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Gegen den Fatalismus einer nie in Frage gestellten Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten ... PDF

43 Pages·2017·22.84 MB·German
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Gegen den Fatalismus einer nie in Frage gestellten Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten Seit langem haben wir diejenigen Stadtbausteine, die auch jenseits von direkten Subventionen ein Bollwerk gegen die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit der Quartiere sein können, aus den Augen verloren. Viele ehemals selbstverständliche gewerbliche und industrielle Arbeitsplätze sind aus dem Stadtbild verschwunden. Die funktionalistische Trennung der modernen Stadt, die die Industrie vor die Tür gesetzt hat, wirkt als mühlsteinschwere Tradition bis in die Gegenwart fort. Inzwischen betrifft dies nicht nur die Industrie – das ganz normale Gewerbe, vom Klempner in der Straße bis zum Glaser um die Ecke, wird aus der Stadt vertrieben. Zwölf Autoren aus dem In- und Ausland haben mit ihren Ideen dazu beigetragen, dieses Heft zur „Produktiven Stadt“ auf die Beine zu stellen. Wir glauben, dass es sich lohnt, dem nach wie vor gültigen Credo der Funktionstrennung neue Modelle entgegenzustellen. Nicht das Latte-macchiato-Konzept der lebendigen Stadt ist gefragt. Die Idee der gemischten Stadt ernst nehmen heißt heute, dafür zu sorgen, dass auch die „maßvoll störenden“ Teile der Industrieproduktion und des Gewerbes wieder ihren Platz haben in der Stadtstruktur. A Good City www.osram-group.de has Industry Editorial Kaye Geipel Ein lautes Lamento ist zu hören: Die Stadt hat die Fähigkeit zur Integration provozierende Idee warb, die Nachnutzung der Olympiaquartiere nicht zu verloren. Die soziale und wirtschaftliche Durchmischung der Quartiere Enklaven des gehobenen Wohnens zu entwickeln, sondern von Anfang zerfällt. Schlimmer noch, dieser Zerfall ist gerade dort, wo die Städte wie- an neue urbane Arbeitsformen und lokale Ökonomien einzuplanen. Läpple der wachsen und Tausende von Wohnungen gebaut werden, nicht aufzu- hatte sich schon zuvor immer wieder eingemischt, unter anderem in Wil- halten. Die augenscheinliche Zwangsläufigkeit der Prozesse führt inzwi- helmsburg, dem Ort, an dem die IBA Hamburg mit einigen experimentellen schen zu einer Verengung des Blicks auf die Phänomene der extremen Projekten – Welt-Gewerbehof (siehe Projektteil Seite 58) und dem Umbau Warenform der Stadt: Wir starren wie Kaninchen auf die immer weiter stei- des Hafens Harburg – getestet hat, wie sich die unvermeidlichen Konflikte genden Preise für innerstädtisches Wohnen. Zwar versucht die Planung im Nebeneinander von Gewerbe und Wohnen sinnvoll bearbeiten lassen. gegenzusteuern, meist wird aber nur halbherzig an den Symptomen her- Für ihn gilt: „Wir sollten uns verabschieden von der Entweder-Oder-Stadt, umgedoktert. die sich zurzeit nur aufs Wohnen fixiert.“ In einem solchen Moment ist ein Schritt zurück dringend nötig. Seit Dass die Stadtplanung inzwischen auch von der Industrie her unter langem haben wir diejenigen Stadtbausteine, die auch jenseits von direk- Druck gesetzt wird, mehr für die kleinräumliche Mischung zu tun, davon ten Subventionen ein Bollwerk gegen die wirtschaftliche und soziale Un- erzählt das Beispiel Stuttgart. Die schwäbische Landeshauptstadt, ge- gleichheit der Quartiere sein können, aus den Augen verloren. Viele ehe- prägt vom satten Nebeneinander einer erfolgreichen Großindustrie und mals selbstverständliche gewerbliche und industrielle Arbeitsplätze sind einer über Berg und Tal hin verstreuten Stadtlandschaft, in der gewohnt aus dem Stadtbild verschwunden. Die funktionalistische Trennung der wird, war bisher nicht für städtebauliche Innovationen bekannt. Jetzt en- modernen Stadt, die die Industrie vor die Tür gesetzt hat, wirkt als mühl- gagiert sich die Planung für experimentelle Raumkonzepte, die eine eng steinschwere Tradition bis in die Gegenwart fort. Inzwischen betrifft dies verzahnte Nähe von Arbeit, digitaler Produktion und Wohnen ausprobieren nicht nur die Industrie – das ganz normale Gewerbe, vom Klempner in der – selbst die Garage für den Technotüftler, eine Art Fetisch der Start-up- Straße bis zum Glaser um die Ecke, wird aus der Stadt vertrieben. Die neu- Unternehmen, soll künftig gezielt gefördert werden. en Herren und Damen des innerstädtischen Wohnens haben die dickere Das Konzept einer „Produktiven Stadt“, in der Wohnen, Gewerbe, Indus- Brieftasche. trie und Freizeit enger als bisher verwoben werden, hält auch eine Antwort bereit, wie sich die Idee der europäischen Stadt, die unter den Herausfor- Gegen den Fatalismus einer nie in Frage derungen Migration, Jugendarbeitslosigkeit und segregierte Quartiere gestellten Funktionstrennung ächzt, erneuert. Der Brüsseler Stadtbaumeister Kristiaan Borret zum Bei- spiel entwickelt mit konkreten stadträumlichen und architektonischen Zwölf Autoren aus dem In- und Ausland haben mit ihren Ideen dazu beige- Konzepten Pilotprojekte für die städtebauliche Transformation, die den tragen, dieses Heft zur „Produktiven Stadt“ auf die Beine zu stellen. Wir sozialen Graben längs des Schifffahrtskanals in der Stadt überspringen glauben, dass es sich lohnt, dem nach wie vor gültigen Credo der Funkti- helfen. Er und viele andere werden am 1. und 2. Dezember zu Gast in Berlin onstrennung neue Modelle entgegenzustellen. Nicht das Latte-macchiato- sein beim großen Bauwelt-Kongress zum Thema, zu dem wir an dieser Konzept der lebendigen Stadt ist gefragt. Die Idee der gemischten Stadt Stelle schon herzlich einladen. ernst nehmen heißt heute, dafür zu sorgen, dass auch die „maßvoll stören- den“ Teile der Industrieproduktion und des Gewerbes wieder ihren Platz Licht ist Zukunft haben in der Stadtstruktur. Einer der wichtigsten deutschen Protagonisten dieser Idee ist Dieter Läpple. Läpple, langjähriger Leiter des Instituts für Stadt- und Regional- Wir erfi nden die beste Idee ökonomie an der TU Hamburg und dann an der HafenCity, untersucht seit Jahrzehnten die räumlich wirksamen Zusammenhänge von urbaner Wirt- schaft und Stadtentwicklung. Mich hat 2015 sein ganz spezielles Eintreten 1.