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Geschichte der englischen Erziehung: Versuch Einer Ersten Kritischen Gesamtdarstellung der Entwicklung der englischen Erziehung PDF

351 Pages·1927·14.713 MB·German
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GESCHICHTE DER ENGLISCHEN ERZIEHUNG VERSUCH EINER ERSTEN KRITISCHEN GESAMTDARSTELLUNG DER ENTWICKLUNG DER ENGLISCHEN ERZIEHUNG VON BRUNO DRESSLER 1 9 2 8 SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH KAPITEL V-VII DIESER GESCHICHTE DER ENGLISCHEN ERZIEHUNG WURDEN UNTER DEM TITEL "DIE ENTWICKLUNG DER ENGLISCHEN ERZIEHUNG IM 17. JAHRHUNDERT" ALS SELBSTÄNDIGE ARBEIT VON DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG ALS DISSERTATION ANGENOMMEN ISBN 978-3-663-15408-2 ISBN 978-3-663-15979-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-15979-7 SCHUTZFORMEL FÜR DIE VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA: COPYRIGHT 1927 BY SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI B.G. TEUBNER LEIPZIG 1927 SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1ST EDITION 1927 DEM EHRENDEN GEDENKEN DER GEFALLENEN ERZIEHER VORWORT Während des Weltkrieges erwuchs in mir der Wunsch zu vor liegendem Werke. Wenn ich nun das Ergebnis einer vieljährigen, mühevollen Arbeit der Öffentlichkeit zu unterbreiten wage, so ge schieht dies mit aufrichtigem Danke gegen alle diejenigen, welche mich in dieser Arbeit unterstützten. Besonders danke ich Herrn Pro fessor Dr. Schücking, Leipzig, für unermüdliche Ermunterung und Unterstützung, wie auch Herrn Professor Dr. Keatinge, Oxford, für die freundliche Erlaubnis, im Training Department der Universität Oxford die allerneuesten Erscheinungen englischer Erziehung ein sehen zu dürfen. Dank auch allen englischen und deutschen Biblio theken, besonders der Comenius-Bücherei zu Leipzig, dieser groß artigen Schöpfung .d es Deutschen Lehrervereins, ohne deren stets hilfsbereites Entgegenkommen mir die Arbeit ganz unmöglich ge wesen wäre. Dank ebenfalls Herrn Dr. Ehlers, dem neuphilologischen Redaktionsleiter der Firma B. G. Teubner, für sein verständnisvolles Eingehen auf alle meine Wünsche, und Herrn Hofrat Dr. Reiterer, Wien, für manch freundlichen Hinweis. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß ein Deutscher bei einer Ar beit über die Entwicklung der englischen Erziehung an den Ergeb nissen englischer Forschung nicht vorübergehen kann, und so habe auch ich die Werke eines Adamson, Archer, Birchenough, Leach, Quick, FosterWatson u.a. für meine Untersuchungen mit verwendet. Doch habe ich versucht, durch eingehendes Studium aller nur er reichbaren Quellenschriften mir ein eigenes Urteil über die Eigen art englischer Erziehungsentwicklung im Vergleich zu deutscher und österreichischer zu bilden, und so hoffe ich, auch meinen englischen Kollegen manches Neue geben zu können. Da eine solche Gesamtdarstellung nicht erschöpfend sein kann, habe ich mich bemüht, durch möglichst umfassende Quellenangabe zu eingehenderen Studien von Einzelperioden anzuregen, und ich bitte, mir alle Mängel und Versehen, wie sie einem ersten Versuche stets anhaften werden, freundliehst mitzuteilen im Interesse der Wissenschaft und ·eines besseren Verstehens zweier so eng ver wandter Völker. Falkenstein (Vogtland), Weihnachten 1927. Bruno Dreßler. INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorwort .... . V Inhalt ..... . VII I. Die englische Erziehung in angelsächsischer Zeit 1 II. Die englische Erziehung in normannischer Zeit . 8 III. Die englische Erziehung im späteren Mittelalter . 15 IV. Die englische Erziehung zur Zeit der Renaissance und Reformation 21 A. Theorie der Erziehung . . . . . . . . 