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Funktionentheorie: Eine Einführung PDF

134 Pages·1993·4.4 MB·German
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Springer-Lehrbuch Klaus Jänich Funktionen theorie Eine Einführung 3. Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Prof. Dr. Klaus Jänich Fakultät für Mathematik Universität Regensburg 8400 Regensburg Mit 100 Figuren Die 1. und 2.Auflage erschienen in der Reihe Hochschultext mit dem Titel Eirifiihrung in die Funktionentheorie Mathematics Subject Classification (1991): 30-01 ISBN 978-3-540-56337-2 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Jänich, Klaus: Funktionentheorie/Klaus Jänich. - 3. Aufl. (Springer-Lehrbuch) Bis 2.Aufl. u.d.T.: Jänich, Klaus: Einführung in die Funktionentheorie ISBN 978-3-540-56337-2 ISBN 978-3-662-11803-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-11803-O Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsan1agen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundes republik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils gültigen Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhand lungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1977, 1980 und 1993 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1993 Reproduktionsfertige Vorlagen in TEX vom Autor mit Unterstützung von Karin Zimgibl Hersteller: Frank Ganz 44/3140 - 5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Unter Funktionentheorie - wenn man ein Vorwort dazu benutzen darf, direkt zum künftigen Leser zu sprechen, anstatt darin die Kenner gleichsam um Erlaubnis für das Buch zu bitten - unter Funktionentheorie also versteht man nicht die "Theorie der Funktionen" schlechthin, vielmehr ist Funktionentheorie der traditionelle Name für die Theorie der komplexwertigen analytischen oder ho lomorphen Funktionen einer komplexen Veränderlichen. Diese Funktionen sind einerseits sehr gewöhnlich, in dem Sinne nämlich, daß man ihnen in vielen mathema tischen Gebieten begegnet. Polynome sind zum Beispiel holomorph, ebenso Sinus und Cosinus, die Exponential funktion, der Logarithmus usw., wenn man sie als von einer komplexen Variablen abhängig auffaßt. Andererseits haben die holomorphen Funktionen er staunliche Eigenschaften und gehorchen merkwürdigen strikten Gesetzen, die man nicht ahnen kann, wenn man diese Funktionen nur so im reellen Gewande der Analysis daherkommen sieht. Noch zu meiner Studienzeit machten die Mathematik studenten meist erst im Hauptstudium mit der Funktio nentheorie Bekanntschaft. Heute gehört zumindest eine Einführung in die Funktionentheorie zur Grundausbil dung, und als eine solche Einführung ist der vorliegende Text gedacht. Er heißt zwar dritte Auflage, ist aber ei gentlich ein unter Benutzung der zweiten Auflage neu verfaßtes Buch. Beim Schreiben habe ich mir meine Leser als Mathematikstudenten im dritten oder vierten Seme ster vorgestellt, die, wie ich aus meiner Lehrerfahrung vi Vorwort weiß, durchaus keine begrifflichen Schwierigkeiten mit der Funktionentheorie haben, denen aber in ihrer Stu diensituation naturgemäß die Zeit fehlt, bereits ein um fangreiches Werk durchzuarbeiten. Ich hoffe, daß dieser schmale Band mit seinem zügigen Tempo einige Freunde finden wird. Regensburg, im November 1992 Klaus Jänich Inhaltsverzeichnis 1. Holomorphe Funktionen 1.1 Komplexe Differenzierbarkeit ................. 1 1.2 Potenzreihen ................................. 2 1.3 Die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen ....................... 5 1.4 Übungs aufgaben ............................. 8 1.5 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............. 9 2. Der Cauchysche Integralsatz 2.1 Kurvenintegrale ............................. 10 2.2 Der Cauchysche Integralsatz für ein Rechteck ............................. 11 2.3 Cauchyscher Integralsatz für Bilder von Rechtecken ................... 14 2.4 Übungsaufgaben ............................ 17 2.5 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 18 3. Erste Folgerungen aus dem Cauchyschen Integralsatz 3.1 Die Cauchyformel ........................... 20 3.2 Der Potenzreihenentwicklungssatz ........... 21 3.3 Satz von Morera und Spiegelungsprinzip ..... 24 3.4 Nullstellen holomorpher Funktionen ......... 26 3.5 Identitätssatz und Gebietstreue .............. 29 3.6 Übungsaufgaben ............................ 32 3.7 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 33 Vlll Inhaltsverzeichnis 4. Isolierte Singularitäten 4.1 Die drei Typen isolierter Singularitäten ...... 35 4.2 Meromorphe Funktionen .......... " ......... 36 4.3 Laurentreihen ............................... 37 4.4 Laurentreihenentwicklung ................... 40 4.5 Anwendung auf isolierte Singularitäten ...... 42 4.6 Übungsaufgaben ............................ 43 4.7 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 44 5. Analytische Fortsetzung 5.1 Analytische Fortsetzung längs Kreisketten ... 46 5.2 Der komplexe Logarithmus als Beispiel ...... 48 5.3 Analytische Fortsetzung längs Wegen ........ 50 5.4 Analytische Fortsetzung und Kurvenintegrale ........................ 52 5.5 Homotopie von Wegen ...................... 54 5.6 Der Monodromiesatz ........................ 59 5.7 Übungsaufgaben ............................ 