ebook img

Friedrich Hölderlin PDF

168 Pages·1985·13.461 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Friedrich Hölderlin

REALIEN ZUR LITERATUR ABT.: D LITERATURGESCHICHTE STEPHAN W ACKWITZ Friedrich Hölderlin MCMLXXXV J. B. METZLERSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG STUTTGART CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Wackwitz, Stephan: Friedrich Hölderlin / Stephan Wackwitz. Stuttgart: Metzler, 1985. (Sammlung Metzler; M 215: Abteilung D, Literaturgeschichte) ISBN 978-3-476-10215-7 NE:GT M215 ISBN 978-3-476-10215-7 ISBN 978-3-476-03919-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03919-4 © Springer-Verlag GmbH Deutschland 1985 Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und earl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1985 INHALT 1. Ausgaben .................................... . 2. Institutionen, Hilfsmittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3. Leben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Lauffen, Nürtingen (1770-1784) 10 - Denkendorf, Maulbronn (1784-1788) 11-Tübingen (1788-1793) 13-Waltershausen,Jena, Nürtingen (1793-1795) 19-Frankfurt (1796-1798) 23 - Homburg vor der Höhe (1798-1800) 27 - Exkurs I: War Hölderlin ein Jakobiner? 33 - Stuttgart (1800) 40 - Hauptwil, Nürtingen, Bor deaux (1801-1802) 41-Exkurs 11: War Hölderlin geisteskrank? 43 - Nürtingen, Homburg (1802-1806) 48 - Tübingen (1806-1843) 50 4. Werk. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Jugendgedichte 54-Die frühen Hymnen 56-Der Roman »Hype rion oder der Eremit in Griechenland« 61 - Philosophische und ästhetische Schriften 69 - Die Oden 88 - Das Idyll »Emilie vor ihrem Brauttag« 96 - Die Tragödie »Der Tod des Empedokles« 98 - Die Elegien 10 5 - Die Übersetzungen 110 - Die späten Hymnen 118 - Späteste Gedichte 133 - Die Briefe 135 - Literatur zum Gesamtwerk und ZU einzelnen Motiven 137 5. Grundlinien der Rezeptionsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . 140 Register. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 v ZITIERTE AUSGABEN. Hölderlin wird zitiert nach der »Großen Stuttgarter Ausgabe« (s. S. 2f.); der Band wird mit römischen Ziffern bezeichnet, der Teilband nach dem Komma mit arabischen; Seitenzahlen stehen nach dem Semikolon in arabi schen Ziffern. Hegel wird zitiert nach: Georg Wilhe1m Friedrich Hegel: Werke. Hrsgg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Ffm 1970 Schiller wird zitiert nach: Schillers Werke (Nationalausgabe). Hrsgg. von Julius Petersen und Friedrich Beißner. Weimar 1943ff. ABKÜRZUNGEN. Beiträge, 1961 Hölderlin. Beiträge zu seinem Verständnis in unserem Jahrhundert. Hrsgg. von Alfred KeIletat. Tübingen 1961. Dvjs Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte GRM Germanisch-Romanische Monatsschrift HJb Hölderlin-Jahrbuch JdSG Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft JFDH Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts LpH Le pauvre Holterling. Blätter zur Frankfurter Ausgabe. ZfdPh Zeitschrift für deutsche Philologie ZfpF Zeitschrift für philosophische Forschung Ffm Frankfurt am Main Hrsgg. Herausgegeben ... Mss.Diss. Maschinenschriftliche Dissertation (ungedruckte Arbeit, einzusehen meist nur in der betreffenden Hochschulbi bliothek oder im Hölderlin-Archiv) VI Maria Kohler danke ich für die freundliche Betreuung im Hölder lin-Archiv, Jeremy Adler, Claudia Albert, Robin B. Harrison und Ute Oelmann für kritische Lektüre des Manuskripts. Gewidmet ist diese kleine Einführung Margot und Gustav Wack witz, die mir 1970, an einem Tag im Vorfrühling, in Tübingenmeine erste Hölderlin-Ausgabe kauften. London/Stuttgart, Sommer 1984 Stephan Wackwitz VII 1. AUSGABEN Hölderlins Werk ist zu einem großen Teil im Manuskript überlie fert, als schwer lesbarer und vielfach überarbeiteter