Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 1 Gerard Menuhin Wahrheit sagen, Teufel jagen Ich danke Gerard Menuhin, dem Autor. Ich danke den beiden Übersetzern für ihre gute Arbeit. Ich danke jedem Besucher, der durch weitere Verbreitung mithilft, die Wahrheiten hinter den Lügengebilden aufleuchten zu lassen. thom ram, 15.05.0004 (alte Zeitrechnung 2016) Das Original in Englisch: Wahrheit sagen, Teufel jagen ISBN 978-1-937787-29-5 Gerard Menuhin Copyright 2015: Gerard Menuhin und The Barnes Review Veröffentlichung durch: THE BARNES REVIEW, P.O. Box 15877, Washington, D.C. 2003 Die amerikanische Originialausgabe erschien unter dem Titel „Tell the Truth & Shame the Devil” 2015 THE BARNES REVIEW. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Jürgen Graf. Die Wiedergabe von russischen Eigennamen erfolgte nach Duden-Transkription. Ich mache das vom englischen Original auf Deutsch übersetzte Buch online zugänglich, da ich meine Botschaft dringendst verbreiten möchte und die deutsche gedruckte Fassung auf sich warten lässt. Die Seite bumi bahagia (indonesisch: "glückliche Erde") scheint mir bestens dafür geeignet, da ich glaube, dass deren Betreiber Thom Ram die gleichen Hoffnungen für die Menschheit hegt wie ich. Gerard Menuhin Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 2 Habt Ihr Euch je gefragt, warum die Welt nie zur Ruhe kommt, warum Euere Eltern, Grosseltern oder Urgrosseltern sterben mussten, in Kriegen, die nie hätten stattfinden müssen? Widmung: Für Deutschland. Für Deutsche, die es noch sein wollen. Für die Menschheit. Wie ein alter kleiner Mann im karierten Hemd zum Autor sprach. Autor: Gerard Menuhin „Trauer ist Wissen; jene, die am meisten wissen, müssen angesichts der verhängnisvollen Wahrheit am tiefsten trauern, denn der Baum der Erkenntnis ist nicht jener des Lebens.” – Byron, „Manfred” Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 3 Inhalt Vorwort Seite 5 Kapitel 1 Seite 6 Vereitelt: Der letzte verzweifelte Griff der Menschheit nach Freiheit Kapitel 2 Seite 137 Identifiziert: Illumination oder die Diagnose der Finsternis Kapitel 3 Seite 239 Ausgelöscht: Zivilisation Kapitel 4 Seite 292 Endstadium: Das kommunistische Vasallentum Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 4 Vorwort (angeregt durch die Beschreibung der Verurteilung von Ludwig XVI.) Das Buch erstreckt sich über die Zeit von ca. 600 vor Christi bis heute, ist jedoch nicht nur eine Zeit-, sondern auch eine persönliche Reise. Dem Leser wird eine Reihe bestimmender historischer Merkmale vorgeführt, gleichzeitig aber eine damit verbundene fürchterliche Geschichte von Betrug und Selbst-Betrug; von widersinnigen Behauptungen und Ansprüchen, die doch verwirklicht und anerkannt wurden; von wurzellosen, wertlosen Wesen, denen es gelungen ist, den ganzen Planeten durch Kontrolle eines wesentlich wertlosen Tauschmittels zu beherrschen. Wenn Sie dieses Buch lesen, werden sich alle Puzzleteile zusammenfügen. Früher gab es eine Volksbewegung. Einerseits eine politische, andererseits eine menschliche, eine völkische. Heute gibt es keine Volksbewegungen mehr, hauptsächlich, weil es fast keine kohäsiven Völker mehr gibt. Es gibt nur das System. Die Grundlage dieses Systems baut auf der Nachkriegsumerziehung nach 1945 auf, dessen Symbol eine Art Hologramm, also eine Projektion ist. Bei dieser Projektion geht es um eine bestimmte Untat, die von Deutschland und den Deutschen gegen diese Wesensart geübt worden sein soll. Das System verlangt u.a., dass ausnahmslos alle