–2. Dezember der Welt seit 110 Jahren neu für die Hamburger Olympiabewerbung 2024 beeindruckt, wo er für die „Die Produktive Stadt“ Von der Glühlampe über die LED bis zur Lasertechnologie war es ein langer und spannender Weg. Aber mit tau- senden Patenten seit 1906 für uns nur der Anfang. Denn mit den Herausforderungen der Zukunft erwarten uns unendliche Möglichkeiten, Licht im digitalen Zeitalter wegweisend zu gestalten. Auch in Smart Watches oder sogar Die Themen dieser Stadt- beim autonomen Fahren – Licht und OSRAM fi ndet man heutzutage fast überall. Auf die nächsten 110 Jahre. bauwelt sind Programm un- seres Bauwelt-Kongresses am 1./2.Dezember in Berlin. Foto: Christian Riis Rugga- ber, © Berliner Festspiele Licht ist OSRAM StadtBauwelt 211 EDITORIAL 1 Vollbremsung in letzter Sekunde Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus mittels einer Sonder-AfA für den Wohnungs- neubau ist im Juli auf Eis gelegt worden, weil sich die Koalitionspartner nicht über Nachbesserungen am Entwurf einigen konnten. Eine Fehl- Ein Kommentar zur gescheiterten Sonder-AfA entscheidung, wie manche beklagen? Ganz im Gegenteil, meint un ser von Stefan Rettich Autor. Denn die vorgesehene pauschale Förderung hätte – wieder ein- mal – fatale städtebauliche Auswirkungen haben können. Bauten und für deren Pflege ein Anreiz deshalb Anschaffungs- und Herstellungskosten abge- 1 AfA steht für Absetzung für Abnutzung. Wer Wohnraum angebracht ist. Zum anderen ist die Definition schrieben werden können – im Ganzen also 35 schafft und diesen nicht selbst nutzt, dem gewährt der Gesetzgeber auf die veranlagte Einkommensteuer eine eines Denkmals in den föderalen Denkmalschutz- Prozent. Dies bis zu einer Summe von 2000 Euro/ Abschreibung von 2% pro Jahr auf alle Anschaffungs- und gesetzen festgelegt und die Aufnahme in die m2 Wohnfläche und unter der Voraussetzung, Herstellungskosten. Dies gleichbleibend über 50 Jahre Denkmalliste durch einen Verwaltungsakt gesi- dass die Anschaffungs- und Herstellungskosten hinweg, als sogenannte lineare AfA. Man geht davon aus, dass nach 50 Jahren der Wert einer Immobilie vollständig chert, sodass kaum Missbrauch möglich ist. von 3000 Euro/m2 nicht überschritten und die aufgebraucht, also abgenutzt ist. Der Bestandswert nach Weniger gute Erfahrungen hat man dagegen Wohnungen mindestens zehn Jahre lang vermie- 50 Jahren und evtl. Immobilien- und Bodenwertsteigerun- mit der Sonder-AfA-Ost gemacht.3 Sie wurde ein- tet werden. gen bleiben dabei unberücksichtigt. (vergl. §7, Abs. 4, Satz 1, Nummer 2, Buchstabe b EStG) geführt, um privates Kapital für die Finanzierung Die Förderung sollte räumlich auf Gebiete mit des Aufbaus-Ost zu mobilisieren. Dabei hat man angespannter Wohnungslage begrenzt werden. 2 Nach §7i EStG können erhöhte Absetzungen für Denk- weitgehend auf Steuerung verzichtet. So waren Das sind Gemeinden mit den Mietstufen IV bis VI male steuerlich geltend gemacht werden. Herstellungs- kosten für Baumaßnahmen, die nach Art und Umfang zur weder Lage, Gebäudefunktion, Größe noch und Kommunen, in denen die Mietpreisbremse Erhaltung des Gebäudes als Baudenkmal oder zu seiner Typologie definiert. Falsch eingeschätzt wurde oder eine abgesenkte Kappungsgrenze für Mie- sinnvollen Nutzung erforderlich sind, können in den ersten auch die Verfügbarkeit von Innenstadt-Grund- ten Anwendung findet.6 Zeitlich sollte die Maß- acht Jahren bis zu 9% und in den folgenden vier Jahren bis zu 7% abgesetzt werden, sodass ein Objekt im Zeitraum stücken, die sich in der Regel in Restitutionsver- nahme auf Wohngebäude beschränkt bleiben, von zwölf Jahren komplett abgeschrieben werden kann. GEMEINSAM FÜR fahren befanden.4 Also flossen die Mittel haupt- für die in den Jahren 2016 bis 2018 ein Bauantrag Ausweitung der Speckgür- sächlich in die jungfräuliche Peripherie der ost- eingereicht wird. Die Gesamtkosten für das Vor- 3 Die Sonder-AfA-Ost war ein zeitlich begrenztes Sonder- telzone (hier im Kölner Wes- deutschen Städte. Dort konnte man Grundstücke haben bezifferte das Finanzministerium bis zum abschreibungsprogramm für Immobilien in den neuen UNSER KULTURERBE ten). Mit der Sonder-AfA Bundesländern und Berlin, die nach dem 31.12.1990 und vor ohne Restitutionsansprüche erwerben, sie Jahr 2020 mit 2,1 Milliarden Euro (in Form steuer- wär’s schneller gegangen. dem 1.1.1995 fertiggestellt wurden. Neben der normalen (li- Foto: picture alliance/Ralph waren zudem günstiger und, da in der Regel kei- licher Mindereinnahmen), was bei der hohen nearen) 2%-igen AfA konnten danach innerhalb der ersten ENGAGIEREN Goldmann ne Bauleitplanung vorlag, ließen sie sich mit Förderung und der starken Wohnungsnachfrage 5 Jahre zusätzlich 50% aller Herstellungs- oder Anschaf- fungskosten eines Gebäudes abgeschrieben werden. einer höheren Grundstücksauslastung und ohne allerdings reichlich niedrig bemessen scheint. Als im Sommer vergangenen Jahres die Zahl der gressiv heißt: In den ersten Jahren ist die Steuer- funktionale Vorgaben bebauen. Auch agierten 4 Zentraler Grund war hier der im Einigungsvertrag festge- Zuwanderer drastisch anstieg, verstärkte sich vergünstigung höher als in den darauf folgenden Investoren in der Regel nur als Zwischenhändler, Ein Gesetzentwurf scheitert schriebene Restitutionsgrundsatz mit der Prämisse: „Ent- Die Leitmesse erwartet Sie! eignetes Grundvermögen wird grundsätzlich ( ... ) zurück- der ohnehin hohe Druck auf den Wohnungs- Jahren. Damit will man erreichen, dass die Inves- Wohnungsgrößen und -typologien wurden daher Die Investorenseite gab sich bei einer Anhörung gegeben.