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Freunde und andere Feinde - Endzeit-Thriller PDF

196 Pages·2013·0.79 MB·German
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Freunde und andere Feinde Robin Theis Impressum 4. Auflage, Dezember 2013 Copyright © 2013 Robin Theis [email protected] Alle Rechte vorbehalten Social Media: Facebook.com/MenschenfreundRobinTheis Twitter.com/RobinTheis Informationen und weitere Werke des Autors unter: www.robintheis.de Umschlaggestaltung von Niclas Tilk Zeichnung und Titel-Schriftzug von Tobias Kien Facebook.com/KienGraffitiTattooArt ISBN: 1492173754 ISBN-13: 978 - 1492173755 Inhaltsverzeichnis Impressum Erster Akt: Genesis Zweiter Akt: Deus Ex Machina Dritter Akt: Exodus Vierter Akt: Götterdämmerung Fünfter Akt: Neue Welt Erster Akt: Genesis 1 „Die Strahlung nahm ihrer Welt auch den letzten Rest Liebenswürdigkeit. Es ist 2054; Alles außer die Gesichter dieser Menschen strahlt. Ob in „Sodom“ oder „Gomorrha“; Wohin diese armen Schweine flüchteten, sie konnten nicht finden, was ihnen die radioaktiven Strahlen weggerissen hatten. Wir wollen ihnen dabei helfen, ihnen zurück zu bringen, was sie verloren haben. Ihre und unsere Existenz wird erneut erstrahlen, in einer neuen, besseren Welt.“ 2 „Gott ist nicht böse auf uns. Wir sind ihm nur scheißegal geworden.“ Dem jungen Beo klebte sein schwarzes Haar wie dünne Fäden an der in Angstschweiß gebadeten Stirn. Der schwarze Staub des Ödlandes bildete einen Schmierfilm auf seiner feuchten Haut. Er kämpfte damit, den schweren Revolver in seinen klitschigen Händen festzuhalten. „Was soll das schon für ein Gott sein?“, gab Beo ungläubig zur Antwort. „Nicht so pessimistisch“, sagte Vidal. Vidal versuchte auch in Situationen wie diesen seinem kleinen Bruder Mut zu machen. Oft nicht von Erfolg gekrönt, denn kaum war sein Selbstvertrauen gestärkt, passierte das nächste Unglück. Genau wie an diesem Tag, als Vidals gute Wörter von einem lauten Donnerschlag übertönt wurden. Das Fenster des Geländewagens, hinter dem sie Schutz suchten, zerplatzte nach einem Projektiltreffer und hagelte in Scherben über ihre Köpfe hinweg. Vidal nutzte die Chance, sprang auf und konterte den Angriff mit zwei blinden Schüssen aus seinem Revolver, ehe er wieder hinter dem riesigen Geländewagen in Deckung ging. Geländewagen in Deckung ging. „Du verschwendest unsere letzte Munition, Vidal“, sagte Beo mit einem angsterfüllten Blick auf seinen Revolver, mit der Furcht er müsse ihn bald benutzen. „Lass die Räuber ziehen. Sie werden sich aus dem Staub machen.“ „Vergiss es. Wir sind ihnen zwei zu eins überlegen“, antwortete Vidal siegessicher. Er schielte aus seiner Deckung hervor und machte die schemenhaften Gestalten hinter einer Anhäufung von Felsen aus. „Die nehmen wir aus, Beo.“ „Ich will dir nicht die Stimmung verderben, Vidal, doch die haben ein Maschinengewehr und wir nur mickrige Revolver.“ „Gerade deshalb, Bruder.“ Vidal grinste mehr denn je. „So ein Gewehr fehlt in meiner Sammlung.“ Das begehrte Maschinengewehr erblickte er, wie es diebisch zwischen den Felsen hervorlugte und die Sicht auf seinen Besitzer verbarg. Der riesige Vidal kam aus seiner Deckung hervor, schoss zwei Kugeln nur wenige Meter an seinem ursprünglichen Ziel vorbei. Der Bursche, der sein Maschinengewehr aufgerichtet hatte, war für einen Moment zu Tode erschrocken, doch wurde sogleich der tödlichen Macht seiner Schnellfeuerwaffe berauscht und gab Antwort. Vidal stürzte ruckzuck hinter den Geländewagen und erkannte nur aus dem Augenwinkel das zuckende Mündungsfeuer, das Kugeln in den ausgetrockneten Boden beförderte und sogar zwei Löcher durch die Karosserie des Geländewagens