Menschen diese angebliche Untat als unvergleichlich anerkennen und gedenken, in dem sie sich ständig vor dem Altar dieses Andenkens erniedrigen; und dass Deutschland ewig Wiedergutmachungsgelder bezahlt und das auf verschiedenartige Weise: mal für die Überlebenden dieser Untat, von denen es eine unerschöpfliche Quelle gibt, mal für U-Boote-Geschenke. Wer gegen diesen Zwang rebelliert wird bestraft, inhaftiert. Er wird damit beschuldigt, die Projektion geleugnet zu haben. Obwohl die Anklage der Leugnung Unfug ist, da man nicht leugnen kann, was man für eine Unwahrheit hält, wird an das Wort „leugnen” festgehalten. Es geht also um einen Glauben, genau wie in dem 16. Jahrhundert Protestanten von Katholiken verfolgt wurden. Es ist die neue weltumfassende, allesklebende Religion. Der Projektion-Leugner muss bestraft werden, um das System aufrecht zu erhalten. Diejenigen, die ganz vernünftig um Erklärung bitten, werden mit der Begründung abgewiesen, die Projektion könne nicht beurteilt werden – sie wurde schon beurteilt. Ihre Offenkundigkeit ist ausgesprochen worden, oder andernfalls ist Deutschland schuldlos. Vorzuschlagen, die Projektion vor Gericht zu prüfen, in welcher Weise auch immer, ist ein Schritt zurück zum Nationalsozialismus; es ist eine konterbundesrepublikanische Idee, weil es die bestehende Ordnung selbst auf die Anklagebank setzt. Schliesslich kann die Projektion als Erfindung entdeckt werden, wenn sie vor Gericht gestellt wird, sie könnte eine Lüge sein. Oder vielmehr gilt sie als unbewiesen, bis ihre Tatsächlichkeit bewiesen ist. Aber wenn die Projektion für ungültig erklärt wird, was wird dann aus dem System? Das ist die reinste Logik: Da die Umerziehung alle Fundamente des Nationalsozialismus unterspült hat, konnte die Möglichkeit, der Grundsatz dieser Umerziehung könne eine Fälschung sein, implizieren, dass das System schuldig sein könnte und die Zeit des Nationalsozialismus doch keine solche schlimme gewesen sein wie uns stets eingetrichtert wird. So erfordert die „Justiz” des Systems eine Inhaftierung anstatt eines gerechten Verfahrens; das System könnte es sich nicht leisten, die Grundlagen der Umerziehung selbst in Frage zu stellen. Also ist seit den Nürnberger Prozessen der Grundgegner der Wahrheit mutiert und entfaltet in dem Ausmass, dass der deutsche Staat selbst gezwungen ist, seiner selbst Willen seit 70 Jahren ein verlogenes System aufrechtzuerhalten, dessen Aufdeckung in Frage stellen würde, nicht nur die Legitimität der Entität „Bundesrepublik Deutschland”, sondern ihren gesamten behördlichen Staatsapparat. In fast der gleichen Zwickmühle stecken alle westlichen Länder. Auch wenn sie nicht für dieses angebliche Kapitalverbrechen verantwortlich gewesen sind, haben sie seit 1945 Lippenbekenntnis zu dieser Idee abgelegt und dürfen sich deswegen nicht mehr davon befreien. Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 5 Kapitel 1 Vereitelt: Der letzte verzweifelte Griff der Menschheit nach Freiheit Dieser Hund ist ein Labrador. Er bellt nur selten und ist gutmütig, wie die meisten Labradore. Ab und zu begleite ich seinen Herrn bei einem seiner täglichen Spaziergänge mit seinem Tier. Er ist ein Zeuge Jehovas. Anfangs tat er seine Pflicht, indem er versuchte, mich zu bekehren, doch ich sagte ihm, ich glaube an nichts, was ich nicht sehen könne, und er verzichtete auf weitere fruchtlose Bekehrungsversuche. Wenn ich irgendetwas verehren müsste, würde meine Wahl auf die Bäume fallen. Bäume haben zweierlei mit einer Volkskultur und einer