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Gene, Zufall, Selektion: Populäre Vorstellungen zur Evolution und der Stand des Wissens PDF

208 Pages·2014·2.312 MB·German
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Veiko Krauß Gene, Zufall, Selektion Populäre Vorstellungen zur Evolution und der Stand des Wissens Gene,Zufall,Selektion Veiko Krauß Gene, Zufall, Selektion Populäre Vorstellungen zur Evolution und der Stand des Wissens Dr.VeikoKrauß DepartmentBiologie Heinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf Düsseldorf,Deutschland ISBN978-3-642-41754-2 ISBN978-3-642-41755-9(eBook) DOI10.1007/978-3-642-41755-9 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerSpektrum ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2014 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtaus- drücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Das giltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEin- speicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. PlanungundLektorat:FrankWigger,ImmeTechentin Redaktion:Dr.AngelaSimeon GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. SpringerSpektrumisteineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppeSpringer Science+BusinessMedia www.springer-spektrum.de FürHelgaundHelmutKrauß Danksagung Zu diesem Buch regten mich populäre Sackgassen des Denkens ebenso an wie die in den letzten Jahren besonders rasante Weiterentwicklung der wis- senschaftlichenEvolutionsbiologie.DahersuchteichnacheinerMöglichkeit, gerade die heftig diskutierten Aspekte der Evolution einmal zusammenfas- sendfüreinengrößerenKreisvonLeserndarzustellen.Meineeigenenwissen- schaftlichen Beiträge haben leider einen viel zu speziellen Charakter, um als Grundstock oder auch nur als ein geeigneter Ausgangspunkt für ein solches Projektdienenzukönnen.SostützteichmichbeidiesemBuchfastausschließ- lich auf das Werk zahlreicher anderer Evolutionsbiologen. Zwei davon will ich hier besonders hervorheben. Zum einen ist das der amerikanische Po- pulationsgenetiker Michael Lynch, welcher in seinen Buch „The Origins of Genome Architecture“ (Lynch 2007) überzeugend die permanent provisori- scheGestaltdergenetischenInformationallerundbesondersdersogenannten „höheren“Lebewesendemonstriert.ZumanderenistdasdergebürtigeÖster- reicherAndreasWagner,welcherinseinenBuch„TheOriginsofEvolutionary Innovations“(Wagner2011)genausoüberzeugendzeigt,wiedieseineffizient organisierte genetische Information erstaunlich leistungsfähige Organismen formenkann. Beim Entstehen des Buches waren für mich die Hinweise einer Reihe von LeserndesmehroderwenigerfertigenManuskriptes,darunterEva-MariaAn- dreas,JörgLehmannundSylviaSeidel,sehrwertvoll.KommentarevonLaien warengenausohilfreichwiesolchevonFachleuten.FrauImmeTechentinund HerrFrankWiggervomSpringer-VerlaghabendenPublikationsprozesspro- fessionellbegleitet.IchdankeihnenherzlichfürihrewertvollenHinweise,die zuwesentlichenVerbesserungeninStilundGestaltunggeführthaben.Dessen ungeachtet bleibe ich natürlich für verbliebene Fehler, Ungenauigkeiten und stilistischeSchwächen ganzalleinverantwortlich. Nicht zuletzt möchte ich mich bei meiner Frau Grit und meinen beiden Söhnen Viktor und Volker für die Geduld und das Verständnis bedanken, mit dem sie meinen mitunter etwas speziellenInteressen stets begegnet sind. VIII Gene,Zufall,Selektion Literatur LynchM(2007)Theoriginsofgenomearchitecture.SinauerAssociates,Sunderland WagnerA(2011)Theoriginsofevolutionaryinnovations.Atheoryoftransformative changeinlivingsystems,OxfordUniversityPress,Oxford Inhaltsverzeichnis 1 IstüberEvolutionnichtschonallesgesagt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 DasDarwin-JahrundseineFolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 KreationismusundUltradarwinismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.3 AndereFormenunwissenschaftlicherEvolutionsvorstellungen. . . . . 4 1.4 VomSinndesBuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2 LebenundEvolutionsindzweiSeiteneinerMedaille. . . . . . . . . . . . . . . 9 2.1 Umetwasauszuwählen,mussesvorhandensein . . . . . . . . . . . . . . 10 2.2 WarumEvolutionunvermeidlichist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3 Gene–RohmaterialderEvolution. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.1 GeschichtedesGenbegriffs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.2 EinepopuläreFehlinterpretation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 3.3 Geneheute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4 DieEinheitderSelektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4.1 SelektioninnerhalbdesOrganismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 4.2 WieweitreichtdieFreiheitdesIndividuums? . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4.3 Arterhaltung–wasistdran?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 4.4 AndereEbenenderSelektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 5 Fitness–einBegriffundseineDeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 6 DerWegdesgeringstenWiderstandes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 6.1 DerKreislaufdesWassersundderFortschrittderEvolution . . . . . . 63 6.2 VomUnsinnegoistischerGene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 6.3 OckhamsRasiermesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 6.4 AbsichtundVerwandtenselektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 X Gene,Zufall,Selektion 7 DieStrukturdesZufallsalsMotorderVeränderung . . . . . . . . . . . . . . . 75 7.1 Nukleotidaustausche–EvolutioninkleinerMünze . . . . . . . . . . . . 77 7.2 WiewerdenGenedupliziert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 7.3 GeneimExil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 7.4 ZufallundNotwendigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 8 EindringlingeimGenom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 8.1 EinlabilesGleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 8.2 VerwendungspringenderGensequenzendurchdenWirt . . . . . . . . 102 8.3 FrankRyan,das„kreativeGenom“unddie„aggressiveSymbiose“ . 108 8.4 KannStressgenetischeVielfalterzeugen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 9 Epigenetik–derZugriffaufsGenom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 9.1 WasbeschreibtdieEpigenetik?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 9.2 DieEntstehungepigenetischerVorgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 9.3 EpigenetischeVererbungzwischendenGenerationen . . . . . . . . . . 136 9.4 ErinnerungundVerdrängung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 9.5 FaltungshelferundPrionen–WaddingtonsEpigenetik. . . . . . . . . . 146 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 10 RobustheitundPlastizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 10.1 Kanalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 10.2 Plastizität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 11 DerMensch–EndeoderNeuanfangderEvolution? . . . . . . . . . . . . . . . 167 11.1 BesonderheitenderEvolutiondesMenschen . . . . . . . . . . . . . . . . 168 11.2 KulturundEvolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 11.3 Wedernoch–einFazit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 12 Epilog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 1 Ist über Evolution nicht schon alles gesagt? WolltendochdieLeuteendlicheinsehen, dassÜberzeugungdengrößtenSiegfeiert, wennsiesichderbesserenaufopfert! KurdLaßwitz Laßwitz, dem zu Unrecht wenig bekannten Pionier der Science-Fiction-Li- teraturdeutscherZunge, istunbedingtrechtzugeben.Nurüberwenige wis- senschaftlicheErrungenschaftenexistierensoviele,oftgrundverschiedeneAn- sichtenwieüberdieEvolutionstheorie.AuchbeidiesemThemawerdenMei- nungen nicht gern geopfert, dafür aber mitunter sehr vehement vertreten. Angesichts des allgemeinen Interesses gibt es bereits eine beinahe unüber- schaubareReihevonBüchernüberEvolution.EingroßerTeildavonsindgut lesbare,populärwissenschaftlicheDarstellungen.WarumalsodiesesBuch? Am liebsten würde ich meinen Lesern, also Ihnen, kein positives Vorur- teilzumvorliegendenBuch abverlangen. LesenSiebitte undentscheiden Sie dann,obeseinsinnvolles Unternehmen war.DasProblemistnur,Siehaben vermutlichwenigZeit.IchmussSiealsoindiesemerstenKapiteldavonüber- zeugen, dass es sich lohnt, diesem Buch Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. LassenSiemichdahermeineMotivedarlegen. 1.1 Das Darwin-Jahr und seine Folgen 2009jährtesichdieHerausgabedesberühmtenWerkes„DieEntstehung der ArtendurchnatürlicheZuchtwahl“zum150.Mal.Zugleichwares200Jahre her, dassder Autor diesesBuches, CharlesDarwin,inEngland geborenwur- de. Er hat als der maßgebliche Begründer der Evolutionstheorie eine schwer zuüberschätzendeBedeutungfürdieGeschichtederBiologie.Deshalbwurde dieses Jahr zum Darwin-Jahr erklärt. Die Zahl der Publikationen über Dar- winundseineTheorieschnellteinbisherungekannteHöhen. Dasowohldas V.Krauß,Gene,Zufall,Selektion,DOI10.1007/978-3-642-41755-9_1, ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2014

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