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Französisch heute – Projektideen und - methoden für Exkursionen PDF

47 Pages·2019·28.963 MB·German, French
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Preview Französisch heute – Projektideen und - methoden für Exkursionen

EINLADUNG zur Mitgliederversammlung 2019 Die diesjährige VdF-Mitgliederversammlung findet am 16.11.2019 von 9.30 bis ca. 18.30 Uhr im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg (Felix-Dahn-Str. 3, 20357 Hamburg) statt. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, der Mitgliederversammlung beizuwohnen (Reisekosten o.Ä. können leider nicht übernommen werden). Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bei der Geschäfts stelle [[email protected]]. Vorläufige Tagesordnung: TOP 1: Begrüßung und Formalia TOP 2: Bericht der Landesverbände, Kleingruppenarbeit TOP 3: Bericht der Vorsitzenden TOP 4: Bericht der Kassenführerin TOP 5: Antrag auf Änderung der Satzung (vgl. S. 36f. in diesem Heft) TOP 6: Projekte der VdF /Arbeitsbereiche TOP 7: Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen II TOP 8: Verschiedenes .. Thementeil FRANZOSLSCH Projektideen und -methoden für Exkursionen, reute Drittortbegegnungen, virtuelle und reale Austausche Koordination des Thementeils: Ulrike C. Lange iO. Jahrgang · 2019 · Heft 3 Maik Böing Die Projektmethode „Rollenexkursion" - ein Werkzeug zur mehrperspektivischen MPRESSUM 'ranzösisch heute Erschließung von Kulturräumen für Austausche und Kursfahrten 5 nformationsblätter für Französischlehrerinnen und -lehrer n Schule und Hochschule Ulrike C. Lange lerbandsorgan der Vereinigung der Französischlehrerinnen ind -lehrer e.V. (Mitglied in: Federation Internationale Notre vision de /'Europe - Regards croises deutscher und französischer les Professeurs de Fran9ais (FIPF) Jugendlicher 10 lesamtverband Modeme Fremdsprachen, Vereinigung Jeutsch-Französischer Gesellschaften für Europa) fomepage: www.fapf.de Jana Tokaryk ledaktion: Deutsch-französischen Projektaustausch und multilaterale europäische Projekte lolf Beck (V.i.S.d.P.) mit eTwinning in den Schulalltag integrieren 14 ledaktionsassistenz: Hannah Jamet-Lange ierviceteil: Kristine Deharde '!aisir: Veit Husemann Elodie Bargy Et Dirk Hofmann lezensionen: Britta Köhler Au-dela des urnes, rien de nouveau ? - (ontakt zur Redaktion von fh: Erkundung alternativer Formen politischer Partizipation als Projekt [email protected] einer deutsch-französischen Drittortbegegnung 18 lundesgeschäftsstelle der VdF Jniversität Leipzig, Institut für Romanistik leethovenstr. 15, 04107 Leipzig Julia von Rosen 'ax 0341-9737424, [email protected] Wie Literatur lebendig werden kann: Ein deutsch-französisches . Vorsitzender der VdF: Rolf Beck 1tellvertretende Vorsitzende: Ulrike C. Lange, Austauschprojekt 24 ?regoire Fischer Cassenführerin: Dr. Elke Philipp Ulrike C. Lange v1itglieder des Erweiterten Vorstandes: Janiela Barth, Prof. Dr. Mark Bechtel, Otto-Michael Blume, Überblick über Austauschprogramme, -institutionen, Plattformen und :ristine Deharde, Veit Husemann, Britta Köhler, weiterführende Links 30 \ndreas Nieweler, Julitte Ring iründer und Ehrenvorsitzender: t Prof. Dr. Jürgen Olbert :hrenmitglieder: Dr. Norbert Becker, t Prof. Günter Esser, Plaisir de regarder leinz Haberzettl, Rolf Huber, Wolfgang Nastarowitz, · Gisela Olbert, Dr. Ulf Wieland! Michel Gribenski lertrieb und Abonnement von fh: Die deutsch-französische Culture-Clash-Komödie Deutsch-les-Landes (2018) 32 :undesgeschäftsstelle der VdF (siehe oben) lnzeigenverwaltung: Rezensionen nagma grafik Martin Rehm e. K„ :aiffeisenstraße 5/1, 88273 Fronreute Burwitz-Melzer, Eva; Königs, Frank G.; Riemer, Claudia Et Schmelter, Lars (Hg.) (2017): el. 07502/941540, [email protected] Inklusion, Diversität und das Lehren und Lernen fremder Sprachen. Arbeitspapiere nzeigenpreisliste Nr. 15, gültig ab 01.01.2019 der 37. