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Geschichte der christlichen Predigt PDF

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Geschichte der christlichen Predigt von D. Dr. Werner Schütz o. (ern.) Professor für Prattische Theologie an der Universität Münster ./t Sammlung Göschen Band 7201 Walter de Gruyter Berlin . New York ·1972 INHALT 1. Die Predigt in neutestamentlicher Zeit ................... 5 2. Die Predigt des zweiten und dritten Jahrhunderts ........ 8 3. Die Blütezeit der Predigt in den Kirchen des Ostens während des 4. und 5. Jahrhunderts ............................ 14 4. Der Verfall der Predigt in den Kirchen des Ostens vom 6.-14. Jahrhundert .................................. 23 5. Die Predigt der russischen Kirche ...................... ( 29 6. Die Blütezeit der lateinischen Predigt im 4. und 5. Jahr- hundert ............................................ 30 7. Das Auslaufen der lateinischen patristischen Predigt ...... 43 8. Die Frühzeit der mittelalterlichen Predigt im Abendland .. 46 9. Die bischöfliche Predigt von 900-1100 ................ 48 10. Die herkömmliche Predigt des 12. Jahrhunderts .......... 48 11. Predigten in deutscher Sprache vom 10.-13. Jahrhundert.. 51, 12. Die monastische und frühscholastische Predigt im 12. Jahr- hundert ....................' ......................... 52 13. Die Universitätspredigt in der Zeit der Hochscholastik .... 60 14. Die Volkspredigt im 13. und 14. Jahrhundert. . . . . . . . . . . . 65 [15. Die Predigt der deutschen Mystik...................... 70 16.-Die homiletischen Hilfsmittel des späten Mittelalters ...... 73, 17. Die Predigt am Vorabend der Reformation. . . . . . . . . . . . .. 76_ 18. Die Predigt der Reformationszeit ...................... ~ .. " 1? .,' Die nachreformatorische Predigt in der zweiten Hälfte des ----- 16. Jahrhunderts ..................................... 107 ~,q .. --~Die kat'holische Predigt de,s. 16. Ja hrhu~de~ts ............ 111 ,,I 2,',l_,' t:'f homi~etische Theor~ des 16. Jahrh~nderts ............ 115 ~ 2~ : " PredIgt der luthenschen OrthodoxIe ................ 117 >< 2~ ,B- reformierte Predigt des 17. Jahrhunderts ............ 129 © 24." asslzistische -fr;~-;6slSCh:e:Predigt .................. 137 Copyright 1972 by JW .a.lG teurt tedne taGg,r uyVteerrl a&g ~Cbuoc.,h hvaonrdmluanlgs, GG. Je.o rGgö sRcheeimn'secrh, e KVaerrll aJg.s hTanrüdblunnegr: , 1 25~ , katholische Barockpredigt .......... ,./' .............. 140 Ven & Comp., 1 Berlm 30, - Alle Rechte, auch die des auszugsweisen 26." le Spielarten der pietistischen Predigt L:............... 145 MNaickhrodfriulcmkesn, udnerd pPhhoottoomkeocphiaenni sscohwenie Wdeierd eürbgearbsee,t zudnegr , Hveorrsbteelhlaulntegn . vo_n • 27. t,_ie. Predigt der Aufklärung ............................ 159 Printed in Germany. 28 . ..s;pranaturalismus und Sturm und Drang ................ 171 Satz und Druck: Saladruck, 1 Berlin 36 29. Die Erneuerung der Predigt am Anfang des 19. Jahrhun- ISBN 3 11 36746 ',-~c!erts ................................................ 175 4 Inhalt ~;' Predig-tw~i;~~-d~~-'T9.Jahrhundeiis ................ 186 (J1:Die Predigt um die Jahrhundertwende und im ersten Drittel 1;/ i des 20. Jahrhunderts .................................. 206 ;,32., Ein Blick. auf die Predigt im zweiten Drittel des 20. Jahr- ,;'-hunderts und in der Gegenwart ........................ 219 Historische Betrachtung bedeutet Profilierung der heutigen Auswahl der wichtigsten Literatur .......................... 225 Problematik. Die wirkenden Kräfte der Vergangenheit ge Predigtsammlungen ...................................... 227 stalten die Gegenwart, und Gegenwart ist nie ohne geschicht Personenregister ......................................... 229 liche Vermittlung. Die radikale Krise unserer Predigt fordert eine historische Rückbesinnung; sie gibt der Geschichte der Predigt eine aktuelle Bedeutung. Eine solche Darstellung muß notwendigerweise Auswahl sein. Es liegt an der Sache selbst und an den Quellen, daß sie sich auf die schriftlich fixierten und tradierten Predigten beschränken muß und die eigentliche, faktische Predigtwirklichkeit selbst nicht erreichen kann. Unübersehbar ist das gedruckte und erst recht das weithin noch nicht einmal gründlich gesichtete hand schriftliche Material. Mit der Reformationszeit wird die evan gelische Predigt wegen ihrer Kraft und Bedeutung stärker in den Vordergrund treten. Gegenüber der Verkündigung in anderen Kirchen, Ländern, Kulturen und Sprachen wird die Predigt in deutscher Sprache im Mittelpunkt für uns stehen. Eine wohlüberlegte und sorgfältige Auswahl ist das schwierigste Problem der Darstellung. Von der älteren Literatur ist nicht immer allzuviel zu lernen. Unentbehrlich sind Richard Rothes "Geschichte der christlichen Predigt" (1881), der entsprechende Artikel von Martin Schian in der "Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche" (1904), die sehr ausführliche geschichtliche Einleitung in H. Herings "Die Lehre von der Predigt" (1904), die moderne Darstellung von A. Niebergall im zweiten Band der "Leiturgia, Handbuch des evangelischen Gottesdienstes" (1955) und die "Geschichte der katholischen Predigt" von J. B. Schneyer (1968). 