“ – Gemeinsame Erklärung der Regierungen der markt. Bis heute ungelöst ist die Frage, wie der titionen so schnell wie möglich getätigt werden. weniger am tatsächlichen Bedarf als an der Kauf- im Bundestag zufrieden. Auf den einschlägigen Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demo- private Sektor für den Wohnungsneubau akti- Eine Sonder-AfA hat im Vergleich zu anderen kraft von Kleinanlegern ausgerichtet. Immobilienportalen wurden zwar Details bemän- kratischen Republik zur Regelung offener Vermögensfra- gen, vom 15.6.1990 (BGBJ. II s. 1237). Als Anlage III wurde viert werden kann und welche Anreize oder För- Anreizen den Vorteil, dass keine bürokratischen Bei der Sonder-AfA-Ost kam es zu erheblichen gelt, aber zwischen den Zeilen war deutlich das diese Erklärung gem. Art. 41, Abs. 1 Bestandteil des Eini- derprogramme es dazu braucht. Hürden im Wege stehen. Keine Programme, die Fehlallokationen mit negativen Auswirkungen Knallen der Champagnerkorken zu hören. Kritik gungsvertrages. – Zitiert nach: Lorenz Claussen: Der Parallel zur denkmal Bauministerin Barbara Hendricks sprach sich von den Ministerialverwaltungen aufgelegt wer- auf die Stadtentwicklung, insbesondere durch äußerten u.a. Stadtplaner, der Deutsche Städte- Grundsatz Rückgabe vor Entschädigung, in: Neue Justiz 7/1992, S. 297 ff auf dem Kongress der Nationalen Stadtentwick- den müssen, keine Anträge, die gestellt, geprüft Schrumpfung in den Kernstädten und Steuer- tag – und der Bundesrat, der eine umfangreiche Fachmesse Lehmbau lungspolitik im Herbst 2015 für die Einführung und bewilligt werden müssen. Alles läuft über ausfälle der Kommunen im Zuge der Funktions- Stellungnahme mit vielen Kritikpunkten vorlegte: 5 Fehlsteuer-Ost, in: Der Spiegel Nr. 46/1997, S. 30–48 des Dachverbandes einer zeitlich befristeten, degressiven Sonderab- die Steuererklärung der Adressaten, die ihr Geld verlagerung ins Umland. Die hohen Leerstände Die Obergrenzen für die Anschaffungs- und Lehm e.V. 6 In der Wohngeldverordnung (Anlage zu §1 Abs. 3) ist je- schreibung für den Wohnungsneubau aus. Eine in das System pumpen sollen. der 90er Jahre im Wohnungs- wie im Bürosektor Herstellungskosten für preiswerten Wohnungs- der deutschen Gemeinde eine Mietstufe von I (günstigste solche „Sonder-AfA“ ist ein wirkmächtiger Hebel, zeugten davon. Der Bund schließlich musste in bau seien zu hoch bemessen, dadurch würden Mietstufe) bis VI (teuerste Mietstufe) zugeordnet. Diese der bei der Einkommensteuer ansetzt – und in Gute Sonder-AfA, schlechte Sonder-AfA Spitzenjahren Steuereinbußen im zweistelligen Fehlanreize gesetzt, also Anreize zu teurem statt Klassifizierung dient als Grundlage zur Bemessung des der Vergangenheit schon mehrfach erheblichen Eine Sonder-AfA wirkt unmittelbar, vom ersten Milliardenbereich hinnehmen.5 zu preiswertem Bauen. Da keine Mietpreisober- Wohngeldanspruchs. Die Kappungsgrenze für Mieterhö- Internationale Fachmesse hungen innerhalb von 3 Jahren darf grundsätzlich 20% Einfluss auf die Raumentwicklung in Deutsch- Tag an. Das macht dieses Instrument effektiv für grenze festgeschrieben wurde, seien Mitnahme- für Museums- und nicht überschreiten. Seit einer Mietrechtsänderung im Jahr land hatte. So wurde zum Beispiel die Eigen- den Staat und attraktiv für seine Nutznießer. Es Verführung zum Wohnungsbau effekte zu erwarten und günstige Mieten trotz 2013 können die Länder in Gebieten mit gefährdeter Wohn- Ausstellungstechnik heimzulage, die maßgeblich zur Entstehung der ist aber auch ein gefährliches Instrument: Einmal Im Februar 2016 wagte man sich an die neue Förderung wenig wahrscheinlich. Das Potenzial raumversorgung die Kappungsgrenze auf 15% innerhalb von drei Jahren absenken (§ 558 Abs. 3 Satz 2 und 3 BGB) Speckgürtel um unsere Städte beigetragen hat, als Gesetz verabschiedet, lässt sich daran nichts Sonder-AfA. Die Bundesregierung ließ durch das von Aufstockung, Dachausbau und Konversion und diese Gebiete für die Dauer von bis zu fünf Jahren be- als erhöhte Absetzung nach §7b des Einkom- mehr ändern. Es kommt also in besonderem Maß zuständige Finanzministerium den „Entwurf eines gewerblicher Flächen bleibe zur Lösung der stimmen. Die Mietpreisbremse gilt in Städten mit ange- mensteuergesetzes vergeben. Eben jenen 2006 auf die Definition und die Steuerungsmechanis- Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Miet- Wohnungsfrage untergenutzt, da sie nicht Förder- spanntem Wohnungsmarkt. Sie regelt, dass Mieten für Be- standswohnungen (die vor dem 1. Oktober 2014 genutzt stillgelegten Paragrafen wollte die Bundesregie- men an, die im Gesetzestext verankert sind, um wohnungsbaus“ vorlegen – mit einer klaren Ziel- gegenstand sind. und vermietet wurden) bei Wiedervermietung höchstens rung nun mit neuer juristischer Definition als Fehlallokationen, Mitnahmeeffekte oder legale setzung: Es sollten Anreize geschaffen werden, Auch wurde beanstandet, dass öffentliche um 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete angehoben Anreiz für den Wohnungsneubau wiederbeleben. Zweckentfremdung der Mittel auszuschließen. damit sich Investoren verstärkt und möglichst Wohnungsgesellschaften und Genossenschaf- werden dürfen. Zum ohnehin bestehenden Grundanreiz der Gute Erfahrungen hat man mit der Denkmal-AfA zügig im preiswerten (Miet-)Wohnungsneubau ten – die Garanten für preiswerten Wohnraum – 7 Pressemitteilung der Bundesarchitektenkammer vom jährlichen „Absetzung für Abnutzung“ (AfA) auf gemacht.2 Zum einen fließen die Mittel zielge nau engagieren. Zusätzlich zu der jährlichen „Abset- wegen ihrer steuerbefreiten Gemeinnützigkeit 5.7.2016 Wohnimmobilien1 ist eine Sonder-AfA ein Surplus; in bestimmte Objekte, sprich Denkmale, die zung für Abnutzung“ von zwei Prozent sollten nicht an der Sonder-AfA partizipieren könnten. sie wird in der Regel degressiv festgesetzt. De- schwieriger zu entwickeln sind als herkömmliche innerhalb von drei Jahren weitere 29 Prozent aller Der Bundesrat forderte deshalb, die Mittel direkt, Leipziger Messe GmbH, Projektteam denkmal Tel.: +49 341 678-8063, Fax: +49 341 678-7800 E-Mail: [email protected] 4 MAGAZIN Bauwelt 35.2016 StadtBauwelt 211 MAGAZIN www.denkmal-leipzig.de über einen einmaligen, projektbezogenen Investitionszuschuss zu vergeben. Dann rückte auch die SPD-Bundestagsfraktion von dem Gesetzesentwurf ab, sie konnte gegenüber der CDU die Miet- preisbindung nicht durchsetzen. Am 5. Juli gab die Koalition be- kannt, dass der Entwurf nicht weiterverfolgt werde, was von eini- gen Verbänden harsch kritisiert wurde. Bundesarchitektenkam- mer-Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann etwa beklagte eine WWW.ORGATEC.DE „wohnungsbaupolitische Fehlentscheidung ersten Ranges, die höchstens Politikverdrossenheit fördert“. Wer das Stimulans der Sonderabschreibung nicht wolle, müsse Alternativen nennen.7 ARBEIT NEU DENKEN Stadträumliche Kollateralschäden Wie immer bei Pauschalförderungen fürs Bauen hat die Politik vor allem über Zahlen verhandelt. Vorhersehbare raumpolitische Ef- KÖLN, 25.