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Frauen im Militär: Empirische Befunde und Perspektiven zur Integration von Frauen in die Streitkräfte PDF

263 Pages·2005·28.161 MB·German
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Jens-Rainer Ahrens· Maja Apelt . Christiane Bender (Hrsg.) Frauen im Militar Jens-Rainer Ahrens· Maja Apelt Christiane Bender (Hrsg.) Frauen im Militar Empirische Befunde und Perspektiven zur Integration von Frauen in die Streitkrafte III VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN - III vVsS VVeURUL. .A A-OG FFOOQR SSOOZZIIAALLWWIISSSSEiNNSSCCHHAAFFTTEENN VVSS Vveerrllaagg ffOürr SSoozziiaallwwiisssseennsscchhaafftteenn EEnnttssttaannddeenn mmiitt BBeeggiinnnn ddeess JJaahhrreess 22000044 aauuss ddeenn bbeeiiddeenn HHaäuusseerrnn LLeesskkee++BBuuddrriicchh uunndd WWeessttddeeuuttsscchheerr VVeerrllaagg.. DDiiee bbrreeiittee BBaassiiss ffOürr ssoozziiaallwwiisssseennsscchhaaffttlliicchheess PPuubblliizziieerreenn BBiibblliiooggrraaffiisscchhee IInnffoorrmmaattiioonn DDeerr DDeeuuttsscchheenn BBiibblliiootthheekk DDiiee DDeeuuttsscchhee BBiibblliiootthheekk vveerrzzeeiicchhnneett ddiieessee PPuubblliikkaattiioonn iinn ddeerr DDeeuuttsscchheenn NNaattiioonnaallbbiibblliiooggrraaffiiee;; ddeettaaiilllliieerrttee bbiibblliiooggrraaffiisscchhee DDaatteenn ssiinndd iimm IInntteerrnneett lüibbeerr <<hhttttpp::////ddnnbb..ddddbb..ddee>> aabbrruuffbbaarr.. 11.. AAuuffllaaggee FFeebbrruuaarr 22000055 AAilllee RReecchhttee vvoorrbbeehhaalltteenn ©© vVSs vveerrllaagg ffOürr SSoozziiaallwwiisssseennsscchhaafftteenn//GGWWVV FFaacchhvveerrllaaggee GGmmbbHH,, WWiieessbbaaddeenn 22000055 DDeerr VVSS VVeerrllaagg ffOürr SSoozziiaallwwiisssseennsscchhaafftteenn iisstt eeiinn UUnntteerrnneehhmmeenn vvoonn SSpprriinnggeerr SScciieenncceN+BBuussiinneessss MMeeddiiaa.. wwwwww..vvss--vveerrllaagg..ddee Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. DDiiee wWiieeddeerrggaabbee vvoonn GGeebbrraauucchhssnnaammeenn,, HHaannddeellssnnaammeenn,, WWaarreennbbeezzeeiicchhnnuunnggeenn uussww.. iinn ddiieesseemm WWeerrkk bbeerreecchhttiiggtt aauucchh oohhnnee bbeessoonnddeerree KKeennnnzzeeiicchhnnuunngg nniicchhtt zzuu ddeerr AAnnnnaahhmmee,, ddaassss ssoollcchhee NNaammeenn iimm SSiinnnnee ddeerr WWaarreennzzeeiicchheenn-- uunndd MMaarrkkeennsscchhuuttzz--GGeesseettzzggeebbuunngg aallss ffrreeii zzuu bbeettrraacchhtteenn wwaärreenn uunndd ddaahheerr vvoonn jjeeddeerrmmaannnn bbeennuuttzztt wweerrddeenn ddOürrfftteenn.. 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Symbolische und institutionelle Aspekte der Integration von Frauen in die Bundeswehr 45 Gerhard Kiimmel Backlash am Horizont? - Die Bundeswehr und die Integration von Frauen im Praxistest 62 Jorg Keller Soldat und Soldatin - Die Konstruktion von Mannlichkeit und Weiblichkeit am Beispiel von Printmedien der Bundeswehr 79 Maja Apelt, Cordula Dittmer, Anne Mangold Die Bundeswehr auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter? 108 II. Geschlechterverhiiltnisse in miinnlich gepriigten Institutionen Birgit Riegraf "Frauenbereiche" und "Mannerbereiche": Die Konstruktion von Geschlechterdifferenzen in der Arbeits-und Berufswelt 134 Sylvia M Wilz "Nicht geniigend kann davor gewamt werden "," - Manner und Frauen bei der Polizei: Fakten und Diskurse 156 Sylka Scholz Wehrdienst und die Konstruktion mannlicher Identitat 173 III. Geschlechterverhiiltnisse, Militiir und Krieg Uta Klein Wehrpflicht von Frauen: Erfahrungen mit Militar und Geschlecht in Israel 194 Christine Eifler Soldatinnen in Russland 213 Ruth Seifert Weibliche Soldaten: Die Grenzen des Geschlechts und die Grenzen der Nation 230 Regina Muhlhiiuser Sexuelle Gewalt als Kriegsverbrechen: eine Herausforderung fur die Intemationale Strafgerichtsbarkeit 242 Die AutorInnen 265 Die AutorInnen Jens-Rainer Ahrens, Dr. rer. pol., Professor fur Organisationssoziologie an der Helmut-Schmidt-Universitat, Universitat