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Französische Klassik: Lehrbuch Romanistik PDF

327 Pages·2005·2.426 MB·German
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J. B. METZLER Jürgen Grimm Französische Klassik Lehrbuch Romanistik Verlag J. B. Metzler Stuttgart · Weimar Der Autor Jürgen Grimm ist Professor em. am Romanischen Seminar der Universität Münster. Bei J.B. Metzler ist erschienen: Einführung in die französische Literaturwissenschaft (Mitautor), Sammlung Metzler, 148, 4. Aufl age 1997; Französische Literaturgeschich- te (Hg.), 4. Aufl age 1999; Molière. Sammlung Metzler, 212, 2. Aufl age 2002. Bibliografi sche Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN-13: 978-3-476-01652-2 ISBN 978-3-476-05030-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-05030-4 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Sys temen. © 2005 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2005 www.metzlerverlag.de [email protected] Grand roi ? Grand règne ? Grand siècle ? Pierre Goubert Mais mon Dieu ! quand j’y pense, a quoy me suis je laissé emporter, de mettre en lumiere cet ouvrage ? Y a t’il au monde des esprits assez sains pour en juger comme il faut ? Charles Sorel, Histoire comique de Francion Für Brigitte Vorwort Der vorliegende Band setzt die von Frank-Rutger Hausmann begründete Reihe der Lehrbücher zur französischen Literatur fort und ergänzt die bereits vorliegenden Bände Französisches Mittelalter und Französische Renaissance in chronologischer Perspektive durch die Französische Klassik. Er ist aus Vorlesungen und Seminaren hervorgegangen, die ich an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gehalten habe. Wie diese Lehrveranstaltungen versteht sich auch das vorliegende Buch nicht primär als ein literaturgeschichtlicher Beitrag zum französischen 17. Jahrhundert. Es werden vielmehr die historischen, sozialen, institutionellen und ästhetischen Rahmenbedingungen aufgezeigt, innerhalb derer diese Literatur entstanden ist und rezipiert wurde. Zugleich werden wissenschaftsgeschichtliche und methodologische Zuordnungen vorgenommen, um die Perspektive der Darstellung zu verdeutlichen. Die Französische Klassik versteht sich daher als propädeutischer Begleiter literarischer Studien im engeren Sinn und nicht als deren Ersatz. Für diese literarischen Studien sei bezüglich des 17. Jahrhunderts verwiesen auf das entsprechende Kapitel ›Das klas- sische Jahrhundert‹ in der von mir im Metzler-Verlag herausgegebenen Französischen Literaturgeschichte (Stuttgart 41999). Das hier vorgelegte Buch richtet sich nicht an Forscher, sondern an Studierende der französischen Literatur und darüber hinaus an alle, die sich für das 17. Jahrhundert in Frankreich interessieren. Die Lesbarkeit der Darstellung war daher ein wichtiges Kriterium. Bibliographische Nachweise und weiterführende Literatur fi nden sich, um die Lektüre nicht ständig zu unterbrechen, in den Anmerkungen, die vorzugsweise an Abschnittenden platziert sind. Was den Titel des Bandes betrifft, so hätte ich einem Titel wie ›Literatur im Zeitalter der absoluten Monarchie‹ den Vorzug gegeben. Doch Begriffe wie ›Klas- sik‹, ›Barock‹, ›große Autoren‹ oder auch ›Minores der Literaturgeschichte‹ sind wie Mittelalter, Renaissance und Aufklärung Bestandteil der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Konvention. Dies gilt in gleicher Weise für die ›großen‹ Autoren Molière, Racine, La Fontaine, Mme de La Fayette und andere mehr. Sie hatten das Glück – wenn es denn eines war –, in jener kurzen Phase literarisch tätig zu sein, die von 1660 bis etwa 1678 reicht und gern als ›Hochklassik‹ qualifi ziert wird und mit dem machtpolitischen Höhepunkt der Monarchie Ludwigs XIV. zusammenfällt. Sind es deshalb ›größere‹ Autoren als andere, die diesen historischen ›kairòs‹ nicht nutzen konnten? Sind die anderen nur ›Minores‹ der Literaturgeschichte? Angesichts der Tatsache, dass unser gesamtes Begriffsinstrumentarium und Wertungssystem das Ergebnis eines jahrhundertelangen Rezeptionsprozesses ist, wurde weitgehend darauf verzichtet, die genannten Begriffe und andere, deren Gebrauch sich nicht vermeiden lässt, mit Häkchen zu versehen. Es sind Übereinkunftsbezeichnungen mit Ordnungs- funktion, die eine Darstellung wie die vorliegende überhaupt erst ermöglichen. Zur Organisation des Buches ist zu sagen, dass auf Querverweise innerhalb des Textes verzichtet wurde. Das detaillierte