Schwaab/Bergmann/GairingiKolb Führen mit Zielen Markus-Oliver Schwaab/Günther Bergmann/ Fritz Gairing/Meinulf Kolb (Hrsg.) Führen mit Zielen Konzepte - Erfahrungen - Erfolgsfaktoren Prof. Markus-Oliver Schwaab, Prof. Dr. GOnther Bergmann, Prof. Dr. Fritz Galrlng und Prof. Dr. Melnulf Kolb lehren Personal management an der Hoch schule rur Wirtschaft in pforzheim. Oie Oeutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Tlteldatensatz fOr diese Publikation ist bei Oer Oeutschen Bibliothek erhăltlich. 1. Auflage Mai 2001 Alle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Or. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2001 Lektorat: Ralf Wettlaufer / Annegret Eckert Oer Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.gabler.de Oas Werk einschlie61ich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung au6erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulăssig und strafbar. Oas gilt insbesondere fOr Ver vielfăltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Oie Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als trei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Gedruckt auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateOesignGroup.de ISBN 978-3-409-11718-0 ISBN 978-3-322-94628-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-94628-7 v Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Hin-Führung 1 GRUNDLAGEN • KONZEPTE • ERFAHRUNGEN Führen mit Zielen - Ein wiederentdecktes Haus- bzw. (AII)Heilmittel?! 5 Meinulf Kolb, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim Anwendungsfelder des Führens mit Zielen 23 Markus-Oliver Schwaab, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim Führen mit Zielen - Die (Ohn)-Macht des Geldes 45 Günther Bergmann, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim und Meinulf Kolb, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim Führen mit Zielen - Implementierung und Evaluation 69 Günther Bergmann, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim Zielvereinbarungssysteme, Balanced Scorecard und EFQM-Modell 93 Petra Bematzeder, tetralog München Zielvereinbarungen als Führungsinstrument - woran sie scheitern können 107 Erich Kamicnik, Siemens München (Ver-)führen mit Zielen?! 117 Klaus Götz, DaimlerChrysler Stuttgart Sich selbst führen!? - DenkAnsätze zum SelbstManagement 133 Fritz Gairing, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim VI Inhaltsverzeichnis PRAXIS • BEISPIELE • SICHTWEISEN Zielentfaltung (Policy Deployment) als Management-System 161 Erwin Hartwich, Bosch Stuttgart Führen mit Zielen - Eine integrierte Strategie 177 in einem Lernenden Unternehmen Hennann Neher, Festo Esslingen Anwendungsvoraussetzungen für das Führen mit Zielen bei der 187 Öffentlichen Kommunalverwaltung Horst Staib, Stadt Pforzheim Führen mit Zielen bei der Deutschen Post - 205 Ein Schritt auf dem Weg von der Behörde zum Weltkonzern Frank Steinbrenner, Deutsche Post -World Net Göppingen und Sebastian Fetköter, Deutsche Post -World Net Bonn Führen mit Zielen - Erfahrungen eines Controllers 229 Heinz Schäfer, Kreissparkasse Ludwigsburg Erfolg und Niedergang von Zielvereinbarungssystemen 249 Stefanie Lowey, Wildenmann Consulting Stein Zielkonflikte um Zielvereinbarungen 265 Konrad Siegel, IG Metall Frankfurt Ent-Führung 285 Literaturverzeichnis 289 Hin-Führung Hin-Führung Nachdem die klassischen "Management by"-Konzepte in den Führungsetagen deutscher Unternehmen als ziemlich überholt und wenig tauglich fiir die Lösung heutiger Führungsaufgaben gelten und die Karawane der Management-Moden längst weitergezogen ist, überrascht es zumindest vordergründig, dass heute sowohl in der wissenschaftlichen Diskussion als auch in der betrieblichen Praxis wieder sehr viel über "Führen mit Zielen" gesprochen wird. Doch vor dem Hintergrund einer strategie- und ziel orientierten Unternehmenssteuerung gewinnt das "Führen mit Zielen" eine neue und herausfordernde Bedeutung. Modeme unternehmensstrategische Steuerungsinstrumente wie "Balanced Scorecard", "EFQM" oder "Wertorientierte Unternehmensführung" lassen sich nur mit einer stringenten Form der "flächendeckenden" Umsetzung strategischer Dimensionen auf die operativen Funktionen realisieren und transparent verfolgen. Deshalb hat das Thema "Führen mit Zielen" heute zu Recht eine große Bedeutung in der Diskussion um taugliche Managementkonzepte bekommen. Das vorliegende Buch setzt sich mit den Grundlagen und Hintergründen dieses Konzeptes auseinander und zeigt auf, wie alltagspraktische Umsetzungsformen konkret aussehen (und letztlich auch funktionieren). Dabei liegt es im Interesse der Herausgeber, dass die Vielfalt der Beiträge als fruchtbare und bereichernde Vielstimmigkeit deutlich wird. Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsfelder der verschiedenen Autoren" (Hochschullehrer, Manager, Berater, Gewerkschafter ... ) ist es naheliegend und auch gewollt, dass die Beiträge verschiedene Schwerpunkte fokussieren und sich dem gleichen Thema durch unterschiedliche Zugänge nähern. ·Und natürlich auch der Autorinnen. Da uns bislang keiner der Schreibform-Versuche zur schriftlichen Gleichstellung beider Geschlechter, die nicht selten in grotesken Bandwurm- und Bindestrichformulierungen enden, wirklich überzeugt hat, verwenden wir in den folgenden Beiträgen jeweils die männliche Bezeichnung. Damit meinen wir - und sind uns der Fragwürdigkeit und Unvollkommenheit dieses Vorgehens bewusst - immer Menschen beiderlei Geschlechts. 2 Hin-Führung Im ersten Teil des Buches, überschrieben mit "Grundlagen· Konzepte· Erfahrungen", geht es um die (theoretischen) Grundlagen des Führens mit Zielen, die (noch) weitestgehend unabhängig von der Anwendung des Führens mit Zielen in bestimmten Branchen, Unternehmensformen und -größen, Unternehmenskulturen usw. zu sehen sind. Hier wird (und soll) ein großer Rahmen des Führens mit Zielen sichtbar werden, der viele Facetten umschließt: Anwendungsebene (Mitarbeiterführung, Unternehmens führung, Selbstführung), Zwecke (Führung und Motivation, Personal- und Orga nisationsentwicklung, Wertschöpfung), Phasen (Konzipierung, Einführung, Evaluation) und schließlich - immer wieder, aber aus unterschiedlichsten Perspektiven auftauchend - operative sowie strategische Chancen und Risiken des Führens mit Zielen. Meinulj Kolb (Hochschule Pjorzheim) bespricht die Einordnung dieses Konzepts in einen größeren Rahmen, legt die zentralen Themen und Fragen kompakt dar, akzentuiert die Grenzen und zeigt die Entwicklungstrends des Führens mit Zielen für die weitere Zukunft auf. Markus-Oliver Schwaab (Hochschule Pjorzheim) thematisiert als hauptsächliche Anwendungsfelder der Mitarbeiterführung mit Zielen die zielbezogene Entgeltgestaltung und die Personalentwicklung. Trotz ständiger Ver änderungen in den Unternehmen plädiert er nachhaltig für die Anwendung dieses Führungskonzepts. Günther Bergmann und Meinulj Kolb (heide Hochschule Pjorzheim) erörtern in einem weiteren Beitrag die Bedeutung des Führens mit Zielen für die Entgeltpolitik. Sie stellen dabei grundlegende Fragestellungen vor und beschreiben Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der (Ohn)Macht des Geldes. Günther Bergmann weist in seinem Beitrag auf die Erfolgsfaktoren bei der Implementierung sowie auf die Möglichkeiten der Evaluation des Führens mit Zielen hin. Er entwickelt dazu ein klar strukturiertes Praxismodell. Petra Bernatzeder (tetralog München) zeigt, wie die beiden aktuellsten Konzepte zur Unternehmenssteuerung, das Europäische Qualitätsmodell EFQM und die Balanced Scorecard, miteinander verknüpft und als Überbau für die Mitarbeiterführung mit Zielen verwendet werden können. Faktoren zum Gelingen oder Scheitern des Führens mit Zielen beleuchtet Erich Karnicnik (Siemens AG) in seinem Beitrag. Er schildert auf der Basis vielfältiger Praxiserfahrungen die Gründe, weshalb Zielprozesse in der praktischen Umsetzung häufig misslingen. Klaus Götz (DaimlerChrysler AG) kleidet fünf sehr grundsätzliche Kritikpunkte des Führens mit Zielen in Thesenform. Sein Votum geht letztlich in Hin-Führung 3 Richtung auf eine ständige kritische Reflexion. Fritz Gairing (Hochschule Pforzheim) erörtert in seinem Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen der Selbstführung mit Zielen. Dabei geht er vor allem auch der These nach, ob und inwieweit Selbstführung als Basis für Mitarbeiter- und Unternehmensführung eine zentrale Voraussetzung für das Führen mit Zielen