verarbeitenden Wirtschaft gemeinsam: Sie sind wie diese im Boden verwurzelt und ungemein beständig. Eine saisonabhängige Wirtschaft oder eine Dienstleistungswirtschaft, die eine Gemeinschaft wankelmütiger Konsumenten bedient, ist instabil. Jeder Baum ist zahllose Konsumenten wert, denn diese produzieren nur selten etwas Nützliches. Was sie können und auch oft tun, ist Bäume zerstören. Ein Rohling mit einer Kettensäge kann innerhalb von Sekunden zu Fall bringen, was vielleicht Jahrhunderte gebraucht hat, um seine gegenwärtige Größe zu erreichen. Stellen Sie sich eine Eiche vor. Dieser bewundernswerte Baum steht auf einem Hügel und bietet einen majestätischen Anblick. Sein zerfurchter Stamm ragt zum Himmel empor. Er hat mehr Jahre erlebt, als dies je einem Menschen vergönnt war. Er hat unzähligen Winterstürmen getrotzt. Selbst ohne Blätter flösst er noch Ehrfurcht ein. Er braucht nichts zu tun, er existiert einfach. Doch dann kommt ein Konsument (ein Organismus, der sich verschafft, was er begehrt, indem er sich an einem anderen Organismus bedient) mit einer Säge und fällt die Eiche, um daraus Bretter oder auch nur Brennholz zu machen. Wem gehört Ihre Sympathie, diesem Organismus oder der Eiche? Halten Sie mir, der ich mich so abschätzig über diesen Konsumenten äußere, bitte keine Vorträge über Menschenwürde. Ich bin schon seit langem keinem würdigen Menschen mehr begegnet, sofern ich überhaupt je einen kennengelernt habe. Würde bedingt nämlich persönliche Verantwortung. Mit der Menschenwürde verhält es sich wie mit den Menschenrechten – auch diese sind ein künstliches Konzept, das von künstlichen, kosmopolitischen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder dem Gerichtshof für Menschenrechte erfunden wurde, um nationale Gesetze zu verdrängen; sie sind leeres Gerede, welches das Ziel verfolgt, althergebrachte Rechte zu usurpieren. Unter Berufung auf die betrügerische Menschenrechtserklärung von 1789 haben diese Organisationen die hohlen Schlagworte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zu einer Art Religionsersatz erhoben. Wenn das Recht auf saubere Luft und sauberes Wasser sowie auf Rede- und Versammlungsfreiheit nicht garantiert ist, wozu sind diese hochtönenden Erklärungen dann gut? Mein Nachbar und ich sind uns über viele Dinge einig, doch wie die meisten Sekten glauben auch die Zeugen Jehovas, Christus werde wiederkehren, um sie zu erretten. Ich lasse mich über die allgemeine Degradierung aus, und er antwortet mir mit Zitaten aus der Heiligen Schrift, die ich zu Hause dann überprüfe. Sie stimmen immer. Ich nenne die Schuldigen beim Namen; für ihn ist der Schuldige Satan. Die Bibel hat tatsächlich alles vorausgesehen: Johannes 8:44 oder auch Offenbarung 2:9, wenn Ihnen das lieber ist. Somit haben wir beide recht. Ich glaube, es begann mit einer dumpfen Vorahnung, mehr war es nicht. Nicht einmal ein vages Gefühl, geschweige denn die Gewissheit, dass alles, was man dem Durchschnittskind über große historische Ereignisse eintrichtert, Lug und Trug ist. Es war nicht mehr als ein Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 6 leiser, nagender Zweifel. Mein Vater sprach nie vom Krieg, wie er überhaupt nie von negativen oder unangenehmen Dingen sprach und es möglich tunlichst vermied, die Vergangenheit zur Sprache zu bringen. Meine Mutter hingegen sprach die meiste Zeit über von der Vergangenheit. Von ihrer Vergangenheit. Doch je nach Stimmung sprach sie auch von der Überlegenheit der edwardianischen Architektur über die viktorianische, oder