–29.10.2016 fekte mit negativen Auswirkungen auf Stadt und Umwelt – wie sei- nerzeit durch die Eigenheimzulage ausgelöst – spielten bei der Beratung keine Rolle. Dabei ist eines sicher: Die hohen steuerlichen Anreize hätten die Grundstückspreise in den inneren Lagen weiter in die Höhe getrieben und die Förderung in den Kernstädten damit verpuffen lassen. Zudem ist davon auszugehen, dass wegen der Grundstückspreise viel in die Stadtränder und in die Peripherie Jetzt Eintrittskarte investiert worden wäre. Denn zu den Fördergebieten hätten auch online kaufen und bis die meisten Umlandgemeinden von Großstädten gehört. Oranien- zu 45 % sparen ! burg, Blankenfelde-Mahlow, Dallgow-Döberitz, Falkensee, Eich- walde, Schönefeld – um nur einige rund um Berlin zu nennen – soll wirklich dort der preiswerte Wohnraum für die sozial schwächer Gestellten der Bundeshauptstadt entstehen? An irgendeine Art INTELLIGENT. von Misch nutzung wäre dabei gar nicht zu denken gewesen, die bietet Investoren unter den Voraussetzungen des hochgeförderten Wohnungsbaus keine rentable Alternative zur Monostruktur. ELEGANT. Durchaus vorstellbar ist, dass die Fertighausindustrie Leasing- Modelle für Einfamilienhäuser aufgelegt hätte, nach dem Motto VIELSEITIG. „10 Jahre leasen (um die Förderkriterien zu erfüllen) und danach vergünstigt kaufen“, denn gefördert werden sollten alle Gebäude- typologien, die zum Wohnen genutzt werden. Damit hätte sich noch der letzte Acker in Schulzendorf veredeln lassen. Sicher, das Smart-Control 7: ist eine Dystopie zur gescheiterten Sonder-Afa. Aber in Niedrigzins- Die ganze Vielfalt des professionellen Zeiten ist kaum weit genug auszumalen, mit welchem Ideenreich- Smart Homes bedienen. tum die Märkte auf die großzügige Steuerofferte reagiert hätten. Keine Sonder-AfA ohne regionale und lokale Steuerung! Der Stopp der Sonder-AfA war also keineswegs eine Fehlentschei- dung ersten Ranges, sondern eine Vollbremsung in letzter Sekunde. Bedauerlich ist nur, dass mit der Diskussion um den Gesetzent- WIE LEBEN UND ARBEITEN WIR MORGEN ? wurf so viel wertvolle Zeit vertan wurde. DAS ERFAHREN SIE AUF DER ORGATEC Als weltweit einzige Plattform Nimmt man die Kritik an der Steuerinitiative ernst und zieht Leh- für integrierte, ganzheitliche Arbeitswelten ist die ORGATEC die Messe für ren aus zurückliegenden Sonderabschreibungen, wird klar: Es darf keine Sonder-AfA ohne lokale und regionale Steuerung geben. Nach- und Vordenker: Moderne Büroeinrichtung, visionäre Raumgestaltung, Ein Blick in das Besondere Städtebaurecht lohnt: Sanierungsgebiet zukunftsweisende Lösungen für mobiles Arbeiten und nachhaltige Strate- und Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme sind Instrumente, gien für den Objektbereich geben Impulse für neue Ideen und befl ügeln die mit denen Förderterritorien abgesteckt und mit Entwicklungszielen Kreativität. Seien Sie ein Teil davon ! verknüpft werden können. Die Ziele können bedarfsgerecht aus einem Mix von Neubau, Nachverdichtung und Aufstockung zuge- schnitten werden, die städtebauliche Steuerung läge in Händen der Kommunen. Mit dem Wohnungsbau ließen sich strategische Ziele verfolgen wie die Aufwertung marginalisierter Gebiete oder die Nachverdichtung von Großwohnsiedlungen. Dies setzt voraus, BLOG dass Bund, Länder und Kommunen koordiniert zusammenarbeiten. Bis das steuerliche Zahlenwerk endgültig verhandelt ist, könnten Koelnmesse GmbH | Messeplatz 1 | 50679 Köln die Planwerke für die Umsetzung dazu schon vorliegen. Telefon +49 1806 858 368* JUNG.DE Telefax +49 221 821-99 1380 [email protected] Bauwelt 35.2016 * 0,20 Euro /Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro /Anruf aus dem Mobilfunknetz Die Produktivkraft der Architektur (cid:60)(cid:99)(cid:92)(cid:90)(cid:107)(cid:88)(cid:88)(cid:105)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:108)(cid:105)(cid:88)(cid:23)(cid:96)(cid:101)(cid:23)(cid:91)(cid:92)(cid:105)(cid:23)(cid:57)(cid:108)(cid:90)(cid:95)(cid:95)(cid:88)(cid:101)(cid:91)(cid:99)(cid:108)(cid:101)(cid:94) Text Kaye Geipel (cid:59)(cid:102)(cid:90)(cid:108)(cid:100)(cid:92)(cid:101)(cid:107)(cid:96)(cid:23)(cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:88)(cid:105)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:108)(cid:105)(cid:88) (cid:56)(cid:105)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:108)(cid:105)(cid:88)(cid:23)(cid:92)(cid:23)(cid:88)(cid:105)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:96)(cid:23)(cid:100)(cid:102)(cid:91)(cid:92)(cid:105)(cid:101)(cid:96) (cid:61)(cid:108)(cid:102)(cid:105)(cid:96)(cid:23)(cid:58)(cid:102)(cid:99)(cid:99)(cid:88)(cid:101)(cid:88) Die 4. Architekturtriennale Lissabon wird sich zwei Monate lang der „Form der Form“ widmen. Eröffnung ist am 5. Oktober auch auf das Gros der kultur interessierten Lis- sabon-Touristen. Die Ausstellung „The Form of Form“, die Diogo Seixas Lopes verantwortet, zeigt quer durch die Jahrhunderte das Verhältnis zwischen unverän- derlichen Formbestandteilen der Architektur und solchen, die immer wieder neu hinzugekom- men sind. Die Ausstellung „Building Site“ be- trachtet den Bauprozess als soziale Form, als großen, theatralischen Dialog, an dem je nach Größe des Bauvorhabens mehrere hundert Be- teiligte mitwirken können. Als eine Art Leitfigur dieser Schau dienen die flexiblen Raumkonzepte (cid:73)(cid:102)(cid:89)(cid:92)(cid:105)(cid:107)(cid:102)(cid:23)(cid:68)(cid:88)(cid:106)(cid:96)(cid:92)(cid:105)(cid:102)(cid:23) (cid:63)(cid:105)(cid:106)(cid:94)(cid:37)(cid:23)(cid:109)(cid:102)(cid:101)(cid:23)(cid:58)(cid:92)(cid:90)(cid:96)(cid:99)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:73)(cid:102)(cid:106)(cid:107)(cid:88)(cid:94)(cid:101)(cid:96) (cid:73)(cid:102)(cid:89)(cid:92)(cid:105)(cid:107)(cid:102)(cid:23)(cid:59)(cid:108)(cid:99)(cid:96)(cid:102)(cid:35)(cid:23)(cid:68)(cid:88)(cid:105)(cid:96)(cid:102)(cid:23)(cid:67)(cid:108)(cid:103)(cid:88)(cid:101)(cid:102) (cid:61)(cid:105)(cid:88)(cid:101)(cid:90)(cid:92)(cid:106)(cid:90)(cid:102)(cid:23)(cid:59)(cid:88)(cid:99)(cid:23)(cid:58)(cid:102)(cid:35)(cid:23)(cid:60)(cid:99)(cid:96)(cid:106)(cid:88)(cid:89)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:88)(cid:23)(cid:68)(cid:102)(cid:99)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:96) des