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Fortschritt in den Wirtschaftswissenschaften. Wissenschaftstheoretische Grundlagen und exemlarische Anwendungen PDF

344 Pages·2008·18.14 MB·German
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Stephan Zelewski, Naciye Akca (Hrsg.) Fortschritt in den Wiitschaftswissenschaften GABLER EDITION WISSENSCHAFT Stephan Zelewski, Naciye Akca (Hrsg.) Fortschritt in den Wirtschaftswissenschaften Wissenschaftstheoretische Grundlagen und exemplarische Anwendungen Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnetdiese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Gefordert von der Gesellschaft von Freunden und Forderern der Universitat Duisburg-Essen e.V. I.Auflage April 2006 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag I GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Lektorat: Brigitte Siegel / Nicole Schweitzer Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media, www.duv.de Das Werk einschlieSlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auSerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbe- sondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, SchelSlitz Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN-10 3-8350-0349-6 ISBN-13 978-3-8350-0349-1 Zelewski Vorwort Wissenschaftlicher Fortschritt stellt einen Begriff von groBer inhaltlicher Tragweite dar. Dies be- trifft zum einen den innerwissenschaftlichen Verwendungszusammenhang des Fortschrittsbegriffs. Dort dient er als begrifflicher Bezugsrahmen, um - entweder „abstrakt" aus der Perspektive der Wissenschaftstheorie oder „praktisch" aus der Perspektive des real existierenden Wissenschaftsbe- triebs - die Vorziehenswiirdigkeit von einzelnen Hypothesen, von Theorien oder sogar von umfas- senden Forschungsprogrammen gegeniiber altemativen wissenschaftlichen Artefakten zu beurteilen. Zum anderen greifen auch Akteure auf „benachbarten", Wissenschaft beeinflussenden Agenden zu- weilen auf den Fortschrittsbegriff zuriick, um ihr Handein mit Bezug auf wissenschaftliche Urteils- kategorien zu legitimieren. So konnen die Zuwendung von Drittmitteln und die staatliche Alimen- tierung von Forschungseinrichtungen an die Voraussetzung gekniipft werden, dass den Betroffenen - z.B. durch exteme Evaluationen - die Fortschrittlichkeit ihrer wissenschaftlichen Arbeiten attes- tiert wird. Dabei spielt es eine untergeordnete RoUe, ob von Fortschritt explizit gesprochen wird oder ob nur ein impliziter Anschluss an Fortschrittsurteile erfolgt, wie etwa durch Einordnung in den „state of the art" oder die Zuerkennung von Reputation in der „scientific community*'. Angesichts dieser erheblichen, sowohl (wissenschafts-)theoretischen als auch (wissenschafts-)prak- tischen Bedeutung des Fortschrittsbegriffs ware es wiinschenswert, zumindest innerhalb der Wirt- schaftswissenschaften iiber ein gemeinsam geteiltes Begriffsverstandnis fiir wissenschaftlichen Fortschritt zu verfugen, um konkurrierende wissenschaftliche Artefakte anhand eines klar defmier- ten und moglichst breit anerkannten Fortschrittsmafistabs miteinander vergleichen zu konnen. Aller- dings iassen Blicke auf den „state of the art" sowohl der wirtschaftswissenschaftlichen Fachliteratur als auch der taglichen Forschungspraxis rasch erkennen, dass der Fortschrittsbegriff - aus den ein- leitend skizzierten Griinden durchaus verstandlich - zwar vielfach verwendet wird, jedoch zumeist entweder mit unklarer Semantik oder aber mit unterschiedlichen, „inkommensurablen" Begriffsver- standnissen. Mitunter wird auch von vomherein auf den Nachweis oder die Diskussion wissen schaftlichen Fortschritts verzichtet. Viele Griinde mogen hierfiir Ausschlag geben, wie etwa schlichtes Desinteresse fiir diese