzuziehen. Satz: Druckhaus "Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza SPIN 10483632 60/3020-5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf säurefreiem Papier Vo rwort zur 2. Auflage Nach dem Erscheinen der 1. Auflage wurde der Verfasser durch Leser briefe und Rezensionen in dankenswerter Weise auf unklare, mißver ständliche oder unvollständige Textstellen aufmerksam gemacht; in der vorliegenden 2. Auflage wurde versucht, diese Mängel zu beheben, soweit dies ohne Erweiterung des Gesamtumfanges möglich war. Königsfeld-Burgberg, Dezember 1994 Volker Aschoff Vorwort Als Fortsetzung der 1984 erschienenen Geschichte der Nachrichten technik von ihren Anfängen im klassischen Altertum bis zum Ende des 18. Jh. (im folgenden Band 1 genannt, siehe Seite XIV), behandelt der vorliegende Band 2 die Entwicklung der Nachrichtentechnik in der 1. Hälfte des 19. Jh., in der "Galvanismus" und "Elektromagnetis mus" die entscheidenden Voraussetzungen für eine "elektrische Nach richtentechnik" schufen. Dieser Zeitraum ist in der bisherigen Historiographie meist unter dem Gesichtspunkt der Erfindungsprioritäten behandelt worden; die vorliegenden Beiträge bemühen sich stattdessen darum, anhand der zeitgenössischen Quellen vor allem zu zeigen, nicht wann, sondern wie es zu den einzelnen Erfindungen und Entwicklungen und zu deren ersten Anwendung in der Praxis kam. Neue Techniken entstehen nicht nur als Folge fortschreitender naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, sie setzen auch potentielle Märkte VI voraus; an einigen charakteristischen Beispielen wird daher auch ge zeigt, welche politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Fak toren zur Entwicklung und praktischen Einführung der elektrischen Nachrichtentechnik beigetragen haben. Die Beschäftigung mit den zeitgenössischen Quellen erlaubte es, einige Erfindungen und Entwicklungen etwas ausführlicher zu be handeln, als dies bislang in der deutschsprachigen Literatur geschehen ist; auf der anderen Seite wurden manche Zusammenhänge unter bewußtem Verzicht auf Vollständigkeit nur exemplarisch behandelt und dabei auf die früheren ausführlichen Darstellungen bei Schellen [109], Zetzsche [139] und Karass [74] verwiesen. Wie Band 1 enthält auch der vorliegende Band 2 viele wörtliche Zitate aus der zeitgenössischen Literatur; sie sollen die Schwierigkeiten aufzeigen, die durch das anfangliche Fehlen einer einheitlichen Fach terminologie bedingt waren. Die Gliederung des Buches geht aus dem Inhaltsverzeichnis hervor. Da heutzutage wohl nur wenige Leser die Zeit und Geduld aufbringen werden, alle Kapitel nacheinander zu lesen, wurde versucht, die einzel nen Beiträge auch für sich allein lesbar zu gestalten, das führte gelegent lich zu kurzen Wiederholungen, die das gedankliche Einordnen in den chronologischen Ablauf erleichtern sollen. Dieses Buch wäre nicht zustande gekommen ohne das hilfreiche Interesse, das H. D. Lüke und die Mitarbeiter des Instituts für Elektri sche Nachrichtentechnik der RWTH Aachen den Arbeiten des Ver fassers auch nach seiner Emeritierung entgegengebracht haben. Der Verfasser bedankt sich für die im Rahmen einer experimentellen Technik-Archäologie durchgeführten Versuche, für die Hilfe bei der Literaturbeschaffung und bei der Fertigstellung des Manuskriptes und für die große Zahl der Bildvorlagen, die H. D. Biller nach den oft nur sehr flüchtigen Skizzen des Verfassers gezeichnet hat. Wie schon bei Band 1 gab die ANT Nachrichtentechnik GmbH in Backnang bei dem vorliegenden Band 2 erneut in dankenswerter Weise Starthilfe. Das Interesse, daß die Entwicklungsingenieure auch in den letzten Jahren den Vorträgen des Verfassers entgegenbrachten, bestärk ten ihn in der Überzeugung, daß die Beschäftigung mit der Technik geschichte gerade auch in der stürmischen