1. Die Predigt in neutestamentlicher Zeit Wirkliclle Predigten haben wir aus der Zeit des Neuen Testa ments@,i. Die Reden der Apostelgeschichte sind ein literari sches und kein homiletisches Erzeugnis; sie entstammen der 6 Geschichte der christlichen Predigt Die Predigt in neutestamentlicher Zeit 7 schriftstellerischen Phantasie des Verfassers und sind im Blick A_~s_s~li~ßlichkeitsanspruch gegenüber jeder anderen Form der auf seine literarischen Absichten komponiert. Ein Zusammen gottesdienstlichen Rede. Sie versteht sich nicht als historischen hang der frühen christlichen Verkündigung mit der Predigt Bericht oder als geschichtliche Erinnerung, sondern als Gottes übung der jüdischen und hellenistischen Umwelt ist nicht zu Wort, als Ort--una--Mittel-für--diePräsenz J esu; sie will Heils verkennen. Dahin gehört: 1. die Predigt der palästinensischen geschehen sein. Die Ekklesia, konstituiert durch Gottes tat und Synagoge. Sie folgt auf die Lesung aus der Thora, ist begleitet Wunder, muß an der sie begründenden Tradition festhalten. {, von einer übersetzung in die aramäische Volkssprache, die teil- Predigt ist Verkündigung von Heilsgeschehen, in der immer neu I! weise schon Paraphrasierung und Auslegung (Targum) enthält, Heil sich ereignet. Die Versöhnung mit Gott ist an das Wort l sie endet mit einer oft nur lose an den Text angeknüpften von der Versöhnung und den Dienst daran gebunden (2. Kor. freien Rede mit weit ausgesponnenen Auslegungen, Unter- 5.18). Das apostolische Amt ist Autorität, weil in ihm Gott weisungen und praktisch erbaulichen Ermahnungen. 2. die Pre selbst und Je sus Christus zur Sprache kommen. Noch schließt digt der stoisch-kynischen Diatrip~,_die_c5.k~Au~breitung der die Freiheit des Geistes jede feste Bindung aus. In 1. Kor. Popularphilosophie dient. I~Wand~~~~~tl_ gleichen in 12-14 werden Lehre, Offenbarung, Zungenrede und Prophetie vielem den umherziehenden christlichen Propheten. Dio von als Elemente gottesdienstlicher Verkündigung genannt. Das Prusa kann hier genannt werden, zur paulinischen Zeit Deme ekstatische Reden erfährt freilich eine Begrenzung; es bedarf trius, ein Freund Senecas, ferner die Moralpredigten des Apollo der Interpretation; Vernünftigkeit und Analogie des Glaubens nius von Thyana, schließlich Lucians Darstellung des Peregrinus sind die Maßstäbe, alles muß der Auferbauung der Gemeinde Proteus, der zuerst im Dienst der hellenistischen Diatribe steht, dienen. Verkündigung des Worts ist Herrschaft des Geistes, aus. sich dann der christlichen Gemeinde anschließt, um nach Kon ihr entspringen die Anfänge christlicher Ordnung und der flikten mit ihr wieder zum Beruf des kynischen Volkspredigers Liturgie. Auf der Predigt liegt also ein großes theologisches zurückzukehren. Von dem Stil der Diatribe, der Rhetorik und Gewicht. der Popularphilosophie ist die Predigt der hellenistischen Paulinische und deuteropaulinische Briefe mögen einen Rück Synagoge stark beeinflußt. 3. die Predigt der Mysterienreligio schluß auf das Kerygma und den Stil der Predigt erlauben, nen, bei denen sich eine überlieferung und Auslegung. heiliger unmittelbare Zeugnisse urchristlicher Verkündigung haben wir Schriften in Predigtform herausgebildet hat. 4. die hellenisti nicht. Mag der Hebräerbrief sich einen logos tes parakleseos schen Preislieder auf die Gottheit, in denen der glücklich aus nennen, mag vielleicht der 1. Petrusbrief eine urchristliche seiner Not Errettete, ein Gelübde erfüllend, im Heiligtum die Taufansprache im Rahmen eines Gemeindegottesdienstes ent Exhomologese vollzieht, das öffentliche Erzählen der ihm halten, mögen sich viele kerygmatische Formeln und katecheti widerfahrenen wunderbaren Taten seines Gottes. sches Material im Neuen Testament finden, mag die Leidens geschichte Predigt, "eine der eigentlichen Verkündigung fol In ihrem Selbstverständnis hat die urchristliche Predigt sich gende Illustration" sein, mag der "Sitz im Leben" für die von den Auffassungen ihrer Umwelt unterschieden. Die Syn Entstehung der evangelischen Perikopen formgeschichtlich in agoge ma~oselyten werben, eine Missionspredigt hat sie nicht Gottesdienst und