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Fortschritte der Verkehrspsychologie: Beiträge vom 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie PDF

391 Pages·2008·3.878 MB·German
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Jens Schade · Arnd Engeln (Hrsg.) Fortschritte der Verkehrspsychologie VS RESEARCH Verkehrspsychologie Herausgegebenvon Prof.Dr.BernhardSchlag,TUDresden VerkehrspsychologieisteinwachsendesGebietderPsychologie,dasstarkeöffent- licheAufmerksamkeiterfährt.EmpirischeForschunginderVerkehrspsychologie umfasstnebenderDiagnostikundRehabilitationauffälligerKraftfahrereineReihe innovativer Gebiete,deren gemeinsamer Erkenntnisgegenstand das Mobilitäts- verhaltenundMobilitätserlebenderMenschenist.VerkehrspsychologischeFor- schung wird oft in enger Kooperation mit Ingenieuren,Wirtschaftswissenschaft- lernundMedizinernbetriebenundhatdabeiteilweiseeigenständigetheoretische undmethodischeAnsätzeentwickelt.DieBändedieserReihebefassensichu.a. mit dem Mobilitätsverhalten und der Verkehrsmittelwahl, Möglichkeiten der Verhaltensbeeinflussung für eine umweltgerechtere und sicherere Mobilität, psychologischenAspektenderVerkehrsplanungunddesMobilitätsmanagements, Fragen der Unfallforschung und derVerbesserung derVerkehrssicherheit,der FahrerassistenzsowiederAkzeptanzvonunddemUmgangmittechnischenund organisatorischen Innovationen.Die Reihe macht sowohl aktuelle Forschungen alsauchÜberblicksdarstellungenindiesenBereichenzugänglich. Jens Schade · Arnd Engeln (Hrsg.) Fortschritte der Verkehrspsychologie Beiträge vom 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie VS RESEARCH BibliografischeInformationDerDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinder DeutschenNationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüber <http://dnb.d-nb.de>abrufbar. 1.Auflage2008 AlleRechtevorbehalten ©VSVerlagfürSozialwissenschaften|GWVFachverlageGmbH,Wiesbaden2008 Lektorat:ChristinaM.Brian/BrittaGöhrisch-Radmacher DerVSVerlagfürSozialwissenschaftenisteinUnternehmenvonSpringerScience+BusinessMedia. www.vs-verlag.de DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.Jede VerwertungaußerhalbderengenGrenzendesUrheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdesVerlagsunzulässigundstrafbar.Dasgiltinsbesondere fürVervielfältigungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspei- cherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolche NamenimSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachten wärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopkaMedienentwicklung,Heidelberg GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier PrintedinGermany ISBN978-3-531-15956-0 Inhaltsverzeichnis VorwortderHerausgeber 9 VerkehrsteilnehmerundVerkehrssicherheit Eva-Maria Skottke, Antje Biermann, Roland Brünken, Günter Debus, Detlev Leutner 1 UnfallrisikoundFahrerlaubnisbesitzdauerbeiFahranfängern 15 GudrunGericke,SebastianRabe,RüdigerTrimpop 2 Angestrengtundabgelenkt?UnfallgefährdungsfaktorenbeiArbeitswegen undWegeunfällen 31 Franz-DieterSchade 3 DerKraftfahrerinderzweitenLebenshälfte:Verkehrsteilnahmeund Verkehrsauffälligkeit 51 LarsRößger 4 ÜberprüfungeinesModellszurRegelbefolgunginderBevölkerungund Verkehrsüberwachung 81 