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Frauen in der Politik: Eine soziologische Studie PDF

253 Pages·1987·4.249 MB·German
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Beate Hoecker, Frauen in der Politik Beate Hoecker Frauen in der Politik Eine soziologische Studie Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1987 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Hoecker. Beale: Frauen in der Politik: e. soziolog. Studie I Beate Hoecker. - Opladen: Leske und Budrich. 1987. ISBN 978-3-663-10098-0 ISBN 978-3-663-10097-3 (eBook) DOI 10 .1007/978-3-663-1 0097-3 © 1987 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen 1987. Gesamtherstellung: Druckhaus Beltz, Hemsbach. Inhalt Vorwort •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 9 1 • Einleitung •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 11 1 .1 Problemstellung •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 20 1.2 Präzisierung und Abgrenzung der Problemstellung gegenÜber der Partizipationsforschung •••••••••••••••••••• 27 1.3 Aufbau und Methode der Arbeit •••••••••••••••••••••••••••• 33 Anmerkungen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 34 2. statistische Bestarrlsaufnahrne: Frauen in Parteien und Parlamenten der Bundesrepublik ••••••••••••••••••••••• 37 2.1 Historischer Rückblick: Der Kampf der Frauen um ihre politischen Rechte •••••••••••••••••••••••••••••••••• 37 2.2 Frauen als Parteimitglieder •••••••••••••••••••••••••••••• 40 2.2.1 Gesamtdarstellung der Entwicklung des Frauen- anteils an den Parteimitgliedern ••••••••••••••••••••••••• 41 2.2.2 Die Mitgliederentwicklung in der SPD ••••••••••••••••••••• 42 2.2.3 Die Mitgliederentwicklung in der CDU ••••••••••••••••••••• 46 2.2.4 Die Mitgliederentwicklung in der CSU ••••••••••••••••••••• 49 2.2.5 Die Mitgliederentwicklung in der FDP ••••••••••••••••••••• 51 2.2.6 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen •••••••••••••••••••• 52 2.3 Frauen in innerparteilichen Ämtern ••••••••••••••••••••••• 56 2.4 Frauen als Abgeordnete in den Parlamenten •••••••••••••••• 59 2.4.1 Frauen in den Kammunalparlamenten •••••••••••••••••••••••• 59 2.4.2 Frauen in den Länderparlamenten •••••••••••••••••••••••••• 62 2.4.2.1 Entwicklung des Frauenanteils insgesamt und nach Fraktionen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 62 2.4.2.2 Frauen in den Länderregierungen •••••••••••••••••••••••••• 69 2.4.2.3 Frauen als Vorsitzende bzw. stellvertretende Vorsitzende der Landtagsausschüsse ••••••••••••••••••••••• 70 2.4.3 Frauen im Deutschen Bundestag •••••••••••••••••••••••••••• 71 2.4.3.1 Entwicklung des Frauenanteils insgesamt und nach Fraktionen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 72 2.4.3.2 Weibliche Kandidaturen ••••••••••••••••••••••••••••••••••• 75 2.4.3.3 Zugehörigkeitsdauer der Parlamentarierinnen •••••••••••••• 77 2.4.3.4 Frauen als Ausschußvorsitzende bzw. stellver- tretende Vorsitzende ••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 78 5 2.4.3.5 Frauen als Parlamentarische staatssekretäre und Bundesminister •••••••••.••••••.••.••.•••.•••••••••••• 81 2.4.3.6 Zur Sozialstruktur der Frauen im Bundestag ••••••••••••••• 83 2.4.4 Zusarrmenfassung •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 88 Anmerkungen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 90 3. Erklärungsansätze zur Politisierung der Frauen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• ••••••• 93 3.1 Bildungs- und Ausbildungssituation von Frauen in den 70er Jahren ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 93 3.2 Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit seit den 60er