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Gender schafft Wissen - Wissenschaft Gender PDF

341 Pages·2008·3.26 MB·German
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Studien des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte Band 4 Herausgegeben von Dominik Groß Dominik Groß (Hrsg.) Gender schafft Wissen - Wissenschaft Gender Geschlechtsspezifische Unterscheidungen und Rollenzuschreibungen im Wandel der Zeit Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des Rektorates der RWTH Aachen University, Stabsstelle Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD). Schriftleitung: Tobias Fischer kassel university press Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar ISBN: 978-3-89958-449-3 URN: urn:nbn:0002-4495 © 2009, kassel university press GmbH, Kassel www.upress.uni-kassel.de Umschlaggestaltung: Jörg Batschi Grafik Design, Kassel Druck und Verarbeitung: Unidruckerei der Universität Kassel Printed in Germany Geleitwort des Rektors der RWTH Aachen Liebe Leserin, lieber Leser, um die Qualität von Spitzenforschung und Lehre zu sichern sowie die Internationalisie- rung an einer wettbewerbsfähigen Hochschule der Zukunft voranzutreiben, möchte die RWTH Aachen unterschiedliche, vielfältige Menschen gewinnen. Sie möchte Menschen gewinnen, die ihre Vielfältigkeit als Chance und Potential für sich und die Hochschule einsetzen. Somit ist für uns die Einbeziehung von Chancengleichheit nicht mehr nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern eine wesentliche Frage unserer Zukunftsfähig- keit. Deshalb ist für die RWTH die geschlechterspezifische Förderung eine wichtige Querschnittsaufgabe. Was in den letzten Jahren zur Unterstützung und Förderung von Frauen in Studium und Ausbildung aufgebaut wurde, erfährt nun eine konsequente Intensivierung. Die RWTH will so in den nächsten Jahren den Anteil an Frauen in der Studierendenschaft wie bei den Beschäftigten weiter ausbauen. Dabei geht es nicht nur um quantitatives Wachstum, sondern um eine qualitative Stärkung: Die Denk- und Sichtweise von Frauen, ihre Kommunikations- und Prob- lemlösungskompetenz müssen viel ausgeprägter in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und damit auch in die Forschung und Technik eingebracht werden. Frauen sind deshalb auch besonders wichtig für die Ingenieur- und Naturwissenschaften. Die In- dustrie hat dies längst verstanden und bietet beste berufliche Einstiegs- und Karriere- möglichkeiten. Doch es bedarf weiterer Anstrengungen, um kompetenten und leis- tungsstarken Frauen den Weg in Führungspositionen zu ebnen. Um Ihnen den Fortschritt der geschlechterspezifischen Förderung an der RWTH Aachen aufzuzeigen, möchte ich Ihnen einige Meilensteine der vergangenen Jahre nen- nen: Bereits im Jahr 2005 wurde die RWTH Aachen als eine der wenigen Technischen Universitäten deutschlandweit mit dem TOTAL-E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet. Das Prädikat ist eine Auszeichnung für Organisationen, die sich nachweislich und nachhaltig in ihrer Personalpolitik für Chancengleichheit einsetzen. Besondere Aner- kennung der Jury fand die Verankerung der Chancengleichheit im Leitbild der Univer- sität und die daraus resultierenden Maßnahmen zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann sowie zur Erhöhung des weiblichen wissenschaftlichen Nach- wuchses an der RWTH Aachen. Im Jahr 2007 wurde die Professur im Fach Soziologie mit dem Schwerpunkt Gen- der Studies eingerichtet, auf die Frau Professor Heather Hofmeister berufen wurde. Diese Professur erforscht in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen die sozialen und kulturellen Unterschiede sowie das individuelle Selbstverständnis der Geschlechter. Weiterhin wurden im Rahmen des im Oktober 2007 prämierten Zukunftskon- zeptes der Exzellenzinitiative andere