JanStern 5 EvaluationeinesdynamischenRückmeldesystemsan FußgängerüberwegenundaneinemBahnübergang 103 6 Inhaltsverzeichnis InaPetermann,GertWeller,BernhardSchlag 6 BeitragdesvisuellenEindruckszurErklärungdesUnfallgeschehensin Landstraßenkurven 123 MarkVollrath,SusanneBriest 7 „Ichhabedeneinfachnichtgesehen“–Ursachenfürmenschliche FehlerbeiAutounfällen 143 Beanspruchung,Situationsbewusstseinund Fahrerverhalten IngoTotzke,NadjaRauch,EricUfer,Hans-PeterKrüger,SiegfriedRothe 8 Workload-ManagementimVerkehr:Prädiktionvon FahrerbeanspruchungdurchInformationenindigitalenKarten 159 DianaRösler,MartinBaumann,JosefF.Krems 9 VisuelleWahrnehmungundArbeitsgedächtnisalsGrundlagefürSituation AwarenessbeimAutofahren 183 NadjaRauch,BarbaraGradenegger,Hans-PeterKrüger 10 DieSAGAT-MethodezurErfassungvonSituationsbewusstseinim Fahrkontext 197 GertWeller,BerndWeiße,BernhardSchlag 11 EntwicklungundValidierungeinesBlickdichteindexeszurBewertung vonFahrerinformations-undFahrerassistenzsystemen 215 GwendolinKnappe,AndreasKeinath,CristinaMeinecke 12 DieSensitivitätverschiedenerMaßezurFahrzeugquerregelungim Vergleich 237 Inhaltsverzeichnis 7 Gebrauchstauglichkeit,KomfortundAkzeptanz MarkVollrath 13 „In500Meternrechtsabbiegen“–wannstören NavigationsinformationendenFahrer? 259 ArndEngeln,BarbaraVratil 14 FahrkomfortundFahrgenussdurchdenEinsatzvon Fahrerassistenzsystemen 275 SusannRichter 15 Haptischeundhaptisch-optischeWahrnehmungundWertanmutungvon Fahrzeuginterieurs 289 StephanieArndt,ArndEngeln 16 PrädiktorenderAkzeptanzvonFahrerassistenzsystemen 313 FannySommer,StephanieArndt 17 ErklärungsbeitragexpliziterundimpliziterFahrermotivezur VorhersagederAkzeptanzeinesNavigationssystems 339 JensSchade,MarkusBaum 18 ReaktionenaufdiegeplanteEinführungeinerPkw-Mautauf deutschenAutobahnen:ReaktanzoderAkzeptanz? 363 CharlotteGlaser 19 KäufergruppenvonSicherheitsprodukten 377 AutorenundHerausgeber 399 Vorwort der Herausgeber Beim 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, der vom 17.9. bis 21.9.2006 in Nürnberg stattfand, wurden drei Arbeitsgruppen zu verkehrspsychologischenThemenvondenHerausgeberndesBuchesorganisiert und moderiert. Hier und auch in einzelnen anderen Arbeitsgruppen des KongresseswurdenaktuelleArbeitenderverkehrspsychologischenForschungin Deutschland vorgestellt und diskutiert. Aufgrund der interessanten Ergebnisse werdeneinigeArbeitenindiesemBuchveröffentlicht.DieStrukturderBeiträge in dem Buch ist an die Struktur der drei verkehrspsychologischen Arbeits- gruppenangelehnt. VerkehrsteilnehmerundVerkehrssicherheit Der Straßenverkehr zeichnet sich dadurch aus, dass sich Menschen mit einer großen Bandbreite unterschiedlicher Bedürfnisse und Voraussetzungen aktiv daran beteiligen. So finden sich allein unter den Autofahrern Fahranfänger mit geringer Fahrerfahrung und mehrheitlich jugendspezifischen Besonderheiten, BerufstätigemitbesonderenFahrrisikenwieZeitdruckoderMüdigkeitoderauch ältere Kraftfahrer, deren Leistungsvoraussetzungen eigene Verkehrsauffällig- keitenhervortretenlassen. Mark Vollrath und Susanne Briest (DLR Braunschweig) untersuchen, inwiefern schwere Unfälle dadurch verursacht werden, dass relevante Informationen nicht in die Handlungsplanung des Fahrers einfließen. Eva Skottkeetal.