62 5.8 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 63 6. Die Umlaufszahlversion des Cauchyschen Integralsatzes 6.1 Die Frage nach einer allgemeinen Fassung des Cauchyschen Integralsatzes .............. 64 6.2 Die Umlaufszahl ............................ 65 6.3 Die Umlaufszahlversion des Cauchyschen Integralsatzes .............. 69 6.4 Cauchyformel und Residuensatz ............. 72 6.5 Übungsaufgaben ............................ 74 6.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 75 7. Der Residuenkalkül 7.1 Vorbemerkungen ............................ 77 7.2 Integrale über die ganze reelle Achse ......... 78 7.3 Hauptwerte ................................. 80 7.4 Integrale über die positive reelle Halbachse .. 83 7.5 Integrale über ein Intervall ............ " .... 84 Inhal tsverzeichnis ix 7.6 Das Null- und Polst ellen zählende Integral .. 85 7.7 Übungsaufgaben ........................... 88 7.8 Hinweise zu den Übungsaufgaben ........... 89 8. Folgen holomorpher Funktionen 8.1 Kompakte Konvergenz ..................... 91 8.2 Blätterzahlen von Grenzfunktionen ......... 92 8.3 Lokal beschränkte Folgen ................... 94 8.4 Der Satz von Montel ....................... 96 8.5 Übungsaufgaben ........................... 97 8.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ........... 98 9. Satz von Mittag-LefHer und Weierstraßscher Produktsatz 9.1 Der Satz von Mittag-LefHer ................ 99 9.2 Die Partialbruchzerlegung von l/sin 2 z .... 100 9.3 Unendliche Produkte ...................... 102 9.4 Der Weierstraßsche Produktsatz ........... 104 9.5 Übungsaufgaben .......................... 107 9.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ......... 108 10. Der Riemannsche Abbildungssatz 10.1 Der Satz .................................. 110 10.2 Erster Beweisschritt ....................... 112 10.3 Zweiter Beweisschritt ..................... 114 10.4 Dritter Beweisschritt ...................... 116 10.5 Übungsaufgaben .......................... 117 10.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ......... 117 Literaturverzeichnis ......................... 119 Register ....................................... 120 1 Holomorphe Funktionen 1.1 Komplexe Differenzierbarkeit Eine Funktion J : U - C auf einer offenen Teilmenge U C C heißt komplez differenzierbar an der Stelle Zo EU, wenn !im J(z) - J(zo) =: f'(zo) f %.. ... %0 z - Zo zo - C existiert. Ist J überall in U kom plex differenzierbar, so nennt man J holomorph. Die holo- Fig. 1. Komplexwertige FUnk morphen Funktionen sind der tion auf offenem ucc Gegenstand dieses Buches. - Ersichtlich ist eine holomorphe Funktion immer stetig, und wie in der reellen Analysis nennt man f' die Ableitung von J und J eine Stamm/unktion von J'. Für die Ableitung gelten die üblichen Summen-, Produkt-, Quotientenregeln: Sind J, 9 : U - C holomorph, so auch J + 9 und J . 9 und, falls 9 keine Nullstellen hat, auch J/ g, und die Ableitungen sind (f + g)' = f' + g' (f.g)'=f'.g+J.g' (~)' = J'g ~ Jg' Auch die Kettenregel finden wir wie zu erwarten vor: Sind U ~ V ~ C holomorph, so auch 9 J, und es gilt 0 (g 0 f)'(z) = g'(f(z»· J'(z). 2 Kapitel 1. Holomorphe Funktionen Selbst die Beweise sind die gleichen wie in der Differentialrech nung einer reellen Veränderlichen, man braucht beim Lesen nur an komplexe statt an reelle Variable zu denken. Da konstante Funktionen und die Identität z z holomorph f-+ sind, sind es auch alle durch Polynome mit komplexen Koeffi zienten gegebenen Funktionen, ferner auch alle durch rotionale Funktionen (Quotienten von Polynomen) gegebenen Funktionen U --) C , sofern in U keine Nullstellen des Nenners liegen. Damit haben wir schon eine große Menge Beispiele holomorpher funk tionen. Eine weitere große Klasse liefern uns die konvergenten Po tenzreihen. 1.2 Potenzreihen Wie man sich erinnert oder hier erfährt, ist die Menge der Kon vergenzpunkte einer Potenzreihe E::'=o a"zn "kreisförmig" in dem Sinne, daß ein p E [O,ooJ existiert (der sogenannte "Kon vergenzradius"), so daß die Reihe für Izl < p gewiß kon- und für Izl > p gewiß divergiert. Konvergiert nämlich E::'=o anz(j , so bilden die Summanden ja jedenfalls eine zo Nullfolge, und deshalb wird E::'=o anzn , das ist E::'=o anz(j( ffo)n , durch die geo r metrische Reihe in If fo I majorisiert und konvergiert also für Izl < Izol auch, so gar absolut. Auf diese Weise folgt auch, daß die Reihe für jedes 0 S; r < p auf vFeigrg. e2n. zEpuinn keti nmziigte rI zKool>n r {zllzl S; r} gleichmäßig konvergiert und sichert gleichmäßige Kon deshalb insbesondere auf {zllzl < p}, vergenz auf ganz J(r also im Innern des Konvergenzkreises, eine stetige Funktion darstellt. Es gilt aber sogar: Lemma: Sei E::'=o anzn eine Potenzreihe mit dem Konvergenz radius p. Dann ist die durch fez) = E::'=o a"z" gegebene Funk tion f : {zllzl < p} --) C holomorph, und die Ableitung kann gliedweise gebildet werden: f'(z) = E::'=l nanz"-l .

Description:
Unter Funktionentheorie versteht man die Theorie der analytischen oder holomorphen Funktionen einer komplexen Ver?nderlichen. Die vorliegende vollst?ndig neubearbeitete Auflage ist eine f?r das Grundstudium gedachte erste Einf?hrung in dieses Gebiet. Vom Cauchyschen Integralsatz aus wird der Leser a
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