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. las Jahresabonnement umfasst vier Ausgaben. ler Jahresbezugspreis beträgt: (Daniel Reimann) 34 für Mitglieder der VdF € 30,- (mit Versandkosten€ 35,-) für Studierende und Referendar*innen gegen Vorlage einer Bescheinigung€ 16,-(mit Versandkosten€ 21,-) Serviceteil für Nichtmitglieder€ 32,-(mit Versandkosten€ 37,-). Deutsch-französische Tagung zur Internationalisierung der Lehrerbildung 35 (inzelhefte: '8,50 für Abonnent*innen Information aus dem Vorstand 36 ' 10,- für Nichtabonnent*innen. Deutsch-französisches Vorstandstreffen von ADEAF und VdF in Paris 38 lle Preise Stand 2012 zzgl. Versandkosten. Information de l'ADEAF : Ou'est-ce que la reforme du lycee et du bac 2021? 40 lie Mindestbestelldauer des Abonnements für Nichtmit Die VdF berichtet von der Leipziger Buchmesse 42 lieder beträgt ein Jahr. Es läuft weiter, wenn nicht spätes ens drei Monate vor Jahresende schriftlich gekündigt wird. Aus den Landesverbänden Bei Umzug bitte Nachricht an die Bundesgeschäftsstelle Brandenburg: Le fram;ais est mort? Vive Je fram;ais ! 44 mit alter und neuer Anschrift und der E-Mail-Adresse. a Hamburg Schleswig-Holstein: Journees de printemps 2019 in Ratzeburg: Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte Resonances francophones 45 orbehalten. Auch unverlangt eingesandte Beiträge werden orgfältig geprüft. Alle Beiträge bitte in elektronischer Termine und Ankündigungen 46 arm an: [email protected] senden. Unverlangt ingesandte Bücher werden nicht zurückgeschickt. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 47 SN 0342-2895 Titelbilder:© Fotos und Collagen v.l.n.r.: Ulrike C. Lange, Elodie Bargy Et Dirk Hofmann, ayout und Realisation: magma grafik Martin Rehm e. K„ Julia von Rosen, Jana Tokaryk. laiffeisenstraße 5/1, D-88273 Fronreute 50. Jg. 2019 Heft 3 Projektideen und -methoden für Exkursionen, Drittortbegegnungen, virtuelle und reale Austausche Die positive Bedeutung von Austauschen im Hinblick auf ein erfolgreiches sprachliches und interkulturelles Lernen zeigt sich in der Praxis, wobei sich vor allem der Projektaustausch als besonders nachhaltig erwie sen hat. Wie eine gewinnbringende Austauschdidaktik im deutsch-französischen Kontext aussehen kann, haben wir in französisch heute bereits 2075 in einem Themenheft in den Blick genommen (vgl. französisch heute 4/2015), in dem Autor'innen aus Schule, Hochschule und Deutsch-Französischem Jugendwerk aus ihrer jeweiligen Perspektive die gegenwärtige Praxis des deutsch-französischen Schüleraustausches beleuchtet haben. Das vorliegende Heft versteht sich nun ausdrücklich als Weiterführung, wobei nun verstärkt methodische Möglichkeiten der Projektarbeit an konkreten, in der Praxis erprobten Beispielen dargestellt werden. Die erläuterten Formen der Begegnung decken dabei eine breite Palette ab: Tagesexkursion und Studien fahrt, Sequenzprojekt, Jahresprojekt, realer und virtueller Austausch, Begegnung am Drittort und „klas sischer" Austausch mit gegenseitigen Besuch. Für die jeweiligen Projekte kooperieren immer deutsche und französische Schüler'innen unterschiedlichen Alters (und Lehrkräfte) miteinander, zum Teil auch mit Lerngruppen aus weiteren Ländern. Die Autor'innen sprechen dabei sowohl eher klassische Aktivitäten und Arbeitsformen an, die analog durchgeführt werden, wie auch virtuelle Kooperationen, die mithilfe digitaler Medien und Plattformen synchron und asynchron stattfinden können. Außerdem werden ganz unterschiedliche Themen bearbeitet: Stadt- und Landerkundung, Europavisionen Jugendlicher, politische Partizipation, Literatur. Ziel ist es, den Leser'innen möglichst variantenreiche Einblicke zu geben, die ebenso zu großen Projekten etwa innerhalb von Schulpartnerschaften anregen können, wie zu ersten Schritten eines Sequenzprojektes ermutigen, das in einem überschaubaren Zeitraum niederschwellig organisiert und realisiert werden kann. Maik Böing eröffnet das Themenheft mit der Methode der Rollenexkursion. Dabei lernen Schüler'innen Orte auf