Harzer Pflastersteinbrüche Telge & Eppers, Niederlassung der KEMNA BAU Andreae GmbH & Co.KG G E O L O G I S C H E R E R G E B N I S B E R I C H T über die Explorationsarbeiten im Erweiterungsfeld Diabas HUNEBERG Ost - Erkundungsbohrungen 2012/13 - - Standortbezogene Detailanalyse zur Geologie des Oberharzer Diabaszuges südlich von Bad Harzburg - Autor/Verfasser: Dipl.-Geol.Ingo Schulz Leiter Rohstoffsicherung, Umweltschutz & Genehmigungen Bad Harzburg, 31.05.2013 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 DOKUMENTATION von geologischen Erkundungsbohrungen und Ausbau von GW-Meßstellen im Erkundungsfeld HUNEBERG Ost - Behördenexemplar - unter Verweis auf (Basisdokument): Geologischer Ergebnisbericht über die Explorationsarbeiten im Feld Diabas HUNEBERG Ost - Erkundungsbohrungen 2012/13 - (unveröffentlicht KEMNA BAU Andreae GmbH & Co.KG) Harzer Pflastersteinbrüche Telge & Eppers, Niederlassung der KEMNA BAU Andreae GmbH & Co.KG (Vorhabensträger) in fachlicher Kooperation mit: G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH (beteiligtes sachkundiges Fachbüro) Bad Harzburg, 20.06.2013 2 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 INHALTSVERZEICHNIS Seite Deckblatt 1 Inhaltsverzeichnis 3 Anlagenverzeichnis 5 1. Aufgabenstellung 4 1.1 Veranlassung 4 1.2 Genehmigungsrechtliche Ausgangslage & Voraussetzungen 5 1.3 Standort, Bohrverfahren und Bohrdurchmesser der geologische Erkundungsarbeiten 7 2. Geologische Grundlagen (Kenntnisstand) 8 2.1 Bisherige Untersuchungen 9 2.1.1 Abbau- und Tagebauverhältnisse 9 2.1.2 Geophysikalische Oberflächenmessungen 2007 10 2.1.3 Geologische Erkundungsbohrungen 2011 10 2.1.4 Erkundungsarbeiten Radau-Oker-Stollen 1973 11 2.2 Petrographische Nomenklatur 12 3. Charakteristik des Erkundungs- und potentiellen Erweiterungsgebietes 14 3.1 Geländebeschaffenheit 14 3.2 Gegenwärtige Nutzung 14 3.3 Schutzgebiete, incl. oberirdische Entwässerung 14 4. Ergebnisse der Erkundungsbohrungen, Programm 2012/13 17 4.1 Abraum 17 4.2 Rohstoffe (Festgestein) 19 4.3 Erkundungsbohrungen 2012/2013 20 (Charakteristik und Beschreibung der Aufschlusspunkte) 4.4 Petrographische Beurteilung 22 5. Zusammenfassung 25 Quellenverzeichnis 29 3 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 ANLAGENVERZEICHNIS Anlagenkompendium 1 Übersichtskarten Anlage 1.1 Topographische Übersichtskarte M 1:10.000 mit Lage des Erkundungsfeldes Huneberg Ost, zzgl. Aufschlusspunkte 2011, 2012, Bhrg. 3/72, der Untersuchungsgebietsfläche Geoelektrik 2007 sowie des EW- Profils Radau-Oker Stollen 1972 Anlagenkompendium 2 Rohstoffkarten (Festgestein/Diabas) ausschließlich intern Anlagenkompendium 3 Geologische Aufschlüsse Anlage 3.1 Schichtenverzeichnisse Neubohrungen Programm 2012/13 Anlagenkompendium 4 Fotodokumentation zu den geologischen Erkundungsarbeiten und Maßnahmen zum Gewässerschutz Anlagenkompendium 5 Nachweis der Grundwasserunschädlichkeit des zur Verpressung eingesetzten Produktes 4 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 1. Aufgabenstellung 1.1 Veranlassung Im Zuge einer Konzeption zur mittel - langfristigen Rohstoffsicherung für das Diabaswerk Huneberg stand die Aufgabenstellung der Suche und Erkundung den derzeitigen Steinbruchverhältnissen vergleichbarer Natursteine im unmittelbar östlich angrenzenden und möglichen Erweiterungsfeld Huneberg Ost innerhalb der großräumigen Diabaslagerstätte, südlich der Stadt Bad Harzburg (vgl. Anlage 1.1). Eine dieser geologischen Erkundung 2012/13 vorangegangene Erst-Prospektion 2011 /13/ hatte direkt östlich des derzeitigen Tagebaus