ist. Insgesamt führt der erste Teil dieses Buchs zu einem deutlichen Votum für em zielorientiertes Führungssystem. Aus den verschiedensten Blickwinkeln der pragmatisch gehaltenen Beiträge entsteht ein klares Plädoyer für einen "abgeklärten" und professionellen Umgang mit diesem Konzept. Diese eher grundlegenden Beiträge werden im zweiten Teil "Praxis· Beispiele' Sichtweisen" durch die Vorgehensweisen und die Anwendungserfahrungen in verschiedenen Wirtschaftszweigen, Betriebsgrößen und Organisationskulturen konkretisiert und aus unterschiedlicher professioneller Perspektive beleuchtet. Erwin Hartwich (Robert Bosch GmbH) beschreibt die Zielentfaltung als Management system bei Bosch. Er begründet die Notwendigkeit eines stringenten Zielentfaltungs prozesses über alle Ebenen und erläutert das konkrete praktische Vorgehen. Das Führen mit Zielen als eine integrierte Strategie in einem Lernenden Unternehmen stellt Hermann Neher (Festo AG) vor. Die Systematik des Führens mit Zielen schließt hier ein Beratungs- und Fördergespräch, Zielvereinbarungen auf Teamebene und ein variables leistungsabhängiges Vergütungssystem mit ein. Horst Staib (Stadt Pforzheim) schildert die Entwicklung eines Zielsystems in einer Behörde. Dabei berichtet er sowohl über den Konzeptentwicklungs- und Implementierungsprozess bei der Stadtverwaltung Pforzheim als auch über die grundsätzlichen Probleme bei der Entwicklung und Einführung transparenter und effizienter Führungs- und Steuerungsmethoden in Organisationen des öffentlichen Dienstes. Heinz Schäfer (Kreissparkasse Ludwigsburg) beleuchtet das Thema Führen mit Zielen aus Sicht des Controllers. Er schildert anschaulich die schwer zu kalkulierenden Eigen-Dynamiken im Rahmen von Zielabstimmungsprozessen und die Kunst, konstruktiv mit den vielschichtigen Einflüssen und Interessen umzugehen. Aus der Sicht einer Management-Beraterin setzt sich Stefanie Lowey (Wildenmann Consulting) mit Erfolg und Niedergang von Zielvereinbarungssystemen auseinander. In ihrem Beitrag werden jedoch nicht nur 4 Hin-Führung Fallstricke und Praxisfehler dargestellt; auf die deutliche und pointierte Beschreibung der Gründe für das Scheitern folgt die Vorstellung der zentralen Erfolgskriterien für die Praxis. Frank Steinbrenner und Sebastian Fetköter (Deutsche Post World Net) berichten in ihrem Beitrag über die konkreten operativen Schritte der Implementierung eines Ziel systems bei der Deutschen Post und die Bedeutung dieses Vorgehens für den Weg der Deutschen Post von einer Behörde zum Weltkonzern. Konrad Siegel (IG Metall) skizziert abschließend die Zielkonflikte um Zielvereinbarungen, die aus den unterschiedlichen Erwartungen der Beteiligten an dieses Konzept entstehen. Seine kritisch-differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema aus Sicht des Gewerk schafters vervollständigt unsere vielschichtige Synopse zum Führen mit Zielen um eine weitere kantige Sichtweise. Dieses Buch ist in seiner vorliegenden Form nicht nur das Werk der Herausgeber und Autoren. Viele haben auf sehr unterschiedliche Weise - und meist hinter den Kulissen ihren Beitrag zum Gelingen geleistet. Bedanken möchten wir uns aus diesem Grund bei den zahlreichen Kollegen aus Wissenschaft und Praxis wie auch bei unseren Studenten im Studiengang Personalmanagement an der Hochschule Pforzheim, die uns in einem permanenten Austausch- und Dialogprozess wertvolle Anregungen und inspirierende Perspektiven zu diesem Buch geliefert haben. Ein spezielles Dankeschön gilt unserem langjährigen Kollegen Hans-Joachim Hof, der uns in vielen Diskussionen über Personalmanagement immer wieder auf die wirklich wichtigen Aspekte verschiedenster Themen hingewiesen hat. Besonderer Dank gilt Petra Maier und Ricarda Utz für die aufwendige und engagierte Arbeit bei der Erstellung und Redaktion des Manuskripts. Dank auch an Rainer Gebhardt für das sorgfaltige Korrekturlesen aller Texte. Günther Bergmann Fritz Gairing Meinulf Kolb Markus-Oliver Schwaab Meinulf Kolb FÜHREN MIT ZIELEN - EIN WIEDERENTDECKTES HAUS- BZW. (ALL)HEILMITTEL ?! 1 Einordnung 7 2 Grundlagen 10 3 Kritische Bewertung und Weiterentwicklung 15 Prof. Dr. MeinulfKolb, Studiengang Personalmanagement, Hochschule für Wirtschaft Pforzheim