Frauen in der Männer· kirche Herausgegeben von Bernadette Brooten und Norbert Greinacher Praxis der Kirche Kaiser · Grünewald Angesichts einer veränderten gesellschaftlichen Stellung der Frau und zunehmender Emigration aus der Kirche wächst die Überzeugung, jaß hier einschneidende Bewußtseinsänderungen notwen dig sind. Das Buch bietet ein breites Spektrum heu tiger Theologie zur Frauenfrage und Reflexionen zur Rolle der Frau in der Kirche. Dabei kommen einerseits die biblischen und theologischen Dimen sionen in den Blick. Andererseits werden Wege auf gezeigt, wie die Rollenfixierung auch in der Kirche überwunden werden kann und ein neues Zusam menleben und -arbeiten von Frauen und Männern auch in der Kirche aussehen könnte. Das Buch ist für Frauen eine Ermutigung zum Enga gement in der Kirche und für Männer eine Hilfe, ihre Rolle zu überdenken. Herausgeber: Bernadette Brooten, geb.1951, ist Instruktor in New Testament an der School of Theology at Claremont. Norbert Greinacher, geb. 1931, ist Ordentlicher Professor für Praktische Theologie an der katho lisch-theologischen Fakultät der Universität Tü bingen. GESELLSCHAFT UND THEOLOGIE Fundamentaltheologische Studien / Forum Politische Theologie Sozialethik Praxis der Kirche Abteilung: Praxis der Kirche. Nr. 40 Herausgegeben von Christof Bäumler, Hans-Dieter Bastian, Gottfried Bitter, Rudolf Bohren, Norbert Greinacher, Manfred Josuttis, Peter Krusche, Norbert Mette, Helmut Peukert, Yorick Spiegel, Arnold Uleyn, Rolf Zerfaß. Lieferbare Bände: Nr. 3: Y. Spiegel (Hg.), Pfarrer ohne Ortsgemeinde Nr. 7: H.-D. Bastian (Hg.), Kirchliches Amt im Umbruch Nr. 8: H. J. Clinebell, Modelle beratender Seelsorge Nr. 9: J. W. Knowles, Gruppenberatung als Seelsorge und Lebenshilfe Nr. 12: R. Bohren/ N. Greinacher (Hg.), Angst in der Kirche-verstehen und überwinden Nr. 13: 0. Seeber / Y. Spiegel (Hg.), Behindert - Süchtig - Obdachlos Nr. 14: Y. Spiegel, Der Prozeß des Trauerns Nr. 15: Die Predigt bei Taufe, Trauung und Begräbnis Nr. 16: K.-W. Dahm / H. Stenger (Hg.), Gruppendynamik in der kirchlichen Praxis Nr. 17: A. Reiner, »Ich sehe keinen Ausweg mehr«. Suizid und Suizidverhü- tung - Konsequenzen für die Seelsorge Nr. 18: H. Müller-Pozzi, Psychologie des Glaubens Nr. 19: D. K. Switzer, Krisenberatung in der Seelsorge Nr. 20: D. und E. Schirmer, Deklassiert? Arbeiterjugendliche in der Kirche Nr. 21: H. Harsch, Hilfe für Alkoholiker und andere Drogenabhängige Nr. 22: H.-G. Heimbrock, Phantasie und christlicher Glaube Nr. 23: K.-F. Daiber, Grundriß der Praktischen Theologie als Handlungswis- senschaft Nr. 24: H. Andriessen, Pastorale Supervision Nr. 25: F. Kamp haus / R. Zerfaß (Hg.), Ethische Predigt und Alltagsverhalten Nr. 26: M. Affolderbach, Kirchliche Jugendarbeit im Wandel Nr. 27: H. Steinkamp, Jugendarbeit als soziales Lernen Nr. 28: A. Hämer, Rehabilitation von unten Nr. 29: H.-D. Bastian u. a., Taufe, Trauung, Begräbnis Nr. 30: N. Greinacher / N. Mette/ W. Möhler (Hg.), Gemeindepraxis Nr. 31: H. M. Krämer, Eine Sprache des Leidens. Zur Lyrik von Paul Celan Nr. 32: E. Engelke, Sterbenskranke und die Kirche Nr. 33: M. Klessmann, Identität und Glaube Nr. 34: D. Stoller, Anspruch und Wirklichkeit kirchlicher Erziehung Nr. 35: J. Rabl (Hg.), Religiöse Kinderliteratur Nr. 36: K. Lücke!, Begegnung mit Sterbenden. »Gestaltseelsorge« in der Begleitung sterbender Menschen Nr. 37: H. Frankemölle (Hg.), Kirche von unten. Alternative Gemeinden Nr. 38: H. Albrecht, Arbeiter und Symbol Nr. 39: G. Schneider, Grundbedürfnisse und Gemeindebildung Nr. 40: B. Brooten / N. Greinacher (Hg.), Frauen in der Männerkirche in Frauen der Männerkirche Herausgegeben von Bernadette Brooten und Norbert Greinacher KAISER· GRÜNEWALD CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Frauen in der Männerkirche / hrsg. von Bernadette Brooten und Norbert Greinacher. - München: Kaiser; Mainz: Grünewald, 1982 (Gesellschaft und Theologie: Abt. Praxis der Kirche; Nr. 40) ISBN 3-459-01424-5 (Kaiser) ISBN 3-7867-0920-3 (Grunewald) NE: Brooten, Bernadette [Hrsg.] Gesellschaft und Theologie / Abteilung Praxis der Kirche © 1982 Chr. Kaiser Verlag, München © 1982 Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotome chanischen Wiedergabe und der Übersetzung; Fotokopieren nicht gestattet Umschlaggestaltung: Josef Wagner, Mainz, unter Verwendung einer Aufnahme von Pontis-de Riese, aus: Radius 4/i973 Satz: Studio für Fotosatz, Ingelheim Druck und Bindung: Georg Wagner, Nördlingen Printed in Germany Inhalt VORWORT 7 IDARAMING Von der Freiheit des Evangeliums zur versteinerten Männerkirche . . . . . . . . . . . . . 