Foto-Bibliothek für lebensmittelassoziierte aerobe Sporenbildner Version 10/2010 Diese Datei „Foto-Bibliothek für lebensmittelassoziierte aerobe Sporenbildner“ mit Fotos von Zell- und Koloniemorphologie aerober Endosporenbildner dient als Ergänzung zur Identifizierung dieses Bakteri- entaxon mit Fourier-Transform Infrarot-Spektroskopie (FTIR). Bebildert sind alle Arten, von denen FTIR- Spektren in den Spektren-Bibliotheken für aerobe Sporenbildner abgelegt sind. In der vorliegenden Fotogalerie werden zudem in knapp gefassten Steckbriefen die wichtigsten Merkmale zur Morphologie, Physiologie und Systematik der diversen Arten aufgezeigt. Bei den Beschreibungen wurden insbeson- dere lebensmittelrelevante Aspekte berücksichtigt. Die Spektren-Bibliothek und die Foto-Galerie umfas- sen die Taxa Alicyclobacillaceae, Bacillaceae, Paenibacillaceae, Planococcaceae und Sporolactobacil- laceae (siehe auch Homepage der Abteilung Mikrobiologie am ZIEL). Text und Fotos: Dr. Herbert Seiler Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL) Abteilung Mikrobiologie Technische Universität München Weihenstephaner Berg 3 D-85354 Freising, Germany phone: +49 (0)8161 / 71-2257 (Büro) phone: +49 (0)8161 / 71-5098 (Labor) phone: +49 (0)8166 / 1390 (Privat) fax: +49 (0)8161 / 71-4492 (Büro) [email protected] (Büro) [email protected] (Privat) http://www.WZW.TUM.de/micbio Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 2 Liste der beschriebenen Species (133) [ zur Beschreibung bitte anklicken] Alicyclobacillus acidocaldaricus Alicyclobacillus acidoterrestris Alicyclobacillus cycloheptanicus Aneurinibacillus migulanus Aneurinibacillus thermoaerophilus Anoxybacillus contaminans Anoxybacillus flavithermus Anoxybacillus rupiensis „Bacillus aminovorans" Bacillus amyloliquefaciens Bacillus aquimaris Bacillus arsenicus Bacillus atrophaeus Bacillus badius Bacillus bataviensis Bacillus benzoevorans „Bacillus caldolyticus" „Bacillus caldotenax" „Bacillus caldovelox" Bacillus cereus Bacillus circulans Bacillus clarkii Bacillus clausii Bacillus coagulans Bacillus cohnii Bacillus drentensis Bacillus firmus Bacillus flexus Bacillus foraminis „Bacillus gallaeciensis“ Bacillus gelatini Bacillus gibsonii Bacillus ginsengihumi “Bacillus gottheilii“ „Bacillus granadensis“ Bacillus horikoshii Bacillus horneckiae Bacillus idriensis Bacillus infantis Bacillus insolitus “Bacillus kochii“ Bacillus lentus Bacillus licheniformis Bacillus litoralis „Bacillus macroides“ Bacillus massiliensis Bacillus megaterium Bacillus mojavensis Bacillus mycoides Bacillus niabensis Bacillus niacini Bacillus oleronius Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 3 Bacillus patagoniensis „Bacillus pichinotyi“ Bacillus pocheonensis Bacillus polyfermentans Bacillus pseudofirmus Bacillus pseudomycoides Bacillus psychrodurans Bacillus psychrosaccharolyticus Bacillus pumilus Bacillus shackletonii Bacillus simplex Bacillus siralis Bacillus smithii Bacillus sonorensis Bacillus sporothermodurans Bacillus subtilis Baillus thermcoamylovorans Bacillus thuringiensis Bacillus vallismortis Bacillus vedderi Bacillus velezensis Bacillus weihenstephanensis Brevibacillus agri Brevibacillus borstelensis Brevibacillus brevis Brevibacillus centrosporus Brevibacillus formosus Brevibacillus ginsengisoli Brevibacillus laterosporus Brevibacillus parabrevis Exiguobacterium acetylicum Exiguobacterium aurantiacum „Exiguobacterium panipatensis“ Geobacillus caldoxylosilyticus Geobacillus kaustophilus Geobacillus stearothermophilus Geobacillus thermocatenulatus Geobacillus thermodenitrificans Geobacillus thermoleovorans Gracilibacillus sp. Lysinibacillus fusiformis Lysinibacillus sphaericus Ornithinibacillus bavariensis Ornithinibacillus californiensis Paenibacillus alginolyticus Paenibacillus alvei Paenibacillus amylolyticus Paenibacillus assamensis Paenibacillus barcinonensis Paenibacillus borealis Paenibacillus chitinolyticus Paenibacillus cookii „Paenibacillus ginsengagri“ Paenibacillus glucanolyticus Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 4 Paenibacillus graminis Paenibacillus humicus Paenibacillus illinoisensis Paenibacillus lactis Paenibacillus larvae Paenibacillus lautus Paenibacillus macerans Paenibacillus macquariensis Paenibacillus motobuensis Paenibacillus odorifer Paenibacillus pabuli Paenibacillus pasadenensis Paenibacillus polymyxa Paenibacillus provencensis Paenibacillus stellifer Paenibacillus thiaminolyticus Paenibacillus turicensis Solibacillus silvestris Sporolactobacillus laevolacticus Sporosarcina aquimarina „Sporosarcina ginsengisoli“ Sporosarcina globispora Sporosarcina pasteurii Sporosarcina psychrophila Sporosarcina ureae Terribacillus goriensis Virgibacillus pantothenticus Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 5 Vorwort Diese Datei soll die Identifizierung von Bazillen mit FTIR unterstützen. Erhält man beispielsweise in der Hitliste nicht so ganz eindeutig als ersten Hit die Species Bacillus megaterium, so ist es vorteilhaft, die Richtigkeit der Angabe anhand der Zell- und Koloniemorphologie zu verifizieren. Die Fotos in der ent- sprechenden Beschreibung geben einen Eindruck von den typischen Morphologien. Bei Bacillus mega- terium ist die Zellform der Riesenzellen mit den Reservestoffeinschlüssen ausgesprochen charakteris- tisch; die Kolonien sind meist cremeweiß und schleimig. Die Ausprägung der Sporulation und auch die Kolonieform sind von dem Nährmedium und anderen Kultivierungsbedingungen abhängig. Aus diesem Grund werden hier meist Fotos von einem mageren Nährmedium und einem reichen Medium gezeigt. PCMA und TSGA stehen häufig stellvertretend für diese beiden Varianten. Auf einem reichen Medium sporulieren einige Sporenbildner sehr schlecht oder im Einzelfall gar nicht. Andererseits sind die Kolo- nien auf dem mageren Medium recht eintönig und damit wenig charakteristisch. Manche Bazillen bilden glasige oder pigmentierte Kolonien. Wichtige Merkmale sind auch Form und Lage der Sporen und Ges- talt der Sporangien. Auf ähnliche oder verwandte Formen wird ein Hinweis gegeben. Bei Bacillus mega- terium, um bei diesem Beispiel zu bleiben, wird auf die Art Bacillus flexus verwiesen, die ähnlich große Zellen bildet. Thermophile Arten wachsen nicht oder nur schwach bei z. B. 30 °C; hier wird häufig ein Vergleich der Kolonien bei etwa 30 °C und bei z. B. 55 °C gezeigt oder ganz auf die Abbildung bei nied- riger Bebrütungstemperatur verzichtet. Manche Arten wachsen schlecht auf PCMA oder TSGA; dies war der Anlass, auch andere Medien zu beimpfen und davon Fotos in die Datenbank mit aufzunehmen. Manche Arten versporten so schlecht, dass es nicht gelang, wirklich gute Fotos von versporten Zellen zu erhalten. Aber auch dies ist dann ein Charakteristikum einer Species, wenngleich es vorkommen kann, dass nur der verwendete Stamm, beispielsweise ein durch viele Jahre Laborkultur degenerierter Typstamm, schlecht versport und frisch aus der Natur isolierte Wildstämme diesen Mangel nicht aufwei- sen würden. Der einzige uns vorliegende Stamm der Species Bacillus aquimaris zeigte keine Sporulati- on, obwohl wir diese mit allen möglichen Mitteln (Kochsalz, Mangansalz, 20 verschiedene Medien, Temperaturstress, UV-Stress, Trockenstress etc.) zu provozieren versuchten. Man sollte sich immer bewusst sein, dass die Morphologie keine absolute Konstante ist, sondern jede Art ein mehr oder weniger breites Spektrum von Erscheinungsbildern aufweist. Dies kann man bei- spielsweise bei Bacillus subtilis sehen, wo eine ganze Reihe von unterschiedlichen Kolonieformen ab- gebildet ist. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Alter der Kolonien zu berücksichtigen ist. Der von Bacillus subtilis-Kolonien ausgeschiedene Schleim trocknet relativ schnell ein, so dass auf einer Agarplatte einerseits dicht liegende Kolonien, die Ihr Wachstum aufgrund der Konkurrenzsituation be- reits eingestellt haben und andererseits einzeln liegende Kolonien, die noch aktiv wachsen, sehr unter- schiedlich aussehen können - nämlich krustig-rau bzw. schleimig-glänzend. Ebenso wird Größe und Form der Zellen sowie Geschwindigkeit und Umfang der Sporulation von vielen Parametern der Kultivie- rung (Sauerstoff, Temperatur, Nährstoffe, Licht, Wasser) und der aktuellen Vitalität eines Stamms (1., 2. oder 3. Subkultur in kurzer Folge) beeinflusst. Natürlich gibt es auch etliche Arten, die sich morphologisch nicht oder kaum unterscheiden. Dies ist insbesondere bei den Paenibazillen der Fall. Hier könnte man sogar in die Irre geführt werden, wenn man der Koloniemorphologie eine zu große Bedeutung einräumen würde. Diese Arten zeigen gelegent- lich ein starkes Schwärmverhalten. Agarplatten werden manchmal so stark und homogen von einem glasigen Film überzogen, dass man bei flüchtiger Betrachtung meinen könnte, hier läge gar kein Wachstum vor. Das Schwärmen ist ein mutatives Verhalten; dieselbe Kultur kann bei mehreren Animp- fungen auf dem gleichen Agarmedium einmal schwärmen und das andere Mal nicht. Manchmal wächst aus einer glattrandigen Kolonie unvermittelt ein Dendritenarm-ähnliches Schwärm-„Bäumchen“ auf die unbewachsene Agarfläche. Dies wird im Folgenden anhand von Agarplattenfotos dokumentiert. Bleibt zu erwähnen, dass auch mit FTIR-Spektroskopie die Identifzierung der Paenibazillen auf Artebene nicht sehr zuverlässig ist. Offenbar wurde hier bereits auf dem Speciesniveau zu fein aufgesplittet. Zum Glück kann man heute mit Sequenzierung der 16S-rDNA, anderer chromosomaler DNA oder Plasmid-DNA die Identität eines Isolats ziemlich klar bestimmen. Irritationen bezüglich der Artzugehö- rigkeit gehören damit weitgehend der Vergangenheit an. Im Zweifel bei einer Stammbenennung wurden von uns die molekularbiologischen Methoden angewandt. Leider gibt es aber immer noch einige Mängel bei der Systematik der Sporenbildner. Zum einen findet man offensichtliche Falscheinträge in der von uns zu Rate gezogenen BLAST-Referenzdatei. Diese Einträge scheint niemand zu kontrollieren. Auch alte, nicht mehr gültige, synonyme Artnamen werden dort nicht korrigiert. Und andererseits gibt es wohl Kollegen, die munter neue Arten definieren und nicht prüfen, ob es nicht schon benannte Arten mit z. B. > 98% Sequenzhomologie bei der 16S-rDNA gibt. In der BLAST-Liste wechseln sich dann wiederholt Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 6 zwei oder gar mehrere Arten in der Reihung ab. Unterscheiden sich zwei Formen etwa nur in der auffäl- ligen Reaktion „Verwertung von Nicotin“ oder der Ausprägung eines Pigments, so würde das höchstens eine Subspecies begründen, aber nicht gleich eine neue Art. Wir empfehlen, bei dem Vergleich mit BLAST, EzTaxon, ARB oder ähnlichen Programmen die Möglichkeit der Begrenzung auf Typstämme zu nutzen oder wenigstens die Sequenzen der „uncultured strains“ auszuschließen. Natürlicherweise muss die Foto-Bibliothek unvollständig bleiben. Wir haben uns auf die wichtigsten lebensmittelrelevanten aeroben bis fakultativ anaeroben Endosporenbildner beschränkt. Zusätzlich wurden einige Arten integriert, die aus einem Projekt über die Keimflora des Umfeldes einer Pharma- produktion stammten (Luft und Oberflächen von Reinräumen). Von allen hier wiedergegebenen Species und Subspecies liegen FTIR-Spektren vor. Welch nahezu monströse Aufgabe es wäre, alle beschriebe- nen Arten zu bebildern, ersieht man, wenn man die Auflistung der DSMZ bei der Gattung Bacillus mit 237 Species und Subspecies, bei Brevibacillus (15), Geobacillus (17), Paenibacillus (110), Sporosarcina (11) oder Virgibacillus (17) betrachtet, um nur die wichtigsten Gattungen zu nennen. Sehr viele der für Lebensmittel untypischen Arten haben außergewöhnliche Nährstoffansprüche oder sind sonst wie ziem- lich exotisch. Manche Arten benötigen beispielsweise Harnstoff oder viel Salz oder ausgesprochen