Thematik oder ein Gefiihl der Desillusionierung, iiber Fortschritt in den Wirtschaftswissenschaften rational nicht (mehr) diskutieren zu konnen. Dieses Spannungsverhalmis zwischen dem unzweifelhaften Bedarf fiir eine Klarung des Fort schrittsbegriffs einerseits und seiner laxen Verwendung oder sogar Vermeidung im real existieren den Wissenschaftsbetrieb der Wirtschaftswissenschaften lasst sich mit Blick auf die Allgemeine Be- triebswirtschaftslehre exemplarisch verdeutlichen: Vor etwas mehr als anderthalb Jahrzehnten wur- de anlasslich der 51. Jahrestagung des Verbandes der HochschuUehrer fiir Betriebswirtschaftslehre e.V. in Miinster ein Thesenpapier zu den „Erwartungen an eine Allgemeine Betriebswirtschaftslehre aus der Sicht von Lehre und Forschung" veroffentlicht.'^ Darin wurde u.a. der „Wettbewerb unter- schiedlicher Wissenschaftsprogramme um die Losung betriebswirtschaftlicher Probleme" eingefor- dert, um den „Erkennmisfortschritt" zu fordem. Zugleich wurde jedoch beklagt, dass „dieser Wett- Vgl. ADAM, D.; AHLERT, D.; BACKHAUS, K; BAETGE, J.; BENKENSTEIN, M.; BERENS, W.; B5RNER, D.; BRINK, A.; FISCHER, T.R.; GEBHARDT. G.; GROB, L.; HOLSCHER, R.; KOCH, H.; MEFFERT, H.; SCHIERENBECK, H.; SCHRODER, H.; STEINER, M.; WAGNER, H.; VON ZWEHL, W.: Erwartungen an eine Allgemeine Betriebswirtschaftslehre aus der Sicht von Lehre und Forschung. In: Die Betriebswirtschaft, 49. Jg. (1989), S. 655-661. Die nachfolgenden wort- lichen Zitate finden sich dort auf S. 659 (Erganzung [...] durch den Verfasser). VI Vorwort bewerb allerdings im Grunde genommen nicht statt[findet]." Als Diagnose fur diesen Sachverhalt wurde erganzt: ,J)ie Allgemeine Betriebswirtschaftslehre befindet sich ... in einer Phase der ,fried- lichen' Koexistenz unterschiedlicher Denkstilgemeinschaften; denn die Vertreter einer Forschungs- richtung ... setzen sich bereits innerhalb ihrer Spezialdisziplinen kaum noch mit den jeweils anderen Auffassungen auseinander. Wen wundert es, da6 in die wissenschaftliche Auseinandersetzung um den Kern unseres Faches Stille eingekehrt ist." Obwohl seit der Veroffentlichung des Miinsteraner Thesenpapiers mehr als anderthalb Jahrzehnte verstrichen sind, hat seine Klage iiber die „friedliche Koexistenz" unterschiedlicher Denkstil gemeinschaften bis hin zur „Stille" hinsichtlich wissenschaftlicher Kemfragen bis heute nicht an Brisanz eingebuBt. Seine markanten Formulierungen treffen auf den „mainstream" des aktuellen Wissenschaftsbetriebs in Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik im deutschsprachigen Raum nach wie vor zu. Daher ergriff die Wissenschaftliche Kommission Wissenschaftstheorie im Verband der Hochschul- lehrer fiir Betriebswirtschaft (VHB) e.V. im Jahr 2005 die Initiative, eine Fachtagung uber „Fort- schrittskonzepte und Fortschrittsmessung in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik** auszurichten. Ziel der Initiatoren war es, ein Diskussionsforum unter wissenschaftstheoretisch inte- ressierten Vertretem der Wirtschaftswissenschaften zu schaffen, um auf die Desiderata des Wett- bewerbs zwischen konkurrierenden wissenschaftlichen Artefakten und des Vergleichs ihrer wissen- schaftlichen Leistungsfahigkeit zur Forderung des Erkennmisfortschritts mit „konstruktiven** Ant- worten zu reagieren. Diese Antworten sollten Konzepte aufzeigen, die es gestatten, wissenschaftli chen Fortschritt prazise zu definieren und - zumindest ansatzweise - konkret zu messen. Das Fo rum soUte auch Gelegenheit zur ,J)enkstile ubergreifenden" Fortschrittsdiskussion bieten. Die Fo- kussierung auf Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik entsprang lediglich der Mitglie- derstruktur des ausrichtenden Verbands. Vertreter der Volkswirtschaftslehre (und auch weiterer