Entwurf - eine ständige Herausforderung für die Editionsphilologie. Die Ge schichte der Hölderlinausgaben ist zugleich eine Geschichte der kritischen Editionsmethoden. Historisch-kritische Ausgaben edieren sämtliche überlieferten Texte eines Autors unter Berücksichtigung aller erreichbaren Text zeugen. Historisch sind sie insofern, als sie den Entstehungsprozeß eines Werks anhand aller Konzepte, Vorfassungen, Umarbeitungen (oder seine Überlieferungs geschichte an hand der Abschriften/ Drucke des Urtexts) dokumentieren, kritisch insofern, als sie die Aufeinanderfolge und gegenseitige Abhängigkeit der Textzeugen zu unterscheiden versuchen. Historisch-kritische Ausgaben antiker oder mittelalterlicher Au toren haben den Sinn, aus den überlieferten Drucken und Abschrif ten eines Werks einen Text zu rekonstruieren, der dem (meist verlo renen) Original so nahe wie möglich kommt - Druckfehler zu beseitigen, Mißverständnisse der Abschreiber aufzuklären usw. In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s entstanden nach dem Vorbild der Altphilologie in der Neugermanistik Editionen, die einen verläßli chen Text bieten und in ihrem »Apparat« alle ausgeschiedenen >>Va rianten« versammeln, versehen mit einer »Sigle«, die ihren Her kunftsort (den als nicht zuverlässig erkannten Textzeugen) bezeich net - vergleichbar dem Arsenal eines Naturkundemuseums, in dem nicht ganz so schöne oder typische Exemplare einer Spezies (nicht würdig, ausgestellt zu werden, aber doch erhaltenswert) mit einem Zettelchen und näheren Angaben aufbewahrt werden. Als man sich zu Beginn des 20. Jh.s für Hölderlin zu interessieren begann, wurde schnell deutlich, daß mit den bisherigen Hölderlin Ausgaben (sie stützten sich auf die Editionen von Gustav Schwab und Ludwig Uhland von 1826 und von Gustav Schwab und seinem Sohn Christoph Theodor von 1846 s. S. 140) nicht viel anzufangen war; sie überlieferten den Text unzuverlässig und zum Teil mit willkürlichen »Verbesserungen«. Zudem waren sie unvollständig: gerade die späten Hymnenmanuskripte und Entwürfe, die jetzt in den Mittelpunkt des Interesses rückten, waren zum größten Teil noch nicht ediert. Das hing mit der ungewöhnlichen Kompliziert heit dieser oft kaum zu entziffernden Handschriften zusammen: in ihnen »überlagern und überkreuzen sich oft zahlreiche Varianten schichten bei kaum hervortretender oder ständig wechselnder Un- terscheidungstechnik dergestalt, daß der Versuch, solch Labyrinth zu durchdringen, ein unendliches Geduldspiel bedeutet und die Aufgabe, den letztlich gewollten Wortlaut herauszuschälen, zuwei len [ ... ] eine Sache persönlichen Feingefühls [ ...] scheinen möchte« (Pyritz, 1943, S. 159). . Die geschilderte Editionstechnik des Positivismus war diesen gleichsam im Fluß befindlichen Texten nicht gewachsen. Die histo risch-kritische Hölderlinausgabe Franz Zinkernagels (1914-26), die dem Verfahren des 19. Jh.s verpflichtet war, hatte noch alle Varian ten in einem (nie veröffentlichten) Apparatband niedergelegt und als nur den Philologen angehende Sonder- und Nebenformen vom »gereinigten« Text getrennt. Norbert v. Hellingrath,. ein junger Philologe aus dem Kreis um Stefan George (s. S. 142 f), löste sich in seiner etwa gleichzeitig begonnenen Ausgabe von den überkommenen Editionsprinzipien. Er betrachtete die von Zinkernagel ausgeschiedenen Textvarianten als selbständige Stufen in einem organischen Prozeß poetischen Wachstums und dokumentierte sie in seinem Apparat mit einem kommentierenden Verfahren, das das allmähliche Reifen der als endgültig betrachteten Textgestalt nachvollziehbar machte. Hellingraths Ausgabe (deren 4. Band mit dem Spätwerk 1916 die allgemeine Wiederentdeckung Hölderlins einleitete) hatte allerdings einen gravierenden Nachteil: sie beschränkte sich darauf, einzelne, als besonders