Exkursionen, Studienfahrten oder Austauschen nicht über klassische Besichtigungen kennen, sondern · - entdecken diese, indem sie in eine spezielle Rolle schlüpfen und den Ort dadurch aus einer bestimmten Perspektive wahrnehmen. Diese stellen sie wiederum der Gesamtgruppe vor, wodurch sich in der Zusam menschau ein reichhaltiges Bild für alle ergibt. Ulrike C. Lange stellt in der Folge ein auf eine Unterrichtssequenz begrenztes Projekt zu Europavisionen ~ Jugendlicher dar, das anlässlich der Europawahl mit Lerngruppen der 11. Klassen aus einer deutschen und einer französischen Schule auf Entfernung mithilfe der digitalen Pinnwand Padlet und über Mai/austausch durchgeführt wurde. Exemplarisch wird deutlich, wie ein kleines Projekt als regards croises auch ohne sehr 0 großen Aufwand in einem überschaubaren Rahmen gewinnbringend umgesetzt werden kann. Die Möglichkeiten der eTwinning-Plattform und digitaler Werkzeuge lotet Jana Tokaryk an zwei Beispielen ,.,_, aus: Zum einen illustriert sie entlang des Schuljahreskalenders, wie die Planung und Durchführung eines Austausches konkret aussehen kann, zum anderen stellt sie das Projekt 40 jours pour decouvrir l'Europe vor, bei dem jüngere Schüler'innen aus sieben Ländern (Frankreich, Italien, Deutschland, Portugal, Spanien, Rumänien, Türkei) über die eTwinning-Plattform miteinander kooperieren, wobei Französisch als Verkehrs sprache dient. · - Elodie Bargy und Dirk Hofmann erläutern anschließend ein Projekt, für das sie im Rahmen einer bereits bestehenden Partnerschaft ihrer Schulen die Begegnung am Drittort in Berlin passend zum Thema gewählt haben: Erkundung alternativer Formen politischer Partizipation. Schließ/ich stellt Julia von Rosen ein Literatur-Projekt im Rahmen einer Austauschbegegnung in Frankreich und Deutschland vor, das den Vergleich eines deutschen mit einem französischen Roman fokussiert. Vor allem zwei Dinge werden daran sehr deutlich: die themenbezogene Einbindung von außerschulischen Orten und Personen sowie die Dokumentation des Projektes über eine selbst erstellte Webseite. Als Service bieten wir außerdem noch einen Überblick über eine Auswahl an Austauschprogrammen, -institutionen und Plattformen an. Wir hoffen, Ihnen so Anregungen für die Projektarbeit im Kleinen wie im Großen geben zu können und freuen uns wie immer auch auf Ihre Rückmeldungen. Ulrike C. Lange so. Jg. 2019 Heft 3 Die Projektmethode „Rollenexkursion" - ein Werkzeug zur mehrperspektivischen Erschließung von Kulturräumen für Austausche und Kursfahrten Maik Böing En classe de langues, /es jeux de r6/e sont une metho vor - unter Zuhilfenahme von selbsterstellten Fotos und weiteren de stimulante pour faire parler /es eleves et pour fa Materialien, die sie während der Erkundung gesammelt haben. voriser un changement de perspectives. Lors des sor ties pedagogiques et des excursions, cette methode Die Methode eignet sich gleichermaßen für eine binationale Pro est encore tres rarement utilisee. Cependant, eile s'y jektarbeit im Schüleraustausch am eigenen Schulstandort, am a prete d'autant plus parce que le territoire decou Standort der Partnerschule wie auch im Rahmen von Drittartbe vrir peut etre utilise comme veritable scene et lieu gegnungen. Ebenso bietet sie eine authentische und motivierende d'apprentissage interculturel. L'article suivant montre Möglichkeit der sprachlichen Aktivierung in der Zielsprache auf a a {entre autres l'exemple d'une excursion l'ile Se Kursfahrten oder in mononationalen Programmphasen des Aus guin, situee dans le Grand Paris), comment un jeu de tausches, in denen die Partnergruppe den Unterricht in der eige r6/e peut etre insere dans une excursion. nen Schule verfolgt und aus Zeitgründen nicht alle Ausflüge der auswärtigen Gruppe mitverfolgen kann. 1. Einleitung Im Französischunterricht gelten Rollenspiele als hochmotivie- 3. Mögliche thematische Ausrichtungen rende Methode, um Sprechanlässe zu schaffen und mehrperspek- Je nach Sprachstand der Lerngruppe und