Verkündigung zu suchen sein, ein wirkliches _ entwickelt. Die Diatribe ist nicht auf Gemeindebildung bedacht. Bild der Predigt in neutestamentlicher Zeit oder gar ihrer Die Predigt der Mysterienreligionen bleibt immer esoterisch. I • Geschichte können wir nicht rekonstruieren. Die Exklusivität im Selbstverständnis der christlichen Verkün digung hat eine theologische Wurzel. Wie die Gemeinde sich als die Ekklesia, als das Volk Gottes von allen Mysterienkulten unterscheidet, so erhebt die christliche Predigt den gleichen ---:-. J 8 Geschichte der christlichen Predigt Die Predigt des zweiten und dritten Jahrhunderts 9 2. Die Predigt des zweiten und dritten Jahrhunderts Seit einiger Zeit sind wir in der glücklichen Lage, eine theo . In der. Mitte des zweiten Jahrhunderts wird uns von I ustin logisch hochbedeutsame Predigt aus der Mitte des zweiten dIe ~edIgt~,_atl1 __ Herr~m_~g~ als christliche Sitte bezeugt. Das Jahrhunderts zu haben, eine Homilie des Melito von Sardes I~ ~st.~nsche Schema "Les~n~en, Predigt und Fürbittengebet" ist zur quartodecimanischen Passafeier, bekannt geworden durch Ie alt:ste ~orm des chnstlIchen Wortgottesdienstes, die sich am Campbell Bonner im Jahr 1940, 1960 durch M. Testuz nach ,I KarfreItag m der katholischen Kirche bis heute erhalten hat einem Papyrus aus der Sammlung Bodmer vollständig publi Die Predi?t ist nicht immer Auslegung der vorangehende~ ziert. Diese Homilie schließt sich an die schon in der Synagoge Lesun~en,. Ihr G.~un,?charakte: ist ".Erm.a..hnung,Zurechtweisung übliche Passalesung von Exodus 12 an; sie ist Predigt an diesem ~l1ß_~Qtthche--Ruge (Tertulhan). Cyprian, von dem wir keine einzigartigen Fest der alten Kirche, bei dem Leiden und Tod PredIgten ~ehr h~ben, :vird von Hieronymus Moralprediger Jesu, seine Auferstehung und Erhöhung, Taufe und Eucharistie genannt,. be~ dem dIe Schnftauslegung keine Rolle spiele. in einem nächtlichen Ostergottesdienst begangen werden. In S? WIchtIg und selbstverständlich das Predigen schon im einer typologischen Auslegung von Exodus 12 wird die Schlach z~eIten Iahr~un?ert ist, so wenige Predigten sind uns aus tung des Passalarnms und die Errettung aus Ägypten auf das dIeser Ze.~t_ _ }Yg:k.1Ich erhalten. Die älteste Gemeindepredigt ist Mysterium des Heils im Neuen Testament gedeutet. "Neu" ist d~r sog·12. Clemensbriet,)vor _J50 )IJ_J5.9ripthverfaßt. Er ist das "unsagbare Mysterium" d. h. in der Sprache der Liturgie lllcht Auslegung eirier--bestimmten Perikope, ~ieie-Bibel- und unerhört, bestürzend und göttlich. Im ersten Teil dieser Homilie Herrenworte werden zitiert. Seitdem man 1885 die noch nicht wird der alttestamentliche Text kommentiert; in einem Zwi beka:lllten Teile dieses "Briefs" gefunden hat, besteht kein schenakt erfolgt eine interessante hermeneutische überlegung, ~weifel dar.an, daß es sich in ihm um eine von einem Presbyter eine methodische Reflexion über das Wesen der typologischen 1m GottesdIenst vor der Gemeinde gelesene Predigt handelt. Auslegung; der zweite Teil beginnt mit den Worten: "Höret die Vom .~e~ner, ~em Hörer und dem Verlesen der Ansprache ist Kraft des Mysteriums!" Im Anschluß an das alttestamentliche ausdruckhch dIe Rede. "Lasset uns nicht bloß jetzt, wenn wir "Credo" begegnet uns hier ein Summarium der Heilsgeschichte von d.en Presbytern ermahnt werden, gläubig und aufmerksam des alten Bundes, wie es uns später im Antesanctus des euchari erschemell; sondern auch, wenn wir nach Hause gegangen sind, stischen Hochgebets, in den byzantinischen Troparien der Heili wollen WIr der Gebote des Herrn eingedenk bleiben ... wir gen Woche, in Karfreitagsgebeten und den römischen Imprope w:ollen häufig zusammenkommen, damit wir alle einmütigen rien wiederbegegnet : die Befreiung aus Ägypten, der Durchzug Smns zum Leben versammelt sind." durch das Rote Meer, Manna vom Himmel und Wasser aus dem Die Pr,;digt .ge.ht zwar von der überragenden Größe der Felsen, eben die alttestamentliche Heilsgeschichte bis zur Land "Wohltat ~hnstI aus, der die Heiden berufen hat, aber der nahme. An ihr wird die Undankbarkeit Israels aufgewiesen. Nachdruck hegt auf der moralischen Paränese, auf unserer Dem gleichen Zweck dient eine neutestamentliche Katene der "Gegenbelohnung", auf dem Bekenntnis mit der Tat daß wir Wundertaten Jesu, die sich später oft in Liturgie, Hymnen Gott mehr fürch:en al~. die Menschen, die Wel t geri~gschä tzen dichtung und in Karfreitagsgebeten wiederfindet. Am quarto u~d das Martynum lllcht scheuen. In immer neuen Ansätzen decimanischen Passa liegt die Gegenüberstellung der jüdischen WIrd zur Buße und ~u guten Werken gemahnt. Angesichts von Feier mit Freude, fröhlichem Mahl, Psalmen und Jubel