wirtschaftswissenschaftlicher Disziplinen) waren, wie es schon seit langem in der Wissenschaft lichen Kommission Wissenschaftstheorie des VHB iiblich ist, ebenso herzlich willkommen. Die Fachtagung iiber „Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik** fand am 22. und. 23. September 2005 am Essener Campus der Universitat Duisburg-Essen statt. Der hier vorgelegte Tagungsband ist im Wesentlichen aus den vorgetragenen Referaten hervorgegangen, die aufgrund der Anregungen aus einem „doppelt-blinden** Begut- achtungsverfahren und aus den Diskussionen wahrend der Fachtagung inhaltlich uberarbeitet wur- den. Allerdings weicht die Multigrafie in zweifacher Hinsicht von den Referaten der Fachtagung ab. Einerseits wurde den Referentinnen und Referenten der Fachtagung seitens der Fachzeitschrift „Die Betriebswirtschaft** (DBW) das Angebot unterbreitet, ihre Tagungsbeitrage zur Veroffentlichung in der DBW einzureichen. Sowohl im Interesse des Wettbewerbs um hervorragende Autorinnen und Autoren'^ als auch im Interesse der Betroffenen, zwischen altemativen der Publikationsmoglich- keiten auswahlen zu konnen, begriiBe ich ausdriicklich dieses zuvorkommende Angebot der Heraus- geber der DBW. Es konnte ein Vorbild fur andere Fachtagungen Wissenschaftlicher Kommissionen im VHB mit ahnlich „spannenden*' Tagungsthemen werden. Aufgrund dieses Angebots werden drei Am Rande sei vermerkt, dass sich dieser Wettbewerb „uin Kopfe" koharent an das oben skizzierte Desiderat an- schlieBt, den Wettbewerb zwischen konkurrierenden wissenschaftlichen Artefakten zu stimulieren. Zelewski VH Referate der Fachtagung voraussichtlich in der DBW veroffentlicht werden und fehlen daher in die- sem Tagungsband. Andererseits hat sich der Herausgeber die Freiheit gegonnt, fiir die drei „ausgefallenen" Referate drei Beitrage von Autorinnen und Autoren einzuladen, die sich im VHB fiir wissenschaftstheo- retische Grundsatzfragen wiederholt eingesetzt und an den Diskussionen der Essener Fachtagung sehr engagiert mitgewirkt haben. Da die Drittmittel fur die Publikation des Tagungsbands bereits eingeworben waren, ware es einer „Vergeudung knapper Publikationsressourcen" gleichgekommen, die frei gewordenen Seitenkontingente nicht mit anderen stimulierenden Diskussionen zur Fort- schrittsthematik aufzufiillen. AuBerdem wurde ein zusatzlicher Beitrag aufgenommen, der nicht nur an das einleitend angesprochene Miinsteraner Thesenpapier inhaitlich unmittelbar anschliefit, son- dem auch mit eigenen, mutigen Thesen zum betriebswirtschaftlichen Erkenntnisfortschritt auf- wartet. Die Thesen passten offensichtlich nicht an das Konzept der Referees eines betriebswirt schaftlichen Fachjoumals - umso mehr ein Grund, diesen Beitrag in eine Multigrafie zur offenen Diskussion iiber Fortschritt in den Wirtschaftswissenschaften aufzunehmen. Die Multigrafie wendet sich in erster Linie an Wirtschaftswissenschaftler aus den Bereichen Be- triebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Wirtschaftsinformatik, die sich mit Konzepten zur Beurtei- lung - eventuell sogar zur Messung - wissenschaftlichen Fortschritts in den Wirtschaftswissen schaften kritisch auseinandersetzen mochten. Natiirlich wiirden sich die Autorinnen und Autoren sehr freuen, wenn daneben auch interessierte Leser aus den Bereichen von Wissenschaftstheorie und Philosophic gewonnen werden konnten, um sich iiber wirtschaftswissenschaftliche Beitrage zur Fortschrittsthematik zu informieren. Es liegt in den Entstehungsbedingungen eines Tagungsbands begriindet, ein Tagungsthema niemals „reprasentativ" oder gar „erschopfend" behandeln zu konnen. Vielmehr hangt es von ,Jcontingen- ten" Einfliissen ab, zu welchen speziellen Facetten eines Tagungsthemas Beitrage eingeworben werden