den spezifischen räum- tivische Zugänge zu Sachgegenständen zu fördern. Im Rahmen liehen Gegebenheiten vor Ort sind ganz unterschiedliche thema- von Schüleraustauschen, Kursfahrten oder Exkursionen nach Bel- tische Ausrichtungen der Rollenexkursion möglich: gien oder Frankreich jedoch werden szenisches Spiel und kreativ planerisches Gestalten seitens der Schüler*innen oftmals gar nicht 3.1. Allgemeine Ausrichtung ohne Themenfokus gefragt. Vielmehr stehen bei zahlreichen Programmen nach wie In jedem Stadtviertel bzw. in jeder Kleinstadt bereits für vor jenseits des Formats „Stadtrallye" eher eine klassische Stadt Schüler*innen ab dem 2. Lernjahr realisierbar ist eine fiktive Raum führung oder eine Betriebsbesichtigung auf dem Programm. Allen wahrnehmung (vgl. Rhode-Jüchtern 1996, 2006). Hier versetzen gemein ist, dass in der Regel nicht die Schüler*innen, sondern ein*e sich die Schüler*innen in eine Rolle, aus der heraus sie versuchen, Exkursionsleiter*in den Mittelpunkt bildet und die lernenden als einen Raum zu verschiedenen Tageszeiten (um 8.00 Uhr, 18.00 Uhr, passive Konsument*innen mehr oder weniger aufmerksam folgen. 23.00 Uhr) wahrzunehmen. Dabei bietet gerade der Realraum vor Ort vielfältige Möglich keiten, als Bühne für Inszenierungen genutzt zu werden. Die Schüler*innen erhalten dabei jeweils nur einen Schnipsel mit „ihrer" Rolle, so dass sie bis zum Schluss keine Kenntnis davon ha 2. Die Methode „Rollenexkursion" ben, welche Rollen die Mitschüler*innen ausfüllen. Der Personen Die aus der Geographiedidaktik stammende Methode der „Rol kreis kann z. B. folgende fiktive Personen enthalten, die mehr oder lenexkursion" (vgl. Böing 8: Sachs 2008; 2009) stellt hier eine vor weniger an vielen Orten Frankreichs und Deutschlands im städ- treffliche Möglichkeit dar, mittels derer die Teilnehmer*innen von tischen Raum vorkommen: Anfang an in eine bestimmte fiktive Rolle schlüpfen und aus die Mögliche Rollen: ser Perspektive heraus den Exkursionsraum (z. B. ein Stadtviertel • deux etudiant·e·s (22 ans), in Paris oder Lüttich, eine Fußgängerzone in einer Kleinstadt, ein • une jeune mere/un jeune pere avec son enfant (3 ans). Unternehmen wie Michelin in Clermont-Ferrand, einen landwirt • un couple de personnes agees, schaftlichen Betrieb) jeweils unterschiedlich erleben und entspre • un sportif/une sportive (29 ans) qui aime courir, chend agieren. Sie entwerfen und diskutieren im Dialog mit ihren • un chauffeur/une chauffeuse de taxi (40 ans), Klassen ka merad*in nen oder Austausch partner*in nen in Klein • le/la proprietaire d'un magasin, g ruppen spezifische Handlungsoptionen für ihre Rolle und stel • une vieille dame/un vieux monsieur (79 ans) avec son chien, etc. len diese im Anschluss vor Ort oder zurück in der Schule szenisch 50. Jg. 2019 Heft 3 Thementeil Da die Schüler*innen sich in Kleingruppen jeweils mit einer Kopie Im Rahmen der deutsch-französischen Lehrerfortbildung der Ll eines Stadtplans bewegen, auf der das zu erkundende Exkursi BINGUA Arbeitsgemeinschaft der Gymnasien mit zweisprachig onsgebiet eingezeichnet ist. sollten aus versicherungsrechtlichen deutsch-französischem Zug in Deutschland und des Goethe-In Gründen die üblichen Formulare von den Erziehungsberechtigten stituts Paris zum Thema „Stadt im Unterricht - Unterricht in der unterzeichnet werden, die es den Schüler*innen erlauben, während Stadt" / „Enseigner la ville - enseigner en ville" vom 22.03. bis eines festgesetzten Zeitraums in Kleingruppen bestimmte Aktivi 24.03.2017 wurde diese Rollenexkursion auf der 11e Seguin von täten durchzuführen. Die Gruppen erhalten den Hinweis, auf ver deutschen und französischen Lehrkräften erprobt. Abbildung 1 schiedene Sinneszugänge zu achten. Die Schüler*innen arbeiten zeigt Teile der Präsentation aus der Rolle einer fiktiven Studentin, dabei mit fiche de travai/ 1, auf der auch mögliche Fragen zur alle besetzten Rollen sind im Folgenden zusammengestellt. Unterstützung der Raumwahrnehmung angegeben sind, etwa zu Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Orten, Fragen Les röles sur l'ile Seguin: nach Orten, die man regelmäßig besucht. Aktivitäten, die man an • le/la futur·e proviseur·e du Lycee du Trapeze, bestimmten Orten regelmäßig oder unregelmäßig ausübt etc. • un jeune couple qui veut acheter un appartement dans le quartier Rives de Seine 3.2. Stärker thematisch ausgerichtete Exkursionen • un·e etudiant(e). 