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Genetisches und Cytogenetisches Worterbuch PDF

652 Pages·1958·18.62 MB·German
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GENETISCHES UND CYTOGENETISCHES WORTERBUCH VON DR.-AGR. R. RIEGER UND DIPL.-AGR. A. MICHAELIS INSTITUT FüR KULTURPFLANZENFORSCHUNG GATERSLEBEN DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN ZWEITE ERWEITERTE AUFLAGE MIT 149 ABBILDUNGEN SPRING ER-VERLAG BERLIN • GOTTINGEN • HEIDELBERG 1958 ISBN 978-3-642-53221-4 ISBN 978-3-642-53220-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-53220-7 AIle Remte. insbesondere das der t1bersetzung in fremde Spramen. vorbehalten. Ohne ausdrucklime Genehmigung des Yerlages ist es nicht gestattet. dieses Bum oder Teile daraus auf photomemanismem Wege (Photokopie. Mikrokopie) zu vervlelfiiltigen • Copyright 1954 by SpringeflYerlal( OHG. Berlin· GOttingen . Heidelberg. @ by Springe"Yeriag OHG. Berlin· Gottlngen • Heidelberg 1958. Sof'tcover reprint oflbe hardcover 2nd edition 1958 Die Wiedergabe von Gebraumsnamen, Handelsnamen, Warenbezeimnungen usw. In diesem Bume beremtigt auch ohne besondere Kennzelmnung nimt zu der Annahme, dafl solme Namen im Sinne der Warenzelmen. und Markensmutz.Gesetzgebung als frel zu betramten waren und daher von ledermann benutzt werden durften. Vorwort zur zweiten Auflage Die freundliche Aufnahme, welche die als Sonderheft des "Züchter" erschienene I. Auflage des Genetischen und Cytogenetischen Wörter buches gefunden hat, gab Veranlassung zur Herausgabe einer erweiterten und verbesserten 2. Auflage in handlicherem Format. Das \Vörterbuch umfaßt in der 2. Auflage ca. 4000 Termini und I500 Literaturangaben. Die Anzahl der genetisch-cytogenetischen Stichwörter hat im Laufe der letzten Jahre besonders durch die starke Weiterentwicklung der Genetik der Mikroorganismen und das weitere Vordringen der Elek tronenmikroskopie stark zugenommen. Gleichzeitig geht die Speziali sierung im Fachgebiet der Genetik mit seinen verschiedenen Forschungs richtungen sehr schnell voran und erschwert selbst dem Fachgenetiker einen fundierten Überblick. Diese rapide Fortentwicklung spiegelt sich außer in der Prägung einer großen Anzahl neuer Termini auch in der Erweiterung oder Wandlung des Inhaltes bereits gebräuchlicher Be griffe wider und hat naturgemäß ihren Niederschlag in dieser 2. Auflage des Wörterbuches gefunden. Neben neuen und inhaltlich gewandelten genetischen und cyto genetischen Termini wurden gegenüber der I. Auflage in gesteigertem Ausmaße wichtige Begriffe aus der Fortpflanzungsbiologie, der Ent wicklungsphysiologie, der Züchtung und dem Evolutionsgeschehen auf genommen und wenigstens die wichtigsten Fachausdrücke der Biostatistik berücksicht igt. Gewiß besitzt ein Teil der Termini nur noch historische Be deutung oder Kuriositätswert. Es kam uns aber nicht darauf an, nur diejenigen Begriffe zu erfassen, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den ständigen genetischen und cytogenetischen Wortschatz eingehen oder bereits eingegangen sind, sondern einen Überblick über die gesamte Terminologie zu geben, was sich besonders im Hinblick auf irgendwelche Begriffsneuschöpfungen als nützlich erweisen könnte. Wie in der I. Auflage handelt es sich nicht nur um die Sammlung und alphabetische Anordnung möglichst vieler ganz knapp definierter Stichworte, sondern es wurde