der Bundeswehr Hamburg. Ar beitsschwerpunkte: Soziologische Organisationsanalyse, Soziologie des Bil dungswesens und der Bildungspolitik, Analyse politi scher Entscheidungspro zesse, DFG-Forschungsprojekt "Geschlecht und Organisation am Beispiel der~Bundeswehr". Publikationen zur Bildungspolitik, Schulorganisation, Ge nese bildungspolitischer Entscheidungen. Maja Apelt, Dr. rer. pol., Diplom-Soziologin, Wissenschaftliche Assistentin an der Helmut-Schmidt-Universitat Hamburg, DFG-Forschungsprojekt "Ge schlecht und Organisation am Beispiel der Bundeswehr", Organisationssozio logie, Gender Studies, Milimrsoziologie. Jiingste Publikationen zum Thema: "Die Integration der Frauen in die Bundeswehr ist abgeschlossen", in: Sozia Ie Welt, Heft 312002; Mannliches Militar und die Subjektkonstruktion weib licher Soldaten, in: Jiirgen Delitz, Heinrich von Gyldenfeldt, lochen Rimek (Hg.): Institutionen im sozialen Wandel, Hamburg 2004 (im Erscheinen). Christiane Bender, Dr. rer. pol. habil. Dr. phil. Dip!. Soz., o. Professorin fur Soziologie an der Helmut-Schmidt-Universitat, Universitat der Bundeswehr Hamburg. Arbeitsschwerpunkte: Allgemeine Soziologie, Industrie-, Dienst leistungs-, Betriebs- und Organisationssoziologie, Wissenschaftstheorie und -soziologie, Kultur- und Religionssoziologie, Methodologie, Philosophie. Wichtigste VerOffentlichungen: Identitat und Selbstreflexion, Frankfurt a. M. 1989; zusammen mit Hans GraBl: Technik und Interaktion, Wiesbaden 1991; zusammen mit Hans GraB!: Soziale Orientierungsmuster der Technikgenese, Opladen 1994; zusammen mit Markus Luig: Neue Produktionskonzepte und industrieller Wandel, Opladen 1995; zusammen mit Hans GraB! u.a.: Machen Frauen Kirche? Mainz 1996; (Herausgeberschaft:) Frauen - Religion - Beruf, Konstanz 2003; zusammen mit Hans GraB!: Arbeiten und Leben in der Dienstleistungsgesellschaft, Konstanz 2004. Cordula Dittmer, M.A., Soziologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Helmut-Schmidt-Universitat Hamburg, DFG-Forschungsprojekt "Geschlecht und Organisation am Beispiel der Bundeswehr. Forschungsschwerpunkte: Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Peacekeeping, Entwicklungs zusammenarbeit, Border Studies, Postcolonial Studies. 8 lens-Rainer Ahrens, Maja Apelt, Christiane Bender der Genderverhaltnisse neue Fonnen des Zusammenspiels der Geschlechter? Wenn die Bundeswehr in dieser Hinsicht Modemisierungsdefizite aufweist, so lassen sie sich nicht mit der friihzeitig yom Verteidigungsministerium aus gegebenen Parole "die Integration der Frauen in die Bundeswehr ist vollen det" beseitigen. Es ware jedoch zu kurz gegriffen, die Integration von Frauen in die Bundeswehr als ein aIle in innerorganisatorisches Problem der Annee zu sehen. Vielmehr spielen Wertewandel, sozialstrukturelle Veranderungen, okonomische Wandlungsprozesse und globale Trends in allen diesen Berei chen ineinander und bewirken Veranderungen mit offenem Ausgang. Der vorliegende Band soIl einen Einblick geben in den aktuellen Stand der Entwicklung auf sozialwissenschaftlicher Grundlage. Urn dies zu ge wahrleisten, sind die Beitrage zur Tagung "Geschlecht und Militar im Wan del" iiberarbeitet und zum Teil neu geschrieben worden. Es werden die Ertra ge theoretischer und empirischer Studien vorgestellt. Sie geben den neuesten Forschungsstand wieder und vennitteln Einblicke in die Vielfalt der gegen wartig verfolgten Ansatze. Insofem eignet sich dieser Band auch fur Lehr veranstaltungen, in denen Methodik und - hochaktuelle - Inhalte eines sich entwickelnden Forschungsgebietes thematisiert werden. Maja Apelt stellt aus diesem Grund eine knapp gefasste Ubersicht zum aktuellen Forschungsstand voran. Mit den dort gegebenen Literaturverweisen wird jeder/m Interessierten die eigenstandige Weiterarbeit erleichtert. Drei Hauptabschnitte gliedem diesen Band. Der erste Abschnitt umfasst Untersuchungen zum Prozess der Integration von Frauen in die Bundeswehr. Hier wird in der Forschung Neuland betreten. Aus unterschiedlichen Perspek tiven werden erste Ergebnisse prasentiert. 