GABLIR BiiRo LlIION GABllR BURO llllKON GABLER CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Gabler-Biirolexikon.-Wiesbaden: Gabler, 1982. Redaktion: Brigitte Dacol M. A. Dipl.-Vw. Klaus HOlzel © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1982 Umschlaggestaltung: Horst Koblitz, Wiesbaden Satz: Satzstudio R.-E. Schulz, Dreieich Druck: Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich/Westf. Buchbinderei: GroBbuchbinderei Langeliiddecke, Braunschweig Aile Rechte vorbehalten. Auch fotomechanische Vervielfiiltigung des Werkes (Fo tokopie, Mikroskopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. ISBN-13: 978-3-409-99160-5 e-ISBN-13: 978-3-322-83772-1 DOl: 10.1007/978-3-322-83772-1 Vorwort Der Btirobereich hat insbesondere in den letzten lahren einen tiefgrei fenden Bedeutungswandel erfahren. Das Btiro von heute ist zu einem "Zentrum der Informationsverarbeitung" geworden, in dem Texte dik tiert und geschrieben, Schriftstticke vervielfiiltigt und archiviert, Daten verarbeitet und ausgewertet sowie Informationen in vielfiiltiger Form tibermittelt werden. Tiefgreifend und beeindruckend waren und sind dabei solche Veriinde rungen, die durch technologische Fortschritte und organisatorische MaB nahmen verursacht werden. Neben den herkommlichen Hilfsmitteln (Re chen- und Schreibmaschine, Telefon, Fernschreiber) stehen dem Ange stellten im Btiro heute eine Vielzahl neuer, moderner Geriite zur Verfti gung, die ihn in vielfiiltiger Weise bei der Abwicklung der Rechen-, Schreib- und Kommunikationsvorgiinge untersttitzen. So sind die Com puter heute direkt am Arbeitsplatz in den Fachabteilungen zu finden, werden elektronische Schreibmaschinen und Textautomaten fur die Schriftguterstellung genutzt, dienen Mikrofilmanlagen zur Archivierung von Schriftstticken und Belegen und ergeben sich zahlreiche Moglichkei ten der Kommunikation (Telefax, Teletex, Bildschirmtext). Urn den daraus resultierenden neuen Anforderungen gerecht zu werden, sollte jeder kaufmiinnisch Tiitige tiber ein ausreichendes Hintergrundwis sen verfugen. Voraussetzung hierzu ist insbesondere die Kenntnis und korrekte Verwendung der Fachbegriffe. Dazu bietet das vorliegende Le xikon eine wertvolle Hilfe. Neben technischen, sekretariatskundlichen und organisatorischen Fachausdrticken wurden zusiitzlich die betriebs und volkswirtschaftlichen Begriffe aufgenommen, tiber die jeder Be scheid wissen sollte. Wichtige, oft thementibergreifende Stichworte, wie z. B. Textautomation, Btirowirtschaft oder Korrespondenz werden in liingeren Artikeln abgehandelt. Das Lexikon wendet sich an aile im Btiro Tiitigen, insbesondere an die Se kretiirin und an den Sachbearbeiter. Ihnen werden Orientierungshilfen fur die Praxis und Anregungen fur die Weiterbildung gegeben. Den Ler nenden kaufmiinnischer Schulen (Auszubildende, Fachschtiler) wird das Lexikon helfen, Begriffe einzuordnen und mit ihnen umzugehen. Wiih rend der Ausbildungszeit, aber auch vor Prtifungen stehen dem Lernen den zur Wiederholung des Stoffes kurze und eingiingig geschriebene Texte zur Verftigung. SchlieBlich bietet das Hiirolexiton auch all denjeni gen eine N achschlagemogiichkeit, die sich in der aktuellen Diskussion urn die Rationalisierung im Btiro - mit ihren oft nur halb verstandenen Schlagworten - behaupten mtissen. Ernst Tiemeyer Schriftleiter: Dipl.-Hdl. Ernst Tiemeyer, Voerde Autoren: Dipl.-Vw. Dipl.-Hdl. Jo Appel, Dusseldorf Manfred Leubner, Herford Wolfgang Manekeller, Bergisch-Gladbach Dipl.