mit der Vergeltung .un~ Gencht sollen wir mutig im Kampf aushalten. christlichen Passafeier mit Leiden, Kreuz und Grab besonders Unser Dasem m der Welt ist ein "Gastaufenthalt". Die Form nahe. ,,0 du gesetzloses Israel, warum tatest du dies unerhörte der ~ede ist einfach, die Sprache schwerfällig, mit einer zum Unrecht, stürztest deinen Herrn in unerhörtes Leiden, den Gememdegebet überleitenden Doxologie schließt die Predigt. Herrn, der dich gebildet, dich gemacht, dich Israel genannt hat!" [ , 10 Geschichte der christlichen Predigt Die Predigt des zweiten und dritten Jahrhunderts 11 Interessa~t si?d in dieser Homilie kerygmatisch-litur . tinischen Hymnendichtung wirkt er nach, deren Troparien Formeln, dIe eme Vorstufe f" T f b 1 gische bekenntnis darstellen. Typisch ~i:d :~ sym 0 und GI~uben~- I nichts anderes als eine Fortsetzung der Predigt sind. :t:pip'~a~chie ;;;te:J;nPrI~mdigtEdie des in Selbstprädikationen Pseudocyprianisch sind auch die Predigten "De aleatoribus" eiml SI als g .... '" go · h egenWartig erweIsenden Christus und die zu und "De laude martyrii", die beide noch in das dritte Jahr solch em Eplp anwerde h" . kk d~enst ist hier wirklich ~er~:m':~~:~ i! de~a;a.~ionenJ' Gottes hundert gehören. "De aleatoribus" ist eine vulgärlateinische primitive Predigt, die das Würfelspiel für eine Erfindung des bm eure Ve b 'ch b' rasenz esu. "Ich L f" rge ung, 1 m das Passa des Heils ich bi d Teufels erklärt, die durch eine später widerrufene Zuweisung amm, ur euch geschlachtet, ich bin eure Taufe' ich b' n as Harnack.s einen Wirbel der Diskussion in der wissenschaftlichen L~eben, eure Auferstehung, euer Licht ich b' 'R m e~er Welt hervorgerufen hat, der in keiner Weise ihrer Bedeutung bm euer K" '" d d' . ' m eure ettung Ich den Akkl om~ ,unI Ie an dIese Epiphanie sich anschließen- entspricht, so daß Hilgenfeld einem Literaturbericht darüber amatlOnen auten' D' . Ch' . K'" d" '" leser 1St nstus dIeser ist der den Titel "Vom Kriegsschauplatz de aleatoribus" geben konnte. omg, Ieses 1St Jesus, dieser ist der Heerfu"h 'd' . d H d' . rer, leser 1St er Cyprian ist das Machwerk nicht zuzutrauen. Die Predigt "De . err, leser 1St auferstanden Von den Toten "D' S ch laude martyrii" behandelt verworren und unklar das Marty dIeser Pred" S '1 . '" Ie pra e Igt 1St am tl der Septuaginta und der h 11 . . rium und kompensiert die Dürftigkeit der Gedanken durch schen S~nago~e gebildet, reich ist der parallelismus me~b emstI einen überladenen und affektierten Stil. Auch sie kann Cyprian ausgepragt, SIe glänzt in Kaskaden von Anaph A' rhorum nicht zugerechnet werden. und W . 1 f ern, ntlt esen ch frtsPIe en, unkelt in einer überschwenglichen h . s ~n P eroph?ric: und bildet ein schönes Zeugnis für di; Ü~::= Eigentlich gibt nur Origenes (t 253/4) uns ein wirklich indi na :?e der aSIamschen Kunstprosa und einer an den viduelles Bild eines Predigers aus dieser Zeit. Seine Homilien genahrten hymnischen Redeweise in die Predigt der Kirr~~lmen hat er meist in Cäsarea von 231-51 gehalten, wo er auch mitt wochs und freitags, oft täglich gepredigt hat. Die ersten Homi susVerwand~ mit der M~litopredigt ist Pseudocyprians "Adver lien über das Lukasevangelium hat er selbst diktiert oder nie . Iu:ae~ aus der MItte dets dritten Jahrhunderts. Auch hier dergeschrieben, alle anderen sind aus dem Stegreif gehalten ;~~e j;su r~~:r J d~r IAPJostel nd dem Erbeben der Erde beim und extemporiert worden; sie strömen unmittelbar aus der Fülle seiner Gelehrsamkeit und der Tiefe seiner Frömmigkeit Passata " u e erusa ems und seine Reigentänze am und sind von Stenographen mitgeschrieben, z. T. noch von ihm . g gegenubergestellt, auch hier finden sich solch Akkl n:atlOnen am Schluß: "Hier ist das Feldlager hier d: a- selbst durchgesehen, manche erst nach seinem Tode veröffent ~~:rH~~ H~r~~, ~ier d~~ :rap~erkeit, Bräutiga~~i~; licht worden. Gelegentlich erkennt man noch den "Griffel" der hier der' Schnellschreiber. In der griechischen, im Papyrusfund von Tura .