ebook img

Geist und Geschichte der Reformation. Festgabe Hanns Rückert zum 65. Geburtstag dargebracht von Freunden, Kollegen und Schülern PDF

496 Pages·1966·15.51 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Geist und Geschichte der Reformation. Festgabe Hanns Rückert zum 65. Geburtstag dargebracht von Freunden, Kollegen und Schülern

HANNS RÜCKERT ZUM 65. GEBURTSTAG A R B E I T EN Z UR Κ I R C Η Ε Ν GΕ S CH I CΗ ΤE Begründet von Karl Holl t und Hans Lietzmann f Herausgegeben von Kurt Aland, Waither Eltester und Hanns Rückert 38 GEIST UND GESCHICHTE DER REFORMATION FESTGABE HANNS RÜCKERT ZUM 65. GEBURTSTAG DARGEBRACHT VON FREUNDEN, KOLLEGEN UND SCHÜLERN WALTER DE GRUYTER & CO. vormalt G. J. Göschen'sdie Verlagshandlung · J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer · Karl J. Trübner · Veit & Comp. Berlin 1966 In Verbindung mit Kurt Aland und Walther Eltester herausgegeben von Heinz Liebing und Klaus Scholder Archiv-Nr. 32 02 66 2 Alle Reditc, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrüdclidie Genehmigung des Verlages ist es auch nidit gestattet, dieses Budl oder Teile daraus auf photomechanisdiem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. © 1966 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Printed in Germany Satz und Drude: Thormann & Goetsdi, Berlin 44 VORREDE Hochverehrter, lieber Herr Professor! Der Widerhall, den Ihre mehr als vierzigjährige akademische Lehrtätigkeit hervorgerufen hat, ist in einer Festschrift nur unvoll- kommen darzustellen. Die Weite Ihres Blickfeldes, die Ihren Hörern so eindrucksvoll gewesen ist und sie dazu angeleitet hat, in allen Epochen die Geschichte der einen Kirche zu sehen, kann in einem solchen Rahmen nicht ausgemessen werden. So hat das zentrale Thema, von dem Ihre Arbeiten in der Schule Karl Holls ausgegan- gen und dem sie immer verpflichtet geblieben sind, als Titel dieses Buches zugleich repräsentative, aber auch einschränkende Bedeutung. Die Konzentration auf die Erforschung und das Verständnis der Reformation, ihrer Geschichte und Umwelt, ihrer Voraussetzungen und Wirkungen, die dem Verlag und den Herausgebern erstrebens- wert schien, führte zwangsläufig dazu, daß unter den Verfassern mancher Name fehlt, der eigentlich dazugehörte. Aber selbst die größte thematische Freizügigkeit hätte nicht alle die zu Worte kommen lassen können, die Ihnen persönlich und wissenschaftlich verbunden sind. Ihre Wirkung ist weder auf bestimmte Sachgebiete noch auf eine Zunft von Historikern oder Kirchenhistorikern beschränkt geblie- ben. Als Lehrer der Kirdiengeschichte haben Sie im Grunde stets „publice" gelesen. Darum stehen der Dank und die Verehrung, die mit diesem Band sichtbar werden sollen, nicht nur für den engeren Kreis ihrer Freunde, Kollegen und Schüler, sondern auch für Gene- rationen von Theologiestudenten und darüber hinaus für viele, meist unbekannte „Hörer aller Fakultäten". Mögen Ihnen um dieser vielen willen noch lange Jahre öffentlichen Redens und Schreibens geschenkt sein. Unser Dank gilt allen denen, die zum Gelingen dieser Festgabe beigetragen haben: dem Verlag und den Herren Mitherausgebern der „Arbeiten zur Kirdiengeschichte" für die Aufnahme des Bandes VI Vorrede in ihre Reihe, dem Evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart für einen Drudkkostenzuschuß, den bereitwilligen Helfern beim Lesen der Korrekturen, vor allem Herrn Assistent Wilfried Brandt. Tübingen, am 18. Sept. 1966 Heinz Liebing Klaus Scbolder INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorrede V Ernst Fuchs, Die Logik des Paulinischen Glaubens 1 Reinhard Schwarz, Meister Eckharts Meinung vom gerechten Menschen .... 15 Renate Steiger, Zum Begriff der Kontingenz im Nominalismus 35 Wilfrid Werbeck, Handschriften zum I. Buch von Gabriel Biels Collectorium 68 Werner Jetter, Drei Neujahrs-Sermone Gabriel Biels als Beispiel spätmittel- alterlicher Lehrpredigt 86 Martin Elze, Das Verständnis der Passion Jesu im ausgehenden Mittelalter und bei Luther 127 Siegfried Raeder, Voraussetzungen und Methode von Luthers Bibelüberset- zung 152 Heinrich Bornkamm, Thesen und Thesenanschlag Luthers 179 Robert Stupperich, Luther und das Fraterhaus in Herford 219 Hans Volz, Zum Briefwechsel des Luther- und Melandithonschülers Johannes Mathesius 239 Erwin Miilhaupt, Luther und der politische Auftrag eines Christen 255 Gerhard Ebeling, Cognitio Dei et hominis 271 Heiko A. Oberman, Die „Extra"-Dimension in der Theologie Calvins .... 