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Fortgeschrittene Produktionssysteme im Wandel der Arbeitswelt. Industrieroboter in der Schweißtechnik: 329. Sitzung am 5. Februar 1986 in Düsseldorf PDF

77 Pages·1986·2.702 MB·German
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Rheinisch-Westfalische Akademie der Wissenschaften Natur-, Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaften Vortrage . N 349 Herausgegeben von der Rheinisch-Westfalischen Akademie der Wissenschaften GUNTER SPUR Fortgeschrittene Produktionssysteme im Wandel der Arbeitswelt FRIEDRICH EICHHORN Industrieroboter in der SchweiBtechnik Westdeutscher Verlag 329. Sitzung am S. Februar 1986 in Dusseldorf CIP·Kurztitel.ufmhme der Deutscheo Bibliothek Spur. GUnter Fortgeschritteoe Produktionssysteme im Wandel der Arbeitswelt / Giioter Spur. Indusuieroboter in der ScbweiBtechoik / Friedricb Eichhorn. -Opladeo: West· deutscber Verlag, 1986. (Vortrige / Rbeinisch·Westfalische Akademie der Wisseoscbafteo: N.tur-.lnge oieur-u. Winschaftswisseoschafteo; N 349) ISBN 978-3-53\-08349-0 ISBN 978-3-322-88498-5 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-88498-5 NE: Eichhorn. Friedrich: Industrierohoter in der SchweiBtechoik; Rbeioiscb-West fiiliscbe Akademie der Wisseoschafteo (DUsseldorf>: Vortrige / N.tur-.lngenieur uod Winscbaftswisseoscbafteo © 1986 by Westdeutscher Verlag GmbH Opladen HersteUung: Westdeutscher Verlag ISSN 0066-5754 ISBN 978-3-531-08349-0 Inhalt Gunter Spur, Berlin Fortgeschrittene Produktionssysteme im Wandel der Arbeitswelt 1. Wandel der Arbeitswelt ......................................... 7 2. Produktivitat und Arbeitsorganisation ............................. 8 3. Uberwindung der traditionellen Arbeitswelt ...................... .. 10 4. Die informationstechnische Herausforderung ....................... 11 5. Die Fabrik als vernetztes Zellensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 14 6. Auf dem Weg zur Maschinenintelligenz ............................ 16 7. Wissenstechnik zur Entscheidungsfindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19 Diskussionsbeitrage Professor Dr. sc. techno Alfred Fettweis; Professor Dr.-Ing., Dr. h. C. Gunter Spur; Professor Dr. med. Ludwig E. Feinendegen; Professor Dr. agr. Fritz FUhr; Professor Dr. phil. Friedrich Scholz; Dr.-Ing., Dr.-Ing. E. h. Josef Men nen; Professor Dr. techno Franz Pischinger; Professor Dr.-Ing. Friedrich Eichhorn ....................................................... 23 Friedrich Eichhorn, Aachen Industrieroboter in der SchweiBtechnik 1. Einleitung ..................................................... 35 2. Begriffsbestimmungen ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 35 3. Bedeutung des Robotereinsatzes in der SchweiBtechnik .............. 38 Der PunktschweiBroboter ....................................... 55 Der NahtschweiBroboter ........................................ 57 4. Entwicklungsaspekte ........... ................................. 60 5. Auswirkungen ................................................. 61 Literatur .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 65 Diskussionsbeitrage Professor Dr. phil. nat. Reinhard Selten; Professor Dr.-Ing. Friedrich Eich horn; Professor Dr.-Ing., Dr. h. C. Gunter Spur; Professor Dr. sc. techno 6 Inhalt Alfred Fettweis; Professor Dr. rer. nat. Eckart Kneller; Ministerialrat Dr. rer. nat. Frank Speier; Dr.-lng., Dr.-Ing. E. h. Josef Mennen; Ministerialrat Ernst Neukamp; Professor Dr. med. Ludwig E. Feinendegen; Professor Dr. techno Franz Pischinger ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 66 Fortgeschrittene Produktionssysteme im Wandel der Arbeitswelt Von Gunter Spur, Berlin 1. Wandel der Arbeitswelt Arbeit ist fiir den Menschen von existentieller Bedeutung. Prinzipiell kann Arbeit mit menschlichem Tun, mit Leben durchaus identifiziert werden. Die Arbeitswelt gehort zur Lebenswelt der Menschen. Arbeit bereichert immer dann das Leben, wenn Erfolg sie begleitet und personliches Konnen gefordert wird. Arbeit wird jedoch vom Menschen auch ambivalent empfunden: Physische Dber forderung macht die Grenzen menschlicher Arbeitsleistung deutlich. Zur besseren und schnelleren Bewaltigung der Arbeitsaufgaben entwickelte der Mensch im Laufe seiner Geschichte die niitzlichen Kiinste, entwickelte er eine materielle und geistige Hilfswelt, entwickelte er das, was wir heute Technik nennen. Technik ist als Bestandteil der menschlichen Kultur das Resultat geistiger Krafte, das Resultat von menschlichem Wissen und Konnen, von Vernunft und Kreativi tat, von BewuBtsein und Empfindung. Technik wird immer dann wirksam, wenn die Bediirfnisse des Menschen dies erfordern. Ihr Einwirken muB jedoch harmo nisch erfolgen, sie