Inhaltsverzeichnis sowie die Personen- und Sachregister ermöglichen jederzeit eine leichte Orientierung. Im Register erscheinen die Autoren mit Lebensdaten und unter ihrer vollständigen Namensform; letzteres gilt auch für die Rubrik ›Autoren / Texte‹ der Bibliographie. Das Erscheinungsdatum VIII Vorwort literarischer, philosophischer etc. Texte fi ndet sich dagegen jeweils dort im Text, wo ein Werk ausführlicher besprochen wird. Eine umfangreiche, systematisierte Aus- wahlbibliographie ermöglicht dem interessierten Leser die selbständige Weiterarbeit. Wichtige weiterführende Angaben zur Sekundärliteratur fi nden sich – so weit wie möglich in chronologischer Anordnung – ebenfalls in den Anmerkungen. Ein Buch wie das vorliegende ist nicht ohne die sehr konkrete materielle wie ideelle Unterstützung zahlreicher Mitarbeiter und Freunde denkbar. Danken möchte ich Andrea Grewe und Wolfgang Asholt für eine kritische Lektüre der Manuskript- fassung, Helga Löns für hilfreiche bibliographische Hinweise, Christine Brückner und Ina Siemen für die wertvolle Mitarbeit bei der Schlussredaktion des Textes. Ina Siemen hat darüber hinaus die Endfassung einer sorgfältigen Lektüre unterzogen, die Hervorhebungen im Fließtext überprüft und an der Erstellung der Register mitgewirkt. Der kritisch-anregenden Zusammenarbeit mit ihr gilt mein besonderer Dank! Weiter muss dankend erwähnt werden, dass die Westfälische Wilhelms-Uni- versität Münster das Projekt für die Dauer von zwei Jahren durch die Bereitstellung einer Studentischen Hilfskraftstelle gefördert hat. Und Dank gebührt schließlich Ute Hechtfi scher vom Metzler-Verlag, die dieses Buch von Anbeginn an konzeptionell begleitet hat und wesentlich für seine gefällige äußere Form verantwortlich ist. Münster, im Juni 2005 Jürgen Grimm Vorbemerkung IX Inhaltsverzeichnis I. Begriff und Wirklichkeit der Klassik..................................................... 1 1. Geschichtlichkeit der Klassik ................................................................... 1 2. Begriffsgeschichte des Wortes ›classique‹ .................................................. 2 3. Der Kanonisierungsprozess der Klassik .................................................... 4 3.1 Boileau – der selbsternannte ›législateur du Parnasse‹ ...................... 4 3.2 Perrault und der Who ist who der französischen Klassik ................. 4 3.3 Voltaire – der einfl ussreiche ›Macher‹ der Klassik ............................ 5 3.4 Das 19. Jahrhundert – die Vereinnahmung der Klassik als nationales Kulturerbe ................................................................. 9 3.5 Das 20. Jahrhundert – die Klassik im Blickwinkel der internationalen Forschung ......................................................... 10 II. Elemente der politischen und sozialen Geschichte .............................. 12 1. Geographische, demographische und institutionelle Rahmen- bedingungen ............................................................................................ 12 1.1 »La France le plus beau royaume après le Ciel« .............................. 12 1.2 Die Parlamente – Instanzen des Widerspruchs ................................. 14 1.3 Ständehierarchie und soziale Mobilität ........................................... 16 1.4 Stadt und Land ............................................................................... 19 2. Die Monarchie der Bourbonen ................................................................ 21 2.1 Heinrich IV. und die Stärkung der Monarchie ................................. 21 2.2 Maria von Medici – Sicherung der Thronfolge und Schulden- abbau .............................................................................................. 24 2.3 Heinrich IV. – ›arbiter orbis‹............................................................ 25 2.4 ›Le bon roi Henri‹ – Legendenbildung und Machtpolitik ................ 26 3. Maria von Medici, Ludwig XIII. und Richelieu – Régence und Duumvirat ............................................................................................... 27 3.1 ›La journée des dupes‹ und die Folgen ............................................. 28 3.2 Reformpolitik und Machiavellismus ............................................... 28 4. Mazarin und die Fronde .......................................................................... 29 4.1 Verlauf und Folgen .......................................................................... 