(RWTHAachen)könnenanhandvonBefragungsdatenbestätigen, dass durch mangelnde Expertise das Unfallrisiko von Fahranfängern in den erstenFührerscheinmonatenfahrleistungsbezogenextremhochist.Aufgrundder kontinuierlich zunehmenden durchschnittlichen Fahrleistung der Fahranfänger während der ersten zwei Jahre des Fahrerlaubnisbesitzes wird die nachfolgende starke Abnahme des Unfallrisikos in der Unfallstatistik allerdings deutlich schwächer abgebildet, als sie tatsächlich fahrleistungsbezogen ist. Gudrun Gericke et al. (Uni Jena) fanden in Untersuchungen zu Arbeitswegen, dass bei Wegen mit Unfällen die BefragtenretrospektivvordemUnfallereignisüber ein überdurchschnittlich positives Befinden und geringe Ablenkung berichteten. Franz-DieterSchade(KBA)belegtmitneuenAuswertungenu.a.derVerkehrs- daten des Kraftfahrt-Bundesamtes, dass sich Mobilitätseinschränkungen bereits früh zu entwickeln beginnen und im Alter extreme Wenigfahrer anteilmäßig häufiger in fehler- und unfallträchtige Situationen geraten als ältere Menschen, 10 VorwortderHerausgeber dieregelmäßigAutofahren.BestimmteVerkehrsverstößegehenjedochimAlter zurück. Die Heterogenität in der Gruppe der Autofahrer im Straßenverkehr impliziert differenzierte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. DiesbezüglichfandLarsRößger(TUDresden)heraus,dassdurchentsprechende polizeiliche Überwachung insbesondere junge Fahrer aufgrund der Ab- schreckungswirkung Geschwindigkeitsübertretungen reduzieren. Jan Stern (TU Dresden) kann für besonders unfallgefährdeten Stellen (Zebrastreifen und Bahnübergänge) zeigen, dass hier dynamische Anzeigen eine deutliche Reduktion der Geschwindigkeit verbunden mit verbessertem Absicherungs- verhaltenderAutofahrerbringen,also eineErhöhung derobjektiven Sicherheit. Ina Petermann et al. (TU Dresden) fanden Hinweise, dass unabhängig von der StraßengeometrieeinerKurvediewahrnehmbarenUmgebungsfaktoren(Randbe- bauung,Bewuchs)einenentscheidendenEinflussaufdasGeschwindigkeits-und damitSicherheitsverhaltenhaben. Beanspruchung,SituationsbewusstseinundFahrerverhalten Heutige Fahraufgaben zeichnen sich durch eine sehr hohe Informationsdichte aus, z. B. bedingt durch mehr und schnelleren Verkehr und eine zunehmende Zahl von Funktionen im Auto. Kurzfristige, gefährliche Spitzenbelastungen müssen deshalb frühzeitig erkannt und vermieden werden. Ansonsten kann die hohe Fahrerbeanspruchung das Situationsbewusstsein gefährden und damit das Unfallrisikoerhöhen. IngoTotzkeetal.(UniWürzburg)fandenheraus,dasseineErkennungder momentanenFahrerbelastungalleinausderstatischenVerkehrssituationunddes Fahrtziels möglich ist, geprüfte dynamische Elemente bringen darüber hinaus keinenweiterenErkenntnisgewinn.DemnachkanneineFahrerbelastungreinaus Navigationsdaten(StandortundFahrtziel)abgeleitetwerden.DianaRösleretal. (TU Chemnitz) haben ein Verfahren zur Erfassung visueller und kognitiver Beanspruchungentwickelt.NadjaRauchetal.