Jahren ••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 96 3.3 Tendenzen des generativen Verhaltens von Frauen •••••••••• 98 3.4 Urbanisierung und ihre Folgen für den weiblichen Lebenszusammenhang ••••••••••••••••••••••••••• 100 3.4 Zusarrmenfassung ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 10 1 Anmerkungen ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 10 2 4. Barrieren urrl Cllancen für Frauen im inner- parteilichen FÜhrungsauswahlprozeß •••••••••••••••••••••• 103 4.1 Politische Aufstiegsmuster •••••••••••••••••••••••••••••• 103 4.1.1 Die vorherrschenden Aufstiegsmuster: Ergebnisse der empirischen Eliteforschung •••••••••••••••••••••••••• 103 4.1.2 Die Aufstiegsrestriktionen für Frauen: Männer- wel t versus Frauenwelt •••••••••••••••••••••••••••••••••• 10 8 4.2 Die Frauenorganisationen der Parteien ••••••••••••••••••• 112 4.2.1 Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 11 3 4.2.2 Die Frauenvereinigung der Christlich Demokratischen Union •••••••••••••••••••••••••••••••••••• 121 4.2.3 Vergleichende Zusarrmenfassung ••••••••••••••••••••••••••• 124 4.3 Männliches Diskriminierungsverhalten oder: "Die Unfrau als Politikerin" ••••••••••••••••••••••••••••••••• 127 4.4 Politische Karrieren von Frauen: Rückblick und Perspektiven •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 13 1 4.5 Zusarrmenfassung ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 1 36 Anmerkungen ••••••••••••••••••••••••••••••••••• •••••••••• 1 37 5. Frauen in den Braoor Parteien. Eine IBrstellung urrl Analyse ihres Sozial-, Einstellungs- urrl Partizipationsprofils ••••••••••••••••••••••••••••••••••• 143 5.1 Einlei tung •••••••••••••••••• ~ ••••••••••••••••••••••••••• 1 43 5.2 Soziodemographische Merkmale der weiblichen Mitglieder •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 148 6 5.2.1 Geschlecht •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 148 5.2.2 Alter ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 148 5.2.3 Bildungsstand ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 149 5.2.4 Berufsstruktur •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 1 52 5.2.5 Nettofamilieneinkommen und Wohnsituation •••••••••••••••• 155 5.2.6 Konfession •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 15 8 5.2.7 Familienstand ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 16 0 5.3 Politischer Standort, Wertorientierung und Gesellschaftsverständnis •••••••••••••••••••••••••••••••• 161 5.4 Politisches Interesse und Kommunikations- gewohnhei ten •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• •••• 16 9 5.5 Mitgliedschaftsrnotivation und Partizipationsverhalten ••••••••••••••••••••••••••••••••• 177 5.5.1 Eintrit tsgründe ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 17 7 5.5.2 Aktives und passives Mitgliedschafts- engagement •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 18 1 5.5.3 Erfahrungen als Neumitglied ••••••••••••••••••••••••••••• 189 5.5.4 Partizipationsrepertoire •••••••••••••••••••••••••••••••• 192 5.5.5 Teilnahme an Mitgliederversammlungen und Diskussionsverhalten •••••••••••••••••••••••••••••••••••• 197 5.5.6 Bereitschaft zur AmtsÜbernahme und politisches Aufstiegsinteresse •••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 200 5.6 Integrationsaspekte weiblicher Mitglieder ••••••••••••••• 209 5.7 Themenschwerpunkte und politische Zielvorstellungen ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 214 5.8 Frauen in Parteien: Vorstellungen und Rollenklischees .•••.•.•...•••..•••••••••••••••••..•••••• 218 5.9 Frauen und Männer als Parteimitglieder: Eine Zusammenfassung ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 223 Anhang •••••••.