wichtig erachtete Varianten festzuhalten. Der Rest fiel weg und wurde nicht einmal mehr in der »botanisierenden« Manier des Positivismus dargestellt. Dieser Mangel-neben philologischen Ungenauigkeiten, die sich in die Ausgabe einschlichen, als Friedrich Seebaß und Ludwig von Pigenot nach Hellingraths Tod die Arbeit fortsetzten - machte in den 40er Jahren eine neue kritische Edition wünschenswert, die Stuttgarter Hölderlinausgabe, die nicht nur in der Hölderlinphilolo gie, sondern auch für die Editionstechnik überhaupt eine Art Durchbruch darstellte. Friedrich Beißner, der Herausgeber, kehrte zur vollständigen Dokumentation aller Varianten zurück und ver wendete für die hochkomplizierten, ineinander verschachtelten Pas sagen des Spätwerks ein »genetisches« Darstellungsverfahren, das die Änderungen im Text in einem durchnumerierten Stufensystem übersichtlich ausbreitet. Die Stuttgarter Ausgabe machte damit den »ganzen Hölderlin« zugänglich, in einer Form, die zugleich - wie Hellingraths kommentierender »Auswahlapparat« - den Entste hungsprozeß des Textes nachzeichnete. Aber auch die Stuttgarter Ausgabe, schon nach Erscheinen des ersten Teilbandes zu »den wenigen Ausgaben klassischen Ranges« in 2 der Germanistik gezählt (Pyritz, 1943, S. 167), konnte Hölderlins späten Texten nicht in jeder Hinsicht gerecht werden. Der schwer wiegendste Einwand richtete sich gegen Beißners Orientierung am Ideal eines fertigen, geschlossenen und zitierfähigen Lesetexts, den er ;lUS dem Knäuel der Lesarten - auf dem Umweg über als »Fassun gen« voneinander abgehobene Textstufen - herauszupräparieren suchte. Viele der von Beißner als »Fassungen« etikettierten Textzu stände, so hieß es immer wieder, seien in Wahrheit keine selbständi gen, durch eine Konzeption in sich verbundenen Gebilde, sondern nur »aus einem permanenten Entstehungs-und Umwandlungspro zeß künstlich ausgegliederte Zwischenbilanzen, deren innere Zu sammengehörigkeit manchmal fraglich und deren Bestand im Au genblick der Fixierung durch den Herausgeber schon überholt ist« (Binder, HJb 19120, S. 511). Die »Frankfurter Ausgabe«, die seit 1975 unter der Herausgeber schaft Dietrich E. Sattlers erscheint, geht über Beißner hinaus, in dem sie das Faksimile des Manuskripts zur Grundlage der Edition macht, eine Methode, die schon Wolfgang Binder und Alfred Kelle tat 1959 bei der Edition der neuaufgefundenen Hymne »Friedensfei er« erprobt hatten. Das Faksimile der Handschrift wird ergänzt durch eine diplomatische Umschrift, einen Druck des Manu skripttextes mit all den Korrekturen, Streichungen, Zusätzen, die auf dem originalen Blatt stehen. Faksimile und Umschrift bilden die Basis der Edition, auf die sich eine "Phasenanalyse« stützt, in der Sattler die im Manuskript enthaltenen Überarbeitungsphasen aus einanderfaltet. Einen endgültigen Text bietet die Frankfurter Ausga be nur bei Texten, die Hölderlin selbst ins Reine geschrieben oder zum Druck fertig gemacht und später nicht mehr verändert hat: das kreative Chaos der Handschrift hat den Vorrang vor dem fertigen Produkt. Die Frankfurter Ausgabe liegt noch nicht vollständig vor. Nachdem inzwischen den schon erschienenen Bänden relativ zahl reiche Ungenauigkeiten und Inkonsequenzen nachgewiesen wur den, hat sie ihre Vorgängerin jedenfalls nicht·überflüssig gemacht, wie ihr Herausgeber es beanspruchte (HJb 19/20, 1975/77, S. 130). Das Nebeneinander der beiden historisch-kritischen Ausgaben bie tet Hölderlin-Lesern die einmalige Möglichkeit, gleichzeitig in der Frankfurter Ausgabe den »fließenden« Aggregatzustand der Hand schrift einzusehen und etwa aus dem Manuskript selber zu zitieren und in der Stuttgarter Ausgabe auf einen stets wohl begründeten und zuverlässigen Lesetext zurückzugreifen. 3

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.