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Für eine Politik des Gemeinwohls. Im Gespräch mit Peter Engelmann PDF

118 Pages·2017·26.325 MB·German
by  BadiouAlain
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Im sechsten Band der Reihe Passagen Gespräche setzen Alain Badiou und Peter Engelmann auf kontroverse Weise ihre 2012 begonnene Diskus sion über die Idee des Kommunismus, ihre- Po tenziale und Gefahren sowie ihre Bedeutung für die drängenden politischen Fragen der Gegen ,vart fort. War der erste Band der Reihe Passagen Gespräche den philosophischen Grundlagen der kommunistischen Hypothese Badious ge widmet, so nimmt dieser Band nun konkret Bezug auf die aktuelle politische Weltlage. Da bei wird die Gültigkeit und Anwendbarkeit von Badious Thesen angesichts von Problemen wie Migration, islamistischem Terrorismus und dem wiederauflebenden Nationalismus in Europa auf die Probe gestellt. Im Streitgespräch legt Badiou seine Überzeugung dar, dass die politischen Her ausforderungen unserer Zeit nur mithilfe einer solidarischen Überbrückung jener Gräben ge meistert werden können, die die verschiedenen Nationen und Klassen heute schärfer denn je voneinander trennen. Nur eine Politik, die sich als Politik aller Menschen versteht und nicht im Namen der Interessen einer Einzelgruppe agiert - sei es nun einer Nation, Religion oder Wertegemeinschaft -, kann die Welt aus der aktuellen Krise des globalisierten Kapitalismus herausführen. Alain Badiou, ehemaliger Maoist und politischer Aktivist, ist Philosoph, Mathematiker und Ro mancier in Paris. Peter Engelmann ist Verleger, Philosoph und Herausgeber zahlreicher Texte der französischen Philosophen der Postmoderne und der Dekon struktion. FÜR EINE POLITIK DES GEMEINWOHLS PASSAGEN GESPRÄCHE Alain Badiou Für eine Politik des Gemeinwohls Im Gespräch mit Peter Engelmann Aus dem Französischen von Martin Born Herausgegeben von Peter Engelmann Passagen Verlag Deutsche Erstausgabe Aus dem Französischen von Martin Born Realisiert mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, MA 7, Wissenschafts- und Forschungsförderung. Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de/ abrufbar. Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-7092-0247-0 © 2017 by Passagen Verlag Ges. m. b. H., Wien http://www.passagen.at Grafisches Konzept: Ecke Bonk, Gregor Eichinger Fotografien: Passagen Verlag Satz: Passagen Verlag Ges. m. b. H., Wien Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn Inhalt Vorwort des Herausgebers 11 Erstes Gespräch Die Situation der Linken heute und die Notwendigkeit einer Alternative 19 Der demokratische Diskurs 35 Kommunismus als moder-ne Politik? 49 Zweites Gespräch Der neue Imperialismus 63 Politik der Identität 75 Das Prinzip des Gemeinwohls 89 oder: Jenseits der Ökonomie Nachtrag 103 Anmerkungen 117 Vorwort des Herausgebers Bei unserer letzten öffentlichen Diskussion, im Dezember 2016 in der Gessnerallee in Zürich, erwiderte Alain Badiou auf meine wiederholten Einwände gegen seine Forderung, die Idee des Kommunismus als Antwort auf die imperi alistische Entwicklung des globalisierten Kapitalismus zu revitalisieren, er verstünde sie aus meiner Biographie heraus. Nach der Veranstaltung löste gerade diese Stelle sehr kontroverse Diskussionen aus. Was manche für eine freundliche Entgegnung hielten, verstanden andere als übergriffige Argumentation, die meine Argumente allein meiner subjektiven Erfahrung zuschrieb und seine Position dagegen als allein philosophische, ja nach seinem Philo sophieverständnis als allein wissenschaftlich begründete Argumentation, mit einem objektiven Wahrheitsanspruch versehen, erscheinen ließ. Ich glaube nicht, dass Badious Antwort übergriffig sein wollte, denn trotz fundamental unterschiedlicher Posi tionen, haben wir im Lauf der Jahre eine respektvolle Ge sprächskultur entwickelt und pflegen diese bewusst. Denn wir verfolgen gemeinsam das Ziel, unsere Gesellschaft so zu verbessern, dass sie nicht für einige wenige paradiesisch ist, sondern für alle lebenswert. Wir wissen voneinander, dass wir mit dem gleichen Abscheu auf viele Entwicklungen unserer Welt schauen, auch wenn wir sie unterschiedlich 11 verstehen und unterschiedliche Vorstellungen haben, was wir tun können und müssen, damit sich die Lage der hungernden und unterdrückten Menschen auf diesem Planeten zum Besseren wenden könnte. Unser oben beschriebener Dissens ist keine Margi nalie. Denn nach nun schon vielen Diskussionen mit Alain Badiou, sind wir immer wieder an den gleichen Punkt gekommen, an dem sich unser unüberbrückbarer Dissens über die kommunistische Alternative zeigt. Und das geschieht auch im vorliegenden Buch. Es ist eben nicht nur eine Frage der persönlichen Erfahrung, son dern genauso Resultat meiner Analyse totalitärer Denk-, Sprach- und Handlungsstrukturen, die meine Ablehnung der kommunistischen Alternative begründet - siehe dazu meine Bücher über Dialektik (Hegel) und Dekonstruktion (Derrida). In unserer asymmetrischen Gesprächssituation, die darauf ausgerichtet ist, die Argumentationen Alain Badious dem Zuschauer im Theater oder dem Leser dieser Gesprächsbücher vorzustellen, geht es jedoch nicht um die Begründung meiner Position, sondern eben darum, die Position meines Gesprächspartners möglichst deutlich und verständlich zu machen; was mich im Interesse der Zielstellung unseres Gesprächs zu einer gewissen Zu rückhaltung zwingt. Zugleich muss ich aber auch meine Position im Rahmen meiner Funktion als einladender Gesprächspartner wenigstens zurückhaltend kenntlich machen, denn dadurch treten auch die Argumente Alain Badious deutlicher hervor. Das vorliegende Buch bietet aber sehr viel mehr als den Dissens über die Reaktivierung der Idee des Kommunis mus. Denn seit Erscheinen unseres letzten Gesprächs buches Philosophie und die Idee des Kommunismus 2014, hat sich die krisenhafte Entwicklung unserer Welt rasant 12

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