1m zweiten Abschnitt werden Ge schlechterverhaltnisse in mannlich gepragten Institutionen untersucht, auch bezogen aufOrganisationen der Polizei und der Wirtschaft. Es wird der Frage nachgegangen, wie sich Mannlichkeit und Weiblichkeit in den jeweiligen Organisationszusammenhangen konstituiert. Auf einer iibergeordneten Ebene haben die Konstitution der Geschlechter und die Genderverhaltnisse im Mili tar symbolische, politische und rechtliche Bedeutungen. Dies wird im dritten Abschnitt mit der Thematik "Genderverhaltnisse und Krieg" behandelt. 1m zweiten und dritten Abschnitt sind demnach Beitrage enthalten, die dazu die nen, auf der Ebene von Beobachtungen, Analysen und theoretischen Ablei tungen verallgemeinerungsfahige Einblicke in Struktur und Funktionen von Genderordnungen zu geben. Bezogen auf die Bundeswehr wird der Blick nach innen (im ersten Abschnitt) durch unterschiedliche Perspektiven von auBen (im zweiten und dritten Abschnitt) erweitert. 1m ersten Beitrag "Verzogerte Anpassung und radikaler Wandel. Zum parlamentarischen Diskurs iiber Frauen in den Streitkraften seit Griindung der Bundeswehr" rekonstruiert lens-Rainer Ahrens ein StUck deutscher Nachkriegsgeschichte. Die Stellungnahmen der Parlamentarier, die Ahrens zitiert, machen den langen Weg eines tiefgreifenden Orientierungswandels Einleitung 9 deutlich, der sich vollzogen hat von "un serer Auffassung von der Natur und der Bestimmung der Frau", die "einen Dienst mit der Waffe verbietet" zur Forderung, "Geschlechterrollen aufzubrechen, urn das Bild des Mannes als Krieger und Beschiitzer und das der hilflosen Frau endgiiltig zu verdrangen". Christiane Bender zeigt in ihrem Beitrag "Geschlechterstereotypen und Militar im Wandel", dass die Bundesrepublik Deutschland als klassischer Idealtypus eines koporatistisch-konservativen Wohlfahrtsregimes die kultu relle Norm der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Sinne eines ausge pragten Hausfrauen-Familienemahrer-Modells institutionalisiert hat. Die Erosion der intemalisierten Frauen- und Mannerstereotype erfolgt nur sehr zogerlich im Zusammenhang veranderter Rahmenbedingungen des Arbeits marktes, des Sozialstaates und der privaten Haushalte. Maja Ape/t, Cordula Dittmer und Anne Mangold beschiiftigen sich mit dem Phiinomen, dass Bundeswehr und Politik zwar die Offnung des bewaff neten Dienstes fur Frauen in kiirzester Zeit vollzogen haben. Die Aufforde rung der Legislative zur Formulierung eines Gleichstellungsgesetzes fur Sol datinnen und Soldaten wurde dagegen nur zogerlich umgesetzt. Zur Klarung dieser Fragestellung und Analyse der MaBnahmen und Prozesse zur Offnung und Gleichstellung nutzen die Autorinnen eine neoinstitutionalistische Per spektive. Besonders eindrucksvolle Belege fur Geschlechterstereotypen, die sich gerade dort manifestieren, wo sie eigentlich iiberwunden geglaubt werden, gibt Jorg Keller in seinem Beitrag "Soldat und Soldatin - Die Konstruktion von Mannlichkeit und Weiblichkeit am Beispiel von Printmedien der Bun deswehr". Das Bildmaterial, das in der offenkundigen Absicht verOffentlicht wurde, gelungene Beispiele der selbstverstandlich gewordenen Akzeptanz von Soldatinnen in Ausiibung ihres Berufes zu geben, offenbart bei genauer interpretatorischer Betrachtung eine ganz andere Wirklichkeit und Denkwei se: Professionalitat und Seriositat kommen in der Darstellung von mannli chen Soldaten zum Ausdruck, an den Soldatinnen dagegen werden weiterhin gelaufige Stereotypen der Weiblichkeit (korperliche Reize, Anmut, Charme etc.) betont. Die beabsichtigte leitmotivische Selbstdarstellung gelungener Integration der Frauen belegt das Gegenteil, namlich die Tradierung ge schlechtsspezifischer Denk-und Wahmehmungsmuster. Gerhard Kiimmel stellt in seinem Beitrag "Backlash am Horizont? Die