konnen und auch das Begutachtungsverfahren erfolgreich durchlaufen. Trotz dieses grund- satzlichen Vorbehalts iiberdeckt der hier vorgelegte Tagungsband ein breites Spektrum von Ausein- andersetzungen mit der Fortschrittsthematik aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive. Es reicht von der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre iiber Spezielle Betriebswirtschaftslehren wie die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und die (angewandte) Produktionstheorie bis hin zu mehre- ren Beitragen aus der Wirtschaftsinformatik. Die Volkswirtschaftslehre wird zwar nicht explizit ad- ressiert. Aber ihre Vertreter sollten sich ebenso angesprochen fiihlen durch Beitrage, die aus einer allgemeinen, wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive argumentieren, wie z.B. eine Analyse der Fortschrittsrelevanz von Drittmittelindikatoren und eine Aufarbeitung von Fortschrittskriterien des strukturalistischen Theorienkonzepts. Wenn das inhaltliche Spektrum nicht durch die „disziplinare Brille", sondem aus dem Blickwinkel der „Methodologie" betrachtet wird, ergibt sich ein ebenso breit gefachertes Bild. Es umfasst einerseits Annaherungen an den Fortschrittsbegriff auf der Grundlage so genannter „weicher** oder „interpretativer** Wissenschaftsverstandnisse. Dazu gehoren die Beitrage, die zum einen aus der Perspektive der Strukturationstheorie und zum anderen aus dem Blickwinkel der qualitativen Sozialforschung argumentieren. Andererseits wird der Fortschrittsbe griff auch von Vertretem so genannter „harter**, „quantitativer** oder auch „szientistischer** Wissen schaftsverstandnisse thematisiert. Dazu lassen sich die bereits zuvor im Kontext der Volkswirt schaftslehre erwahnten Beitrage rechnen. Aber auch methodische Ansatze, die sich zwischen diesen - attributiv besonders pointiert angesprochenen - Antipoden positionieren lassen, sind vertreten. VIII Vorwort Dies betrifft vor ailem die Beitrage, die sich mit dem Einsatz von Forschungsfailstudien und (u.a.) der Konstniktion von Artefakten im IT-Umfeld widmen. Klassifizierungsversuche der voranstehenden Art werden jedoch der inhaltlichen Differenziertheit der Beitrage aus dieser Multigrafie nicht gerecht. Daher mogen sich alle Leser, die sich bis zu die- sen Zeilen „vorgearbeitet" haben, herzlich ermuntert fiihlen, sich die MuBe zu gonnen, die nachfol- genden Auseinandersetzungen mit der Fortschrittsthematik zu genieBen und auf sich wirken zu las- sen. An der Vorbereitung, Durchfiihrung und auch Nachbereitung der Fachtagung „Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik" haben zahlreiche Personen mit groBem Engagement mitgewirkt. Mein besonderer Dank gilt den Autorinnen und Au- toren dieser Multigrafie sowie den Mitgliedem des Programmkomitees. Sie haben alle viele Stun- den ihrer knappen Arbeitszeit geopfert, um die hier vorgelegten Beitrage zu verfassen bzw. zu be- gutachten und durch hilfreiche Kommentare zu verbessem. Dariiber hinaus gebuhrt meine besonde- re Anerkennung meiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Frau Dipl.-Kff. NACIYE AKCA. Sie hat nicht nur die gesamte Fachtagung perfekt organisiert, sondem auch die redaktionelle Erstellung der hier vorgelegten Multigrafie mit groBer Liebe zum Detail in ihre Hande genommen. Daher war es mir eine groBe Freude, Frau AKCA als Mitherausgeberin gewinnen zu konnen. SchlieBlich fuhle ich mich auch meinem Vorganger im Vorsitz der Wissenschaftlichen Kommission Wissenschaftstheorie des Verbands der Hochschullehrer fiir Betriebswirtschaft e.V., Herm Univ.