323 Heinz Liebing, Die Ausgänge des europäischen Humanismus 357 VIII Inhaltsverzeichnis Seite Martin Schmidt, Die Rechtfertigungslehre bei Richard Hooker 377 Wilhelm F. Bofinger, Zur Rolle des Luthertums in der Gesdiidwe des deut- schen Ständeparlamentarismus 397 Johannes Kallmann, Pietismus und Orthodoxie 418 Martin Brecht, Philipp Jakob Spener und die württembergisdie Kirche .... 443 Klaus Scholder, Grundzüge der theologischen Aufklärung in Deutschland . . 460 DIE LOGIK DES PAULINISCHEN GLAUBENS1 von Ernst Fuchs (Marburg a. d. Lahn, Sdiückingstraße 15) I. Der Ort des Verstehens Alles hat seine Zeit. Ebenso gehört ein Jedes an seinen Ort. Gott zu danken, Ihn zu loben ist freilich allezeit und überall am Platz. Aber Gott wäre kein Vater in Barmherzigkeit, kein Gott voll Trost, wenn er uns nicht so danken und loben ließe, daß wir audi den inneren Anlaß für das Danken und Loben mitbekämen. Dieser Anlaß sind wir selber. Wir haben Gott zu danken und zu loben, weil er sidi überhaupt um uns annimmt. So gilt: »Was Gott tut, das ist wohlgetan!« Wer das sagen kann, der befindet sich am Ort des Verstehens. Ich bezog mich schon in diesen einleitenden Sätzen auf das Pro- ömium des letzten Briefes, den Paulus nach Korinth geschrieben hat, 2. Kor 1, 3—11 — der ohnehin rhetorisch geprägte Text sei an einigen Stellen, die, wörtlich übersetzt, ohne störende Zwischenbe- merkungen nicht gleich eingehen würden, leicht umstilisiert wieder- gegeben: 3 Gelobt sei Gott, Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Vater in Barmherzigkeit und Gott voll Trost, 4 der uns tröstet in aller unserer Not, sodaß ich trösten kann, wo immer Not (herrsdit), mit dem (gleichen) Trost, wie idi ihn selbst von Gott erfahre. 5 Denn wie Christi Leiden auf midi überströmen, so strömt durch Christus audi mein Trost über — 1 Diese Vorlesung entstand in meinem Kolleg des W.S. 1965/66, als idi über den 2. Korintherbrief zu lesen hatte, wurde am io./n. Dezember 1965 in Basel und Zürich, am 21. Januar 1966 am Ostberliner Spradien-Konvikt vorgetragen und sei HANNS RÜCKERT als ein Dankeszeidien dargebracht. 1 Festschrift Rückert 2 Ernst Fuchs 6 meine Not: sie dient zu eurem Trost und Heil; mein Trost: er dient zu eurem Trost und wirkt sich aus, wenn ihr für die gleichen Leiden, wie auch ich sie leide, Geduld aufbringt, 7 und meine Hoffnung steht für euch fest, weil idi weiß, daß mit den Leiden audi der Trost euch mit mir einigt. 8 Denn, Brüder, ich will eudi nicht verbergen, was meine Not betrifft, die ich in der Asia erfuhr, daß da eine unvorstellbar schwere Last auf mir lag, sodaß idi keinen Ausweg mehr sah, wie ich mit dem Leben davonkäme. 9 Im Gegenteil, idi habe mir selbst das Todesurteil sprechen müssen, mit der Wirkung, mein Vertrauen überhaupt nicht mehr auf midi selbst zu setzen, sondern (allein) auf den Gott, der die Toten auf- erweckt: 10 Er hat midi aus solcher Todesnot herausgerissen und wird es wieder tun, Er, dem meine Hoffnung (immer) gilt, wird es erst recht tun, 11 wenn audi ihr im Gebet für midi mithelft, damit das Gnadenwerk von vielen Menschen auf mich (zukomme), wenn durdi viele Dank erschallt für midi. Man kann diesen ganzen Abschnitt unter das ein Plus, so etwas wie ein Überfließen, Überströmen ausdrückende Stichwort περισ- σεύειν rücken, sodaß V. $ die Vorhand hat. Dafür spricht ja inhalt- lich die nicht beiläufige, sondern den Apostel durchweg beherr- schende Begründung seiner Existenz in der Herrlichkeit Jesu Christi, die sich auch durch die Gemeinde und daher in der Gemeinde über- legen, in einem Überströmen, durchsetzt: »Denn wie Christi Leiden auf uns (d. h. midi) überströmen, so strömt durch Christus auch unser (in diesem Falle: mein) Trost über«, V. j. Gleich der nächste Satz hebt den Vorgang unmißverständlich in seine rettende Mitte: »Meine Not: sie dient zu eurem Trost und Heil (σωτηρία), mein Trost: er dient zu eurem Trost und wirkt sich aus, wenn ihr für die gleichen Leiden, wie auch idi sie leide, Geduld aufbringt«, V.6; V. 7 schließt ab: »und meine Hoffnung steht für eudi fest, weil ich weiß, daß mit den Leiden auch der Trost euch mit mir einigt.« Wie die Christi Herrlichkeit ausdrückende Wendung »durch (den) Christus« klarstellt, vollzieht sich das Uberströmen sowohl zwischen

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.