englischen Exzentrikers Cedric Price – das (cid:63)(cid:105)(cid:106)(cid:94)(cid:37)(cid:23)(cid:109)(cid:102)(cid:101)(cid:23)(cid:58)(cid:99)(cid:88)(cid:108)(cid:91)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:68)(cid:96)(cid:102)(cid:101)(cid:23) (cid:62)(cid:96)(cid:102)(cid:23)(cid:71)(cid:102)(cid:101)(cid:107)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:106)(cid:107)(cid:96)(cid:99)(cid:92)(cid:23)(cid:91)(cid:96) (cid:56)(cid:99)(cid:91)(cid:102)(cid:23)(cid:56)(cid:101)(cid:91)(cid:105)(cid:92)(cid:88)(cid:101)(cid:96)(cid:23) (cid:64)(cid:99)(cid:23)(cid:61)(cid:102)(cid:101)(cid:91)(cid:88)(cid:90)(cid:102)(cid:23)(cid:91)(cid:92)(cid:96)(cid:23)(cid:75)(cid:92)(cid:91)(cid:92)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:77)(cid:92)(cid:101)(cid:92)(cid:113)(cid:96)(cid:88)(cid:23) kanadische Architekturzentrum CCA wird für die (cid:74)(cid:96)(cid:99)(cid:109)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:62)(cid:100)(cid:149)(cid:105)(cid:23)(cid:73)(cid:92)(cid:107)(cid:102)(cid:23)(cid:62)(cid:100)(cid:149)(cid:105)(cid:23) (cid:41)(cid:39)(cid:47)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:40)(cid:47)(cid:47)(cid:46)(cid:36)(cid:40)(cid:48)(cid:46)(cid:40)(cid:23) (cid:64)(cid:99)(cid:23)(cid:105)(cid:92)(cid:106)(cid:107)(cid:88)(cid:108)(cid:105)(cid:102)(cid:23)(cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:108)(cid:101)(cid:23)(cid:100)(cid:102)(cid:101)(cid:108)(cid:100)(cid:92)(cid:101)(cid:107)(cid:102)(cid:23) (cid:56)(cid:105)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:98)(cid:107)(cid:92)(cid:101) (cid:77)(cid:96)(cid:106)(cid:96)(cid:102)(cid:101)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:90)(cid:102)(cid:106)(cid:107)(cid:105)(cid:108)(cid:113)(cid:96)(cid:102)(cid:101)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:96)(cid:100)(cid:100)(cid:88)(cid:94)(cid:96)(cid:101)(cid:96)(cid:23) (cid:109)(cid:92)(cid:101)(cid:92)(cid:113)(cid:96)(cid:88)(cid:101)(cid:102) Ausstellung sein Archiv mit Zeichnungen und (cid:40)(cid:46)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101) Modellen von Price öffnen. Fabrizio Gallanti und (cid:42)(cid:48)(cid:41)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23)(cid:23) (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) (cid:41)(cid:46)(cid:41)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:42)(cid:45)(cid:47)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:44)(cid:39)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:44)(cid:39)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101) (cid:42)(cid:39)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101) Francisca Insulza widmen sich in der dritten gro- (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:46)(cid:43)(cid:44)(cid:36)(cid:47) (cid:59)(cid:105)(cid:92)(cid:96)(cid:106)(cid:103)(cid:105)(cid:88)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:94)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92)(cid:49)(cid:23)(cid:23) (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) ßen Ausstellung unter dem Titel „The World in (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:35)(cid:23)(cid:60)(cid:101)(cid:94)(cid:99)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:35)(cid:23)(cid:59)(cid:92)(cid:108)(cid:107)(cid:106)(cid:90)(cid:95) (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:44)(cid:41)(cid:44)(cid:36)(cid:45) (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:48)(cid:47)(cid:47)(cid:36)(cid:48) Our Eyes“ den unterschiedlichen Repräsentati- (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:44)(cid:44)(cid:47)(cid:36)(cid:43) Das Canadian Centre for Foto: McAppy Report, Model onsformen der Stadt und der Peripherie. Schon Architecture hat für die for a Portable Enclosures für den ganz normalen Wochenendbesuch in Triennale sein Cedric-Price- Programme, 1973–1976 Lissabon sind wir, mehr als wir es wahrhaben Archiv geöffnet. Auf dem © Cedric Price fonds, CCA wollen, geprägt von den Plänen und Bildern, die (cid:56)(cid:91)(cid:23)(cid:92)(cid:106)(cid:92)(cid:100)(cid:103)(cid:96)(cid:102)(cid:23) uns das Tourismusbüro, Google Earth und die Hotelportale unter die Nase halten. Die vierte Ohne Form gibt es keine Umwelt. Um zum subs- André Tavares, Buchautor, Architekturkritiker Ausstellung „Seaside Logistics“ schließlich be- tantiellen Kern dieser selbstverständlichen und Herausgeber von Architekturbüchern in sei- fasst sich am Beispiel des Küstenorts Sines mit Feststellung vorzudringen, muss man alle ästhe- nem Verlag Dafne Editora, formuliert das Ziel der der Frage, wie prägend die Formen sind, die In- tischen Verfeinerungen beiseite schieben: Formen Triennale so: „Bei allen sozialen und technischen dustrie und Infrastruktur in der Landschaft hin- jedweder Art prägen das tägliche Leben, sie Erneuerungen, denen wir momentan ausgesetzt terlassen. prägen die Ökonomie, sie prägen die Stadt. Mehr sind, dürfen wir eines nicht vergessen: Die Archi- Für den eigensinnigen Architekten und Lehrer als alle anderen Disziplinen ist die Architektur an tektur muss, wenn sie ihre Bedeutung nicht völ- Diogo Seixas Lopes, der 2015 in einem wunder- diesen Formen beteiligt. Die Frage zur Architek- lig verlieren will, weniger ein technisches Wissen baren Essay über Aldo Rossi den Einfluss der tur als universaler Produktivkraft von Formen als ein kulturelles Wissen sein.