30 4.2 Zwei ›Ausländer‹ retten die Monarchie ........................................... 31 5. Ludwig XIV. – ›Enfi n Louis vint‹.............................................................. 32 5.1 ›Coups de maître‹ und ›préludes de magnifi cence‹ ........................... 33 5.2 ›L’avènement du Roi-Soleil‹ – Glanz und Elend ............................... 34 6. Colbert – Ein Bürokrat als Minister und der ›mythe de Colbert‹ .............. 37 6.1 Kometenhafter Aufstieg zum ›Superminister‹................................... 37 6.2 Die Verhaftung Fouquets – ein Staatstreich und Befreiungsschlag? .. 37 6.3 ›Grand dessein‹ und ›grands travaux‹ .............................................. 39 X Inhaltsverzeichnis 6.4 ›Colbertisme‹ – Dirigismus und Expansion ...................................... 39 6.5 Bilanz – ›Le petit âge Colbert‹ ......................................................... 40 7. Die Kriege, der Staatsbankrott und die Grenzen des Hexagons ................ 41 8. Das Steuersystem – Misswirtschaft, Korruption und Reformvorschläge... 44 9. ›Un long règne‹ und sein schwieriges Ende ............................................... 45 10. ›L’envers du grand siècle‹ – Die Schattenseiten des Glanzes ...................... 46 10.1 ›L’affaire des poisons‹ ...................................................................... 46 10.2 Aufstände und Naturkatastrophen – ›Zuckerbrot und Peitsche‹ ....... 47 10.3 Reformprojekte und ›aufgeklärte‹ Absolutismuskritik ..................... 49 10.4 ›Le menu peuple‹, Hochkultur und Volkskultur .............................. 50 10.5 Versailles – das zeitenthobene Abbild des Absolutismus .................. 51 10.6 Die Höfi sche Gesellschaft, ›Le système de cour‹ und das Ende einer ›société de plaisirs‹ .................................................................. 53 III. Religiöses Schrifttum und die Einheit von Staat und Kirche .............. 56 1. ›Le siècle des saints‹ – Gesamtwürdigung und wissenschafts- geschichtliche Einführung ........................................................................ 56 2. Der historische Hintergrund .................................................................... 57 2.1 Das Konzil von Trient – der Kampf gegen die protestantische ›Häresie‹ .......................................................................................... 57 2.2 Gallikanismus – die Staatskirche oder die Einheit von Thron und Altar ....................................................................... 59 2.3 Heinrich IV. – der Friedensfürst....................................................... 60 2.4 Von der Verkündung des Ediktes von Nantes zu dessen Aufhebung 61 3. Die ›réforme catholique‹ .......................................................................... 64 3.1 François de Sales, Camus und der ›humanisme dévot‹ ..................... 64 3.2 Bérulle – Wortführer einer antihumanistischen Anthropologie ........ 65 3.3 Vincent de Paul, La Rochefoucauld, Solminihac .............................. 66 3.4 Bilanz .............................................................................................. 67 4. Ordensgründungen – ›in die Welt hinein wirken‹ .................................... 68 4.1 Oratorianer, Visitandinnen und ›Filles de la Charité‹ ....................... 68 4.2 Der ›parti dévot‹ und die ›Compagnie du Saint-Sacrement‹ ............. 69 5. Jesuiten und Jansenisten – theologische und politische Antipoden ........... 70 5.1 Ignatius von Loyola, Luis de Molina und die ›Erfi ndung‹ der Kasuistik ................................................................................... 70 5.2 Einfl uss der Jesuiten durch weltoffene Erziehung ............................ 71 5.3 Politische Implikationen .................................................................. 73 5.4 Jansenius, der Augustinus und Port-Royal ...................................... 73 5.5 Ein Formular, fünf häretische Lehrsätze und der Große Arnauld ..... 74 5.6 Der prägende Einfl uss Port-Royals .................................................. 76 5.7 Bilanz .............................................................................................. 78 6. Fénelon und die ›querelle du quiétisme‹ ................................................... 78 7. Bollwerk Bossuet – ›un combat perdu‹ ..................................................... 80

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