~eIt, Ier e~ Komg, hIer Christus, hier das Leben " D azu mussen auch dIe mit D . . .. . (1941) enthaltenen Predigt über die Hexe von Endor wird eine h" d . " e antma et corpore" Zusammen- angen en PredIgten genannt werden d" . kleine Diskussion wiedergegeben, über welche der vier Lek ver .c k l ' , Ie m emer engen und tionen gepredigt werden soll, die der Bischof dann entscheidet. WI. e ten BeZIehung zueinander stehen alle wohl B ch gen em 'ch h ,re un- Diese Episode ist mitstenographiert worden und im Text stehen . d e:- m . t me .r zu rekonstruierenden griechischen Quelle geblieben. Abgesehen von dem Fund von Tura sind griechisch Irgen WIe mIt Mehto von Sardes verwandt und' d B' e nur 20 Jeremiapredigten erhalten, also nur 21 von 574 Homi ton~ng . der Hadesfahrt auch wieder von ihm m ch:-d e Mehto 1St nicht nur d ch" vers Ie en. lien. Die Homilien zum Lukasevangelium sind nach der lateini lich, sondern auch h ·~g~cheng~s Ichtl~ch, liturgiewissenschaft_ schen übersetzung des Hieronymus und aufgrund von vielen in oml etls emflußrelch, selbst in der byzan- Katenen enthaltenen griechischen Zitaten wiederhergestellt \'~- 12 Geschichte der christlichen Predigt Die Predigt des zweiten und dritten Jahrhunderts 13 w?rden. Von den lateinischen übersetzungen du"ch R fi kaum an hohen Feiertagen zur Kirche kommt, manche gehen Hieronymus und ~ilarius von Poitiers sind 388.l Hom~i~ schon vor der Predigt weg, andere warten nicht einmal die verlorenge?angen. DIese übersetzungen sind oft sehr frei, ent Lesungen ab, beschäftigen sich im Hintergrund des damals halten Ergan::ungen~ Umstellungen und Kürzungen, an heiklen schon recht weitläufigen Kirchengebäudes mit weltlichen Din rS tellen auch mhaltlIche Veränderungen Fu··r doo-me ch·ch h d ch .. . b nges I t- gen, die Männer mit Profit und Geschäften, die Frauen mit :c e u~ nst~logische Fragen sind sie nur mit kritischer Vor- häuslichen Dingen, "mit Kindern und Wolle". Welt war auch s~cht, fur praktIsch-theologische Probleme mit größerer Zuver sIcht zu verwenden. vor Konstantin schon mitten in der Kirche. Von der a~1tiken Rheto~ik und Dialektik hat Origenes wenig Für die Schriftauslegung kennt Origenes den dreifachen ge~alte~. B~I der Art semes Extemporierens kann sein Grie Schriftsinn, den wörtlichen oder buchstäblichen, den psychi tIsch .1lIcht Immer el:gant sein; die ihm zuströmenden Gedan- schen, moralischen oder tropologischen und den pneumatische'n e~ hmdern den ruh~gen .Fluß und die Entfaltung der Sätze; oder allegorischen Sinn, also die expositio historica, moralis breIte D~rlegungen, m dIe er sich verliert, stören die Abge und mystica. In den Homilien begegnet uns aber meist nur ein w?gen~eIt des Ganzen; .er selbst hält sich gewiß nicht immer an doppelter Schriftsinn. Der Buchstabe der Berichte gibt das Fun seme eIgene R:gel: "D~e Hörer lieben Kürze in der Kirche." dament her, auf dem die geistliche Deutung aufruhen muß. So ~uch ;renn Ongenes wIssenschaftlichen Problemen in der Pre lange es geht, wird am Wortsinn festgehalten z. B. bei den dIgt llIcht aus dem Wege geht und sich gerne auf die Lage der Wundergeschichten, freilich nur solange der Buchstabensinn Quell~~ und frühere Ausleger beruft, redet er doch den schlich historisch wahr, ethisch unanstößig und durchführbar ist. Es ten Hore~. als 9"em.e~ndeglied an. Viele Bibelstellen werden aus gibt Anthropomorphismen in der Bibel, die Gottes unwürdig d.em. . GedachtllIs ZItiert; in die Schrift wollen die Homilien sind, anderes ist moralisch anstößig; es gibt Widersprüche, emfuhren~ aus der .Schrift schöpfen sie; wenige Theologen historische, chronographische und topographische Irrtümer, sie habe~ so m der Schnft gelebt wie er. Das Ziel der Predigt ist zwingen zur Frage nach der kerygmatischen Intention der Aus doctrma und aedificatio, manchmal heißt es auch aedT . sage. "Wenn man an manchen Punkten die Evangelien auf den exh t t· d I· I IcatlO, or a 10 un conso atIo. Um der Arkandisziplin willen w· d Widerspruch bezüglich geschichtlicher Angaben durchforscht, so v~n den "Mysterie?" nur w:nig geredet, der Anfangsunterri~t wird mir schwindelig." Da hilft eben nur die mystische Deu wIrd ~evor::u.gt, dIe correptlO mo rum, die emendatio discipli tung, der prophetische Aussagewille des Textes, das Pneuma na~, dIe. relIglOsa conversatio und die simplicis fidei elementa tische und Göttliche in den Mysterien. Der Wortsinn hat für pn~a. smd .bevo~~ugt~. Themen. Fast durchweg ist die Predigt Origenes die Priorität der Voraussetzung, der geistliche die homilIenartig, Stuck fur Stück dem Text folgende Sch .f t _ Priorität der Bedeutung. Der Heilige Geist hat die göttlichen legung. Vollständigkeit erlaubt die Länge der Texte d. nK·~us Schriften geschaffen, wobei er sich dem Verständnis des Men d Z· d d· . . , le urze er e.lt un Ie GründlIchkeit des Redners nicht. Oft bestimmt schen anpaßt, er muß die Herzen der Hörer erfüllen, die Tiefen der Blbsl0ck°f aus den Perikopen den Predigttext im letzten der Schrift öffnen, das Predigen bleibt dann die Verantwortung Augen I ,manchmal auch der Hörer. des Predigers. Die allegorische Methode ist im hellenistischen Judentum und in der Antike weit verbreitet. Bei Origenes ist Manches Interessante hören wir über die GemeI·nde D· 1 P d· .. . Ie an- sie nicht Spielerei, sondern eine zeitbedingte Lösung des herme ge"?" re IgtvOrtrage stoßen b~i ihr auf