9 FERDINAND MENNE Kirchliche Sexualethik und Geschlechterrollen in der Kirche 22 NADINE FOLEY Zölibat in der Männerkirche 37 ELIZABETH CARROLL Kann die Herrschaft der Männer gebrochen werden? 57 MARIE-AUGUSTA NEAL Pathologie der Männerkirche 74 MARIE DE MERODE-DE CROY Die Rolle der Frau im Alten Testament 83 RENE LAURENTIN Jesus und die Frauen: eine verkannte Revolution? 94 ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA Die Frauen in den vorpaulinischen und paulinischen Gemeinden . . . . . . . . . . . . . . 112 BERNADETTEBROOTEN Jüdinnen zur Zeit Jesu . . 141 DOROTHEE SOLLE Vater, Macht und Barbarei 149 CATHARINAJ. M. HALKES Feministische Theologie. Eine Zwischenbilanz 158 MARIA AGUDELO Die Aufgabe der Kirche bei der Emanzipation der Frau . 175 HANSKÜNG Für die Frau in der Kirche . . . . . . . . . . . 186 5 BEVERLY WILDUNG HARRISON Die Macht des Zorns im Werk der Liebe 191 JACQUELYN GRANT Die schwarze Theologie und die schwarze Frau 212 NAOMI R. GOLDENBERG Träume und Phantasien als Offenbarungsquellen: eine feministische Aneignung von C.G. Jung . . . . . . . 235 JUDITH PLASKOW Das Kommen Liliths: Schritte zu einer feministischen Theologie . . . . 245 HERAUSGEBER UND AUTOREN 259 QUELLENNACHWEIS 261 6 Vorwort Das Concilium-HeftApril 1980 über „Frauen in der Männerkirche?" war in kürzester Zeit zweimal vergriffen. Wir kommen deshalb dem Wunsch des Verlages nach einer Neuausgabe dieses Heftes gerne nach. Das große öffentliche Interesse am Thema dieses Heftes ist Spiegelbild einer unübersehbaren innerkirchlichen Entwicklung: immer mehr Menschen, Frauen wie Männer, sind heute von der Not wendigkeit einer einschneidenden Bewußtseinsveränderung in der Frauenfrage überzeugt und fordern praktische Konsequenzen für kirchliches Amtsverständnis ebenso wie für theologisches Selbstver ständnis. Die gegenwärtige innerkirchliche Situation scheint uns durch zwei Entwicklungen gekennzeichnet zu sein: Da ist zum einen der immer stärkere, lautlose Auszug von Frauen, die sich durch die patriarchali sche Amtskirche, ihre Moral, Disziplin, Verkündigung und Theolo gie nicht mehr verstanden und vertreten fühlen; da ist zum anderen aber auch der Versuch von Frauen innerhalb der Kirche, durch theo logische Forschungsarbeit, praktisch-politisches Handeln und Selbstorganisation neuer Solidaritätsformen grundlegende Verän derungen in Theorie und Praxis der Kirchen durchzusetzen. Dieses Buch will im Bereich theologischer Aufklärungsarbeit seinen Beitrag leisten. Wir nehmen die Neuausgabe des Concilium-Heftes zum Anlaß, dessen theologische Basis noch ein wenig zu verbreitern. Den Leserinnen und Lesern soll so ein noch breiteres Spektrum heu tiger Theologie zur Frauenfrage dokumentiert werden. Aus Platz gründen mußten deshalb einige Artikel weggelassen werden zugun sten von Beiträgen, die den Ansatz dieses Buches zu erweitern ver mögen und andere Aspekte des Frauenthemas in die theologische Diskussion einbringen. Weggelassen wurden die Artikel von Ma nuel Alcala, Rosemary Haughton und Margret Brennan. Hinzuge fügt wurden Beiträge von Dorothee Söffe und Hans Küng, die eine aus protestantischer, der andere aus katholischer Tradition herkom mend. Außerdem ein Artikel von]acqudyn Grant, der die Bedeutung der Frauenfrage für die „Black Theology" dokumentiert. Der Artikel von Bernadette Brooten plädiert für die notwendige Differenzierung bei der Einschätzung der Rolle der Frau im antikenJ udentum, das in vielen christlichen Beiträgen zur Frauenfrage nicht selten zur bloßen 7 negativen Kontrastfolie für die umso positivere christliche Entwick lung geworden ist. Dieser Artikel soll nicht nur ein Beitrag zur histo rischen Neueinschätzung der Frau zur Zeit Je su sein, sondern ver sucht auch, feministische Theologinnen auf jüdischer und christli cher Seite in ein Gespräch zu bringen. Ebenfalls neutestamentlich orientiert ist der Beitrag von Elisabeth Schüssler-Fiorenzaüber Frauen in den vorpaulinischen und paulinischen Gemeinden, während Be verly Wildung Harrison den programmatischen Versuch der Entwick lung einer feministischen Ethik unternimmt. Mit den Aufsätzen von N aomi R. Goldenbergund ]udith Plaskow soll eine feministische Theo logie dokumentiert werden, die sich aus bestimmten religiösen Tra ditionen gelöst hat und - auf der Basis authentischer Erfahrungen von Frauen - grundlegende theologische Neuansätze zu entwickeln versucht. Tübingen, August 1981 Bemadette Brooten Norbert Greinacher 8