bohrte. Beo beobachtete das Schauspiel etwas empört und gelangweilt. So dämlich hatte sich sein großer Bruder selten angestellt. Neben Vidal machte sich ein Geräusch eines erstickendes Bärs breit, was jedoch nur Bruder Zehvier war, der aus seinem Schönheitsschlaf erwachte. Zehvier war nicht sein richtiger Name, wurde dem bärenhaften Kerl jedoch verliehen, als er sich in einem Mienenschacht vier Zehen wegsprengte. Fremde, die ihn mit diesem Namen ansprachen mussten feststellen, dass ein Arschtritt auch mit einer verbliebenen Zehe mächtig wehtat. „Gut geschlafen, mein Sonnenschein?“, fragte Vidal grinsend und wie immer der Situation unangemessen. Zehvier tastete den steinernen Boden nach seinem Revolver ab und starrte dabei schlaftrunken in den schwarzgrauen Mittagshimmel. Der erschöpfende Prozess der Revolversuche veranlasste Zehvier sich erneut auszuruhen. Er presste seinen Rücken, auf dessen Fläche ein kleiner Hubschrauber landen könnte, gegen einen der grauen Felsen, die aus dem Boden sprossen. „Wir leben noch?“, fragte Zehvier ernüchternd. „Was machen die falsch?“ Nada, die gelangweilt neben Zehvier saß, krächzte: „Die haben anscheinend einen größeren Beo im Team als wir.“ einen größeren Beo im Team als wir.“ Sie war die Frau unter den Geschwistern und war mit mehr Mumm ausgestattet, als viele andere Männer, wobei ihre Art Mumm auch unter Größenwahn diagnostiziert werden konnte. Ihr Haar war rabenschwarz und im Gegensatz zu ihren Geschwistern war ihre Haut kastanienbraun. Keiner wusste, woher sie wirklich stammte und alles was sie wusste war nur, dass sie alles und jeden auf irgendeine Art hasste. Ihre Spezialfähigkeit war das Verlieren der Geduld in der ungemütlichsten Situation. Sie sprang hinter ihrem Felsen hervor und ließ ihren Revolver sprechen. „Ich töte euch, miese Wichser!“ Drei Kugeln versanken im Staub. Trotz ihrer stürmischen Ader, war Nada flink genug rechtzeitig in Deckung zu gehen und den Maschinengewehrsalven auszuweichen. „Dummer Wichser“, sagte sie mit dem Anzeichen eines kleinen Seufzers. „Hey Kumpel!“, schrie Vidal über den Geländewagen hinweg und lud neue Patronen in die Trommel seines Revolvers. „Lass mal etwas quatschen, das ewige Geballer bringt uns auch nicht weiter. Ich meine, du hast ein wirklich sehr schönes Gewehr, wirklich beneidenswert. Ja, zu gerne würde ich selbst so ein Gewehr besitzen, allein um die neidischen Blicke meiner Geschwister genießen zu können, doch Kumpel, überlege, wenn du weiter deine Munition in den Himmel verschießt, kann dir dein schönes Gewehr auch nicht mehr helfen.“ Die Antwort kam in kurzen Gewehrsalven. „Dein Freund sieht das anscheinend anders“, spottete Zehvier. Auch Nada zeigte sich wenig überzeugt. „Hör auf mit dem Wichser zu verhandeln! Es sei denn du willst ihn in meine Reichweite locken, damit ich ihn erwürgen kann.“ Sie ahmte zur Veranschaulichung die typische Erwürgungspose an Zehviers dicken Hals nach, der davon nicht viel mitbekam, da er wieder im Reich der Träume residierte. Vidal ignorierte Nadas Einspruch und konzentrierte sich auf den Mann mit dem Maschinengewehr. „Sehr gut, Kumpel. Du scheinst einen großzügigen Vorrat an Patronen da drüben zu bunkern, doch was ist mit deinem Freund? Ich habe ihn nicht vergessen, Kumpel, er trug eine 9mm-Pistole bei sich und gab bisher keinen einzigen Schuss ab. Ich schätze er ist knapp bei Kasse.“ Kurz darauf zuckte das Mündungsfeuer des Maschinengewehrs hektisch aus den Felsen heraus, wie eine angreifende Klapperschlange. Die Schüsse verfehlten wieder meilenweit das Ziel, doch zur Einschüchterung waren sie gut genug. Nada, die nicht genug eingeschüchtert wurde, lugte wieder mit ihrem Revolver aus ihrer Deckung hervor und schoss die Trommel ihres Revolvers in das Felsenplateau. „Hat man dir nicht beigebracht zu Fremden nett zu sein?