“ Die Einsicht, Melancholie auf die Architektur untersucht hat, haben die beiden Kuratoren André Tavares und dass die Formenfrage zwar allen Entscheidun- ist diese Triennale eine Art Vermächtnis. Er ist im Diogo Seixas Lopes ihrem Konzept für die diesjäh- gen über die Veränderung der städtischen Februar im Alter von 43 Jahren gestorben. rige Architekturtriennale in Lissabon vorange- Umwelt unterliegt, und doch fast immer nur als stellt. Vom 5. Oktober bis 11. Dezember wird die Stilfrage neuer Entwürfe von Frank Gehry, Coop The Form of Form. Trienal de Arquitectura de Lisboa 2016 Triennale vier Schwerpunktausstellungen an vier Himmelb(l)au, Zaha Hadid etc. gestellt wird, will An verschiedenen Veranstaltungsorten in Lissabon (cid:61)(cid:105)(cid:88)(cid:101)(cid:90)(cid:92)(cid:106)(cid:90)(cid:102)(cid:23)(cid:59)(cid:88)(cid:99)(cid:23)(cid:58)(cid:102)(cid:35)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:105)(cid:94)(cid:96)(cid:102)(cid:23)(cid:71)(cid:102)(cid:99)(cid:88)(cid:101)(cid:102) (cid:58)(cid:99)(cid:88)(cid:108)(cid:91)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:58)(cid:102)(cid:101)(cid:93)(cid:102)(cid:105)(cid:107)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:73)(cid:102)(cid:89)(cid:92)(cid:105)(cid:107)(cid:102)(cid:23)(cid:59)(cid:108)(cid:99)(cid:96)(cid:102)(cid:35)(cid:23)(cid:23) (cid:56)(cid:23)(cid:90)(cid:108)(cid:105)(cid:88)(cid:23)(cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:62)(cid:96)(cid:108)(cid:99)(cid:96)(cid:102)(cid:23)(cid:57)(cid:88)(cid:105)(cid:88)(cid:113)(cid:113)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:88) (cid:68)(cid:88)(cid:105)(cid:90)(cid:102)(cid:23)(cid:68)(cid:108)(cid:99)(cid:88)(cid:113)(cid:113)(cid:88)(cid:101)(cid:96) verschiedenen Orten zur Frage der Konstruktion diese Triennale sichtbar machen. Dabei zielt sie 5. Oktober bis 11. Dezember (cid:58)(cid:88)(cid:105)(cid:99)(cid:102)(cid:23)(cid:74)(cid:90)(cid:88)(cid:105)(cid:103)(cid:88)(cid:23) (cid:68)(cid:88)(cid:105)(cid:113)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:68)(cid:88)(cid:105)(cid:88)(cid:101)(cid:91)(cid:102)(cid:99)(cid:88)(cid:35)(cid:23)(cid:69)(cid:88)(cid:91)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:68)(cid:108)(cid:106)(cid:108)(cid:100)(cid:92)(cid:90)(cid:96)(cid:35)(cid:23) (cid:67)(cid:88)(cid:23)(cid:58)(cid:95)(cid:96)(cid:92)(cid:106)(cid:88)(cid:23)(cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:109)(cid:92)(cid:107)(cid:105)(cid:102) (cid:67)(cid:203)(cid:88)(cid:105)(cid:90)(cid:95)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:107)(cid:107)(cid:108)(cid:105)(cid:88)(cid:23)(cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:23) von Formen präsentieren. nicht nur auf Architekturbegeisterte, sondern www.trienaldelisboa.com (cid:67)(cid:88)(cid:23)(cid:61)(cid:102)(cid:101)(cid:91)(cid:88)(cid:113)(cid:96)(cid:102)(cid:101)(cid:92)(cid:23)(cid:72)(cid:108)(cid:92)(cid:105)(cid:96)(cid:101)(cid:96)(cid:23)(cid:23) (cid:71)(cid:88)(cid:102)(cid:99)(cid:88)(cid:23)(cid:73)(cid:96)(cid:90)(cid:90)(cid:102) (cid:68)(cid:88)(cid:106)(cid:106)(cid:96)(cid:100)(cid:102)(cid:23)(cid:58)(cid:88)(cid:105)(cid:100)(cid:88)(cid:106)(cid:106)(cid:96) (cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:56)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:99)(cid:102)(cid:23)(cid:68)(cid:88)(cid:101)(cid:94)(cid:96)(cid:88)(cid:105)(cid:102)(cid:107)(cid:107)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:23) (cid:74)(cid:107)(cid:88)(cid:100)(cid:103)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:88)(cid:23)(cid:88)(cid:23)(cid:77)(cid:92)(cid:101)(cid:92)(cid:113)(cid:96)(cid:88) (cid:67)(cid:88)(cid:23)(cid:106)(cid:107)(cid:88)(cid:113)(cid:96)(cid:102)(cid:101)(cid:92)(cid:23)(cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:61)(cid:96)(cid:105)(cid:92)(cid:101)(cid:113)(cid:92) (cid:57)(cid:105)(cid:108)(cid:101)(cid:102)(cid:23)(cid:68)(cid:102)(cid:105)(cid:88)(cid:106)(cid:106)(cid:108)(cid:107)(cid:107)(cid:96)(cid:35)(cid:23)(cid:56)(cid:99)(cid:91)(cid:102)(cid:23)(cid:61)(cid:88)(cid:109)(cid:96)(cid:101)(cid:96) (cid:67)(cid:88)(cid:23)(cid:101)(cid:108)(cid:102)(cid:109)(cid:88)(cid:23)(cid:106)(cid:92)(cid:91)(cid:92)(cid:23)(cid:91)(cid:92)(cid:99)(cid:99)(cid:203)(cid:108)(cid:101)(cid:96)(cid:109)(cid:92)(cid:105)(cid:106)(cid:96)(cid:107)(cid:126)(cid:23)(cid:23) (cid:61)(cid:102)(cid:107)(cid:102)(cid:106)(cid:23)(cid:109)(cid:102)(cid:101)(cid:23)(cid:71)(cid:105)(cid:102)(cid:106)(cid:91)(cid:102)(cid:90)(cid:96)(cid:100)(cid:102)(cid:23)(cid:75)(cid:92)(cid:105)(cid:105)(cid:88)(cid:106)(cid:106)(cid:88)(cid:101) (cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:62)(cid:96)(cid:102)(cid:109)(cid:88)(cid:101)(cid:101)(cid:96)(cid:23)(cid:68)(cid:96)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:99)(cid:108)(cid:90)(cid:90)(cid:96)(cid:23)(cid:23) (cid:40)(cid:39)(cid:39)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23)(cid:23) (cid:91)(cid:96)(cid:23)(cid:77)(cid:92)(cid:105)(cid:102)(cid:101)(cid:88)(cid:23) bringt Sie zum Ziel! (cid:40)(cid:43)(cid:43)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23)(cid:23) (cid:92)(cid:23)(cid:91)(cid:92)(cid:99)(cid:23)(cid:62)(cid:105)(cid:108)(cid:103)(cid:103)(cid:102)(cid:23)(cid:75)(cid:102)(cid:106)(cid:90)(cid:88)(cid:101)(cid:102)(cid:23)(cid:40)(cid:48)(cid:42)(cid:41)(cid:36)(cid:40)(cid:48)(cid:42)(cid:44) (cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:73)(cid:92)(cid:106)(cid:107)(cid:88)(cid:108)(cid:105)(cid:102)(cid:23)(cid:92)(cid:23)(cid:105)(cid:96)(cid:108)(cid:106)(cid:102) (cid:40)(cid:45)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:40)(cid:43)(cid:43)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23) (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) (cid:40)(cid:40)(cid:41)(cid:23)(cid:74)(cid:92)(cid:96)(cid:107)(cid:92)(cid:101)(cid:23) Jetzt gratis testen - (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:108)(cid:101)(cid:91)(cid:23)(cid:60)(cid:101)(cid:94)(cid:99)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) (cid:41)(cid:45)(cid:39)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101) (cid:41)(cid:40)(cid:44)(cid:23)(cid:56)(cid:89)(cid:89)(cid:96)(cid:99)(cid:91)(cid:108)(cid:101)(cid:94)(cid:92)(cid:101) (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:44)(cid:45)(cid:48)(cid:36)(cid:39) www.orca-software.com/ava (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:42)(cid:46)(cid:39)(cid:43)(cid:44)(cid:48)(cid:41)(cid:36)(cid:39)(cid:23)(cid:64)(cid:23) (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) (cid:64)(cid:107)(cid:88)(cid:99)(cid:96)(cid:92)(cid:101)(cid:96)(cid:106)(cid:90)(cid:95)(cid:92)(cid:23)(cid:56)(cid:108)(cid:106)(cid:94)(cid:88)(cid:89)(cid:92) (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:46)(cid:45)(cid:39)(cid:36)(cid:40)(cid:23)(cid:60) (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:48)(cid:40)(cid:47)(cid:39)(cid:46)(cid:47)(cid:48)(cid:36)(cid:41) (cid:48)(cid:46)(cid:47)(cid:47)(cid:47)(cid:42)(cid:46)(cid:39)(cid:48)(cid:48)(cid:48)(cid:39)(cid:36)(cid:48) AVA