in all den Fällen, deren Bedeutung diese Verfahrensweise gerechtfertigt erscheinen ließ, eine kurze zusammen fassende Darstellung der wesentlichsten Punkte zum Stichwortinhalt an die vorangestellte knappe Definition angeschlossen, so daß es sich nicht mehr um ein Wörterbuch im engeren Sinne, sondern um eine Verbin dung zwischen einem solchen und einer Enzyklopädie handelt. Im anglo-amerikanischen Sprachgebiet entstandene Termini sind in den meisten Fällen ohne den Versuch einer Übersetzung aufgenommen und durch Kleinschreibung kenntlich gemacht worden. Um dem Genetischen und Cytogenetischen Wörterbuch gleichzeitig den Wert eines deutsch-englischenJenglisch-deutschen Vokabulariums der Fachsprache zu geben, wurde den deutschen Termini dort, wo die englische Sprache andere Ausdrücke verwendet, die englische Stichwort übersetzung am Schluß des jeweiligen Stichwortes in Klammern bei gefügt. Darüberhinaus tritt das englische Stichwort, sofern es im Al phabet an anderer Stelle als das deutsche steht, zusätzlich im Stich wortverzeichnis mit dem entsprechenden Verweispfeil auf. Von den Verweispfeilen ist ausgiebig Gebrauch gemacht worden, um den Be nutzern das Weiterblättern im Stichwortzusammenhang zu erleichtern. Die Anordnung der Stichwörter ist im wesentlichen die gleiche wie in der I. Auflage geblieben, d. h. durch Adjektiva näher charakterisierte Be griffe sind im allgemeinen unter den zugehörigen Substantiva zu suchen. Unter Kund Z nicht zu findende Stichwörter müssen unter C gesucht werden. Die Umlaute ä, Ö, ü wurden als ae, oe, ue behandelt. Konsequenter als in der I. Auflage wurden die Bemühungen, den jeweiligen Schöpfer der Termini zu finden, betrieben. Der Autor, der den jeweils in Frage stehenden Begriff zuerst verwendete, ist, wo immer möglich, hinter dem Stichwort in Klammern angegeben worden, und die betreffende Arbeit wird im Literaturverzeichnis aufgeführt. Ein ·Wörterbuch wie das vorliegende kann stets nur eine An näherung an einen Idealzustand darstellen und wird kaum jemals allen Wünschen gerecht werden. Allen Benutzern und Kritikern, die der Bitte, uns Anregungen zur weiteren Verbesserung der 2. Auflage im Hinblick auf die aufzunehmenden Begriffe und die Begriffserläuterun gen zu geben, nachkamen, sind wir sehr dankbar und wiederholen diese Bitte im Zusammenhang mit dem Erscheinen der Neuauflage. Für die Anfertigung der 149 Schemazeichnungen sind wir Herrn WOLFGANG KILIAN zu großem Dank verpflichtet. Für das Eingehen auf alle unsere Wünsche und das große Entgegenkommen ist es uns ein Bedürfnis, dem Springer-Verlag zu danken. Gatersleben, im April 1958 R. Rieger • A. Michaelis A A I, A 11 - Abkürzung für die Anaphase der ersten bzw. zweiten meiotischen Teilung. Abbreviation - die sukzessive Verkürzung der Ontogenese durch Fortfall einzelner Stadien. Aberration - I. extreme morphologische Variante, die im ganzen Areal einer Form sporadisch auftritt und meist eine nichterbliche Modifikation dar stellt (SCHILDER 1952). 