Widerstand, besonders neutischen Problems, ein Mittel der Enthistorisierung und der beIm Alten Testament und bel den Gesetzesbüchern W 1 1 . . K I ." as so - existentiellen Begegnung mit der kerygmatischen Aussage des ~n WIr ~It u :geset~~n, mit dieser Wüstenwanderung und Textes, sie befreit vom Moralismus und Rationalismus der dIesen eWIgen Knegen! Da wird geklagt, daß die Gemeinde Apologeten. Sie ist nicht immer willkürlich, weil sie jede Art Die Blütezeit der Predigt in den Kirchen des Ostens 15 14 Geschichte der christlichen Predigt geistlicher Deutung umfaßt. Sie bildet eine Klammer zwischen tischer, sich nicht mehr eng an einen Bibeltext anschließender ~istorisch-kritischer Erkenntnis und der kerygmatischen Inten Reden. Das Eindringen weltlicher 'Rhetorik ist kaum aufzuhal tIOn des Textes. Die Homilien des Origenes haben auch als ten. Leicht wird jetzt der christliche Prediger zum Rhetor, die Zeugnis der Pastoraltheologie und der Geschichte der Frömmig Predigt zur Prunk- und Glanzrede des Sophisten, die Kathe keit den Wert eines einzigartigen Dokuments. drale zum Theater. Im Gottesdienst entstehen Parteien wie in • der Arena und bei den Wettkämpfen, der Beifall der Hörer wird wichtiger als ihre Erbauung. Immer wieder muß gewarnt 3. Die Blütezeit der Predigt in den Kirchen des Ostens werden: hier ist Kirche und nicht Schauspiel, Gemeinde, nicht während des 4. und 5. Jahrhunderts publikum. Der Beifall wird in den Predigten selbst kritisch erörtert. "Das Lärmen gehört sich für das Theater, für die In der Zeit der sich konsolidierenden Reichskirche setzt sich Badeanstalten, für die öffentlichen Aufzüge, für den Markt, wo ei~ neues Verständnis von Kultus und Predigt durch. Die sieg aber solche Lehren vorgetragen werden, da muß Friede, Ruhe reIche Kirche repräsentiert in ihren Gottesdiensten das im und Stille herrschen" (Chrysostomus). Das Applaudieren an Irdischen sichtbar werdende Reich Gottes. Neben das eschatolo rhetorisch eindrücklichen Stellen, der "Krotos" besteht in gisch bestimmte Osterfest tritt das Weihnachstfest als Sichtbar Händeklatschen, Tücherschwenken, Aufstehen vor Begeisterung, machung und Inkarnation des Heils in dieser Welt. Große Stampfen mit den Füßen, lauten Zurufen und Akklamationen, Gotteshäuser werden gebaut, in der Liturgie spiegelt sich das aber auch im Zeigen starker Emotionen, indem man seufzt und Zeremoniell des kaiserlichen Hofs, die Massen wenden sich der weint, sich an die Brust schlägt und die Hände zum Himmel siegenden Kirche zu, die Heiden nehmen am Gottesdienst teil. erhebt. Ist der Text bekannt, sprechen ihn alle laut im Chor Die großen theologischen Auseinandersetzungen bewegen nicht mit, man schreit das Thema dazwischen, sobald man es ahnt. nur die Gebildeten, sondern auch den Mann auf der Straße. über Störungen durch die Geschwätzigkeit der Frauen, durch ~ntihäretische und apologetische Stoffe dringen in die Predigt unruhige junge Leute und durch rücksichtslose Vornehme und em, hohe Anforderungen werden an die Kunst der Rede und Reiche wird oft geklagt. Die Predigt als rednerische Leistung die Bildung des Predigers gestellt. In den verweltlichten Ge wird so hoch geschätzt, daß bei der Kommunion sich die Kirche meinden der großen Zahlen und der geringen Kraft werden leert. Aber selbst in dieser Zeit ist die thematische Rede nicht Le~re. und Unterweisung, Erziehung und Mahnung immer einfach den Versuchungen der Rhetorik erlegen, sie ist von dnngh~er. Noch steht die antike Bildung in voller Blüte, biblischem Gehalt erfüllt und voll von Bibelzitaten. Beide, Rhetonk und Dialektik sind heidnisch, christliche Prediger ler Homilien und Logos, sind von moralischer Paränese durchsetzt. nen in den Schulen heidnischer Rhetoren und Sophisten, die Man hat das Moralisieren gescholten, aber die oft bloß äußer Verbindung zwischen christlicher Verkündigung und antiker liche Christianisierung bedingt eine pädagogische Haltung der Rhetorik wird zum Ideal der Beredsamkeit. Predigt, die zugleich auch Lebensnähe, Alltagszugewandtheit Neben den schlichten Homilien entsteht, ohne sie zu ver und Konkretisierung bedeutet. drängen, der "Logos", die thematische Rede. An den neu ent stehenden Märtyrer- und Heiligenfesten werden am "Geburts Die Predigt nimmt in dieser Zeit einen weiten Raum ein. Oft tag" der Märtyrer, dem Gedenktag ihres Martyriums panegyri werden mehrere Predigten in einem Gottesdienst gehalten. sche Lobreden gehalten, die den Gedenkreden der Sophisten am "Einer nach dem andern, aber nicht alle, als letzter von allen Tage des Regierungsantritts eines Kaisers nachgebildet sind. der Bischof", heißt es in den Apostolischen Konstitutionen. Auch die immer zahlreicher werdenden