plus Kostenmanagement (cid:110)(cid:110)(cid:110)(cid:37)(cid:88)(cid:100)(cid:88)(cid:113)(cid:102)(cid:101)(cid:37)(cid:96)(cid:107) 8 MAGAZIN Bauwelt 35.2016 (cid:110)(cid:110)(cid:110)(cid:37)(cid:96)(cid:89)(cid:106)(cid:37)(cid:96)(cid:107) (cid:110)(cid:110)(cid:110)(cid:37)(cid:100)(cid:102)(cid:101)(cid:91)(cid:88)(cid:91)(cid:102)(cid:105)(cid:96)(cid:106)(cid:107)(cid:102)(cid:105)(cid:92)(cid:37)(cid:96)(cid:107) Ankunft in Edition Borgholzhausen Fachmesse Elektro, Sanitär, Heizung, Klima Eine Glosse von Dieter Hoffmann-Axthelm TECHNIK ERLEBEN, NEU ZUKUNFT GESTALTEN. Produktive Ankunftsstadt: In Borgholzhausen fand der Autor diese schlichte, aber Bauen Bauen zwischen Welten · ungewöhnliche Mischnut- zwischen Architekten von Gerkan, zung aus Gewerbeeinheiten und Wohnhäusern für Welten Marg und Partner: Flüchtlinge. Foto: Dieter NEU September 2016 Hoffmann-Axthelm Christian Schittich (Hrsg.). Internationale Projekte der Architekten 160 Seiten mit zahlreichen von Gerkan, Marg und Partner Abbildungen und Zeichnungen. Format 23 × 29,7 cm. ISBN 978-3-95553-341-0 Hardcover: € 59,90 Ein Blick auf 50 Jahre von Gerkan, Marg und Partner In den vergangenen 50 Jahren hat das trautem Umfeld von den dort gewonnenen Von einer kleinen Entdeckung ist zu berichten. rade eben vom Räumwerkzeug glatt gemachter Architekturbüro von Gerkan, Marg und Part- Erfahrungen? Unterschiedliche Prinzipien, Bernhard Strecker lotste uns kürzlich durch das Erdboden, draufgesetzt, in baurechtlich gefor- ner weltweit an die 400 Projekte realisiert Bedingungen und Zeiten sind der bestim- nordostwestfälische Städtchen Borgholzhausen, dertem 6-Meter-Abstand, eine Flucht von zehn – von Einfamilienhäusern über Kultur- und mende Kontext, in dem gmp Architektur ent- und plötzlich, schon in der Peripherie des ur- in Beton errichteten Garagen, darüber, noch Bürogebäude bis hin zu Verkehrsbauten und stehen lässt. Der hier vorgestellte Ausschnitt alten Wigbolds, eine Baustelle der anderen Art, nicht ganz zu Ende gebracht, auf jeder Garage Masterplanungen. Viele der Gebäude sind aus dem gmp-Portfolio setzt daher aktuelle im asiatischen Raum entstanden – doch nationale und internationale Projekte in Be- wie vom Himmel gefallen. Ein schockhaftes ein eingeschossiges Reihenhaus in Leichtbau- wie baut man in diesen Kulturkreisen und ziehung, ergänzende Referenzen zu Vorgän- Déjà-vu: Da stand es, unwahrscheinlich genug, weise. Jedes, soweit schon fertig, in einer ande- beispielsweise für chinesische oder viet- gerbauten erlauben einen Rückblick auf die was ich mir in den 90er Jahren vorgestellt und ren Farbe, die ersten – eine flüchtige Kontakt- namesiche Maßstäbe? Welches Wissen aus Entwicklung des Büros. Der Fokus richtet beschrieben hatte – die Rückkehr des Containers, aufnahme bewies es – schon von Flüchtlingen der Bau praxis im e uropäischen Raum fl ießt sich dabei vor allem auf die Frage, wie Wissen und damit des Fremden, in die Stadt. Es war da, bewohnt. So einfach, so mutig und komplex, so hier mit ein – und inwiefern profi tieren Bau- und Erlebtes in den Dialog mit der auf Ratio- es war angekommen. unwahrscheinlich. aufgaben in soziologisch und kulturell ver- nalität ausgelegten Entwurfsarbeit treten. 17.–19. NOVEMBER 2016 Déjà-vu: das geht auf die 90er Jahre zurück. Unvermeidlich kam sofort die Frage auf: Wer Damals erregte einen der merkantile Aufbruch hat sich das ausgedacht? Etwa ein Architekt? (cid:116) 500 nationale und internationale Aussteller im wilden Osten. Etwa der Polenmarkt in Berlin, Mitnichten. Es war die Zimmerei Dübber, welche (cid:116) neue Aussteller aus den Bereichen Sanitär, Elektro und Werkzeuge dort, wo heute die Langweiler des Potsdamer- die Idee hatte und sie umsetzt: ein lokaler Meis- (cid:116) viele Produktneuheiten aus dem Bereich Gebäudetechnik und Ausstattung (cid:116) informativer und lebendiger Branchentreffpunkt Platz-Hypes stehen. In Kroatien sah ich während terbetrieb, der seit über 50 Jahren in Borgholz- (cid:116) ArchitekturForum, InnovationsForum, IT-Forum des Balkankriegs die wilden Straßenmärkte aus hausen tätig ist. Anders ginge es wohl auch (cid:116) attraktives Rahmenprogramm mit Sonderschauen und Vorträgen Containern und Kiosken: Neubeginn einer Öko- nicht, d.h., anders wäre es wohl kaum zu den be- get-nord.de nomie von unten aus Wurzeln, die der Planungs- nannten Qualitäten gekommen. Kulturbauten – Multifunktionale Typologien und Bauaufgaben in den Angebote in vorhandenen Strukturen unterschiedlichen Maßstäben – vom sozialismus nicht hatte ausreißen können. Einfach: Es ist alles erfüllt, was derzeit gefor- Tianjin Grand Theater — Kulturpalast Dresden Wohnhaus zum Stadion und Kulturbau Dann lud mich Pietro Derossi zu einem Beitrag dert ist – keine langen Entwurfs- und Bauzeiten, MutelTLNekboKmtrsHmDztzBDDsDsNaihriecooaeuipnrrarrraüoeearraiatiaeeöeticcehiteennningdgoelronsuustt ernkffhhg euissdazignikffs eugnKz mse nntnptidGe ddrelietti ed ec ez ernehrä e,Heezuderaapnetre Tnirrhesn sri.rkedw trnratsuerad enttir eNe ennsc sktIi.rdeewktncNsIuoiomr e tnartoeshftneIE R pmtur dzo hsnnnniPum carunaaetru rGzrep,aire ezidf hthl sec elsfrdTmkoK uizCneiduetgelmt emsciecrlhulohri luetetu imntenah hrtdmbechnrRh e,nedö anii lueh tsaontditheeäO enfdzMraog leatguAmi oä.rar dieirnunre d tloinemrlptfr. Klleu Döelilief n dpeegdp tceDuone eDrMEdm sgruoHn in oeaeheFntrn uenBiaerieadlnclna u bo la atsiga t.e hFaKlcrw ueIruc ihieless nrueensnmeoä reoshbmgkrahF riei spni n gnnepsktiKy nkdtewmbuketru Sa, seeutzz de aawe odosesngwazmedataSitntilreuriägtnntpn siedwrntfrklaerieuwbdc rseleledd zeadsinäs ues ilhnKrehei,bnts dseet treeee c niture rliltnzdrsovceksirrsseoenu äliihegendntlgteSooeniaehitcerssni krunetiä dgd end nerccczaemehwsartezdmen t i ntee hehhltmnateoaudrsor,Tzi a er n grla nluezg1 rnnltmireeüddiddtsud ecäa uilkr es9idl enenssiuame.lesBkeahd nemamtt 6eOs ntn ipinsiDsomlejetfr iszacp9 eirbitu Na a drrunr sceii ilAh lü rlun-etenlllep n cui eghne-delonn dsk-tdhto- - e-i--gi d-enee- -- r. r ebe((easOsoVVksbvpBDhNGisoeonnureraeoiaüicplideadanrnertdfnrrlrhhues.fa ak gatz en