- Prof. Dr. ULRICH FRANK, ZU Dank verbunden. Es war sein Verdienst, die Kommission nach einer mehrjahrigen Phase des „Domr6schenschlafs" wahrend seiner Amtszeit zu neuen Aktivitaten zu „erwecken". Herr Kollege FRANK fiihrte wahrend seines Wirkens an der Universitat Koblenz eine ,J^ruhjahrsschule" fiir den wissenschaftstheoretisch interessierten wissenschaftlichen Nachwuchs ein. Es gelang ihm, die Tradition der wissenschaftlichen Fachtagungen der Kommission mit einem Workshop iiber „Wissenschaftstheorie in Okonomie und Wirtschaftsinformatik" wieder zu beleben (Tagungsband veroffentlicht im Deutschen Universitats-Verlag, Wiesbaden 2004). Im Internet er- richtete er ein innovatives „Wissenschaftsportal", das jetzt auf Essener Seite gepflegt und inhaltlich ausgebaut wird. Es ist unter der URL „http://www.pim.uni-essen.de/wissportal/*' fiir alle wissen schaftstheoretisch interessierten Wirtschaftswissenschaftler zu erreichen. Univ.-Prof. Dr. Stephan Zelewski (Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission Wissenschaftstheorie) Inhaltsverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis Vorwort V Univ. -Prof. Dr. Stephan Zelewski Beziehungen zwischen behavioristischer und konstruktionsorientierter Forschung in der Wirtschaftsinformatik 1 Prof. Dr. Jorg Becker, Dipl-Wirt.-Inf Daniel Pfeiffer Funktionen und Ziele wissenschaftlichen Fortschritts aus strukturationstheoretischer Perspektive 19 Dr. Stephan Cappallo Wissenschaftstheoretische Begriffe wissenschaftlichen Fortschritts und ihre Relevanz fQr die Betriebswirtschaftslehre 49 PD Dr. Michaela Haase Die Relevanz von Drittmittelindikatoren bei der Beurteilung der Forschungsleistung im Hochschulbereich 85 Dipl.-Kff. Sylvia Rassenhovel, Prof Dr. Harald Dyckhoff Erkenntnisfortschritt durch Forschungsfallstudien Uberlegungen am Beispiel der Wirtschaftsinformatik 113 Mag. Dr. Rene Riedl Erkenntnisfortschritt in der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre Ein methodologisches Konzept zur Herleitung von Muster-Hypothesen 147 Univ.-Prof Dr. Ute Schmiel Erkenntnisfortschritt in der Betriebswirtschaftslehre durch eine Neukonzeption der AUgemeinen Betriebswirtschaftslehre 171 Univ.-Prof Dr. Ute Schmiel Fortschritts- und GQtekriterien im Rahmen qualitativer Sozialforschung 189 Prof. Dr. Thomas Wrona ReUtiver Fortschritt von Theorien Ein strukturalistisches Rahmenkonzept zur Beurteilung der Fortschrittlichkeit wirtschaftswissenschaftlicher Theorien 217 Univ.-Prof. Dr. Stephan Zelewski Autorenverzeichnis 337 Programmkomitee 339 Behavioristische und konstruktionsorientierte Forschung Beziehungen zwischen behavioristischer und konstruktionsorientierter Forschung in der Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. Jorg Becker, Dipl.-Wirt-Inf. Daniel Pfeiffer European Research Center for Information Systems (ERCIS) Westfalische Wilhelms-Universitat Miinster Leonardo-Campus 3, 48149 Miinster [email protected], daniel [email protected] Abstract: Ausgangspunkt dieses Beitrags bildet die Frage, welche Auswirkungen die Ubemahme der Unterscheidung zwischen dem behavioristischen und dem konstruktionsorientierten Paradigma nach HEVNER/MARCH/PARK et al. (2004) fiir die Wirtschaftsinformatik hat. AIs Implikationen die ses Schrittes konnen zwei Altemativen identifiziert werden: die Beschrankung des wissenschaftli- chen Anspruchs der Disziplin einerseits oder aber eine inhaltliche Neuausrichtung des Fachs ande- rerseits. Dieses Ergebnis motiviert zu einer kritischen Analyse der behavioristisch / konstruktions- orientiert Dichotomie. Diese Untersuchung wird auf Grundlage des strukturalistischen Theoriever- standnisses durchgefiihrt. AIs Konsequenz ergibt sich, die strenge Unterscheidung zwischen den beiden Forschungsansatzen aufzugeben. Auf der Grundlage dieses Ergebnisses wird eine modifi- zierte Darstellung der beiden Forschungskonzeptionen entwickelt.

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