2. chromosomale Strukturveränderung (-+ Chromosomenaberration). Aberrationsrate - die prozentuale Häufigkeit spontaner oder induzierter ->-Chromosomenmutationen. Im Gegensatz zur -+ Experimentalrate der Gen mutationen ist die Aberrationsrate bei strahleninduzierten Chromosomen mutationen nicht unabhängig vom Zeitfaktor, denn es setzen bei fraktionier ter Strahlenapplikation in der Zwischenzeit restituierende Vorgänge an den Bruchstellen der Chromosomen ein, die eine einfache Addition der Bruch vorgänge unmöglich machen und so die Ausbeute an Aberrationen herab setzen (-+ Chromosomenaberration; Genmutation; Mutationsrate). Da für eine Chromosomenmutation (abgesehen von Defizienzen) im allgemeinen zwei gleichzeitige Brüche Voraussetzung sind, ist die spontane A. viel geringer als die Genmutationsrate. (Engl. "aberration rate"). ability, competitive - die Eigenschaft eines Individuums (oder Genotyps), in Mischkultur relativ leistungsfähiger zu sein als in Monokultur. Abortiv-Infektion (LWOFF 1953) - Bakteriophageninfektion, der weder eine Bakterienlysis noch eine Phagenproduktion folgt. Das infizierende Material wird nicht reproduziert. Ein Bakterium kann, braucht aber eine A. nicht zu überleben (-+ Produktivinfektion ; Reduktivinfektion) . (Engl. "abortive infec tion"). Abspaltung, vegetative (BAUR 1910) - die Entstehung von Trieben der inneren Komponente einer -+Periklinalchimäre, die durch ein "Fenster" des Mantels aus im Inneren angelegten Knospen treiben. Abstammungslehre - -Deszendenztheorie. Abstoßungshypothese (DARLINGTON 1937) - eine Hypothese, wonach eine regelmäßige Bivalentverteilung an der Peripherie des Kerns in der Diakinese (-Meiose) das Ergebnis interchromosomaler Abstoßungskräfte sein soll. (Engl. "repulsion hypothesis") . Abundanz - die durchschnittliche Individuenzahl (Individuen-A.) einer Art oder verschiedener Arten (absolute Arten-A.) bezogen auf eine Flächen einheit. Individuen- und Arten-A. kennzeichnen die Wohndichte. acaryot - kernlos. Acceleration - ontogenetische Beschleunigung. Eine in der Ontogehie auf tretende Beschleunigung in der Aufeinanderfolge der Entwicklungsvorgänge, die sich darin ausdrückt, daß bestimmte Merkmale früher als in den Ahnenfor men zur Manifestation gelangen. Im umgekehrten Fall wird von "Retarda I Rieger/Michaelis, Gen. Wörterbuch, 2. Auf!. accessory plate - 2- Adaptibilität tion" gesprochen. A. und Retardation werden unter dem Terminus "Hetero chronie" zusammengefaßt und könnten ihre Ursache in einem beschleunigten oder verzögerten Wirksamwerden der betreffenden Gene finden. accessory plate (DARLINGTON 1936) - eine zusätzliche Metaphaseplatte, die ihren Ursprung Bivalenten verdankt, die während der Metaphase entweder auf Grund einer fehlenden Centromerkoorientierung außerhalb der Äqua torialplatte liegen bleiben oder diese noch nicht erreicht haben (-+Koorien tierung; non- congression) . acentric - -+ azentrisch. Achromasie, lokale (MARQuARDT 1950) - durch Farbveränderungen kennt liche Stelle im Chromosom, die durch einen unvollständigen Chromatiden bruch entstanden ist. Nach einem solchen "Bruch" kommt es in der Ana phase nicht zur echten Fragmentation, sondern das Chromosom wird trotz der achromatischen Lücke als Ganzes bewegt; es treten an dieser Stelle höchstens Verzerrungen ein. Diese 1. A. können als lokal begrenzte DNS Störungen der Chromosomen verstanden werden. achromatisch (FLEMMING 1879) - sind die mit den für die Chromosomen charakteristischen Farbstoffen nicht anfärbbaren Teile des Zellkerns ( -+ Chro matin). (Eng1. "achromatic"). A-Chromosomen (RANDoLPH 1928) - die normalen Chromosomen des di ploiden Chromosomensatzes im Gegensatz zu den von ihnen strukturell und funktionell unterschiedenen -+ B-Chromosomen ( -+ Heterochromatinosomen). activation - -+ Genaktivierung; Eiaktivierung. activator-dissociation-system (MCCLINTOCK 1950) - ein aus zwei mendeln den, wahrscheinlich heterochromatischen Einheiten oder -+ Kontrollele- menten ("Ac" und "Ds") bestehendes, die Mutabilität und Genwirkung kontrollierendes System beim Mais. Der einen Einheit wurde die Bezeichnung "Dissociation" ("Ds") gegeben, als erkannt wurde, daß am Ds-Locus Brüche auftreten, die das betreffende Chromosom in eine zentrische und eine azentrische Komponente zerlegen und denen entweder eine Schwester chromatidenreunion oder ein Ausfall des "Ds"-Locus (Defizienz) folgt. Zeitpunkt und Frequenz des Brucheintritts am Ds-Locus sind von der An wesenheit, dem Zustand und der Dosis eines anderen, als "Activator" ("Ac") bezeichneten, unabhängigen Elementes im Genom abhängig. Die Lokalisation von "Ds" im Genom kann sich in Gegenwart von "Ac" durch Transpositionen ändern, und in gleicher Weise verhält sich "Ac". Außerdem kann "Ds" u. a. inaktiviert oder modifiziert werden, wobei von verschiedenen "Ds"-Zuständen gesprochen wird. Gelangt "Ds" durch Transposition in die Nähe bekannter genetischer Loci, kann deren normale Funktion oder Dominanz unmittelbar oder allmählich unterdrückt oder ver ändert werden, wobei die betreffenden Veränderungen mutationsähnlich er scheinen. Fällt "Ds" anschließend unter dem Einfluß von "Ac" wieder aus, erhält das modifizierte Gen seine ursprüngliche Wirkung zurück. Der "Ds"-Einfluß dürfte auf eine hemmende Heterochromatinwirkung zurück zuführen sein. Daraus ergibt sich, daß "Ds" die Art des Geschehens an seinem jeweiligen Einbauort im Chromosomensatz bestimmt, während "Ac" Zeit und Häufig keit der Geschehnisse kontrolliert. Adaptiogenese advantage. selective Adaptation - -+ Anpassung. Adaptibilität - die Potenz zur Anpassung. (Engl. "adaptibility). Adaptiogenese - die Herausbildung neuer Anpassungserscheinungen, die zur Anpassung der Lebewesen an bestimmte Umweltverhältnisse beitragen. (Engl. "adaptiogenesis"). adaptiv - als a. werden alle in Veränderungen bestehenden Reaktionen des Organismus auf Einflüsse der äußeren Umwelt bezeichnet, die der Er haltung des Lebens dienen, d. h. die Vitalität, die Überlebenskraft und die Reproduktionsleistung steigern (-+ radiation, adaptive). Additionstheorem - das A. der Austauschprozentsätze (Abb. I) besagt: Der Austanschprozentsatz .------f.------ zwischen den Loci AC ist gleich der Summe der [J} A 8 C 3 Werte AB und BC, wenn ~'-v---' der Locus B zwischen A a b a und C liegt, oder gleich der Differenz, wenn Locus Abb. I. Festlegung der genetischen Laci mit Hilfe des Additiansthea rems der Austauschprozentsätze B außerhalb der Strecke A Clokalisiert ist. (-+ Austausch; Crossing-over). (Engl. "additive theorem"). Addospecies (LAMPRECHT 1949) - allopolyploide, aus zwei Primärarten entstandene Species. Adelphogamie - I. Geschwisterbestäubung, wenn Pollen und Narbe zwei verschiedenen Individuen angehören, die sich vegetativ von der gleichen Mutterpflanze herleiten, 2. Kopulation von Schwesterzellen (KNIEP 1928 bei Schizosaccharomyces octosporus) . adhesions, terminal (BAUER 1936) - unspezifische Paarungstendenzen zwischen Chromosomenenden (-+ pairing, ectopic). Adjacent-Verteilung (MCCLINTOCK 1945) - die Verteilung benachbart in der Ring- oder Kettenkonfiguration einer translokationsheterozygoten Form liegender Chromosomen