-Hdl. StR Ute Mielow, Hamburg Staatl. gepr. Betriebsw. Helga Riihling, Krefeld Annelore Schliz, Dusseldorf Annemarie Weighardt, Hamburg A Abfrage der Dateien, die bearbeitbar sind; Begriff aus der automatisierten Da einfache Sprachen erlauben nur die tenverarbeitung; wird in verschie Auswertung einer Datei, wah~end denen Zusammenhangen verwen Abfragesprachen in Datenbanken det: mehrere Dateien bearbeiten. i I. A. wird als eine Tatigkeit des Be nutzers von Computern verstan Abgaben den, der tiber ein _ Datensichtge samtliche Geldleistungen, die der rat gespeicherte Daten ftir Verar Staat von seinen Btirgern fordert. beitungs-bzw. Informationszwecke Man unterscheidet zwischen aufruft; z.B. die A. des aktuellen Zwangsabgaben (Steuern, Zolle), Lagerbestandes von bestimmten die ohne eine bestimmte, unmittel Artikeln. bare Gegenleistung gezahlt werden II. im Rahmen der _ Programmie und Beitragen sowie Gebtihren rung wird unter A. das Prtifen be (z.B. Parkplatzgebtihren), flir die stimmter Bedingungen verstanden, eine Gegenleistung (z.B. Park deren Ergebnis den weiteren Pro platzraum) erbracht wird, grammablauf bestimmt; siehe _ Verzweigung. Ablage geordnete Aufbewahrung von Abfragesprache Schriftgut und Belegen. Grtinde flir auch Query Language genannt; die Ablage sind im wesentlichen: viele Hersteller von Computern I. Moglichkeit der Kontrolle be haben flir ihre Anlagen jeweils eine trieblicher Vorgange. besondere A. entwickelt, die es II. Verfligbarkeit tiber Unterlagen dem _ Benutzer ermoglicht, direkt zur Entscheidungsfindung. vom Arbeitsplatz aus im Dialog III. Erflillung han de ls- und steuer Abfragen an _ Dateien und/oder rechtlicher Vorschriften (§§38, 44 _ Datenbanken zu formulieren. HGB; §§146, 147 AO). Die Ein Die verschiedenen A. unterschei haltung dieser Vorschriften soil ei den sich vor allem durch die Anzahl nen Nachweis bei Rechtsstreitig- 1 A blageform keiten sowie eine Oberprtifung der schrank - aufbewahrt. Dies ist Besteuerungsunterlagen gewiihr zweckmiiBig flir Schriftstticke, die leisten. Ort und Dauer der Aufbe aktuell bearbeitet werden mtissen wahrung hiingen von dem Informa oder regelmiiBig im direkten Zu tionswert des jeweiligen Schrift griff benotigt werden. Die Arbeits sttickes (siehe Abbildung S. 3). platzablage hat den Vorteil, daB Zeitverluste durch Laufwege und Ablageform (Archivierungsform, Wartezeiten vermieden werden. Ablageverfahren) II. Abteilungsablage. Die Registra Art der Aufbewahrung von Schrift turmobel befinden sich im Bereich gut: der Abteilung und enthaIten I. Aufbewahrung des Schriftgutes Schriftgut, das stiindig von mehre im Originalzustand (konventio ren Sachbearbeitern der Abteilung nelle Ablageform). Je nachdem zu Bearbeitungszwecken benotigt weIche SchriftgutbehiiIter zur An wird. wendung gelangen, wird zwischen III. Zentralablage (Normalregi lie gender, stehender und hiingen stratur). Wird das Schriftgut von der Ablage unterschieden (siehe mehreren Abteilungen des Betrie Abbildung S. 4). bes benotigt, ist es notwendig, eine II. Mikroverfilmung (---». Zur Er zentrale Stelle oder Abteilung ftir ftillung der gesetzlichen Aufbewah die Aufbewahrung einzurichten. rungspflichten ist die Aufbewah Sie dient gleichzeitig der Aufbe rung von Schriftgut in Form von wahrung des "toten" - aber noch Mikrofilmbildern seit 1975 gemiiB aufbewahrungspflichtigen Schrift §44a HGB rechtlich zuliissig. gutes (Altablage). Wichtige Auswahlkriterien flir die IV. Firmenarchiv (Archivablage). Bestimmung der geeigneten Abla Das Firmenarchiv dient der Auf geform sind: Wirtschaftlichkeit, bewahrung des Schriftgutes mit Zugriffszeit, Zugriffshiiufigkeit, Urkundencharakter (Dauerwert). Schriftgutvolumen, Ablageort, Die getrennte Aufbewahrung die Raumbedarf, Obersichtlichkeit. ses Schriftgutes erfolgt in erster Li nie aus Sicherheitsgrtinden. Ablageort Stelle, in der ein-und ausgehendes Ablaufkarte Schriftgut des Betriebes geordnet ---> Arbeitsablaufdiagramm. aufbewahrt wird. Synonym findet sich auch der Ausdruck Registra Ablauforganisation tur. Teilbereich der betrieblichen Or Arten: ganisation; regelt im voraus die I. Arbeitsplatzablage. Das Schrift zeitliche und riiumliche Abfolge gut wird in der Niihe des Sachbear der Arbeitsvorgiinge, die zur Lo beiters - im Schreibtisch oder ei sung einer Arbeitsaufgabe (z.B. der nem danebenstehenden Akten- Bearbeitung eines Kundenauftra- 2 ::t O"" E;'" C>t) '" VJ (l ::r ::l. ::r "" c: or ::1-rn '" Dauer ..... ert Schriftstticke mit Urkundencharakter Bsp.: Grundungsunterlagen -(Gesellschaftsvertrag) -Patenturkunden -Lizenzvertdige -Grundstilcksurkunden standig Firmenarchiv Gesetzes\\crt zum Schriftstucke Nachweis von Handelsgeschaften Bsp.: a) -Handelsbriefe -BuchungsbeJege b) -InventaTe Handelsbiicher --Bilanzen zu a) 6 Jahre ab lahresende zu b) 10 Jahre ab Jahresende Zentralregistratur (Allablage) Pnif\\ert in Bearbeitung befindliches Schriftgut Bsp.: -eingegangene Bewerbungen -vorliegende Angebote -eingegangene Be~tellungen bis zur Erledigung des Vorganges Arbeitsplatz-oder Abteilungsablage (Zwischenablage) Tageswert Schriftgut mit ciom .. 