21 B. Praxis der Erziehung . . . . . . . . 39 V. Die englische Erziehung von 1600-1650 . 55 A. Theorie der Erziehung . . . . . . . . 56 B. Praxis der Erziehung . . . . . . . . 77 VI. Die Entwicklung der puritanischen Familienerziehung 90 VII. Die englische Erziehung in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts . . . . . . 107 A. Theorie der Erziehung . . . . . . . . 108 B. Praxis der Erziehung . . . . . . . . 119 VIII. Die englische Erziehung von 1700-1760. 131 A. Theorie der Erziehung . 134 a) Die Journalisten 134 b) Die Schriftsteller . 143 c) Die Philosophen . 147 d) Die Pädagogen . . 149 B. Praxis der Erziehung 150 IX. Die englische Erziehung von 1760-1830 . 152 A. Theorie der Erziehung . . . . . . 154 a) Die Pädagogen . . . . . . . . . . 154 b) Die Philosophen ........ . 160 B. Praxis der Erziehung 1760-1820 . . . 161 X. Die englische Erziehung von 1830-1865. 169 A. Theorie der Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . 170 a) Die Philosophen, Utilitaristen und Naturwissenschaftler 170 b) Die Sozialisten . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 B. Praxis der Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . 180 a) Reformversuche einiger Individualisten (- 1900) . 180 b) Die Reform der höheren englischen Schulen . 188 XI. Die englische Erziehung von 1865-1902 . 196 A. Theorie der Erziehung. . . . . . . . 198 B. Praxis der Erziehung . . . . . . . . 200 XII. Die englische Erziehung von 1902-1914. 207 A. Theorie der Erziehung . . . 207 B. Praktische Reformversuche . . . . . . 209 VIII Inhaltsverzeichnis Seite XIII. Die englische Erziehung seit dem Weltkriege 1914-1927 . 211 XIV. Die englische Elementarerziehung von angelsächsischer Zeit bis 1400 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 XV. Die englische Elementarschule in der Zeit der Renaissance und Reformation 1400-1600 . . . . . . . . . . . . 232 XVI. Die englische Elementarerziehung von 1650-1750 . . . . . 236 XVII. Die englische Elementarerziehung von 1760-1802 . . . . . 239 A. Ideen über staatliche Organisation der Elementarerziehung 239 B. Praktische Erziehungsbestrebungen . . . . . 241 XVIII. Die englische Elementarerziehung von 1802-1870 . 245 A. Äußere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . 245 B. Innere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . 251 XIX. Die englische Elementarerziehung von 1870-1902 264 A. Äußere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . 264 B. Innere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . 266 XX. Die englische Elementarerziehung von 1902-1914 272 A. Äußere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . 272 B. Innere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . 274 XXI. Die englische Elementarerziehung von 1914 bis zur Gegenwart 278 A. Äußere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278 B. Innere Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288 XXII. Entwicklung der Jugenderziehung (Education of the Adolescent) 295 XXIII. Entwicklung der Berufserziehung (Vocational Education) . . 303 XXIV. Entwicklung der Erwachsenenerziehung (Adult Education) . 