auf den gleichen Pol in der Meiose I, im Gegensatz zur "Zick-Zack"- oder Alternativverteilung, wobei die alternierend im Ring liegenden Chromosomen nach Bildung einer ,,8" auf den gleichen Pol ver teilt werden (-+ Translokationsheterozygotie). Die A. führt dazu, daß funktionsunfähige Sporen bzw. Gameten in der Meiose II entstehen, denen bestimmte Segmente des Genoms fehlen, während bei der Alternativverteilung funktionstüchtige Gameten gebildet werden. Die A. ist für die partielle Sterilität von Translokationsheterozygoten ver antwortlich und wird nach McCLINTocK (1945) in zwei Typen unterteilt: a) Adjacent-1-Verteilung: homologe Centromere werden in der ersten meiotischen Teilung auf entgegengesetzte Pole verteilt, d. h. sie gehen ein "disjunction" ein, die translocierten Segmente ein "non-disjunction" (Abb. 136c, e, f). b) Adjacent-2-Verteilung: homologe Centromere werden auf den gleichen Pol verteilt, d. h. erfahren ein "non-disjunction", translocierte Segmente ein "disjunction" . advantage, selective - -+ Selektionsvorteil. I· Adventivembryonen Äquivalenz Adventivembryonen (STRASBURGER 1878) - Embryonen, die sich nicht aus der befruchteten Eizelle, sondern auf asexuellem Wege aus anderen Zellen des Embryosackes (Synergiden, Antipoden usw.) oder aus Nucelluszellen (Nucellarembryonie), gelegentlich auch aus Zellen des inneren Integumentes entwickeln. Die Adventivembryonie ist oft mit Polyembryonie, d. h. Bildung mehrerer Embryonen verbunden (-+ Apomixis). Adventivembryonie - -+ Polyembryonie. Adynamandrie - Funktionsunfähigkeit der männlichen Geschlechtsorgane einer Blüte. Adynamogynie - Funktionsunfähigkeit der weiblichen Geschlechtsorgane einer Blüte. Äquation -liegt vor, wenn sich Schwesterchromatiden oder Schwesterchro matidensegmente voneinander trennen und auf verschiedene Pole verteilt werden (-+ Reduktion; Postreduktion). (Eng!. "equation"). Äquationskreuzungen (KIHARA) - Rückkreuzungen vom Typ FIX Eltern. Der F1-Bastard wird in diesem Fall als weiblicher Kreuzungselter benutzt (-+ Zertationskreuzungen). Zweck dieser Kreuzungsrichtung ist, die Chro mosomenkonfigurationen in den Mikrosporocyten des Bastards zu unter suchen. Äquationsspalt-der zum -+ Reduktionsspalt senkrecht verlaufende "Spalt" in den homologen, in der Meiose I gepaarten Chromosomen, der durch den "Zerfall" der Partnerchromosomen in je zwei Chromatiden entsteht und die Hälften eines äqual geteilten Chromosoms voneinander trennt. In den meisten Fällen lassen sich Ä. und Reduktionsspalt nicht mit Sicherheit unterscheiden. (Eng!. "equational split"). Äquationsteilung (WEISMANN 1887) - die indirekte, mitotische Kernteilung (-+ Mitose), die zur Folge hat, daß jeder der beiden entstehenden Tochter kerne ebenso viele Chromosomen erhält, wie der Mutterkern besaß. Die ent stehenden Tochterzellen sind im Normalfall untereinander und mit der Mutterzelle genotypi.sch identisch. (Eng!. "equational division"). Äquatorialkörper . besonders bei einigen Insekten- und Arachnidenarten in der späten Anaphase im Spindelkörper sichtbare Partikel, die wahr scheinlich aus Nukleinsäure bestehen, über deren Bedeutung aber noch sehr wenig bekannt ist (WHITE 1951). (Eng!. "equatorial bodies") (-+ Extra chromatin). Äquatorialplatte (VAN BENEDEN 1875) -Ansammlung der Chromosomen in der Medianebene der Teilungsspindel während der Metaphase von -+ Mitose und -+ Meiose. Diese äquidistante Anordnung erfahren die Chromosomen durch die sog. "zentrischen -+ Reaktionen" (DARLlNGToN). (Eng!. "equa torial plate" oder "nuclear plate"). Äquatorialspindel-Spindelteil zwischen den beiden in der Anaphase aus einanderweichenden Chromosomengruppen (-+ Halbspindel; Phragmoplast). äquipotentiell (DRIESCH) - sind Furchungszellen oder embryonale Teile, welche die gleiche "prospektive -+ Potenz" besitzen. Äquivalenz- -+ Allelenäquivalenz. Äquivalenz, kerngenetische - eine Theorie, nach der die Kerne differen zierter somatischer Gewebe im Hinblick auf die in ihnen enthaltenen ge netischen Faktoren identisch sind (--+ Differenzierung). Affinität -5- Agamomonoezie Affinität - I. ->- Befruchtung, selektive (SCHWEMMLE 1952); 2. eine hypothetische gegenseitige Anziehung ("mutual affinity") der Centromere des gleichen Chromosomensatzes oder eine polare Anziehung ("polar affinity") zwischen einem polaren Zellelement und den Centromeren jeweils eines Chromosomensatzes zur Erklärung einer vermutlich "gerichteten ->- Reifeteilung" nach bestimmten Mäusekreuzungen (MrCHIE und WALLACE 1953). Beide Mechanismen würden zu einer gemeinsamen, gerichteten Ver teilung der Chromosomen des mütterlichen und väterlichen Chromosomen satzes auf je einen Pol führen und die nach den betreffenden Kreuzungen auftretenden Spaltungsverhältnisse, die weder mit einer unabhängigen Auf spaltung, noch mit einer Kopplungshypothese im herkömmlichen Sinne zu deuten sind, erklären können. Ähnliche Fälle von "Pseudokopplung" auf Grund gerichteter Chromosomenverteilung wurden bei Sciara, Drosophila melanogaster, Bombinata lunata, einigen wenigen Heteropteren und einigen pflanzlichen Objekten gefunden. affinity, differential (DARLINGTON 1928) - ->- Differentialaffinität. affinity, terminal (DARLINGTON 1937) - --+ Terminalaffinität. aftereffect, mutagenic - mutagene Nach- und Spätwirkung, wie sie von bestimmten chemischen ->- Mutagenen gezeigt wird. agam-sich asexuell reproduzierend. Agamandroezie (v. UEXKÜLL 1901)-das Vorkommen von geschlechtslosen und männlichen Blüten auf demselben Individuum. Agameon (CAMP und GrLL Y 1942) - eine Species, die nur apomiktische Individuen umfaßt (--+ Apomixis). Agamet - eine undifferenzierte Zelle, die Reproduktionszwecken dient, im Gegensatz zu einer sexuell differenzierten Reproduktionszelle (->- Gameten). A. treten nur bei einfach differenzierten Tieren auf und lassen durch mito tische Teilung ein neues Individuum aus sich hervorgehen. Agametangium - Organ, in dem --+ Agameten erzeugt werden (->-Gamet angium). Agamobium (GIBSON) - das asexuelle Stadium der ->-Metagenese, der Sporophyt. agamodeme - ->- deme. Agamogenese - asexuelle Reproduktion (->- Gamogenese). Agamogonie (HARTMANN 1904) - ungeschlechtliche Vermehrung. Die A. besteht im einfachsten Falle aus einer einfachen Kernteilung, der eine Zell teilung folgt, wodurch zwei annähernd gleiche Teilprodukte entstehen. Bleibt das sich vermehrende Zellindividuum als solches fast ganz erhalten und wird nur ein kleiner Teil abgeschnürt, wird von "Knospung" gesprochen. Eine tiefergreifende Modifikation der einfachen Zweiteilung stellt die ->-Viel fachteilung, die "Vielteilung" oder "multiple Teilung" dar, wobei die Eltern zelle in viele Einzelzellen (Tochterzellen) aufgeteilt wird (->- Gamogonie). Agamogynoezie (v. UEXKÜLL 1901) -das Vorkommen von