von ihrem unfehlbaren Gefühl für Kleidung und Zierart, oder über ihre Kriegserlebnisse. Sie vertrat die Überzeugungen ihrer Generation, darunter jene, dass Churchill ein großer Mann und Neville Chamberlain ein einfältiger Gimpel gewesen sei (das Wort „appeasement”, „Beschwichtigungspolitik”, muss seinen anrüchigen Klang unbedingt beibehalten, obwohl jeder Versuch, einen Krieg zu verhindern, doch lobenswert ist). Zwar sagte sie meinem Bruder und mir bisweilen mit Gruselstimme: „Wenn ihr in Deutschland gelebt hättet, wäret ihr vergast worden” („ihr”, nicht „wir”!), doch war sie keinesfalls deutschfeindlich eingestellt und konnte sogar ein wenig Deutsch. Natürlich bildete Deutschland keinen Teil ihrer Vergangenheit und wurde deshalb auch nicht erwähnt, wenn sie, was sie ständig tat, über ihre Erinnerungen sprach. Ich bin nie einem Menschen begegnet, dessen Ansichten so vorbehaltlos auf althergebrachten Kriterien beruhten wie bei meiner Mutter und der jede Veränderung so resolut ablehnte wie sie. Sie duldete die Gegenwart, beurteilte sie jedoch stets vom Standpunkt ihrer eigenen Vergangenheit, so unmaßgeblich diese auch sein mochte. Bis in meine späteren Teenagerjahre beruhten meine Vorstellungen vom Zweiten Weltkrieg fast ausschließlich auf illustrierten Büchern über die Abenteuer heroischer alliierter Soldaten, die in der Schule als „Schundliteratur” galten (unter dem Eindruck dieser Schriften war ich ein eifriger Kritzler von Schlachtschiffen und Flugzeugen). Wenn ich zuhören musste, wie meine Mutter vom „Blitz” (d. h. den deutschen Luftangriffen auf London) erzählte, hörte ich manchmal nur mit halbem Ohr hin oder vergaß diese unermüdlich wiederholten Anekdoten sogar absichtlich, weil ich einen gewissen Widerwillen gegen sie empfand. Heute bedaure ich dies, denn auch ein subjektiv gefärbter Erlebnisbericht über das Leben im London der Kriegszeit wäre sehr informativ gewesen. Doch die Art und Weise, wie meine Mutter ihre Monologe hielt, liess wenig Raum für Fragen, hätte sie solche doch nur als unerwünschte Unterbrechungen ihrer vorprogrammierten „Rundfunksendung” betrachtet. Bei den seltenen Besuchen, die meine Eltern meiner deutschen Schule im Jahre 1957 abstatteten, brachte meine Mutter wiederholt das „Wirtschaftswunder” zur Sprache, den raschen Wiederaufbau der deutschen Städte und der deutschen Industrie nach dem Krieg. Ich war damals neun Jahre alt, und dieses Phänomen war mir ebenso wenig bewusst wie die Absurdität der Tatsache, dass zwei hochentwickelte angelsächsische Nationen einander bis aufs Messer bekämpft hatten. Ungefähr fünfzehn Jahre später hörte ich einen hitzköpfigen amerikanischen Oberst am Radio folgendes zutreffende Urteil fällen: „Dass sich Briten und Deutschland auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden, war völlig unlogisch.” Sämtliche Deutschen, die ich kannte, waren ungemein liebenswert und fielen höchstens dadurch auf, dass sie anscheinend alle dasselbe Modell eines glänzenden dunkelblauen Anzugs besaßen – vielleicht ein Hinweis darauf, wie sehr sie sich nach einer Rückkehr zu geordneten bürgerlichen Verhältnissen sehnten. Die Schülerinnen und Schüler in Hermannsberg waren ebenfalls Paradebeispiele für Normalität: In ihrer Freizeit beschäftigten sie sich mit Spiel und Sport, vergnügten sich, hörten Musik und gaben sich allerlei Aktivitäten im Freien hin. Dass ihre und meine Vorfahren dazu angestachelt worden waren, sich gegenseitig an die Gurgel zu fahren, wurde mir gar nicht erst bewusst. Der einzige Hinweis auf