Predigten auf die Sonntäglich wird gepredigt, oft morgens und abends, täglich in Gottesmutter, die "Theotokos" führen zur Ausbildung thema- der Quadragesimal- und Freudenzeit. In den großen Kathe- 16 Geschichte der christlichen Predigt Die Blütezeit der Predigt in den Kirchen des Ostens 17 dralen predigt der Bischof, auf der cathedra sitzend, in den In der Predigt gegen die Trunkenheit werden Trinkgelage und Filialen die Presbyter, notfalls wird eine Väterpredigt gelesen. das Tanzen am Osterfest beschrieben, das goldene Tafelgeschirr, Eine Stunde, auch zwei kann eine Predigt dauern. Blumen, Salben und Luxus, die obszöne Ausgelassenheit der Tänzerinnen - Fasten muß die Trunkenheit heilen, Psalmen a) In Kleinasien sind die drei großen Kappadozier die be rühmtesten Prediger dieser Zeit. Von Basilius (t 379), Sohn die losen Lieder! Im Hexaemeron wird die Schöpfungsgeschichte versweise ausgelegt. Naturwissenschaft und Philosophie harmo eines Rhetoriklehrers und selbst eine Zeitlang Lehrer der Rhe nieren mit dem biblischen Bericht. In großartigen Schilderungen torik, ehe er Mönch und zuletzt Bischof von Cäsarea wurde, wird die Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung beschrieben. haben wir 9 Homilien über das Hexaemeron, erbauliche Psal Alexander von Humboldt hat diesem Werk seine Anerkennung menhomilien, etwa 23 thematische Reden oft über moralische nicht versagen können. Themen und Märtyrerpredigten. Basilius ist nach dem Urteil Gregors von Nazianz von der heidnischen Hochschule in Athen Von Gregor von Nazianz (t um 390) haben wir 45 mit einer weggegangen "wie ein mit Bildung schwer beladenes Schiff". Ausnahme thematische Reden, darunter die 5 theologischen Groß ist der Eindruck seiner Rede. Einmal haben die Hörer Reden, in Konstantinopel 380 zur Verteidigung der orthodoxen eine ganze Nacht bis zum nächsten Mittag auf ihn gewartet, als Trinitätslehre gehalten, und die berühmte Abschiedsrede vor er aufgehalten ist. Die mönchische Askese bestimmt sein Ver 150 Bischöfen in Konstantinopel. Viele Predigten sind über ständnis des Glaubens, von der Welt soll man sich lösen, das schwengliche panegyrische Lobreden auf die Makkabäer, auf Fleisch abtöten, aber alles ist durchdrungen von der Liebe zu Cyprian und Athanasius, idealisierende Leichenreden beim Gott und zu den Menschen. Die rhetorische Kunst wird durch Tode seines Vaters, seiner Geschwister und seines Freundes praktische Frömmigkeit, psychologische Beobachtung und sozia Basilius, aber wir haben auch von ihm Kampf- und Schmäh les Empfinden in Zucht genommen. Die Allegorese fehlt, der reden gegen Kaiser Julian, Festtagspredigten wie die Weihnach tiefere Schriftsinn ist die moralische Applikation. Meisterhaft ten 379 und den "Apologeticus de fuga", in dem er seine Flucht und lebensvoll werden Tugenden und Laster geschildert, wenn vor dem geistlichen Amt rechtfertigt. Basilius über die Habsucht, Neid und Zorn, die Reichen und die Eine hohe dichterische Begabung ist Gregor eigen, berühmt Trunkenheit predigt. sind seine Schilderungen des Frühlings oder des Meeres. "Ich Seine Rede über die humilitas hat geradezu einen Platz in wandelte so für mich allein am Strand des Meeres ... " Die der Geschichte der mönchischen und asketischen Frömmigkeit hohe Schule der Rhetorik hat ihn geprägt, ihre Stilmittel be gewonnen. Eindrücklich ist die Predigt über die Hungersnot im herrscht er souverän, und mag er auchin einem seiner Carmina Jahre 368 mit ihrer erschütternden Darstellung der Dürre und sagen: "Es wird nicht mehr verlangt, als daß die Predigt so der Qualen des Hungertodes. "Besteht dein Vorrat in einem redet, wie schlichte, einfache Menschen es tun", so sieht doch die Brot, hole dies eine aus der Speisekammer, nimm es in die Wirklichkeit anders aus. Ein praktischer Bezug fehlt den Pre Hände, erhebe es gen Himmel und gib es deinem Sklaven!" digten nicht, Gregor verteidigt den Satz: "Praxis epibasis theo Diese Predigt hat wirklich die Vorratshäuser der Reichen ge rias", aber das rhetorische übergewicht dokumentiert sich in öffnet. Mönchische· Askese· schließt soziale Verantwortung nicht langen, schwierigen, oft dunklen Perioden, in der überfülle von aus, sondern begründet sie. "Was wirst du dem Richt~r ant Pathos, in der Häufung künstlicher Antithesen, im übermaß worten, wenn du die Wände bekleidest, nicht aber den Men des Apologetischen und Polemischen, gelegentlich auch in Sar schen, die Pferde schmückst, aber den in Lumpen gekleideten kasmus und Zynismus. Eindrücklich ist die Rede über "die Bruder nicht siehst!" Großartig werden die Gefahren des Liebe zu den Armen" mit einer bewegenden Schilderung des Wuchers gezeichnet. "Gib dein Geld