•..•••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 231 Atbildungsverzeichnis ••••••••••••••••••••••••••••••••••• 239 Tabellenverzeichnis ••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 241 Literaturverzeichnis •••••••••••••••••••••••••••••••••••• 245 7 Vorwort Die vorliegende Studie wurde von der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld im Wintersemester 1985/86 als Dissertation mit dem ursprünglichen Titel "Frauen in der Parteienclemokratie. Eine soziologische Studie Über die Ursachen der Unterrepräsentation von weiblichen Parteimitgliedern in der politischen Elite" ange- nc:mmen. Mein besonderer Dank gilt Professor Dr. Claus Offe, der diese Arbeit von Anfang an betreut hat und dessen Geduld und Motivierung in schwierigen Phasen mir den Spielraum gaben, die einmal festgelegte Problemstellung zu einem Ende zu fÜhren. Das empirische Material Über Frauen in den Bremer Parteien basiert auf einer 1982 durchgefÜhrten Befragung von Parteimitgliedern, die im Rahmen des von den Professoren Dr. Heino Kaack und Dr. Reinhold Roth gelei teten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ge förderten Forschungsprojekts "Parteiensystem und Legitimation des politischen Systems" stattfand. Hier habe ich insbesondere den Pro jektleitem für den Zugang zu den Daten zu danken. Zudem bin ich Professor Dr. Klaus G. Troitzsch und Dr. Andreas Engel für ihre Hilfestellung und Unterstützung bei allen datenanalytischen Fragen zu Dank verpflichtet. Für die kritische Durchsicht des Manuskriptes und ihre Anregungen habe ich auch Professor Dr. Reinhold Roth und Dr. Elmar Wiesendahl zu danken. Und schließlich schulde ich meinen Dank der Friedrich Ebert-Stiftung, die im Rahmen eines Promotionsstipendiums diese Arbeit förderte. Für die Veröffentlichung erfuhr das Manuskript lediglich elmge geringfügige Korrekturen und eine Aktualisierung der Daten zur poli tischen Repräsentanz von Frauen. Bremen, im März 1987 Beate Hoecker 9 1. Einleitung Frauen haben im Kampf um ihre politische Gleichberechtigung einen langen Weg zurücklegen müssen; bis 1908 war ihnen in Deutschland per Gesetz die Mitgliedschaft in einer Partei untersagt, und erst mit der Weimarer Verfassung von 1918 erhielten sie das aktive und passive Wahlrecht. Die Separierung der Frauen von ihren politischen Rechten war Ausdruck der tiefverwurzelten Vorstellung von der Un vereinbarkeit von Weiblichkeit und Politik. Daß diese Überzeugung auch nach 1918 noch weiterlebte, hat die Geschichte bewiesen. Im Nationalsozialismus konnten Frauen zwar Parteimitglied werden, waren aber ohne besondere gesetzgeberische Maßnahme "auf kaltem Wege" von der parlamentarischen politischen Arbeit ausgeschlossen. (vgl. Gabriele Brerrme 1 956: 128) Aus dieser historischen Erfahrung zogen die Verfasser/-innen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutsch land ihre Lehre und erhoben die Gleichberechtigung von Mann und Frau zum Verfassungsgrundsatz. (siehe: Marielouise Janssen-Jurreit 1976:305ff) Die jahrhundertealte Ideologie von der vorrangigen Zuständigkeit der Frau fÜr familiäre und kirchliche Belange (Kinder, Küche, Kirche) und von der Politik als Domäne des Mannes wirkte aber trotz formaler Gleichberechtigung noch lange nach. Der "political lag" der Frauen offenbarte sich an ihrem im Vergleich zu den Männern deutlich ge ringerem politischen Interesse (vgl. Elisabeth Noelle-Neumann 1976: 62) , an ihrer bis 1 972 geringeren Wahlbeteiligung an Bundestags wahlen (vgl. Werner Linke 1977) und an dem geringen Frauenanteil in den Parteien (vgl. Klaus G. Troitzsch 1980:81ff). Eine steigende