ldesdn uätdmrDn newlientnsecü prerciedslbaeehh i h hibii nhseeTrtV esfriutiaaw Te üsaoe.e gharo Vn eulhrDtt eDrnteeulo.beadezui sue nb amTnsirFurulisne,emainieae c h csrrifgnKam wtcee nnhiDeckeeoene soh iisd datahrteBiufraond.nr )ntfhn eetez e aae r ü ezeePnaöM tnrsupllnhdese rtriieuh trcum e pun MBreä usrftGsthnW l eesenthmtaeMnieu igenern nn daunadisasStisdnuu enl ek steEnfl esoiesäm esüseönrsTT2–sstuadioerct rdi ni haarer ihtEs o0S mluä m andphesusgtaarTruecn1idlninee fet eetsenll)ahianlfhs 2zsedt jtnä11nrclmrrdiht unep diie.ein e e ncz62s nhaMd ngMalBvPn e idcriäu0dh0sGeedlnodet,sGl nlhtu umee00tee arnPeT zrnese atnFegslmra; ;H.t eiehnt 4 b h tlLa cesiDnKMrdSsDö:5f fi i0 uene o leEmunhKd sOoeoefL9ai0ufjnnnfrbnee rcirunersne cmmP0lpnddede k lethzole.bW hd0 iletei letue(f eanuespeutieeC0urr o r nlatstrinegnh stnn tnNe-nmd,-s--idi k- -- e-)- -² K(FBSshD“(DKaHeiaGurtaa)errzelF mttlbpvsr iu (gkdoa3loDräusrerp7nteratlnza eeei0tue)eltssl0 assl :1dkuOs0 asKe8einta cr,mu1nog clhD)l 8nh et²P22lrz ;e”ih–e 06ces ish1t0rld-ete7 -re . n T(Drieraecnshjditnse )Gn – r(Kauunnldtteu Tnrhp)eaalatsetr, PMpEihaurruolreasjomesepktuä tKimeinso c,(nD uhOtr.eealeyx .sumt)d :n bpeKdeniu cta,nr asTSsicittaaahhtndaitsjeiliulcnte hm u GMen r KdPaai nnrebondwejh ewT, ekKheitmueertal te,it untHrr e-anoi fwOevrüuilbsalrneo jredg Krnk iizeasetu sc.bM tShIeenaeonntinfl eä eos gznirenrutdia enrwet m,gir aoa e TrnKl rsrk.aei elMÜtganaberanl:oelß taDrge lngaetnaeas 1Shxn 9kttmg9o aes4n diioc nntebh, t iejenv efro .üzkn Gnrätu ehmErv floideonemenrwindrd a Pesenrresotdr -ei-- sugwemoineenanmdrfcdad,h äwceebßhnra anF szkr e duaidrssantiteaisn,g m,sW. s wMitmcoeahuhelsl tunsni gscnuz:ohgnu Wfr gsoiineteert tntrNwz utuaeerntnnaizsdgu, ue wteun fhsamgeitscr ,sg thsatieg oansnsfnscootcdhermhsotll elmenaoin,unse s celnäohn sds t 174 Kulturbauten Kulturbauten 175 Objekt an den endlosen Zellenreihen des Basars, nicht zusammengehört. Komplex: Unten Gewer- die ich im indischen Hyderabad gesehen hatte, be, oben Wohnen – funktionale Mischung. Und in Beton gefertigte Kästen, jeder einzelne eine nicht Wohnen als Sammelunterkunft, sondern eigene wirtschaftliche Einheit, gerade groß genug, eigene Häuser für die Neuankommenden, in um einen Händler und seine Ware aufzunehmen denen sie wieder zu sich finden können. Mithin: www.detail.de/gmp-architekten – Existenzgrundlage einer Familie. unwahrscheinlich – Behälter des Neuen. Zurück nach Borgholzhausen, Mai 2016: eine provisorische Asphaltstraße, angrenzend ein ge- 10 MAGAZIN Bauwelt 35.2016 StadtBauwelt211 MAGAZIN initiative bezahlbarer Wohnungsbau Foto: Roland Halbe Initiative bezahlbarer Wohnungsbau International off ener Wettbewerb für das erste realisierte Werk junger Architekten weltweit. Preissumme 30.000 Euro für fünf Preise und einen Förderpreis. Infor ma - tionen und Teilnahmebedingungen unter www.bauwelt.de/bauweltpreis2017 PROGRAMME − PROJEKTE − PRODUKTE Einsendeschluss: 30.9.2016 Bezahlbares und angemessenes Wohnen in einem guten und Ziel ist es, zukünftig mindestens 350.000 neue Wohnungen Die Initiatoren: Preis2017 nachbarschaftlichen Umfeld gehört zu den Grundbedürfnis- pro Jahr fertig zu stellen. Das stellt die gesamte Bauwirt- sen aller Menschen. Gute Wohnverhältnisse sind dabei we- schaft vor große Herausforderungen. sentliche Voraussetzungen für sozialen Frieden und gesell- Die Initiative bezahlbarer Wohnungsbau sorgt dafür, dass schaftlichen Zusammenhalt. Sie und alle am Bau Beteiligten gleichermaßen Zugang zu Heute bietet der Wohnungsmarkt nicht mehr genügend be- relevanten Informationen bekommen, um diese Aufgabe zu zahlbaren Wohnraum für alle gleichermaßen. Junge Familien, meistern. Auf www.initiative-bezahlbarer-wohnungsbau.de Alleinerziehende, Rentner, Arbeitssuchende, Studenten und fi nden Sie: nun auch Flüchtlinge fi nden oftmals nur sehr schwer eine » durchdachte Konzepte und Praxisbeispiele Wohnung. Deswegen hat die Bundesregierung das „Bündnis » Informationen und Zugang zu Fördermitteln für bezahlbares Wohnen“ ins Leben gerufen. » technische Informationen und Know-how www.initiative-bezahlbarer-wohnungsbau.de Die Partner: 12 MAGAZIN Bauwelt 35.2016 StadtBauwelt 211 MAGAZIN 13 GERMAN PAVILION AT THE 15TH INTERNATIONAL ARCHITECTURE EXHIBITION 2016 DEUTSCHER PAVILLON AUF DER 15. INTERNATIONALEN ARCHITEKTURAUSSTELLUNG 2016 6 1 0 15. ULUSLARARASI MIMARLIK SERGISI’NDE ALMAN PAVYONU 2016 2 ar, (cid:52)(cid:56)(cid:1194)(cid:60)(cid:3)(cid:264)(cid:1260)(cid:38)(cid:3)(cid:55)(cid:53)(cid:50)(cid:49)(cid:42)(cid:3)(cid:55)(cid:53)(cid:44)(cid:1222)(cid:49)(cid:3)(cid:47)(cid:173)(cid:48)(cid:3)(cid:46)(cid:44)(cid:1218)(cid:49)(cid:3)(cid:55)(cid:53)(cid:210)(cid:38)(cid:3)(cid:52)(cid:56)(cid:1236)(cid:38)(cid:3)(cid:55)(cid:1218)(cid:3)(cid:47)(cid:1194)(cid:49)(cid:3)(cid:55)(cid:43)(cid:1260)(cid:3)(cid:20)(cid:24)(cid:3)(cid:49)(cid:258)(cid:48)(cid:3)(cid:21)(cid:19)(cid:20)(cid:25) k or T 2016 15 x eli PADIGLIONE TEDESCO ALLA 15. MOSTRA INTERNAZIONALE DI ARCHITETTURA 2016 F 15. Mostra e: 15. Mostra g a Internazionale oll Internazionale C MAKING HEIMAT. di Architettura 06. di Architettura 0 2 Partecipazioni Nazionali a, Partecipazioni Nazionali m al P al b o GERMANY, Crist 1 / 1 0 2 er, n ör K ARRIVAL COUNTRY er et P os: ot h P THESE #6 makingheimat.de D I E A R R I VA L C I T Y I S T S E L B S T G E B A U T DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM SOMETHING FANTASTIC 2018 wird es in England eine Million weniger „affordable houses“ geben als 1980, bei 7 Millionen mehr Ein- wohnern. Tom Holbrook und sein Büro 5th Studio wurden aufgefordert, Lö- sungen für die Wohnungs- not zu entwickeln. Weil es ihrer Meinung nach vor allem an Ideen mangelt, sich eine zeitgemäße Urba- nität für alle vorzustellen, entwarfen sie gleich eine ganze Stadt: Stour City am Hafen von Harwich in East Anglia. Zeichnung: Tom Holbrook und 5th Studio 16 THEMA Bauwelt 35.2016 StadtBauwelt 211 THEMA 17 18 THEMA Bauwelt 35.2016 StadtBauwelt 211 THEMA 19

Description:
Das Konzept einer „Produktiven Stadt“, in der Wohnen, Gewerbe, Indus- trie und Freizeit A New Frontier for Major Developments. In: Annals oft nungsbau/download/broschuere_neues_wohnen_baupro- jekte.pdf. 12 Ring, K.
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