den Krieg, an den ich mich erinnere, war ein Wortwechsel zwischen zwei älteren Knaben, den ich mitbekam, während ich mich nach der morgendlichen Dusche abtrocknete: Sie erzählten, was sie über das Schicksal deutscher Kriegsgefangener in Russland gehört hatten. Obwohl dies nichts weiter als typisches Schülergerede war, beeindruckte mich dieses trübe Thema damals natürlich. Seither habe ich viel dazugelernt, teils durch eigene Überlegungen, teils durch Bücher und Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 7 Dokumentationen aus jener Zeit und über jene Zeit. Mit ihrer Fülle von Fußnoten, ihren Querverweisen und ihren zahlreichen Hinweisen auf andere Werke bestätigten sie, dass die Sympathie, die ich seit jeher für dieses vielgeschmähte und geschundene Volk empfunden habe, gerechtfertigt ist. Tatsache ist, dass ich, der ich mit meiner täglichen harten Arbeit vollauf beschäftigt war, mich nie besonders um Zeitgeschichte gekümmert habe, bis ich irgendwann in den neunziger Jahren die Hinterlassenschaft meiner verstorbenen Grosseltern ordnete und dabei auf ein Exemplar der National Zeitung stieß, eines patriotischen deutschen Blatts, für das mein Großvater in den sechziger Jahren mehrere Jahre lang eine Kolumne verfasst hatte. Er hatte seine Lebensaufgabe darin gesehen, sich in Büchern und Artikeln für die Sache der Palästinenser einzusetzen, unter denen er im ersten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts als Knabe gelebt hatte. Er als russisch-jüdischer Einwanderer hatte seitens der örtlichen Araber sehr viel Freundlichkeit erfahren und kannte die Einstellung und die Erwartung eines Teils der jüdischen Siedler aus eigener Erfahrung. Die National Zeitung mit ihrem einfachen Logo aus Malteserkreuz/Eisernem Kreuz und ihrer unerschrockenen eigenständigen Berichterstattung nötigte mir Respekt ab. Obwohl sie mir nur gelegentlich in den Sinn kam, wurde mein Wunsch, mit ihrem Herausgeber, einem Freund meines Großvaters, in Verbindung zu treten, mit den Jahren zusehends stärker, zumal ich während jener Zeit immer mehr unerwartete Einsichten gewann. Was mich beflügelte, war keineswegs der Drang nach Erkenntnis einer universalen Wahrheit, sondern einfach der Wunsch, meine eigene Zeit und die Entwicklung der Welt zu begreifen, insbesondere bezüglich der katastrophalen Zäsur der vierziger Jahre. Es war, als sei man mit einer Zeitmaschine in eine Periode versetzt worden, in der sich der Charakter der Westeuropäer bis zur Unkenntlichkeit verändert hatte. Damals hatten die Väter und Großväter meiner deutschen Klassenkameraden angeblich das Unaussprechliche getan. So abscheulich und schändlich waren ihre Verbrechen gewesen, dass dafür sogar ein neuer Ausdruck in Mode kam. Indem man einem bisher unverfänglichen englischen Wort eine besondere Bedeutung verlieh, erfand man eine allgegenwärtige neue Orthodoxie, die dermaßen wirkungsvoll war, dass ihre regelmäßige, unaufhörliche Beschwörung durch die Medien die gesamte westliche Welt in ihren Bann gezogen hatte. Wie war dies möglich? Dank des außergewöhnlichen Charakters der zwölf nationalsozialistischen Jahre ist eine kaum mehr überschaubare und immer noch wachsende Masse von Literatur entstanden, die teils aus makabren Erdichtungen, teils aus angeblichen Tatsachenberichten besteht. Diese ungemein oberflächliche Sensationsliteratur unternimmt kaum je einen ernsthaften Versuch, die sozialistische Politik des Dritten Reichs zu erforschen oder zu begreifen, sondern verfolgt eine klare politische Stossrichtung. Ein