und gestützt auf vier Aufschlussbohrungen ein rd.80 ha großes Höffigkeitsgebiet ausgewiesen. Es wurde daher Berechtigung gesehen, durch Abteufen von Verdichtungsbohrungen anhand dieser Explorationsarbeiten genauere Informationen zur Fortsetzung des Diabas-Vorkommens (i.e.S.: der Lagerstätte), zu seinen möglichen Grenzen sowie zum Rohstoffvorkommen allgemeiner Art zu erhalten. Damit wäre die Voraussetzung eröffnet, für den Vorhabensträger überhaupt das rohstoff- und betriebswirtschaftliche Risiko zur mittel - langfristigen Gewinnung von Diabasen am Standort Huneberg für nachfolgende Gesamtinvestitionen zu erfassen. Zugleich wäre dies die Grundlage, über den erforderlichen Genehmigungsprozess zu befinden, in dessen Ausgang erst Fragen zum Weiterbestehen des Diabaswerkes Huneberg mit hinreichender Sicherheit geklärt werden können. Die vorliegende „Kurzdokumentation zu den geologischen Erkundungsbohrungen sowie zum Ausbau von GW-Meßstellen“ (Behördenexemplar) basiert auf Auszügen aus dem „Geologischen Ergebnisbericht Huneberg Ost 2012/2013“ v.31.5.2013 (internes Dokument). Sie konzentriert sich dabei auf alle aus dem Genehmigungsbescheid vom 18.10.2012 durch die zuständige Untere Wasserbehörde des Landkreises Goslar beauflagten Aspekte und Sachverhalte (vgl.Ziff. 9) mit Ergänzung zu ausgewählten lagerstättenwirtschaftlichen bzw. geologischen Sachverhalten. Sie entstand in enger fachlicher Kooperation zwischen dem der UWB für die Durchführung der Erkundungsarbeiten benannten und geeigneten Fachbüro (G.E.O.S.) sowie dem Vorhabensträger (KEMNA BAU), dem intern das Schrifttum dieser Dokumentation oblag. 5 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 1.2 Genehmigungsrechtliche Ausgangslage & Voraussetzungen Gem. §§ 50, 127 BBergG, § 4 LagerstättenG sowie § 138 Niedersächsischem Wassergesetz zeigte der Vorhabensträger per 30.07.2012 die Durchführung der vorgesehenen Bohrarbeiten innerhalb der Flurstücke 13/89 sowie 13/128 in Form von sechs Erkundungsbohrungen sowie der geplanten Errichtung von drei Grundwasser-Meßstellen (DN 125) dem zuständigen Fachdienst Umwelt- Gewässerschutz (UWB) des Landkreises Goslar ordnungsgemäß an. Das daraufhin durch die UWB eingeleitete, kleinere behördliche Genehmigungsverfahren konnte per 27.09.2012 abgeschlossen werden. Im Ergebnis erging per 18.10.2012 die entsprechende Genehmigung an den Vorhabensträger zur Durchführung der geplanten bohrtechnischen Leistungen. Auf Antrag des Vorhabenträgers (vom 30.07.2012) genehmigte das zuständige Niedersächsische Forstamt Clausthal als Grundeigentümer die Durchführung der für die geologische Exploration vorgesehenen Arbeiten (Schreiben vom 31.07.2012). Gleichzeitig informierte dieses über die Bedenkenfreiheit zum Verlauf von Leitungstrassen auf bzw. in seinem Grundstück entsprechend seinen Erkenntnissen auf bzw. im Erkundungsfeld Huneberg Ost (Schreiben vom 28.09.2012). Eine gleichlautende Bedenkenfreiheit erging an den Vorhabensträger auf Anfrage per 25.09.2012 durch das Tiefbauamt der Stadt Harzburg, mit Verweis, dass sich keinerlei Leitungen seiner Zuständigkeit innerhalb des vorgesehenen Erweiterungsgebietes, außerhalb des Stadtgebietes Bad Harzburg, befinden. In Erfüllung gesetzlicher Auflagen gem. § 4 LagerstättenG informierte der Vorhabensträger zudem das Landesamt für Energie, Bergbau und Geologie, Land Niedersachsen (LBEG) als zuständige Fachbehörde über die Durchführung der Arbeiten mit online-Anzeige der Bohrungen per 07.09.2012, vertiefend im Rahmen einer Beratung mit dem zuständigen Leiter des LBEG am 11.09.2012 in Hannover. 