22 ans, Bei älteren Schüler*innen bietet sich ggf. eine stärkere thematische • un ancien travailleur Renault. collegue du " temoin », Fokussierung an. Hier könnte der aufzusuchende Exkursionsort ein • une famille allemande (mere prof a la Deutsche Schule de a Umstrukturierungsgebiet sein, welches sich im Planungs- oder Saint-Cloud, fils füve la Deutsche Schule de Saint-Cloud), Bauzustand bzw. in einem Transformationsprozess befindet, ggf. • un·e expert·e de marketing, zusätzlich auch Gegenstand einer Kontroverse ist (z. B. ein Viertel, • un·e architecte ou conseiller/conseillere urbain·e de Ja ville welches sich im Gentrifizierungsprozess befindet). de Liege, interesse·e par les ecoquartiers, • deux ami·e·s, 26 ans, master, qui font partie de la " classe Beispiel: L'ile Seguin creative »et qui aiment fonder une colocation. Ein denkbarer und lohnender Ort im Rahmen einer Kursfahrt nach Paris wäre z. B. die nahegelegene 11e Seguin, südwestlich von Paris 4. Vorbereitung im Unterricht und Durchführung gelegen, nebst dem zugehörigen Umstrukturierungsgebiet Rives vor Ort de Seine. Das Gelände des ehemaligen Renault-Werkes in Boulo Beide vorgenannten „Typen" von Rollenexkursionen können im gne-Billancourt hat sich in den letzten Jahren von einer Indus Grunde ohne Vorbereitungsphase im Unterricht durchgeführt wer triebrache zu einem Vorzeigeviertel für Grünes Wohnen gemausert den. Sollte die Zeit vorhanden sein und die Exkursion im Rahmen und umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen erlebt. Es ge einer Kursfahrt mit einem Leistungskurs, einem Kurs auf erhöhtem hört frankreichweit zu einem der ersten labellisierten EcoOuar Anforderungsniveau bzw. einem Projektseminar durchgeführt tiers. Auf der Webseite [https://www.ileseguin-rivesdeseine.fr/] werden, bietet sich womöglich eine vorgeschaltete inhaltlich-ana kann man sich u. a. anhand vieler ansprechender Bilder einen gu lytische Annäherung im Unterricht an, nicht zuletzt, um Unter ten Überblick über die Gesamtheit der Maßnahmen und Projekte richt und Lernen vor Ort besser miteinander zu verknüpfen. verschaffen. Ein zugehöriger Informationspavillon nebst Gratis Führungen durch das Quartier für Schulgruppen durch ehemalige Bei der Durchführung vor Ort sollten die lernenden in jedem Renault-Werksangehörige bietet einen vortrefflichen Rahmen für Fall am Exkursionsort darauf hingewiesen werden, dass sie ab eine Rollenexkursion zum Thema Stadt im Wandel (Paris en muta dem Beginn der Exkursion und der Begrüßung z. B. durch eine*n tion) für Grund- oder Leistungskurse Französisch. Exkursionsleiter*in oder eine*n Experten*in durchgängig die In formationen aus ihrer Rolle heraus aufzunehmen versuchen und Bei der Ausgestaltung der Rollenprofile kann hier deutlich diffe entsprechende Fragen zu stellen. Umgekehrt sollten auch die renzierter und thematisch zielgerichteter vorgegangen werden. Expert*innen darüber aufgeklärt werden, dass die Teilnehmer*innen Diese kann dahingehend erfolgen, dass unterschiedliche Dimensi die anstehende Exkursion aus einer bestimmten Rolle heraus erle onen und Bereiche vertreten sind (Wirtschaft. Kultur, Umwelt, So ben und dementsprechend Fragen stellen. ziales, Verkehr, Tourismus ... ). dass unterschiedliche Personenkreise hinsichtlich Geschlecht. Alter, Nationalität etc. abgedeckt sind; Mithilfe der fiches de travail 1 bis 3 führt die Lehrkraft die ler dass die Rollen allesamt eine bestimmte Affinität zum Umstruk nenden vor Ort in die Methode ein, erläutert das Vorgehen und turierungsprojekt