nüchterner Forscher lehnt jegliche Sensationskrämerei ab. Die Lektüre seriöser geschichtlicher Quellen, von denen manche nur mit erheblicher Mühe aufzutreiben gewesen waren, half mir dabei, mir eine eigene Meinung zu bilden. Am überzeugendsten waren für mich allerdings nicht die oft sehr trockenen Darstellungen historischer Fakten, auf die ich in den betreffenden Büchern stieß, sondern meine kristallklare Einsicht, dass ein Volk mit den Traditionen und der Kultur der Deutschen nicht fast über Nacht zu einem Barbarenvolk werden und gigantische Massenmorde verüben konnte. Seine Soldaten konnten ihre Menschlichkeit nicht einfach verlieren, weil sie daran gewohnt waren, Befehlen zu gehorchen. Vor allem aber konnten die Nachkommen dieser angeblichen Ungeheuer nicht zu jenen vollkommen normalen Kindern geworden sein, die mich während meiner Schulzeit in Deutschland tagtäglich umgaben – Kinder, die aus jedem beliebigen Land hätten stammen können. Drei der bekanntesten Werke über den Zweiten Weltkrieg sind • General Eisenhowers „Crusade in Europe” (Doubleday [Country Press], New York 1948), Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 8 • Winston Churchills „The Second World War” (Cassell, London 1948-1954, sechs Bände) sowie • Charles de Gaulles „Mémoires de guerre” (Plon, Paris 1954-1959). In diesen drei Werken findet sich nicht der geringste Hinweis auf Nazigaskammern. „Eisenhowers Crusade in Europe hat 559 Seiten, die sechs Bände von Churchills The Second World War zählen insgesamt 4.448 Seiten, und de Gaulles dreibändige Mémoires de guerre sind 2.054 Seiten dick. In diesen umfangreichen Büchern, die zusammen 7.061 Seiten aufweisen (ohne die jeweilige Einleitung), wird man keine Erwähnung von Nazi-„Gaskammern”, einem „Völkermord” an den Juden oder „sechs Millionen” jüdische Kriegsopfer finden.” (Robert Faurisson, ‘The Detail [the alleged Nazi gas chambers]’, The Journal of Historical Review, März-April 1998 [Band 17, Nr. 2], S. 19/20.) „Bevor wir weiterfahren, sei eine kurze Bemerkung über das Wort »Nazi« voraus- geschickt. »Nazi« ist ein politisches Schimpfwort, das in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts von dem jüdischen Journalisten und SPD-Mitglied Konrad Heiden erfunden wurde, um die NSDAP und den Nationalsozialismus anzuschwärzen. Bei diesem Begriff handelt es sich um eine Nachahmung des Spitznamen »Sozi«, der damals für die marxistischen Sozialdemokraten verwendet wurde. Anschließend wurde dieses Wort von verschiedenen Juden und anderen subversiven Elementen – einschließlich Heidens selbst, der aus dem Land floh, nachdem die NSDAP in die Regierung gewählt worden war – im Ausland populär gemacht. Die National- sozialisten selbst betrachteten diesen Ausdruck als abwertend, und er wurde fast ausschließlich von marxistischen Agitatoren benutzt. Dementsprechend wurden auch die Wörter »Nazideutschland« und »Naziregime« nach 1933 von jüdischen Emigranten aus Deutschland in Umlauf gebracht, insbesondere in englisch- sprechenden Ländern. Von dort aus drangen sie in andere Sprachen ein.” (Metapedia) „Damit das Bild vom Dritten Reich als einem einzigartig verbrecherischen Staats- wesen aufrechterhalten werden kann, ist eine auf sechzehn Bände (!) geplante Publikation angelaufen, die den Titel Die Verfolgung und Ermordung der europä- ischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland (abgekürzt: „VEJ”) trägt und die seit 2008 in einzelnen Bänden erscheint. Um dieser Monstrosität einen seriösen Anstrich zu geben, wurde sie von einer Kombination