Entwicklung der Gegenwart ihre Berechtigung hat. Königsfeld-Burgberg, Januar 1987 Inhaltsverzeichnis I Von Galvani und Volta zu Salva und Soemmerring I Vorbemerkung, Aus der Geschichte des Galvanismus, Salva y Campillo, Soemmerring, Zeitgenössische Reaktionen auf Soemmerrings Telegraphenvorschlag, Schlußbemerkung II Francis Ronalds und die elektrische Telegraphie 29 Vorbemerkung, Ronalds Synchron-Telegraph, Ronalds und die Admiralität, Ronalds Bibliothek III Von Oersted bis Faraday 44 Vorbemerkung, Oersted, Ampere, Multiplicator (Schweigger, Poggendorff, Nobili), Barlow, Ohm, Fechner, Ritchie, Henry, Faraday, Schlußbemerkung IV Wer erfand den elektromagnetischen Telegraphen? 65 Erfindungspriorität und Historiographie, Gauß, Weber und Steinheil, Schilling, Cooke und Wheatstone, Morse und Vail, Zusammenfassung V Vom Magnetometer zum Schreibtelegraphen 95 Vorbemerkung, Das Magnetometer von Gauß, Die große galvanische Kette in Göttingen, Die telegraphischen Versuche in Göttingen, Steinheils Schreibtelegraph, Schlußbetrachtung VI Vom Multiplikator zum Nadeltelegraphen 130 Vorbemerkung, Schillings Telegraphenentwicklungen, Nadeltelegraphen von Cook und Wheatstone, Schlußbemerkung VIII VII Die Entwicklung der Zeigertelegraphen 162 Vorbemerkung, Cookes "Mechanical Telegraph" Wheatstone und das Ohmsche Gesetz, Wheatstone und Cooke 1838 ... 1840, Von Fardely bis Siemens und Halske, Die ersten Typendruck-Telegraphen, Schluß betrachtung VIII Von der Zackenschrift zum Morse-Alphabet 190 Morses Schreibtelegraph von 1837, Die Telegraphenlinie Washington-Baltimore, Die Vorgeschichte der Morse- Taste, Die Weiterentwicklung des Morse-Alphabetes in Europa, Vail als Historiograph, Nachtrag zu Band 1 IX Weitere Telegraphenentwicklungen 216 Vorbemerkung, Individuelle Leitungen (Alexander, Davy), Parallel-Codes (Davy, H. und E. Highton), Serien-Codes (Bain, E. Highton), Physiologische Telegraphen (Gauß, Vorsselman de Heer), Telegraphen für besondere Zwecke (Wheatstone, Steinheil, BakeweIl), Schlußbemerkung X Ausblick auf die weitere Entwicklung 244 Ausbreitung der Telegraphie bis 1850, Die weitere Entwicklung der Telegraphie, Diversifikation und Technologiewandel, Schlußbemerkung Literaturverzeichnis 251 Namen- und Sachverzeichnis 258 Hinweise für den Leser: Die Zahlen in eckigen Klammern [ 1v erweisen auf das Literaturverzeichnis am Ende des Buches. Doppelt geschweifte Klammern { } in wörtlichen Zitaten enthalten erläuternde Hinweise des Verfassers. Inhaltsübersicht zu: Geschichte der Nachrichtentechnik (Band 1) Das Wesen der Nachricht und die Anfänge der Nachrichtentechnik. Reichweiten von Signalfeuern und menschlichen Stimmen: Homer, Theognis, Josephos, Appianos, Lukianos, Xenophon Nachrichtenweitverkehr im klassischen Altertum: Aischylos, Herodot, Polyainos, Diodorus, Polybios, Suida, Plinius d. Ä., Livius, Cae sar, Suetonius, Trajans-Säule, Mischna Frühe Vorschläge für die Übertragung differenzierter Nachrichten: Aineias, Polybios, Polyainos. Sextus Africanus, Vegetius Die Legende von den Rufposten im persischen Großreich : Diodorus, Pseudo-Aristoteles, Kleomedes, Alexander Sardus, (Wilkins, Cambden) Der byzantinische Feuertelegraph und Leon, der Mathematiker: Konstantin VII, Theophanes, Symeon Magister, Skylitzes Nachrichtentechnische Vorschläge aus dem 16. und 17. Jahrhundert: Cardanus, Boume, Porta, Bacon, Kessler, Schwenter, Wilkins, Vegelin, Becher, Hooke, Amontons, Hassang Die ersten Vorschläge jUr eine elektrische Nachrichtenübertragung: C. M., Bozolus, Anonymus, Lesage, Reußer, Salva, Lomond, Boeckmann, Cavallo Das letzte Jahrzehnt vor der großen französischen Revolution: Linguet, Anonymus, Hoffmann, Gauthey, Christin, Bergsträßer Die praktische EinjUhrung der optischen Telegraphie : Chappe, <?amble, Murray Zeitgenössische Reaktionen auf die Inbetriebnahme