nicht gegen Zinsen weg!" Elends der Aussätzigen und der drastischen Gegenüberstellung 2 Schiitz, Christliche Predigt , 18 Geschichte der christlichen Predigt Die Blütezeit der Predigt in den Kirchen des Ostens 19 des übertriebenen Luxus der Reichen. "Diese Armen sind unsere schule .gegangen und Anwalt gewesen, ehe er Mönch, Presbyter Brüder, aus dem gleichen Staub gebildet, mit dem gleichen u~d Blsch~f wurde. ~ede~ und. Homilien bilden den Hauptteil Gottesbild in ihrer Seele." In der stark rhetorisch geprägten seInes Schnfttums, seIne eIgentlIche Wirksamkeit ist die des Pre Redeweise begegnen uns viele Bibelzitate, meist bilden sie un digers und Seelsorgers. Seine Nachwirkung in der Geschichte interpretiert ein Ornament der Rede. der Predigt ist tiefgreifend und reicht durch alle Jahrhunderte bis in die Aufklärung hinein. Die exegetischen Homilien be Gregor von Nyssa (t 394), der dritte der drei großen handeln Gene~is, Jesaja und Psalmen, das Matthäus- und Jo Kappadozier, der selbst eine Zeitlang Rhetor gewesen ist, mag hannesevangelmm und auch die paulinischen Briefe. Von beson durch spekulative Begabung und an theologischer Bildung den derem Interesse sind die Gelegenheitsreden, die 21 Homilien beiden andern überlegen sein~ seine Reden tragen die künstliche "I?e ~tatu.is", die. b~iden Predigten über "Vergänglichkeit und Rhetorik allzu deutlich zur Schau. Dogmatische Themen be NIchtIgkeIt alles IrdIschen Glücks beim Sturz des Ministers Eu handeln sie, etwa die Gottheit des Heiligen Geistes, die Selig tropius", die Rede kurz vor seinem Exil über "die Unbesiegbar preisungen und das Herrengebet, moralische Gegenstände wie keit der Ki:che", Lobr.e~en auf Bischöfe, Heilige und Märtyrer, den Wucher, 15 Homilien über das Hohelied fassen Gott als 12 dogmatIsche HomIlIen über die "Unbegreiflichkeit Gottes Bräutigam der menschlichen Seele auf, Preislieder hält er auf und die Wesenseinheit des Sohnes mit dem Vater", ferner Pre Heilige wie Gregor den Wundertäter und Trauerpredigten, digten ,,~dversus Judaeos", über den Teufel, die Buße, gegen aber sie zeigen alle Blässe des Gedankens, das übermaß eines den NeuJahrsaberglauben, gegen Theater und Zirkus, 12 Kate künstlichen Pathos, eine formale Rhetorik und eine überladene chesen für die Taufbewerber in Antiochien, von denen sieben Redeweise. erst durch A. Wenger seit kurzem bekannt sind Homilien zu b) In J erusalem und Antiochien finden wir Beispiele einer den ~irchli~en .Festt.agen, darunter die Weihnachtspredigt von besonderen Art der christlichen Predigt, Katechesen, be 386 In AntlOchlen, In der es heißt, daß dieses Fest erst vor stimmt für den Unterricht der Taufbewerber. Die 24 Kateche 10 Jahren von Rom nach Antiochien gekommen ist. sen des Cyrill von Jerusalem (t 386) sind um die Mitte des Der .hervorstechendste Zug an diesen Predigten ist das seel Jahrhunderts in der von Konstantin erbauten Grabeskirche sorgerlI~e Interesse am Hörer und die Liebe zu ihm. "Ich gehalten worden. Oft wird in ihnen auf den Golgathafelsen kenne mchts anderes als leben für euch, die Sorge für eure "da draußen" hingewiesen. Sie sind mehr eine Darstellung der Seelen." Psychologis~e ~enschenkenntnis und ein praktischer, Kirchenlehre als Verkündigung, für die Liturgiewissenschaft lebenszugew~n~ter SI~n 1St. dem Prediger eigen. Metaphysik bilden sie eine unersetzliche Quelle. In die gleiche Kategorie von und !?og,?atlk IntereSSIeren Ihn wenig, es geht ihm um eine auf Predigten für Taufbewerber gehören die Katechesen des Theo VerwIrklIchung bedachte, tätige Frömmigkeit. Das Griechisch dor von M opsuestia (t 428), der auch Anwalt gewesen ist. Die ist klassisch, die Rhetorik dem Redner wohl vertraut aber der spätere Verurteilung durch die Kirche hat sein Schrifttum fast biblische Inhalt gilt ihm mehr als Form und Glanz der Bered ganz untergehen lassen; die 388-92 in Antiochien gehaltenen s~mkeit. An~i~e Bild~n~ und christliche Verkündigung haben Katechesen sind 1932/33 von A. Mingana in syrischer über sIch eng bel Ihm mIteInander verbunden. In seiner Schrift setzung veröffentlicht worden. Liturgiegeschichtlich sind sie in- "über das Priestertum" hat Chrysostomus seine homiletischen teressanter als homiletisch. . Grundsätz~ entwickelt. Oft von Krankheit behindert sagt er: Der bedeutendste Prediger der Ostkirche ist J ohannes Chry ~)Das PredIgen macht mich gesund, sobald ich den Mund auftue sostomus (t 407), der diesen rühmenden Beinamen erst im 1St alle Müdigkeit überwunden." Nichts Gekünsteltes hat sein~ 6. Jahrhundert erhalten hat. Auch er ist durch eine Rhetoren- Redegabe, überströmend ist sie, reich an Bildern und Ver- 2*

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