von offiziellen Agen- turen und Universitäten in Auftrag gegeben; verfasst wurde sie von der wohlbe- kannten Meute von Verleumdern, bei denen es sich teils um ethnische Deutsche, teils um Nichtdeutsche handelt: Das Bundesarchiv, das Institut für Zeitgeschichte, Lehr- stühle für jüngere und jüngste Geschichte an der Alberts-Ludwig-Universität Freiburg sowie Lehrstühle für die Geschichte Ost-Mitteleuropas an der Freien Universität Berlin.” (Wikipedia) Selbstverständlich wird auch eine englische Übersetzung verfügbar sein. Heute, wo es fast keine überlebenden Augenzeugen mehr gibt, können Märchenerzähler der zweiten und dritten Generation nach Herzenslust schwadronieren, ohne Gefahr zu laufen, dass ihnen jemand widerspricht. Ihre Erdichtungen werden zweifellos als Quelle aller Quellen gelten und sogar „Beweise” bei Rechtsstreitigkeiten liefern. „Die Zahl von angeblich sechs Millionen leidenden europäischen Juden tauchte in Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 9 nordamerikanischen Zeitungen spätestens seit 1915 (The Sun, 6. Juni 1915) regelmäßig auf. Mit dieser Kampagne sollte unter einer gefühlsmäßig leicht zu beeinflussenden Leserschaft vermutlich der Boden für eine Zeit vorbereitet werden, in der sich Zeugenaussagen zur Stützung dieser Behauptung ohne weiteres fabrizieren ließen. Bereits im Jahre 1936 erschien in diesem Zusammenhang der Begriff „Holocaust” (New York Times, 31. Mai 1936). Die Regierungen des zaristischen Russlands hatten schon seit langem Misstrauen gegen- über den Juden empfunden und sie größtenteils in den sogenannten Ansiedlungsrayon verbannt, der in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts im Westen des russischen Reichs (zu dem damals Polen und Litauen gehörten) errichtet worden war. Ab den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts publizierte die westliche Presse übertriebene Berichte über Schlächtereien, Pogrome und behaupteten Opfer erstaunlicherweise fast immer mit „sechs Millionen” angegeben wurde. Solche Berichte erschienen periodisch in der New York Times. Hierzu einige Beispiele: 26. Januar 1891: „Rabbiner Gottheil äußert sich zur Verfolgung der Juden … ungefähr sechs Millionen verfolgte und elende Kreaturen.” 21. September 1891: „Eine Anklage gegen Russland … eine Gesamtzahl von 6.000.000 liegt näher bei der Wirklichkeit.” 11. Juni 1900: „[In Russland und Mitteleuropa] gibt es 6.000.000 lebende, blutende, leidende Argumente zugunsten des Zionismus.” 23. März 1905: „Wir Juden in Amerika [empfinden Mitgefühl für unsere] 6.000.000 unterdrückten Brüder in Russland.” 25. März 1906: „Erschreckende Berichte über die Lage und Zukunft der 6.000.000 russischen Juden …” Diese Situation veranlasste einen ehemaligen Vorsitzenden von B’nai B’rith zu einem prophetischen Ausruf: „Simon Wolf fragt, wie lange der russische Holocaust noch fortdauern soll.” (New York Times, 10. November 1905). (Quelle der hier angeführten Zitate ist Thomas Dalton, „The Great Holocaust Mystery: Reconsidering the Evidence”, http://www.inconvenienthistory.com) Vierzig Jahre bevor die Holocaustgeschichte ab 1942 allmählich Konturen annahm, wurden sowohl die spätere Zahl genannt als auch die spätere Terminologie verwendet: „Erschreckende Berichte über die Lage und Zukunft der 6.000.000 Juden Russlands wurden am 12. März anlässlich der Jahresversammlung des Hilfsvereins der deutschen Juden von Dr. Paul Nathan vorgelegt, einem bekannten Berliner Trutzgauer Bote | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 10
Description: