Springer-Lehrbuch Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Klaus Jänich Funktionen theorie Eine Einführung Fünfte Auflage Mit 100 Abbildungen , Springer Prof. Dr. Klaus Jănich NWF 1 -Mathematik Universităt Regensburg Universitătsstr.31 D-93040 Regensburg e-mail: [email protected] Mathematics Subject Classification (1991): 30-01 Die 1. und 2. Auflage erschienen in der Reihe Hochschultext mit dem TiteI Einfilhrung in die Funktionentheorie Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Jinich, Klaus: Funktionentheorie: eine Einfilhrung / Klaus Jinich. - 5. Aufl. (Springer-Lehrbuch) ISBN 978-3-540-66152-8 ISBN 978-3-662-07351-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-07351-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbe sondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der MikroverfIlmung oder der Verviel filtigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulissig. Sie ist grundsătzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Straf bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. 4) Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1977, 1980, 1993, 1996, 1999 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1999 Satz: Reproduktionsfertige Vorlagen vom Autor Vorbereitende TEX-Schreibarbeiten: Karin Zirngibl SPIN 10725822 44/3143 - 5432 10-Gedruckt auf silurefreiem Papier Vorwort zur fünften Auflage Die verschiedenen freundlichen Korrespondenten werden die kleinen Verbesserungen bemerken, die sie angeregt haben, wofür ich Dank sage. Sonst ist das Buch geblie ben, wie es war. Regensburg, im Juni 1999 K. Jänich Vorwort zur vierten Auflage Im vorigen Sommer habe ich wieder einmal Funktionen theorie gelesen, für Mathematikstudenten im vierten Se mester, und dabei dieses Buch zugrunde gelegt. Dank der dabei von meinen Hörern und mir auf den Text gerichte ten Aufmerksamkeit kann ich die vierte Auflage nun mit großer Zuversicht, die durch die allgemeine Lebenserfah rung nur ganz wenig gedämpft ist, zur druckfehlerfreien Zone erklären. Die Übungsaufgaben habe ich revidiert und vermehrt, die in der dritten Auflage leeren halben Seiten am Ende der Kapitel sind deshalb jetzt auch bedruckt. Allen Lesern einen freundlichen Gruß! Regensburg, im Juni 1996 K. Jänich Vorwort VI Vorwort zur dritten Auflage Unter Funktionentheorie - wenn man ein Vorwort dazu benutzen darf, direkt zum künftigen Leser zu sprechen, anstatt darin die Kenner gleichsam um Erlaubnis für das Buch zu bitten - unter Funktionentheorie also versteht man nicht die "Theorie der Funktionen" schlechthin, vielmehr ist Funktionentheorie der traditionelle Name für die Theorie der komplexwertigen analytischen oder ho lomorphen Funktionen einer komplexen Veränderlichen. Diese Funktionen sind einerseits sehr gewöhnlich, in dem Sinne nämlich, daß man ihnen in vielen mathema tischen Gebieten begegnet. Polynome sind zum Beispiel holomorph, ebenso Sinus und Cosinus, die Exponential funktion, der Logarithmus usw., wenn man sie als von einer komplexen Variablen abhängig auffaßt. Andererseits haben die holomorphen Funktionen er staunliche Eigenschaften und gehorchen merkwürdigen strikten Gesetzen, die man nicht ahnen kann, wenn man diese Funktionen nur so im reellen Gewande der Analysis daherkommen sieht. Noch zu meiner Studienzeit machten die Mathematik studenten meist erst im Hauptstudium mit der funktio nentheorie Bekanntschaft. Heute gehört zumindest eine Einführung in die Funktionentheorie zur Grundausbil dung, und als eine solche Einführung ist der vorliegende Text gedacht. Er heißt zwar dritte Auflage, ist aber ei gentlich ein unter Benutzung der zweiten Auflage neu verfaßtes Buch. Beim Schreiben habe ich mir meine Leser als Mathematikstudenten im dritten oder vierten Seme ster vorgestellt, die, wie ich aus meiner Lehrerfahrung weiß, durchaus keine begrifflichen Schwierigkeiten mit der Funktionentheorie haben, denen aber in ihrer Stu diensituation naturgemäß die Zeit fehlt, bereits ein um fangreiches Werk durchzuarbeiten. Ich hoffe, daß dieser schmale Band mit seinem zügigen Tempo einige Freunde finden wird. Regensburg, im November 1992 Klaus Jänich Inhalt sverzeichnis 1. Holomorphe Funktionen 1.1 Komplexe Differenzierbarkeit ................. 1 1.2 Potenzreihen ................................. 2 1.3 Die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.4 Übungsaufgaben ............................. 8 1.5 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............. 9 2. Der Cauchysche Integralsatz 2.1 Kurvenintegrale ............................. 10 2.2 Der Cauchysche Integralsatz für ein Rechteck ............................. 11 2.3 Cauchyscher Integralsatz für Bilder von Rechtecken ................... 14 2.4 Übungsaufgaben ............................ 17 2.5 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 18 3. Erste Folgerungen aus dem Cauchyschen Integralsatz 3.1 Die Cauchyformel ........................... 20 3.2 Der Potenzreihenentwicklungssatz ........... 21 3.3 Satz von Morera und Spiegelungsprinzip ..... 24 3.4 Nullstellen holomorpher Funktionen ......... 26 3.5 Identitätssatz und Gebietstreue .............. 29 3.6 Übungsaufgaben ............................ 32 3.7 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 33 Inhaltsverzeichnis Vlll 4. Isolierte Singularitäten 4.1 Die drei Typen isolierter Singularitäten ...... 35 4.2 Meromorphe Funktionen .................... 36 4.3 Laurentreihen ............................... 37 4.4 Laurentreihenentwicklung ................... 40 4.5 Anwendung auf isolierte Singularitäten ...... 42 4.6 Übungsaufgaben ............................ 43 4.7 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 45 5. Analytische Fortsetzung 5.1 Analytische Fortsetzung längs Kreisketten ... 46 5.2 Der komplexe Logarithmus als Beispiel ...... 48 5.3 Analytische Fortsetzung längs Wegen ........ 50 5.4 Analytische Fortsetzung und Kurvenintegrale ........................ 52 5.5 Homotopie von Wegen ...................... 54 5.6 Der Monodromiesatz ........................ 59 5.7 Übungsaufgaben ............................ 62 5.8 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 63 6. Die Umlaufszahlversion des Cauchyschen Integralsatzes 6.1 Die Frage nach einer allgemeinen Fassung des Cauchyschen Integralsatzes .............. 64 6.2 Die Umlaufszahl ............................ 65 6.3 Die Umlaufszahlversion des Cauchyschen Integralsatzes .............. 69 6.4 Cauchyformel und Residuensatz ............. 72 6.5 Übungsaufgaben ............................ 74 6.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ............ 76 7. Der Residuenkalkül 7.1 Vorbemerkungen ............................ 77 7.2 Integrale über die ganze reelle Achse ......... 78 7.3 Hauptwerte ................................. 80 7.4 Integrale über die positive reelle Halbachse .. 83 7.5 Integrale über ein Intervall .................. 84 Inhaltsverzeichnis IX 7.6 Das Null- und Polstellen zählende Integral .. 85 7.7 Übungsaufgaben ........................... 88 7.8 Hinweise zu den Übungsaufgaben ........... 90 8. Folgen holomorpher Funktionen 8.1 Kompakte Konvergenz ..................... 91 8.2 Blätterzahlen von Grenzfunktionen ......... 92 8.3 Lokal beschränkte Folgen ................... 94 8.4 Der Satz von Montel ....................... 96 8.5 Übungsaufgaben ........................... 97 8.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ........... 98 9. Satz von Mittag-Leffler und Weierstraßscher Produktsatz 9.1 Der Satz von Mittag-LefHer ................ 99 9.2 Die Partialbruchzerlegung von l/sin2z .... 100 9.3 Unendliche Produkte ...................... 102 9.4 Der Weierstraßsche Produktsatz ........... 104 9.5 Übungsaufgaben :: ........................ 107 9.6 Hinweise zu den Ubungsaufgaben ......... 108 10. Der Riemannsche Abbildungssatz 10.1 Der Satz .................................. 110 10.2 Erster Beweisschritt ....................... 112 10.3 Zweiter Beweisschritt ..................... 114 10.4 Dritter Beweisschritt ...................... 116 10.5 Übungsaufgaben .......................... 117 10.6 Hinweise zu den Übungsaufgaben ......... 118 Literaturverzeichnis ............................ 119 Register .......................................... 120 1 Holomorphe Funktionen 1.1 Komplexe Differenzierbarkeit Eine Funktion J : U -+ C auf einer offenen Teilmenge U c C heißt komplez differenzierbar an der Stelle Zo EU, wenn U lim J(z) - J(zo) =: J'(zo) f %-+%0 z - Zo -- C existiert. Ist J überall in U kom plex differenzierbar, so nennt man J holomorph. Die holo- Fig. 1. Komplexwertige Funk morphen Funktionen sind der tion auf offenem u ce Gegenstand dieses Buches. - Ersichtlich ist eine holomorphe Funktion immer stetig, und wie in der reellen Analysis nennt man f' die Ableitung von J und J eine 8tammfunktion von J'. Für die Ableitung gelten die üblichen Summen-, Produkt-, Quotientenregeln: Sind J, 9 : U -+ C holomorph, so auch J + 9 und J. 9 und, falls 9 keine Nullstellen hat, auch J/ g, und die Ableitungen sind (f + g)' = J' + 9' (f . g)' = f' . 9 + J . g' (~)' = J'g ~ Jg' Auch die Kettenregel finden wir wie zu erwarten vor: Sind u.L V ~ C holomorph, so auch go J, und es gilt (g J)'(z) = g'(f(z)). f'(z). 0 K. Jänich, Funktionentheorie © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1999
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