309 XXV. Schlußbetrachtung: Ideal und Eigenart englischer Erziehung 324 Namenregister 332 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336 I. DIE ENGLISCHE ERZIEHUNG IN ANGEL SÄCHSISCHER ZEIT Erziehung in vorchristlicher und keltischer Zeit. Die Geschichte der englischen Erziehung beginnt, wie bei allen europäischen Völkern, mit der Geschichte der Christianisierung der englischen Lande. Natürlich ist auch in vorchristlicher Zeit die Ju gend der britischen Inseln erzogen worden, doch besitzen wir keiner lei sichere Urkunden darüber; wenn auch angenommen werden darf, daß da die Erziehung von der Erziehung der übrigen keltisch-ger manischen Völker nicht sehr verschieden war, und sich wie bei die sen lediglich auf Übung in den Waffen und einigen anderen prak tischen Dingen erstreckte, während alle geistige Bildung ein Vor recht der wenigen Priester blieb. Aber der Einfluß dieser Erziehung reicht nicht in die Gegenwart. Ebenso hat die lange Zeit der römi schen Besetzung auffällig wenig Einfluß auf das geistige Sein des englischen Volkes ausgeübt, weil die eigentlichen Träger der eng lischen Nationalität, die Angelsachsen, dem römischen Einflusse nie ausgesetzt waren. So beginnt erst mit der Christianisierung dieser Angelsachsen die deutlich erkennbare, bewußte und fortwirkende Erziehung des englischen Volkes. Einführung des Christentums. In der Idee des Christentums liegt die Idee der allgemeinen Volks bildung, und in St. Augustin von Canterbury, dem Bekehrer der Angelsachsen, haben wir zugleich den ersten Erzieher des gegen wärtig in England herrschenden Volkes zu verehren. Gewiß waren auch schon von den frühzeitig zum Christentum bekehrten Briten christliche Schulen auf englischem Boden gegründet worden - so wie auf der grünen Insel Irland - aber für die Entwicklung der gegenwärtigen Erziehung in England kommen diese Erziehungs bestrebungen nicht in Frage; die angelsächsischen Eroberer haben grausam und gründlich mit der keltischen Bevölkerung und kelti s'chen Kultur aufgeräumt.l 1 Daß das Christentum in Britannien sehr zeitig Einzug gehalten, ist sicher, schon Tertullian berichtet davon; bei dem 314 in Arles abgehal tenen Konzil werden drei britische Bischöfe genannt. Ober Kirche und Erziehung in jener Zeit berichtet H i1 1: E ngli s h Mon a s ticism. Its Rise and lnfluence. Das Standardwerk für diese Zeit bleibt: The Schools of Medieval England, by A. F. Leach, London. 1. Auflage 1915. 2 Die englische Erziehung in angelsächsischer Zeit So können wir in der sicherlich sofort (596) von Augustin errich teten Schule am Dom zu Canterbury die erste angelsächsische christ liche Schule sehen, die sichtlich für lange Zeiten das Muster aller übrigen Schulgründungen wurde.1 So scheinen die Domschulen (Cathedral-Grammar-Schools) die ältesten und ersten Lehrstauen in England gewesen zu sein. Klosterschulen. Mit den Klöstern waren natürlich auch überall Klosterschulen ver bunden (Monastery-Schools) - wie in Whitby, Jarrow -, welche aber für die angelsächsische Allgemeinheit nicht in Frage kamen. Von einer Trennung der Klosterschulen in eine schola interna und eine schola externa hören wir in England nichts. Dagegen ist als sicher anzunehmen, daß die Cathedral-Schools, von denen Canter bury und York am berühmtesten waren, nicht nur der Erziehung des Kleru3 gedient haben, sondern die Dom- und Stiftsschulen schei nen es von allem Anfang an für ihre Aufgabe angesehen zu haben, auch dem Volke eine Allgemeinbildung zu vermitteln. 2 Stlftsschulen. Bald wurden denn auch an und von den Stiftskirchen überall Grammar-Schools errichtet (Grammar Schools of the Collegiate Churches, auch Colleges genannt), .so z. B. in Chester, Shrewsbury, Bedford, Warwick, die ausgesprochen dem Lernbedürfnis der Laien dienen sollten und die die eigentlichen Vorläufer der Public-Schools sind. 3 Volksschulen. Daneben, wenn auch meist mit diesen in äußerer Verbindung, existierten in angelsächsischer Zeit auch schon Volksschulen in unse rem Sinne, Song- oder Writing-Schools genannt, in denen sich die breite Masse Elementarwissen erwerben konntc.4 De.r angelsäch sische Adel huldigte allerdings auch noch in christlicher Zeit all- 1 Ich richte mich dabei nach der von L e a c h in seiner wertvollen Samm lung: Educational Chartersand Documents (Cambridge 1911), p. XII, vertretenen Ansicht, die ihre Begründung in der von Be da, His t. E c c I. III mitgeteilten Gründung der Grammar School von Dun wich findet. Hili teilt diese Ansicht nicht. 