genderbezogene Maßnahmen ergriffen. Als zent- rale, am Rektorat angesiedelte Stabsstelle innerhalb der Maßnahme Mobilising People 5 unterstützt beispielsweise das Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) die Hochschulleitung hinsichtlich der Integration von Gender and Diversity Perspektiven in der Hochschulentwicklung. Mit der Schaffung dieser Stabsstelle ist die RWTH Aachen bundesweit die erste Technische Hochschule, die eine starke impulsgebende Struktur für die Umsetzung eines Gender and Diversity Managements geschaffen hat. Natürlich wird es die RWTH Aachen nicht bei den bereits erreichten Zielen be- wenden lassen. Es ist der Hochschule ein großes Anliegen, weitere Verbesserungen der Forschungs- und Arbeitsbedingungen für beide Geschlechter, also sowohl für Frauen wie auch für Männer, zu erzielen und so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Ich bin sehr froh, dass ich Frau Professor Hofmeister für eine Mitarbeit in der Hochschulleitung als Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs gewinnen konnte. So kann sie ihr Wissen und ihre einschlägigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Gender-Forschung zur Umsetzung dieser Ziele gewinnbringend einsetzen. Auch dieser Tagungsband trägt mit den hier aufgeführten Beiträgen zu dem fä- cherübergreifenden Motto „Gender schafft Wissen – Wissenschaft Gender?“ dazu bei, sowohl den Umgang mit als auch die Bedeutung von Frauen in den Wissenschaften, insbesondere in den verschiedenen Forschungsfeldern der RWTH Aachen, heraus- zustellen. Ich wünsche Ihnen dazu eine anregende Lektüre! Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg Rektor der RWTH Aachen 6 Geleitwort der Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen Sehr geehrte Damen und Herren, ich fühle mich sehr geehrt, für den Tagungsband „Gender schafft Wissen – Wissenschaft Gender?“ schreiben zu dürfen, welche bemerkenswerterweise schon vor meiner Tätig- keit an der RWTH Aachen University aus interessierten, interdisziplinären For- schungsinitiativen heraus (und nicht vom Bereich Gender Studies) initiiert wurde. Ein wichtiger Punkt ist, dass wir nie vergessen, dass das Wort „Gender“ nicht etwa ein anderes Wort für „Frau“ ist. Wenn wir das oft denken und in unserer Sprache verwenden, so zeigt dies auch, wie „männlich“ bisweilen unsere Wissenschaft, unsere Industrie, die Gesellschaft sowie unser Universitätsalltag geprägt sind. Gender bedeutet aber, dass Geschlechterunterschiede nicht nur biologisch entstehen, sondern auch sozial konstruiert oder sozial verstärkt werden. Diese von Menschen produzierten Unterschiede bleiben nicht für alle Zeiten zementiert, sondern können so verändert werden, dass wir gesamtgesellschaftlich davon profitieren. Wissenschaft muss objektiv bleiben auf der Suche nach Wahrheit. Wir müssen aber auch den Sinn unserer Forschungstätigkeiten herausstellen. Der Sinn der Gender Studies liegt nicht explizit in Frauenförderung oder Frauenforschung, sondern im Abbau von allgemein begünstigenden und benachteiligenden Faktoren aufgrund sozial gemachter und gewachsener Strukturen. Davon profitieren Frauen, aber auch Männer. Gerade in der Wissenschaft hindern traditionelle Abläufe wissenschaftlicher Arbeit und daraus resultierende Erwartungen und Bewertungen oft ganz allgemein In- novationen und Kreativität. Dass diese Strukturen aus einer Zeit extrem männlicher Wissenschaftskreise stammen, ist nicht die Schuld eines ganzen Geschlechtes. Aber wir können gemeinsam Ideen entwickeln, wie diese Begrenzungen in der Wissenschaft überschritten und Potentiale, individuelle Fähigkeiten und neue Chancen besser genutzt werden können. Chancengleichheit war und ist ein Schlüssel zum Erfolg, gerade in den Wissen- schaften. Erst durch neue politische und soziale Freiheiten sowie einen breiten