niedrige oder hohe pH-Werte. Diese Formen könnten sowieso nicht mit den von uns gewählten Bedin- gungen für die FTIR-Spektroskopie-Bibliotheken (TSA bei 25 °C/24 h für Mesophile, TSA bei 55 °C/24 h für Thermophile, BATA bei 45 °C/24 h für Alicyclobacillus, BHIA bei 30 °C/24 h für Bacillus sporother- modurans) spektroskopiert werden, da sie auf diesen Medien untypisch krüppelig wachsen und nicht ausreichend viel Zellmaterial liefern würden. Für diese Arten müsste man eigene, spezifische Spektren- bibliotheken mit alternativen Kulturbedingungen erarbeiten. Es stellt sich auch die Frage, weshalb die FTIR-Methode nicht immer eindeutige Ergebnisse liefert. Dies hat zum einen mit gerätetechnischen Aspekten zu tun. Die meisten Spektren wurden mit dem Geräte- modell IFS-28B (Bruker Optics) erstellt. Das Gerät hat ein Probenrad mit 15 Messpositionen. Gerade bei den Bazillen kann oft nur jede zweite Position mit einer Keimsuspension besetzt werden, da manche Stämme, beispielsweise von Bacillus licheniformis, so stark schleimig sind, dass deren Suspensionen über die Begrenzungsringe der Probenfelder fließen, und benachbarte Suspensionen sich somit vermi- schen würden. Andererseits bietet das Gerät die Möglichkeit der Spülung mit getrockneter Luft, was von uns intensiv genutzt wurde. Wir hatten nie mehr als 10% Luftfeuchte im Gerät. Wasserdampf und Koh- lendioxid stören die Messung erheblich. Dies mag bei chemischen Analysen unerheblich sein. Bei den geringen spektralen Unterschieden zwischen Mikroorganismen-Arten oder -Stämmen ist dies aber ein sehr wichtiges Kriterium. Die Unterscheidungsmöglichkeit kann ohne diese Methodenverfeinerung ver- loren gehen. Die Fa. Bruker brachte mit dem HTS-XT ein Nachfolgegerät auf den Markt, das technische Vorteile hat, aber auch weniger genau ist. Bei diesem Gerät kann man auf einer Infrarot-inerten Träger- platte 96 Positionen besetzen. Dies ist bei rein chemischer Anwendung ein Vorteil gegenüber dem Vor- gängermodell; bei der Mikrobiologie mit den etwas zeitaufwendigen Vorbereitungsarbeiten aber weniger hilfreich. Während das IFS-28B-Gerät die 7 oder 15 Proben misst (15-20 min), können die nächsten Keimsuspensionen vorbereitet werden. Zudem kann man beim HTS-XT-Gerät keine Spülung mit gerei- nigter Luft vornehmen; die Trocknung erfolgt nur mit Silikagelpatronen. Die Messungen an diesem Ge- rät sind ungenauer als die an dem IFS-28B. Der Vergleich von Spektren neuer Identifizierungsstämme, heute gewonnen am HTS-XT-Gerät, mit der am IFS-28B erstellten Spektrenbibliothek leidet stark ge- genüber dem früheren Vergleich von Identifizierungsspektren und Spektren der Spektrenlibrary. Ohne Zweifel sind die Arten intern recht variabel in ihren Spektren, so dass auch dies zur Ungenauigkeit bei der Identifizierung - sprich inhomogene Reihung oder hohe spektrale Distanz in der Hitliste - bei- trägt. Wurden viele Stämme einer Art in die Spektrenbibliotheken einbezogen, lässt sich diese Variabili- tät in gewisser Weise kompensieren. Dennoch kommen immer wieder Stämme vor, die sich als spektra- le Ausreisser darstellen. Manche Arten sind sich in ihren Spektren ausgesprochen ähnlich, so dass mit einer Durchmischung der Reihung in der Hitliste zu rechnen ist. Von einigen Arten hatten wir nur einen Stamm; hier ist klar, dass dann diese Art nur einmal - wenn mehrere Messungen vorliegen auch mal alle Messungen dieses Stamms - auftreten kann. Bei Arten, deren Spektren sich generell mischen, beispielsweise bei der Gruppe Bacillus subtilis, Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus mojavensis und Bacillus polyfermentans, stellt sich die Frage, inwieweit die systematische Separierung in diverse Spe- cies gerechtfertigt ist. Es ist also sehr ratsam, nicht blindlings dem Ergebnis der FTIR-Spektroskopie zu vertrauen. Die Hitliste allein oder der erste Hit der Liste sollten nicht das alleinige Kriterium einer Identifizierung sein. Es emp- fiehlt sich, zusätzlich