“, zischte Vidal leise. „Hat man dir nicht beigebracht zu Fremden nett zu sein?“, zischte Vidal leise. „Leck mich“, keifte Nada. „Wäre ich doch nur daheim geblieben“, seufzte Beo. „Entweder sterbe ich durch die zwei Junkies hinter den Felsen oder Nada bringt uns alle um. Da mich Nada zu leidenschaftlich umbringen würde, so fiele meine Wahl auf einen kurzen und schmerzlosen Tod durch die zwei Fremden.“ „Hey Freunde!“, schrie Vidal. „Diese Schießerei hat uns ja lange Zeit gut amüsiert, aber wir sollten den Sack zumachen. Unsere Realität ist, dass wir nur vier verzweifelte Gestalten aus Sodom sind, die ihren Weg durch das Ödland entlang marschieren auf der Suche nach Konserven, Früchten, Benzin, Werkzeug und anderen nützlichen Sachen, die den Krieg überlebten.“ Er hielt kurz inne. „Ihr versteht sicher, dass wir keinen Ärger wollen.“ „Keine Antwort ist besser als ein weiteres Feuerwerk“, resignierte Beo. „So ist es.“ Vidal fuhr fort. „Wir sind nur vier harmlose Wanderer auf der Suche nach Leben in dieser toten Gegend. Ihr stammt aus Gomorrha, stimmt es? Ich kenne euch nicht, ich kenne jeden in Sodom, so wie ihr jeden im Gomorrha kennen müsst. Doch wir sind doch alles nur Menschen, stimmt es? Also, kommt raus und wir machen ein Geschäft. Wir werden wie Männer verhandeln und einen Kompromiss finden und jeder von uns kann lebend in sein Dorf zurückkehren.“ Einen Moment lang kehrte Stille in das Ödland ein. Die einzige Geräuschkulisse war der staubige Wind, der über das felsige Plateau fegte. „Schön vorgetragen“, sagte Nada. „Erwürgen wäre immer noch einfacher.“ „Pssscht.“ Plötzlich erklang eine krächzende Stimme aus den Felsen. „Wir wollen euren Wagen!“ Vidals siegessichere Grinsen wurde breiter und breiter. „Ihr wollt mein Auto? Ich will euer Maschinengewehr.“ Beo mischte sich leise ein. „Bist du wahnsinnig? Das Auto ist unersetzbar.“ Vidal legte seinen Zeigefinger über seine Lippen und signalisierte Beo, dass er schweigen sollte. „Wie wäre es mit einem fairen Tausch, Kumpel? Mein Auto gegen euer Gewehr. Kommt raus und wir machen ein Geschäft.“ Die junge Stimme aus den Felsen klang verärgert. „Verarscht mich nicht. Wir kommen aus unserer Deckung und werden erschossen. Ist das euer Geschäft?“ „Nicht ganz“, schmunzelte Vidal. „In meiner Version stirbt heute niemand. Die neue Welt hat viel verloren, doch nicht das Wort des Mannes.“ Wieder Stille, bis auf den brachialen Wind. „Okay, okay, ein Vorschlag!“ Vidal spürte die Unsicherheit seines Geschäftspartners. „Ich komme zuerst heraus, ohne Waffen und mit erhobenen Händen. Ein Mann, ein Wort!“ Händen. Ein Mann, ein Wort!“ „Ist das dein Ernst?“, fragte Nada. „Oh ja, das ist mein Ernst“, sagte Vidal zwinkernd. 3 Hinter den schützenden Felsen versteckten sich zwei Burschen. Einer von ihnen war ein riesiger Kerl, der stolz sein Maschinengewehr umklammerte, während sein kleinwüchsiger Freund die halbleergeschossene 9mm-Pistole hielt. „Die sind komplett verrückt“, beteuerte der Kleine. „Die Kampflesbe wird keinen Augenblick zögern und uns dem Erdboden gleichmachen.“ „Sei ruhig, Gringo. Der Karren ist ein Vermögen wert. Wir könnten es gegen eine neue Hütte tauschen oder einen Jahr lang köstlich speisen. Wir schließen heute das Geschäft unseres Lebens ab und leben danach wie Könige!“ „Das ist Wahnsinn!“ „Da!“ Er schaute zwischen einer Felsspalte hindurch und erblickte auf der anderen Seite einen jungen Mann, der mit erhobenen Händen hinter dem schützenden Wagen hervorkroch. Vorsichtige Stiefelschritte stampfte er in den staubigen Boden. „Komm mit!