besitzen (räumlich, beruflich, affektiv, politisch, verteilt den Plan des Exkursionsgebietes. Je nachdem, ob es eine*n institutionell. .. ). Exkursionsleiter*in gibt oder nicht. wählen die Schüler*innen die einzelnen Standorte selbst aus, an denen gehalten wird. Ist es vorgesehen, dass die Schüler*innen auch in Geschäfte gehen, 50. Jg. 2019 Heft 3 Maik Böing · Die Projektmethode „Rollenexkursion" - ein Werkzeug zur mehrperspektivischen Erschließung von Kulturräumen für Austausche und Kursfahrten L'ile Seguin vue par les etudiants et etudiantes : On habite ici. Pourquoi est-ce qu'on aime notre quartier? Abb. 1 : Präsentation aus der Rolle einer Studentin auf der ile Seguin (ausgewählte Folien). Erstellt von Ramona Hunzelmann. Pourquoi est-ce qu'on aime notre quartier? so. Jg. 2019 Heft 3 sollte auch der Hinweis erfolgen, die Kundschaft auf keinen Fall 6. Auswertung und Feedback zu behindern. Bei Fotos ist zudem immer auf die Rechte der ab Abschließend erfolgt eine kriteriengeleitete Würdigung der Prä gebildeten Personen zu achten. Erfahrungsgemäß ist es deshalb sentationen, indem Punkte im Hinblick auf die Kriterien Inhalt, einfacher, sich bei Fotodokumentationen zur Illustration auf Ge Originalität der Ideen, Qualität der Präsentation und sprachliche genstände und Orte zu konzentrieren oder fremde Personen aus Qualität vergeben werden (Consigne: Eva/uez /es presentations reichlicher Entfernung aufzunehmen, so dass sie nicht mehr zu des autres groupes se!on !es criteres « contenu "· « originalite des erkennen sind. Je nach Rolle ist auch möglich, die Präsentation wie idees "· « qua!ite de !a presentation 11, « qua!ite linguistique "). Pro eine in den sozialen Netzwerken übliche „Story" anzulegen (vgl. als Kategorie können maximal drei Punkte vergeben werden, die eige Beispiel Abb. 2). ne Gruppe kann man nicht wählen. Gewonnen hat somit die Grup penpräsentation mit den meisten Punkten. Sollte es sich um eine Stegreifpräsentation handelt, kann die Exkursionsleitung ebenfalls Feedback geben. 7. Fazit Die Methode „Rollenexkursion" ermöglicht in Erweiterung zum herkömmlichen Rollenspiel die neuartige Erfahrung eines inten siven Erlebens von Exkursionsstandorten aus einer Rolle heraus. Dieses Gefühl ist den lernenden aus dem Unterricht heraus in der Regel nicht bekannt und sorgt für eine spürbare Motivation. Gera de in Ergänzung zu den „üblichen" Programmpunkten von Schü leraustauschen und Kursfahrten wie Stadtrallye, Besichtigungen Wir posten jeden Tag Videos und Fotos aus der Stadt. etc. ist es eine willkommene Projektmethode für interkulturelles, Le top 1 des glaciers, a coup sur, c'est „Luigi" mehrperspektivisches Lernen vor Ort. Nutzt man die vorgeschla Et notre parfum prefere: „Fraise pavot" genen Kopiervorlagen und hier vorgeschlagenen fiches de travail, so muss eigentlich nur noch ein Exkursionsziel gefunden werden, WE LOVE!!! und es kann losgehen. Eines kann jetzt schon versprochen wer Abb. 2: Auszug aus der Präsentation einer Rollenexkursion in Limburg den: Organisator*innen und Exkursionsteilnehmer*innen werden sicherlich mit einem ganz besonderen raumbezogenen, narrativen 5. Vorbereitung und Durchführung der Präsentation Lernabenteuer belohnt, welches bleibende Erinnerungen hinter Je nach zeitlichen und räumlichen Ressourcen erfolgen Vorbe lässt, die den Teilnehmer*innen im Nachgang auch als schriftliche, reitung und Durchführung der Präsentation sodann entweder als akustische oder bildliche Spuren zur Verfügung gestellt werden Stegreif-Übung vor Ort oder nach der Erstellung von Präsentati können. onsfolien im Klassenraum. Wählt man die erste Variante, so wer den die Personenstatements inklusive der aufgenommenen Fotos Bibliographie (per im Kreis stehend herumgezeigtem Smartphone/Tablet) und weiterer Materialien am Exkursionsende den Mitschüler*innen an Böing, Maik 8: Sachs, Ursula (2008): Rollenexkursionen als geographische Bühne für mehrperspektivisches Handeln im Raum. In: Dickei, Mirka einem ruhigen Ort präsentiert. Diese Präsentationsvariante besitzt 8: Glasze, Georg (Hg.): Vielperspektivität und Teilnehmerzentrierung - den Vorteil, dass Stimmungen und räumliche Eindrücke noch stär Richtungsweiser der Exkursionsdidaktik. Münster: LIT-Verlag. 