6 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 Im Zuge der entsprechenden Baustelleinrichtung erfolgte per 25.10.2012 der planmäßige Beginn der vorgesehenen Bohrarbeiten im Erkundungsfeld Huneberg Ost. Nach Abteufen der ersten beiden Erkundungsbohrungen und unter Rückgriff auf die Ergebnisse einer Erst-Prospektion 2011 konnte der angenommene Verlauf der südlichen Kernzone des vorwiegend NE-SW streichenden und abbauwürdigen Diabasvorkommens (i.w.S. des Oberharzer Diabaszuges) als Lagerstättengrenze markiert werden. Dies war Anlass für den Entscheid der Verlagerung der letzten, vorgesehenen Bohrung HbO 6/2013 auf den Alternativ-Bohransatzpunkt HbO 6n/2013 nordöstlich des bislang abgegrenzten Erkundungsfeldes. Nach entsprechender Vorinformation zur Verlagerungsabsicht an die zuständige Genehmigungsbehörde per 10.01.2013 untersetzte der Vorhabensträger dies durch Antrag (im Sinne einer Anzeige) mit Schreiben vom 22.01.2013, dem mit Genehmigung per 28.02.2013 entsprochen wurde. Infolge des neu auserwählten Bohransatzpunktes HbO 6n/2013 erhöhte sich damit zugleich die Fläche des Erkundungsgebietes von vormals rd. 80 ha auf nunmehr rd. 100 ha (vgl. Anlage 1.1). 7 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 1.3 Standort, Bohrverfahren und Bohrdurchmesser der geologischen Erkundungsarbeiten Entsprechend dem Planansatz waren im Rahmen der geologischen Explorations- arbeiten im Erkundungsfeld Huneberg Ost auf einer Fläche von (letztendlich) rd.100 ha insgesamt sechs Erkundungsbohrungen mit Endteufen zwischen 60 m (vier Bohrungen) sowie 150 m (zwei Bohrungen) geplant, die gem. Plan entsprechend durchgeführt wurden. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der im Erkundungsfeld Huneberg Ost abgeteuften Erkundungsbohrungen von vier auf zehn (vgl. Kap. 1.1. bzw./13/). Gleichzeitig verringerte sich damit gegenüber der Prospektion (Bohrprogramm 2011) der durchschnittliche Bohrlochabstand von rd.670 m auf nunmehr rd.260 m, da nach der üblichen Vorrats- bzw. Ressourceneinteilung der Erkundungsgrad bislang nur eine Einstufung als sog. „vermutete Vorräte“ mit einer Fehlergrenze (FG) von ca. 60% und eine Aussagesicherheit (AS) zwischen max. 20-40% zuließ. Insofern sind nunmehr sog. „wahrscheinliche Vorräte“ zu erwarten (reduzierte Fehlergrenze von 20% sowie Aussagesicherheit zwischen max. 70-80%). Es bestand grundsätzliches Einvernehmen darüber, zwei der sechs vorgesehenen Explorationsbohrungen bis in eine Teufe von rd.150 m niederzubringen, um angesichts des bestehenden, tiefreichenden Tagebau-Aufschlusses im benachbarten Feld Huneberg auch im Erkundungsfeld Huneberg Ost Kenntnisse zur Verbreitung des gesuchten Festgesteins in die Teufe (Niveau um 450 m NN) zu erlangen. Angesichts der bekannten Tatsache, dass das auserwählte Erkundungsgebiet zu rd.1/3 der Fläche innerhalb einer im Jahre 1977 festgelegten Wasserschutzgebietszone (TWS) II der Wassergewinnungsanlage der Stadtwerke Bad Harzburg GmbH sowie zu rd.2/3 der Fläche von der im Jahre 1971 festgelegten Wasserschutzgebieteszone (TWS) IIID der Wassergewinnungsanlagen Harzwasserwerke GmbH überlagert ist (Grundlage: Verordnung über die Festsetzung eines WSG vom 4.10.1977 bzw. vom 15.4.1971, vgl. Anl.1.4) dienten die geplanten Erkundungsbohrungen zugleich dem Zweck, einen möglichen Konflikt infolge konkurrierender Nutzungsinteressen (Trinkwasserschutz vs. Rohstoffgewinnung) hinreichend zu erfassen und zu bewerten. 