wissenschaftlichen Austausch konnte beispielsweise mit der Renaissance der gesell- schaftliche und technologische Aufstieg Europas entstehen. Soziale Ausgrenzungen und Privilegien hingegen schaden Gesellschaften in ihrer Gesamtheit und hindern sie in ihrer Entwicklung. Es ist sogar hinsichtlich privilegierter sozialer Gruppen, die davon nicht direkt betroffen sind, anzunehmen, dass Korruption, Berufsverbote oder Stellen- vergabe nach Beziehung anstatt nach Eignung langfristig schädlich sind. Chancengleichheit schafft somit Sicherheit, Vertrauen und in der Folge auch eine höhere Risikobereitschaft. Wir haben auf diesem Gebiet schon einige Fortschritte erreicht. Aber die globale Konkurrenz zwingt uns Wissenschaftler noch stärker zu fairen Kooperationen, einer breiteren Bildung, effektiven Strukturen und der stärkeren Nutzung unseres kreativen Potentials. 7 Zuletzt möchte ich Herrn Professor Dominik Groß danken für die Organisation dieser beeindruckenden Veranstaltung sowie allen Wissenschaftlern, die hier ihre Arbeit präsentiert haben. Es ist ein großartiger Akzent im Profil der RWTH, dass solche Forschung hier stattfinden kann. Gleichzeitig bieten diese Forschungsprojekte und Perspektiven Bausteine für die Zukunft von Gender-Forschung an der RWTH Aachen. Univ.-Prof. Dr. Heather Hofmeister Prorektorin der RWTH Aachen Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Gender Studies 8 Inhalt Geleitwort des Rektors der RWTH 5 Geleitwort der Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH 7 DOMINIK GROß Frauen und Wissenschaft. Anmerkungen zu einem ungeklärten Verhältnis Ein Vorwort 13 CHRISTINE ROLL Frauen in der Wissenschaft(sgeschichte): Eine Einführung 19 A. Typisch männlich – typisch weiblich? Der Blick auf geschlechterspezifische Unterscheidungen und Rollenzuschreibungen WALTER OBERSCHELP Die geschlechtsspezifische Ausrichtung mathematischer Schulbücher im Nationalsozialismus 37 ANIKA SCHLEINZER „Die Freude der Kinder“ – Spurensuche nach frühen Modellen von Baukästen als geschlechtsneutralen Artefakten technischen Spielzeugs 61 UTE HABEL Emotionen und Geschlecht: Verhalten, Erleben und neuronale Korrelate 79 B. Wissenschaftlerinnen in Männerdomänen DAVID ENGELS Zwischen Philosophie und Religion: Weibliche Intellektuelle in Spätantike und Islam 97 MONIKA FICK Henrietta Mahlow und Marie Curie. Naturwissenschaftlerinnen im Roman der Gegenwart. (Martin Kluger: Die Gehilfin und Per Olov Enquist: Das Buch von Blanche und Marie) 125 9 CATARINA CAETANO DA ROSA Von der Kreativität der Gedanken – Hélène Metzger-Bruhls Briefwechsel mit Otto Neurath 137 CATARINA CAETANO DA ROSA Der Briefwechsel zwischen Hélène Metzger-Bruhl und Otto Neurath 163 C. Profession, Geschlecht und akademische Mobilität GEREON SCHÄFER, TOBIAS FISCHER UND DOMINIK GROß Die Entwicklung der zahnärztlichen Profession im wiedervereinigten Deutschland in genderspezifischer Perspektive (1990-2008) Teil 1: Chancen und Karrierewege im Geschlechtervergleich 187 DOMINIK GROß UND GEREON SCHÄFER Die Entwicklung der zahnärztlichen Profession im wiedervereinigten Deutschland in genderspezifischer Perspektive (1990-2008) Teil 2: Erklärungsversuche, Initiativen und Perspektiven 209 REBECCA BELVEDERESI-KOCHS “An intellectual guerilla movement”: Frauen in den British Cultural Studies 227 D. Der Umgang mit Schwangerschaft und Geburt und seine Auswirkung auf die gesellschaftliche Rolle der Frau TATJANA GRÜTZMANN Geburtenkontrolle und Geburtspraktiken in der Autonomen Region Tibet. Tibeterinnen zwischen Tradition und Moderne 257 DAGMAR SCHMITZ Entscheidungsfreiheit oder Entscheidungszwang? Die Rolle der Schwangeren in der Pränataldiagnostik 279 TOBIAS FISCHER Genderspezifische Diskriminierung in der Reproduktionsmedizin? Das Beispiel Anonyme Samenspende 291 10

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