“, befahl der Große und verließ mit seinem kleinen Freund die Deckung. Beide nahmen ihren unsicheren Geschäftspartner ins Visier und näherten sich ihm mit der gleichen Vorsicht. „Mach kein Scheiß!“, rief der Riese und rieb seinen Finger nervös am Abzug des Maschinengewehrs. „Meine Kanone pustet dich sonst vom Feld.“ Der Kleine zielte währenddessen mit der 9mm in die Richtung des Wagens, vor allem in die Richtung aus der Nadas Beleidigungen hinüber summten. „Kommen wir zu dem Kleingedruckten“, sagte der Riese. „Damit ihr mich nach dem Handel nicht mit meiner eigenen Waffe erschießt, werde ich den Wagen starten und danach das Gewehr aus dem Fenster werfen und dann...“ Erst jetzt begutachtete er seinen Geschäftspartner gründlicher. „Ich hab dich mir anders vorgestellt. Deine Stimme wirkte so rau, so stark, und du siehst, tut mir Leid, aber, du siehst milchbübig aus.“ Dem „Milchbuben“ gab er höchstens zwanzig Jahre. Seine dreckigen Wangen glänzten in den wenigen Sonnenstrahlen, die sich durch das graue Wolkengebilde durchkämpften. Die nassen Haare hingen ihm bis zu seinen Augenbrauen hinunter. Augenbrauen hinunter. „Nein, nein, du bist nicht der, der zu mir sprach!“, stellte der Riese erschrocken fest. „Wollt ihr Pack mich verarschen? Bring mir den „richtigen“ oder ich pump dich Wichser bis zum Anschlag voll mit Blei.“ „Ich bin doch schon da“, sagte die vertraute Stimme, die der Riese verzweifelt suchte. Für einen kurzen Moment erschrak er und vergaß seine tödlichen Waffe. Zu seiner linken hatte sich Vidal angeschlichen. Endlich passte die Stimme zu dem Erscheinungsbild. Vidal sah groß und furchtlos aus. Sein glattrasierter brauner Schädel unterstrich die Wirkung seiner brennende Augen. Der Revolver in Vidals Händen donnerte eine Kugel in die rechte Brust des Riesen. Der Hüne sackte zu Boden und verlor fast sein Maschinengewehr aus den Händen, das er sogleich auf Beo richtete, der immer noch mit erhobenen Händen vor ihm stand. Vidal lief auf den Verletzten zu und schoss dabei zwei weitere Kugeln auf ihn, von der eine als sauberer Kopftreffer endete. Vor Beos Augen verwandelte sich der Kopf des Riesens in einen Vulkan, der blutrote Lava spuckte. Beo hasste diesen Anblick, obwohl er bedeutete, dass er weiterleben durfte, während das Leben des Riesens zu Ende ging. Der kleine Zwerg setzte beherzt seine 9mm Waffe an, bereit seinen riesigen Freund zu rächen, doch ehe er den ersten Schuss abgeben konnte, schossen Nadas Projektile in seine Richtung. „DUMMER ZWERGENWICHSER!“, brüllte sie aus vollem Leib. Der Kleine konnte glücklicherweise noch schnell genug die Beine in die Hände nehmen und zumindest die ersten Meter unbeschädigt davonlaufen. Vidal las das begehrte Maschinengewehr vom Boden auf und begutachtete es. „Sie ist wunderschön. So eine habe ich seit gut zehn Jahren nicht mehr gesehen.“ Vidal schwärmte in höchsten Tönen von dem Gewehr, als wäre es die Dorfschönheit, dessen Herz er als erster erobert hätte. „Mir geht es auch gut“, sagte Beo scharf. „WICHSER! WICHSER!“, brüllte Nada. Ihr leergeschossener Revolver klickte fröhlich vor sich hin. „Mein Schätzchen ist leer. Vidal, teste dein neues Baby doch an dem zu klein geratenen Hirni!“ Vidal stellte sich freudig neben Nada und nahm den Zwerg ins Visier, der mit aller Kraft weiter in die steinerne Wüste sprintete. „Lass den armen Kerl!“, flehte Beo. „Halt die Schnauze, Beo“, befahl Nada. Vidal betätigte den Abzug seiner neuen Eroberung. Die gewaltigen Salven donnerten aus dem Gewehr und jagten den Kleinen durch die Wüste. Die Schüsse bohrten sich in den Felsen und wirbelte Staubfontänen durch das knochentrockene Land.

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