15-38. ker eingefangen werden können und unmittelbar nachwirken. Das Böing, Maik 8: Sachs, Ursula (2009): Die Rollenexkursion - ein neues For mat in der Exkursionsdidaktik. In: Geographie und Schule, Heft 179 / Exkursionsgebiet wird auf diese Weise zu einer veritablen Bühne Juni, 33-40. für mehrperspektivisches Handeln im Raum und zu einer location Byram. Michael (1997): Teaching and Assessing lntercultural Communi of learning im Sinne des Modelles des interkulturellen Lernens cative Competence. Clevedon: Multilingual Matters. nach Byram (1997: 73). Bei einer Stegreif-Aufführung vor Ort Rhode-Jüchtern, Tilman (1996): Den Raum lesen lernen. Perspektiven wechsel als geographisches Konzept. München: Oldenbourg. könnte der bzw. die Exkursionsleiter*in bei der Präsentation anwe Rhode-Jüchtern, Ti Iman (2006): Der Stadtpark ist für alle da!? Von der send sein und auch am Feedback-Prozess teilnehmen. subjektiven zur sozialen Raumwahrnehmungskompetenz. In: Geogra phie und Schule. Heft 164, 28-34. Hat man die Zeit und die örtlichen Gegebenheiten, Präsentati onen elektronisch gestützt in einem Raum vorzubereiten und zu erstellen, so können vielfältige Präsentationsfolien entstehen, die zusätzlich zu der szenischen Aufführung im Hintergrund gezeigt werden und als Ergebnisse und Erinnerung allen Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden können. 50. Jg. 2019 Heft 3 Maik Böing · Die Projektmethode „Rollenexkursion" - ein Werkzeug zur mehrperspektivischen Erschließung von Kulturräumen für Austausche und Kursfahrten Fiche de travail 1 : Une excursion jeu-de-röle Lieu de l'excursion (une ville, un quartier, une entreprise) : Votre röle : Täche: 1. Vous allez decouvrir le lieu d'excursion de la perspective de votre personnage fictif. 2. Puis vous allez preparer en petit groupe une presentation sous forme de monologue. Pour vous aider : a Les questions suivantes peuvent VOUS aider vous mettre dans le röle : • Ouels endroits est-ce que tu aimes? Pourquoi ? Ouels endroits est-ce que tu n'aimes pas? • Ouels lieux est-ce que tu visites regulierement? Pourquoi ? • Ou'est-ce que tu fais regulierement ou qu'est-ce que tu prevois de faire dans quels endroits? • Ou'est-ce qui te plalt? Ou'est-ce qui te manque? • Pour rendre votre presentation plus vivante, essayez d'integrer des photos et d'autres documents (par exemple des prospectus etc.) ou objets que vous trouverez lors de votre decouverte. Si vous avez un/e guide, vous pouvez, bien sür, lui demander des informations precises concernant les questions qui interessent votre person nage. Fiche de travail 2 : Notes pendant l'excursion Endroit (= lieu precis) Informations concernant notre personnage Nos idees pour la presentation Fiche de travail 3 : Consignes pour la presentation Presentez votre personnage, son intention et ses idees. a a • les Sentiments et idees doivent etre presentes !'oral la premiere personne: Qu'est-ce que VOUS voulez faire OU et pourquoi? • Si possible, integrez des photos et d'autres documents (prospectus, cartes etc. que vous trouvez pendant l'excursion). a • Choisissez un style qui correspond votre personnage. 50. Jg. 2019 Heft 3 Thementeil Notre vision de l'Europe - Regards croises deutscher und französischer Jugendlicher Ulrike C. Lange Le present article decrit un echange virtuel autour waren. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland schloss ich dann de la vision de l'Europe de deux groupes de jeunes in wenigen Stunden das Thema im Unterricht ab, die Ergebnisse en France et en Allemagne que /'on peut facilement der deutschen Klasse schickten wir per Mail nach Lyon. planifier et rea/iser pendant une courte periode du rant l'annee scolaire. Les regards croises des jeunes de Einstieg und Themenfindung France et d'Allemagne enrichissent /es cours des points Der Einstieg im Unterricht in Frankreich und in Deutschland er de vue contenu, langue et methodologie. folgte über die Betrachtung und Kommentierung eines Haus wand-Murals des bekannten und gerade bei Jugendlichen oft be Quelle Europe ? liebten Street-Artists Banksy zum Brexit (vgl. dpa 2017). das einen Welche Themen beschäftigen deutsche und französische Jugend Handwerker auf einer Leiter zeigt, der die Sterne der Europaflagge liche? Wie stellen sie sich das Europa der Zukunft vor? Sind sie wegklopft. Die plakative Darstellung bietet einen guten Sprech selbst bereit, für europäische Werte einzutreten? Um Antwort auf anlass, der auf unterschiedlichem sprachlichen Niveau realisiert diese Fragen zu bekommen, haben wir als deutsch-französisches werden kann (vgl. Fiche de travai! 1, 1). In der Folge machen sich Lehrerinnentandem in einer kleinen Unterrichtssequenz Anfang die Schüler*innen im Ref!echir-Echanger-Presenter-Verfahren 2019 am Lycee Saint-Exupery in Lyon und am Ernst-Bar/ach-Gym (vgl. Lange 2017: 134f.) zunächst alleine Gedanken zu einer Aus nasium in Castrop-Rauxel (Nordrhein-Westfalen) Schüler*innen wahl von Fotos und Plakaten zu ganz unterschiedlichen Themen der Deutschkurse (Langue vivante 1 und 2) der Premiere und eines in Bezug auf Europa und tauschen sich anschließend zu zweit aus, Französisch-Grundkurses der 01 (11. Klasse) dazu angeregt, ihrer bevor sie ihre Ergebnisse in der Gruppe vorstellen. Die Bildaus Vision von Europa Ausdruck zu verleihen. Es handelt sich um ein wahl können sie ggf. durch eigene Fotos auch zu anderen The bescheidenes, kleines Projekt, das ein Beispiel geben möchte für men ergänzen. Zur Bewältigung der Aufgabe erhalten sie Hilfen einen zeitlich sehr überschaubaren und niederschwellig zu orga in zweierlei Hinsicht: methodische Tipps, wie sie bei der Bildbe nisierenden thematisch geleiteten Meinungsaustausch, der natür schreibung und -deutung vorgehen können, sowie Wortschatzhil lich auch ausgebaut werden kann zu einem größeren Projekt über fen zur sprachlichen Realisierung der Aufgabe. Fiche de travai! 1 eine längere Zeit. zeigt, wie mit den französischen Lerngruppen im Deutschunter richt gearbeitet wurde, für den Unterricht in Deutschland lag ein Kontaktaufnahme und organisatorische vergleichbares Arbeitsblatt für die Zielsprache Französisch vor, Durchführung Strategiehilfen zur Bildanalyse lassen sich auch in den gängigen Die beteiligten Klassen kannten sich nicht und auch die Schulen Lehrwerken finden. sind keine Partner: Der Kontakt wurde vielmehr über ein Gesuch hergestellt, über das sich dank der Mailingliste des französischen Inhaltlich dient diese Phase dazu, die Schüler*innen im Gespräch Verbandes der Deutschlehrkräfte ADEAF (vgl. S. 38f. in diesem die Themen auswählen bzw. benennen zu lassen, die ihnen für Heft) ein Mai/austausch mit einer Kollegin des Lycee Saint-Exupe ihre Vorstellung von Europa wichtig sind, und diese in der Fol ry in Lyon ergab. Im Rahmen des Hospitationsprogramms des Pä ge zu präzisieren. Viele Schüler*innen entschieden sich für das dagogischen Austauschdienstes (vgl. PAD) konnte ich in der Folge Thema Klimawandel. Die zu dem Thema vorgelegten Fotos (vgl. drei Wochen an der französischen Schule in Lyon zunächst in den Abb. 1-4, S. 12) zeigen aktuelle Plakate, die vom Klimamarsch am Deutschklassen hospitieren, um dann allein und im Team dort 27.1.2019 in Lyon bzw. von der Fridays for Future-Demonstration auch zu unterrichten. Gleichzeitig war ich über Email in Kontakt am 25.1.2019 in Bochum stammten und daher durch die zeit mit meinen deutschen Schüler*innen in Castrop-Rauxel, deren El liche Aktualität und die geografische Nähe der Aktionen für die tern vorab in einem Brief über das Vorhaben informiert worden Schüler*innen ein hohes Identifikationspotenzial aufwiesen. Die 50. Jg. 2019 Heft 3

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