8 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 Insofern war auf Basis vorherigen Einvernehmens mit dem LBEG Hannover sowie der UWB des LK Goslar beabsichtigt, nach Abteufen und Aufweiten der Erkundungsbohrungen bei drei der vorgesehenen sechs Aufschlüsse gleichzeitig den nachträglichen Ausbau von Grundwassermeßstellen (GW-Messstellen) als funktionsfähige Pegel vorzunehmen, welches dementsprechend Umsetzung fand (GW-Messstellen: HbO 1/2012, HbO 3/2013 sowie HbO 5/2013). Die Verpflockung der auserwählten Bohransatzpunkte wurde am 12.09.2012 im Beisein der zuständigen Vertreter des Grundstückeigentümers (NLF) abgeschlossen. Diese erklärten sich als forstwirtschaftliche Nutzer einverstanden mit der betreffenden Auswahl nach Lage und Höhe. Nach Abschluss einer begrenzten Ausschreibung sowie nachträglichen Vertragsverhandlungen wurde durch den Vorhabensträger per 20.09.2012 die Beauftragung zur Durchführung von sechs Erkundungsbohrungen mittels Seilkernverfahren mit einem Bohrdurchmesser von 146 mm zwecks Gewinnung von Kernmaterial 101 mm sowie dem nachträglichen Ausbau vorgenannter dreier GW- Messstellen an das subbeauftragte Unternehmen Brunnenbau Conrad GmbH, Bad Langensalza ausgelöst. Das betreffende Unternehmen ist durch die ZertBau zertifiziert nach DVGW W 120 (Zertifizierung vom 26.07.2010) und verfügt über entsprechende Sachkundenachweise seiner Bohrgeräteführer nach DIN 4021 (u.a.: Herr Norman Henkel/ Qualifikationsnachweis v. 17.07.2010). 2. Geologische Grundlagen (Kenntnisstand) Allgemein kann das Genesemodell des Diabases vom Huneberg als hinreichend untersucht und erkannt bewertet werden. Festzuhalten ist dennoch, dass auch der paläozoische Basalt, der Diabas, integraler Bestandteil des variszisch entstandenen Harzer Horstgebirges ist. 9 Dokumentation von geolog.Erkundungsarbeiten (GW-Meßstellen Ausbau) Huneberg Ost, 2012/2013 Seine Gesteine, gleich welchen Alters, weisen gesamtheitlich ein kompliziertes, nach Verbreitung, Ausbildung und Lagerung stark differenziertes und heterogenes Bild auf. Zurecht wird der Harz als „geologisch vielfältigstes deutsches Mittelgebirge“ beschrieben. Mit dem diesem Bericht zugehörigen Quellenverzeichnis wird eine Zusammenstellung aller zum Diabas vom Huneberg (i.w.S. Oberharzer Diabaszug) bislang vorliegenden und für diesen Ergebnisbericht einbezogenen Untersuchungsberichte gegeben, auf die an dieser Stelle verwiesen wird. 2.1 Bisherige Untersuchungen 2.1.1 Abbau- und Tagebauverhältnisse Auch wenn der Beginn der Gewinnung von Diabasen am Standort Huneberg sich bereits auf das Jahr 1952, d.h. vor 60 Jahren, zurückdatieren lässt /3/, liegen bezogen auf den eigentlichen Lagerstättenkörper im heutigen Abbaugebiet keine geologischen Erkundungsbohrungen vor. D.h., das Auffahren und der Abbau der Gewinnungsstelle durch den Betreiber erfolgt(e) gestützt auf die Inaugenscheinnahme der jeweils vorgefundenen Abbauverhältnisse und petrographischen Veränderlichkeiten sowie langjähriger Betriebsführung. Dies war/ist insofern schlüssig, als dass die seitlichen Grenzen des Vorkommens (Richtung NW und SE) durch einen signifikanten Wechsel im Anstehenden (zumeist vom Vulkanit (Diabas) zum Sedimentit (Grauwacke bzw. Tonschiefer) angezeigt sind. Hierdurch zeichnet der bislang aufgeschlossene Tagebaubetrieb den Verlauf der Diabas-Ganglagerstätte mit ihren steilen Flanken nach. Zudem hat das Auffahren der untersten Abbausohle mit der dort vorgefundenen Qualität des Gesteins noch keine Unterkante des Diabases in die Teufe angezeigt, was ein mögliches Fortsetzen des gesuchten Rohstoffes in die Teufe vermuten lässt. 10
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