auch noch ein Dendrogramm der Spektren der Identifizierungsstämme mit der Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 7 Gesamt- oder einer Teilbibliothek zu Rate zu ziehen. Hierbei kann man unterschiedliche Algorithmen - Average Linkage, Ward, 1. oder 2. Ableitung des Spektrums etc. - wählen. Zudem kann auch ein Identi- fizierungsspektrum mit der Arten-Mittelwert-Bibliothek verglichen werden. In dieser sind die Mittelwerte aller Spektren aller Stämme einer Art (Mittelwertspektren) abgelegt; bei spektroskopisch stark variablen Arten können dies auch mehrere Subgruppen von Mittelwerten sein. Eine gute Alternative zur Einzel- spektren-FTIR-Spektroskopie ist die Identifizierung mit Künstlichen Neuronalen Netzwerken (artifical neural networks, ANNs). Zudem ist das Identifizierungsergebnis - wie oben erwähnt - mit den zell- und koloniemorphologischen Charakteristiken zu verifizieren. In Einzelfällen kann auch auf physiologische Eigenschaften zurückgegriffen werden. Das Wachstumsverhalten auf PEMB-Agar, Gasbildung, Katala- se, Oxidase, VP oder die Säurebildung aus Zuckern (z. B. im API-, Vitek-, Crystal- oder Biolog-Testkit) können solche zu testende Merkmale sein. Allerdings bedeutet auch hier, dass „positiv“ bzw. „negativ“ meist nur meint „positiv bzw. negativ für 90-100% der geprüften Stämme in diesem Taxon“ - manchmal sogar nur 75-100%. Schlüsselmerkmale, beispielsweise ein schwarzes Pigment, verhelfen zur Identifi- zierung von Subspecies. Für die Beurteilung der Produktschädigung müssten die Reaktionen Gelatine-, Stärke- und Casein-Hydrolyse oder das Wachstumsvermögen bei niedrigen Temperaturen geprüft wer- den, was nicht immer in der Literatur der Originalbeschreibungen der Fall ist. Bleibt noch zu erwähnen, dass diese Foto-Bibliothek nicht mit Hilfe meiner Kollegen zu erledigen gewe- sen wäre. Mein Dank gebührt insbesondere Prof. Siegfried Scherer, Dr. Mareike Wenning, Andreas Bischof, Lisa Rieder und Gernot Rieser. Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 8 Rechte Die meisten Fotos wurden auf je < 100 KBit Größe komprimiert. Die komprimierten Fotos unterliegen keinem Copyright, sofern bei einer Verwendung auf die hier vorliegende Originalquelle verwiesen wird. Die Originalfotos mit je > 3000 KBit sind auf Anfrage verfügbar. Die auf der Website verwendeten Texte unterliegen dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutz des geistigen Eigentums. Ihre Veränderung, gewerbliche Nutzung oder Verwendung in anderen Websites oder Medien ist ebenfalls nur mit Hinweis auf den Autor gestattet. Haftungsausschluss Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materiel- ler oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grund- sätzlich ausgeschlossen, sofern seitens des Autors kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässi- ges Verschulden vorliegt. Alle Angaben sind freibleibend und unverbindlich. Der Autor behält es sich ausdrücklich vor, Teile der Seiten oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankündigung zu verän- dern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig einzustellen. Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 9 Vergrößerungsmaßstab der Mikroskopbilder Das Linienraster der folgenden Fotos beträgt 10 µ von einer Balkenunterkante zur nächsten Balkenun- terkante. Wenn nicht anders angegeben, wurden bei den mikroskopischen Aufnahmen folgende Einstellungen gewählt: Objektivvergrößerung 63 x + Tubuslinsenvergößerung 1,6 x Seltener war die Einstellung: Objektivvergrößerung 63 x + Tubuslinsenvergößerung 2,0 x Seltener war auch die Einstellung: Objektivvergrößerung 63 x + Tubuslinsenvergößerung 1,25 x Fotogalerie für aerobe Bazillen Seite 10 Seltener war auch die Einstellung: Objektivvergrößerung 63 x + Tubuslinsenvergößerung 1,0 x Beispiel mit eingeblendetem Maßstab für Objektivvergrößerung 63 x + Tubuslinsenvergößerung 1,6 x:
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