(UniWürzburg)schlagenvor,das für die Verkehrssicherheit relevante Situationsbewusstsein über Parameter des Fahr- und Blickverhaltens zu erfassen (an Umweltbedingungen adäquat angepasste Priorisierung der Verhaltensaufgaben). Gert Weller et al. (TU Dresden) zeigen in einer Fahrsimulatorstudie, wie die visuelle und kognitive Beanspruchung des Fahrers über einen Blickdichteindex (Fixationsdauer und visueller Abtastbereich) versuchsbegleitend gemessen werden kann. Gwendolin Knappe et al. (BMW) belegen ebenfalls durch Fahrsimulatorstudien, dass Spurhaltemaße sensitiv sind sowohl zur Beurteilung von Sichtfeldeinschrän- kungenalsauchvonvisuell-manuellenNebenaufgaben. VorwortderHerausgeber 11 Gebrauchstauglichkeit,KomfortundAkzeptanz Hilfen und Unterstützungssysteme im Straßenverkehr werden u. a. dann akzeptiert, wenn sie gebrauchstauglich sind und den Komfort erhöhen. Damit werden Gebrauchstauglichkeit und Komfort ebenfalls zu sicherheitsrelevanten Größen,weilnurakzeptierteSystemeihresicherheitsförderndeWirkungerzielen können. Sollen also Produkte am Markt erfolgreich sein, müssen Gebrauchs- tauglichkeit,KomfortundAkzeptanzuntersuchtwerden. Mark Vollrath (DLR Braunschweig) zeigt am Beispiel der Navigations- hinweise die Bedeutung des Zeitpunkts von Informationsgaben auf die Gebrauchstauglichkeit und Akzeptanz eines Systems auf. Susann Richter (TU Dresden) fand in interkulturellen Untersuchungen heraus, dass hochwertiges Leder als glatt, fein und weich wahrgenommen wird, wobei in den USA und Japan eher der haptische Kanal zur Urteilsbildung herangezogen wird, in Deutschland verstärkt der optische Eindruck ausschlaggebend ist. Charlotte Glaser (TU Berlin) konnte in Befragungsstudien feststellen, dass die Bewertungskriterien für den Kauf von Kindersitzen und Fahrradhelmen zwischen vier Käufergruppen deutlich variieren. Sie unterscheidet bequemlich- keitsorientierte, sicherheitsorientierte, preisorientierte und markenorientierte Käufer. Arnd Engeln und Barbara Vratil (Bosch Stuttgart) zeigen aufgrund theoretischer Überlegungen auf, dass komfortoptimierte Fahrerassistenzsysteme extrinsisch motivierte Handlungen soweit möglich überflüssig machen sollten. Genussoptimierte Fahrerassistenzsysteme hingegen sollten dem Fahrer intrinsisch motivierte Handlungen gezielt ermöglichen. Diese Gestaltungsregeln setzendiedifferenzierteKenntnisderMotivationsstrukturenderKundengruppen voraus. Fanny Sommer und Stephanie Arndt (Bosch Stuttgart) haben zur Bedeutung der Motivation zudem herausgefunden, dass explizit und semiprojektiv gemessene Fahrermotive unabhängige Konstrukte darstellen, die untschiedliche Ursachen für Akzeptanzergebnisse darstellen können. Stephanie Arndt und Arnd Engeln (Bosch Stuttgart) schließlich können anhand von Akzeptanzuntersuchungen zu verschiedenen Fahrerassistenzsystemen belegen, dass je nach zu bewertendem Produkt andere Faktoren wichtig werden, die subjektiveNormjedochbeiallenuntersuchtenSystemenrelevantzurErklärung der Kaufabsicht wird. Schließlich zeigen Jens Schade und Markus Baum (TU Dresden) am Beispiel der Einführung einer Pkw-Maut, dass die Akzeptanz solcherMaßnahmendannsteigt,wennihreEinführungnäherrückt.Sieerklären diesenEffektmitderVermeidungkognitiverDissonanz. WirbedankenunsbeidenzahlreichenAutorenfürihrewertvollenBeiträge und erhoffen uns für die Leser aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik viele interessanteAnregungenfürdieeigeneWeiterarbeit. Stuttgart,Dresden ArndEngeln,JensSchade

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