Bundeswehr und die Integration von Frauen im Praxistest" erste Ergebnisse aus der Begleitforschung vor, die das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr (SOWI) zur Offnung der Bundeswehr fur Frauen durchfuhrt. Kiimmel erlautert Fragestellungen, empirische Methoden und Instrumente sowie erste Ergebnisse des Projekts. Letztere verweisen auf eine hohe Moti vation der Soldatinnen und auf eine Bereitschaft zur Offnung bei den Solda ten hin. Aber dies allein wird nicht ausreichen, die Frauen fur eine dauerhafte Berufstatigkeit im Militar zu gewinnen. Die Bundeswehr wird nur dann ein attraktiver Arbeitgeber fur Frauen, wenn es ihr gelingt, institutionelle Arran- 10 Jens-Rainer Ahrens, Maja Apelt, Christiane Bender gements zu entwickeln, die es Frauen erm6g1ichen, Beruf und Familie mit einander zu verbinden. Birgit Riegraf zeichnet in ihrem Beitrag nach, wie Geschlechterdifferen zen in der Arbeits- und Berufswelt konstruiert werden. Sie zeigt, dass die Option en von Frauen zwar vieWiltiger geworden sind, dass sich aber die Reproduktionsmechanismen der Geschlechterungleichheit keineswegs ver flUchtigt haben. Uber komplexe soziokulturelle und kontextspezifische Zu weisungsprozesse, die differenziert dargestellt werden, wirkt Geschlecht nach wie vor als Selektions- und Segregationsfaktor. Geschlecht ist immer noch bedeutsam fur die Positionierung auf dem Arbeitsmarkt, unabhangig von formalen Offnungen der Arbeits- und Berufsfelder, von Qualitatsnachweisen und Karriere- und Berufsorientierungen, aber nicht unabhangig vom konkre ten Handeln der mann lichen und weiblichen Akteure. Eine mehr oder weni ger gelungene Integration von weiblichen Beschaftigten in "Mannerdoma nen" - so das Pladoyer von Riegraf - ist nicht allein abhangig von gesell schaftlich legitimierten Zuweisungsprozessen oder quantitativen Anteilen von Frauen und Mannem, sie ist eine Frage der Qualitat des Organisations kontextes und der Lemfahigkeit von Organisationen. Die Polizei gehOrt zu den Institutionen des staatlichen Gewaltmonopols, die ebenfalls mannlich dominiert sind, die sich aber bereits einige Jahre friiher fur Frauen geOffn et haben. Wie sich dieser Prozess vollzog, welche horizontalen und vertikalen Segregationen sich in der Geschichte und Gegenwart vollzogen, veranschaulicht Sylvia Wilz vor all em anhand eigener Untersuchungen Uber die Polizei in Nordrhein-Westfalen. In einer Analyse der Diskurse Uber den Umgang mit Geschlechterdifferenz und Geschlechter egalitat zeigt sie, dass diese bestandig auf Geschlecht Bezug nehmen. Sylvia Wilz kommt in ihrem Beitrag zu dem Schluss, dass Geschlecht als Wahr nehmungsmuster relevant ist in Organisationen, aber nicht immer, nicht Uberall und nicht immer gleich, dass es also keine Eindeutigkeiten hinsicht lich einer systematischen Ungleichbehandlung der Geschlechter gabe. Sylka Scholz geht der Bedeutung des Wehrdienstes fur die Konstruktion der mannlichen Identitat nacho 1m ersten Teil stellt sie die Frage nach der mannlichen Identitatskonstruktion durch den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee der DDR. Basis ihrer Uberlegungen sind lebensgeschichtliche Interviews mit Mannem, die in den 50er und 60er Jahren in der DDR geboren wurden und dort auch ihren Wehrdienst abgeleistet haben. 1m zweiten Teil diskutiert die Autorin die Frage, ob auch die Bundeswehr noch eine Rolle als Produzentin von Mannlichkeiten spielt. Sie wagt dabei zwei gegensatzliche Positionen gegeneinander ab: Auf der einen Seite Frevert (2001) und KUhne (1996, 1999), die diese Rolle der Bundeswehr im Zuge von Demilitarisierung und Relativierung der Bedeutung der Wehrpflicht absprechen und auf der an deren Seite Ruth Seifert (1996, 2002), die betont, dass das Militar immer noch soziale Konstruktionen des mannlichen BeschUtzers und mannlichen Kampfers produziert und der Gesellschaft zur Verfugung stellt.

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