2 Dieser Ansicht sind sowohl L e a c h (Fortnightly Review, Nov. 1892), als auch der um die englische Erziehungsgeschichte recht verdiente Ca n o n R a i n e. 3 Vgl. Leach: English Schools at the Reformation, eh. 111 (1896). ' Leach führt als älteste Urkunde hierfür Beda II, 20 (633) an, welche Stelle allerdings unsicher ist; ganz deutlich aber erkennt man in AI c u in i E p i s to I ae 72, ed. Jaffe, Bibi. Rer. Germ., p. 331 (1873), daß 796 wirklich solche besondere Volksschulen in England vorhanden waren. Die englische Erziehung in angelsächsischer Zeit 3 gemein der altgermanischen Sitte der fosterage, der Erziehung der eigenen Kinder in fremden Häusern.1 England Hauptsitz europäischer Gelehrsamkeit. Alles in allem war in 'England in der angelsächsischen Zeit reiche Gelegenheit vorhanden, sich zu bilden; und es ist kein Wunder, daß in der Zeit eines Aldhelm (656-709), Beda Venerabilis (672-735) und Aleuin (735-800) England in der Tat der anerkannte Hauptsitz europäischer Gelehrsamkeit war, wie von den englischen Geschichts schreibern mit Stolz stets besonders betont wird. Ebenso ist nicht anzuzweifeln, daß diese Gelehrsamkeit ihren Ur sprung und ihre Kraftquelle in der christlichen Kirche hatte; Kleri ker waren die Gelehrten wie die Lehrer bis zur Zeit der Reformation. Kein Wunder, daß die Kirche sich auch die Kontrolle über die eng lische Erziehung ganz stillschweigend aneignete und als "englische" Kirche --- nicht römische Papstkirche - für Jahrhunderte festhiciP Allred der Große. Allerdings sollte sich die Bildung in England nicht allzulange auf dieser Höhe halten, schon unter Alfred dem Großen(871---901) zeigte sich deutlich ein Verfall. Die Zeit, wo Ausländer nach England kamen, um daselbst zu lernen, war vorbeiY Daher sah sich Alfred veranlaßt, anzuordnen, daß alle freigeborenen englischen Jünglinge zum Erlernen des Lesens und Schreibens in der Muttersprache, wie auch danach des Lateinischen angehalten werden sollten.4 In dieser Verordnung haben wir zugleich den ersten Versuch, von staatlicher Seite aus die Erziehung zu fördern und zu leiten in der englischen Geschichte zu sehen. Sichtlich war Alfreds Bestreben mit dem Wunsche verknüpft, die Macht des Papstes über die englische Er ziehung nicht zu stark werden zu Jassen. 5 Natürlich sucht die rö mische Kirche die Erziehung in der Hand zu behalten", aber charak- 1 Vg l. R o e der: D i e E r zieh u n g der vornehmen an g e I sä c h s i - sehen Jugend in fremden Häusern. Halle 1910. 2 Wer Entwicklung und Eigenart englischer Religiosität kennt, wird wis sen, daß es tatsächlich am besten ist, von englischer Konfession zu reden, nicht von katholischer oder reformierter. 3 Vgl. Leach, Charters, p.22. Alfreds Vorwort zu seiner Übersetzung des Pastoral Care. 4 Die Stelle heißt: tlzat euery !JOuth now in Eng!and, tlzat is free born and IIas wealtlz enouglz be set to learn, as lang as lze is not fit for any otlzer occupation, till tlzey know weil lww to read Englislz wr-iting, anä Iet tlwm be afterwards taugilt in Latin tongue. (Nach Mon t m o r e n cy .) 5 Vgl. Alfreds Schreiben an Papst Marinus 884. 6 Vgl. Canon XVII. v. '1138, angeführt bei Montmorency, State Intervention in English Education (p. 11). Cambridge 1902.

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