Politisierung der Frauen zeichnete sich dann aber in den 70er Jahren ab; das zusarrmenspiel mehrerer Faktoren wie Bil dungsexpansion, verändertes Erwerbsverhalten und zunehmende Urbani sierung brachte einen grundlegenden Wandel des Verständnisses der weiblichen Rolle und veränderte zugleich den weiblichen Lebenszu sanntenhang. (vgl. Elisabeth Beck-Gernsheim 1983:307ff) Frauen akzep tierten nicht länger ihre Beschränkung auf den "privaten" Bereich, sondern drängten verstärkt in die öffentliche Sphäre. In den Parteien läßt sich diese Entwicklung an dem rasanten Anstieg der weiblichen Mitgliederzahlen ablesen; von 1971 bis 1981 hat sich die Zahl der weiblichen parteimitglieder fast verdoppelt. Über 440.000 Frauen sind heute Mitglied in einer Partei; differenziert man nach den Parteien, so betrug Ende 1985 der bundesweite Frauen- 11 anteil in der SPD 25,3%, CDU 22%, CSU 1 3,7% und FDP 23,6%. Bei den GRÜNEN wird der Anteil der weiblichen Mitglieder auf ca. 33% ge schätzt. Frauen sind damit in den politischen Parteien zwar noch irrmer in der Minderheit, haben aber ein Potential erreicl:t,das "Be rücksichtigung" fordert. Dennoch hat die zunehmende politische Orga nisierung der Frauen bislang zu keiner Entsprechung bei der Besetzung innerparteilicher wie öffentlicher Ämter gefÜhrt. So blieb z.B. o. der Frauenanteil im Deutschen Bundestag bis zur 1 Wahlperiode irrmer unter 10% (vgl. Peter Schindler 1 983: 1 88); in den Länderparla menten lag der durchschnittliche Frauenanteil 1984 bei 10,6%. Poli tische Spitzenpositionen wie das Amt des Bundeskanzlers, des Bundes präsidenten oder eines Ministerpräsidenten wurden noch nie von einer Frau bekleidet. Und nur neun Frauen sind bis heute in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland als weibliche Bundesminister einge gangen. Wie diese Beispiele zeigen, spielen Frauen auf der politischen BÜhne noch immer lediglich Außenseiter- und Statistenrollen, sind sie noch inmer "second-class-citizen" (SUsan M:Jller Okin 1979), während die Machtpositionen mit Männern besetzt werden. Die Unterrepräsenta tion von Frauen insbesondere in höheren politischen Positionen, wie auch in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft, macht deut lich, "daß bestinmte GÜter oder statuspositionen in der Gesellschaft nach der Geschlechtszugehörigkeit unterschiedlich verteilt sind, also nach einem zugeschriebenen, van Individuum nicht veränderbaren Merk mal." (Themas Held/Rene Levy 1974:57) Es ist Üblich, diese faktische politische Benachteiligung der Frauen, die sich neben ihrer Unterrepräsentation auch an den geschlechts spezifisch differierenden Zuordnungsregeln ablesen läßt, mit dem Begriff der Diskriminierung zu belegen. Nach Held/Levy ist diese Diskriminierung zugleich eine objektive, "als hier die Bewußtseinslage der betroffenen Frauen ausser Acht gelassen wird. Es spielt also bei dieser Verwendung des Diskrimi nationsbegriffes keine Rolle, ob erstens solche Ungleichheiten von den Frauen Überhaupt wahrgenanmen und ob sie zweitens negativ be wertet, d.h. als etwas "Ungerechtes" empfunden werden." (Themas Held/Rene Levy 1974:58) Die gesellschaftliche Realität der geringen politischen Repräsentanz von Frauen wirft die Frage nach dem Warum ihrer politischen Parti zipation auf: Warum ist ihre Unterrepräsentation in Parteien und Parlamenten ein "strukturelles Mißverhältnis" (Katrin Lederer/Peter KnÖpfel 1982)? Aus welchem Grund sollten Frauen in der Polit ik stärker partizipieren, da dies doch in vielen Fällen mit ~rheblichen sozialen und zumeist auch ökonanischen Kosten verbunden ist? Diese 12

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