geSChlechtslosen und weiblichen Blüten auf demselben Individuum. Agamogynomonoezie (v. UEXKÜLL 1901) - das Vorkommen von zwittrigen, weiblichen und geschlechtslosen Blüten auf demselben Individuum. Agamomonoezie (ERRERA u. GEVAERT 1878) - das Vorkommen von zwitt rigen und geschlechtslosen Blüten auf demselben Individuum. Agamont -6- Aggregatchromomeren Agamont (HARTMANN 1904) - das ungeschlechtliche Individuum (bzw. die ungeschlechtliche Generation), in dessen -+ Agametangium die Agameten gebildet werden (-+ Gamont). Agamospecies (TURESSON 1929) - eine apomiktische Population, deren Glieder gemeinsamen Ursprungs sind (--+ Apomixis). Agamospermie (TÄcKHoLM 1922) - eine Form der --+ Apomixis, bei der im Gegensatz zur rein vegetativen Vermehrung, als dem zweiten apomik tischen Vermehrungsvorgang, Samen als Vermehrungsorgane entstehen. age and area theory (WILLIS 1922) - eine Theorie, nach der die Größe des von einer Artengruppe (mit mindestens 10 Arten) zu einer bestimmten Zeit besiedelten Gebietes im wesentlichen vom Alter der Arten dieser Gruppe ab hängt, solange die Lebensbedingungen relativ konstant bleiben. Stark modifizierend wirken Barrieren, wie Seen, Flüsse, Berge, Klimaänderungen innerhalb enger Grenzen und andere ökologische Veränderungen. agent, structural (SWANN 1952) - katalytische Substanzen, die von den Chromosomen in der Anaphase und im Spermienkopf freigemacht werden und zu bestimmter Zeit in der Interphase oder Prophase wieder auf den Chromosomen abgelagert oder resynthetisiert werden sollen. Diese Sub stanzen sollen in kausaler Beziehung zu den mit der Befruchtung und'von der Metaphase bis zur Furchung ablaufenden Veränderungen stehen und eine Kontrollfunktion über den Mitosezyklus ausüben. Agenzien, antimitotische - chemische und physikalische Agenzien, die in der Lage sind, ohne das Gewebe zum Absterben zu bringen, im Mitosever lauf Abweichungen von der Norm zu induzieren. Agenzien, mutagene - --+ Mutagene. Agglutinisierung, chromatische (RESENDE u. RlJo 1948) - die oberfläch liche Verklebung der Chromosomen (= "sticky effect") in der Metaphase, der Chromosomen am gleichen Pol in der Anaphase oder der Schwester chromatiden in der Anaphase. Die chromatische A. ist das Ergebnis einer Agglutinisierung der Matrix und wird von PINTO-LoPES und RESENDE (1949) unterteilt in: a) spontane chromatische A.: Spontan, besonders in Pflanzenmeristemen mit gestörter genischer Balance auftretend; b) funktionelle chromatische A.: "Hormonal" durch die Physiologie der Entwicklung ausgelöste chromatische A. bei der normalen Differenzierung bestimmter Gewebe, die Endopolyploidisierung, Polysomie oder Chromo somenstrukturveränderungen nach sich ziehen soll; c) induzierte chromatische A.: Experimentell durch unterschiedlichste Reagenzien (Temperatur, Röntgenstrahlen, Ultraschall, chemische Sub stanzen, bestimmte pathologische Genwirkungen und Alterserscheinungen) induzierte chromatische A .. Die chromatische A. soll Gen- und Chromosomenmutationen nach sich ziehen können und kann zur Bildung von Pseudobrücken in der Anaphase Anlaß geben. (Engl. "chromatic agglutination"). agonisis - ->- Certation. Aggregatchromomeren - die zu "Scheiben" (--+ Querscheiben) verschmol zenen Chromomeren der durch somatische Paarung parallel gelagerten Chromonemen der --+ Riesenchromosomen.

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