'iger Information Bsp.: Rundschreiben --unverlangte Werbe-prospekte Vernichtung nach Kenntnisnahme entfallt onswert des SChriftgutes Informati Merkmale Erlauterunlg der 8egriffe Aufbewahrungs dauer Aufbewahrungs-0.1' w ::r:.. "" ~~C) ~ '" o ;:l ~ !? O· ;:l ~ (;' ;p cr" 0;-~ 0' 3 " ;:l Ablage hangende PendeJabJage Schriftgutbehalter (Mappen odeT Hefter) hangen seitlich nebeneinander in Regalen -gtinstige Raumausnutzung -geringe Obersichtlichkeit vertikale Hiinge-ablage Schriftgutbehiilter (Mappen odeT Hefter mit Hangenasen) hangen vertikal hintereinander (i.d.R. in Schreibtischen) Obersicht -gUle -schnelle Ablage-moglichkeit -hoher Flexibilitats· grad -hoher Raumbedarf -hohere Anschaffungskosten n Konventionelle Ablageforme stehende Ablage (bibliothekarische Ablage) Schriftgutbehiilter (Grdnef, Stehsammler) stehen in Regalen nebeneinander Obersicht -gUle dUTch Beschriftung def Ordnef -relativ geringe Materialkosten -klare Ordnung durch Register erheblicher -Raumbedarf r-. liegende Ablage (Flacha blage) Schriftgutbeh~ilter Aklen-(Schnellhefter. decke!) liegen tiber-einander in Fachern Ablage--preisgOnstige form -geringe Obersicht-lichkeit -zeitraubende Bearbeitung -erheblicher Raumbedarf ~ n Merkmale Kennzeiche Vorteile Nachteile .j::o. Abteilung ges oder der Aufgabe einer Bestel schiiftsjahre, so erhiilt man die A. lung) notwendig sind. Hauptziele Beispiel: Der Wert eines flir der A. sind: kurze Durchlaufzeit 20 000 DM angeschafften Textau der Bearbeitungsobjekte sowie tomaten mindert sich, wenn er 10 eine weitgehende Auslastung der Jahre lang genutzt werden kann, eingesetzten Personen und Sach jiihrlich urn 2000 DM. Dieser Be mittel. trag muB jiihrlich abgeschrieben werden, damit nach 10 Jahren wie Ablochbeleg der 20 000 DM zur Anschaffung zum Zweck der -+ Datenerfassung eines neuen Textautomaten vor auf -+ Lochkarten erstellter Beleg; handen sind. unterscheidet sich yom Urbeleg Die A. kann linear, d.h. gleichblei dadurch, daB die flir eine be bend, jedes Jahr yom Anschaf stimmte Aufgabe zu erfassenden fungswert vorgenommen werden Daten (etwa die Daten einer Be (also z.B. 10 Jahre 2000 DM) oder steHung) in einer bestimmten glei degressiv, d.h. fallend, immer yom chen Reihenfolge aufgezeichnet Restbuchwert berechnet werden sind; dies erleichtert die Dbertra (also z.B. stets 10% von 20 000 gung der Daten auf Lochkarten un DM, dann von 18 000 DM usw.). ter Einsatz eines -+ Kartenlochers. Abteilung Absatz organisatorische Einheit im Be unterschiedlich verwendeter Be trieb, in der mehrere Stellen mit griff:.A. ist der letzte Abschnitt des gleichartigen Aufgaben zusam betrieblichen Leistungsprozesses mengefaBt sind. Die Leitung der A. und umfaBt Bereiche wie Absatz obliegt einem bestimmten Stellen planung, Werbung, Vertrieb. in haber, Abteilungsleiter genannt; A. ist die Menge der in einem be dieser verfligt tiber genau festge stimmten Zeitraum verkauften legte Entscheidungs- und Anord Waren oder Dienstleistungen. Da nungsbefugnisse gegentiber den gegen ist der Umsatz das Ergebnis anderen Stellen der A. aus A. x Verkaufspreis. 1. Bildung von A.; die Aufteilung des Betriebes in verschiedene A. Absatzorganisation wird dann notwendig, wenn der Be Betriebseinheit, die den Vertrieb trieb eine GroBe erreicht, die von eines Produkts steuert. der Unternehmensleitung alIein nicht mehr tiberschaubar ist. Ge Abschreibung sichtspunkte, nach denen Stellen zu Begriff aus dem Rechnungswesen. Abteilungen zusammengefaBt Verteilt man die Anschaffungs werden, konnen sein: oder HersteHungskosten eines ab 1. Verrichtungen; typisch hierflir ist nutzbaren Gegenstandes des Anla die Aufteilung entsprechend den gevermogens auf die einzelnen Ge- Grundfunktionen Beschaffung, 5