des opt. Telegraphen: Burja, Augenzeuge, Hamburgische Patriotische Gesellschaft, Boeckmann, Lehmann, Bouchenroeder, Achard, Buschendorf, Bergsträßer, Fischer, Chudy, Huth. Phantasie und Wirklichkeit in der Frühgeschichte der Akustik: Echo, Stentor, Jericho, Alexanderhom und Olifant, Porta, Schwenter (Herodot, Vitruv), Kircher (Djo Cassius), Moreland, Lambert, Huth, Kratzenstein, Kempelen I Von Galvani und Volta zu Salva und Soemmerring A Vorbemerkung Die technischen Verbesserungen der Reiburigselektrisiermaschine, die Erfindung des Kondensators ("Verstärkungsflasche", "Leydener Fla sche", "Franklinsche Tafel") und die Fortschritte in der Deutung des Phänomens "Elektrizität" hatten in der zweiten Hälfte des 18. Jahr hunderts zu einer Reihe von Vorschlägen geführt, diese Errungenschaf ten auch zur Lösung nachrichtentechnischer Aufgaben zu nutzen (Bd. 1, Kap. VIII). Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts neue Quellen von Phänomenen gefunden wurden, die denen der bisher bekannten Reibungselektrizität sehr ähnlich waren, führte dies zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu Vorschlägen, auch diesen "Galvanis mus" für den Bau von Telegraphen zu nutzen. Bevor auf diese Versuche eingegangen wird, soll in dem folgenden Abschnitt die Geschichte des Galvanismus wenigstens soweit in Erinnerung gebracht werden, als aus ihr Anregungen für eine nachrichtentechnische Anwendung her vorgegangen sind. B Aus der Geschichte des Galvanismus Der italienische Arzt und Naturforscher Luigi Galvani (1737 ... 1798) hatte in den 80er Jahren des 18. Jh. umfangreiche Untersuchungen über den Einfluß elektrischer Erscheinungen auf tierische Muskeln, vor allem an Froschschenkeln, durchgeführt. Er veröffentlichte einen ausführ lichen Bericht über seine Experimente im Jahre 1791 in der Schrift "de viribus electricitatis in motu musculari Commentarius" [50], in der er neben vielem Anderen folgende Beobachtungen mitteilte: 1. Bei der Sektion eines Frosches zuckten dessen Schenkel zusammen, wenn die inneren Schenkelnerven mit der Spitze eines metallenen Messers berührt wurden und gleichzeitig aus dem Konduktor einer Reibungselektrisiermaschine ein Funken gezogen wurde. Die Zuk kungen wurden sehr viel stärker, wenn die Muskeln des Frosch schenkels durch einen Leiter mit der Erde verbunden wurden. 2 I Von Galvani und Volta bis Salva und Soemmerring Bild 1.1. Galvanis Beobachtung über den Einfluß der "natürlichen" Elektrizität auf die Muskelbewegung eines Froschschenkels 2. Das gleiche Phänomen konnte von einem entfernten Blitzschlag ausgelöst werden, wenn die Nerven des Froschschenkels mit einem von dem Dach des Hauses herabgeführten Draht verbunden wurden und die Muskeln zur Erde abgeleitet waren (Bild 1.1 )1. 3. Eine Muskelkontraktion konnte schließlich auch ohne äußere elektrische Einflüsse ausgelöst werden, wenn zwischen den Nerven einerseits und den Muskeln andererseits eine elektrisch leitende Verbindung hergestellt wurde, und zwar vor allem dann, wenn dieser "äußere Verbindungsbogen" aus verschiedenen Metallen zusammen gesetzt war. Galvani schloß aus diesen Beobachtungen, daß es neben der "künst lichen" (Reibungs-)Elektrizität und der "natürlichen" (atmosphäri schen) Elektrizität auch eine "tierische" Elektrizität gäbe und äußert die Vermutung, daß der Muskel der Sitz dieser neu entdeckten Elektri zität sei: 1 R. W. Pohl [95] hat darauf hingewiesen, daß dies die erste dokumentierte Beob achtung einer - wie wir heute sagen würden - drahtlosen Signalübertragung über eine größere Entfernung war. Aber weder konnte man damals die physikalischen Zusammen hänge verstehen, noch konnte man voraussehen, daß es ein Jahrhundert später Marconi gelingen sollte, eine solche Übertragung technisch zu realisieren.

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