darf sich nicht zu einer Arbeitswelt entwickeln, die im BewuBt sein der Menschen als Zwang, Last oder Bedriickung empfunden wird. Technik muB einem hohen ethischen Anspruch geniigen. Aus der Selbstversorgungswirtschaft der Fruhzeit entwickelte sich im Mittel alter die Arbeitswelt des Handwerks. Mit dem Aufkommen der N aturwissenschaf ten war auch eine wissenschaftliche Durchdringung der niitzlichen Kiinste verbun den und es kam zur Grundung der Ingenieurwissenschaften. Dennoch blieb die fer tigungstechnische Erzeugung der Gebrauchsgiiter iiber Jahrhunderte hinweg im wesentlichen unverandert. Sie wurde auf handwerklicher Grundlage durchgefiihrt bei nur geringer Produktivitat. Die aufkommende Technik verkorperte als Mittel zur Nutzung der Naturkrafte das Bemiihen des Menschen, auf die Umgebung zu reagieren und sich nicht zufrie den zu geben mit dem, was Welt ist. Der fruhe technologische Aufbruch, der schlieBlich zur Begrundung einer Industriegesellschaft fiihrte, wollte Krafte aus nutzen, die die Welt bietet, wollte Schwierigkeiten, Hunger und Not beseitigen, konnte aus den Erkenntnissen der Naturwissenschaften Niitzliches gestalten. 8 GiinterSpur 2. Produktivitat und A rbeitsorganisation Damit sich Wissenschaft und Technik unbehindert und niitzlich fur alle Men schen entfalten konnten, muBte die Gesellschaft nicht nur mit lebensnotwendigen Giitern versorgt, sondern es muBte auch eine groBere Verfugbarkeit an Freizeit erarbeitet werden. Die hierzu notwendige Produktivitat konnte nur durch einen innovativen Wandel der Produktionstechnik erreicht werden. Erst die Produktivitat einer industriellen Produktion machte es moglich, den Bedarf an notwendigen Giitern zu befriedigen, die Lebensqualitat zu verbessern, Freizeit zu vermehren und damit die Freiheit zur personlichen Selbstverwirk lichung materiell zu ermoglichen. Wir diirfen angesichts des hohen sozialen Entwicklungsstandes der heutigen Arbeitswelt nicht iibersehen, daB die Geschichte der menschlichen Arbeit auch eine Geschichte des menschlichen Leidens war. Es gab eine Zeit, in der sich der Bild 1: Entwicklungsphasen der Fabrik Informationstechnik ... III .J::. U <II C .J::. U .! o;j III > Z 1800 1875 1950 2025 Zeitalter der: Dampfkratt Mechanisierung Automatisierung Kraft- Arbeits - Informations- Maschinen : maschine maschine maschine Fortgeschrittene Produktionssysteme 9 Mensch in seiner Arbeitswelt erschopfte, wo ganze Nationen unter auBerster Anstrengung das Ziel der Befreiung von materieller Not verfolgten. Mit der Weiterentwicklung der Industrie veranderten sich Arbeitswelt und Lebenswelt in den letzten 150 Jahren grundlegend. In immer kiirzeren Zeitabstan den wurden Erfindungen gemacht. Der Glaube an eine Aufwartsentwicklung, an einen Fortschritt zum Wohle der Menschheit befliigelte die Technik. Die indu strielle Produktion fiihrte zu einer Vermehrung der Giitererzeugung und zur Ent wicklung von Wohlstand. Die zunachst noch qualitativ iiberlegene Handarbeit wurde durch Verfeinerung der Maschinenarbeit an Genauigkeit und Zuverlassigkeit iiberboten. Mit Einfiih rung des Austauschbaus war der Weg frei zur mechanisierten Massenfertigung. War besonders die zweite Halfte des 19. Jahrhunderts die Griinderzeit vieler unserer heutigen Fabriken, so war die erste Halfte des 20. Jahrhunderts die Zeit der vielfaltigen Rationalisierungen. Der ProduktionsprozeB wurde durch den Druck des weltwirtschaftlichen Wettbewerbs mehr und mehr mechanisiert und zur Erhohung der Produktivitat arbeitsteilig organisiert. Eine neue Arbeitswelt ent wickelte sich; der Mensch hatte sich der Maschine beizuordnen, sich einzureihen. Er muBte lernen, im Takt der Maschine zu arbeiten. Der Mensch bediente die als Schrittmacher wirkende Maschine und er muBte fiirchten, ein Teil der Maschine zu werden. Verkettungen von MaschinenflieBreihen, TransferstraBen und Sondermaschi nen mit weitgehender Arbeitsteilung fiihrten zu Einzwecksystemen mit hochster Mengenleistung und niedrigen Fertigungskosten. Diese Entwicklung ging wesent lich von der amerikanischen Automobilindustrie aus. Sie wurde auch unter dem Begriff "Detroit Automation" bekannt. Die Triebkraft der technologischen Entwicklung waren Innovationen in wich tigen, wachstumsstarken Industriezweigen wie der Elektrotechnik, dem Auto mobilbau, der Chemischen Industrie und nach wie vor dem Maschinenbau. Der Aufschwung der Fabrik aus dem 19. Jahrhundert hatte Mitte des 20. Jahrhunderts seinen Hohepunkt erreicht. Allerdings sind es nur fortgeschrittene Volkswirt schaften, die an diesem Aufschwung partizipierten und sich zu Wohlstandsgesell schaften mit hoher Lebensqualitat ihrer Menschen entwickeln konnten. Dieses arbeitsteilige Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Organisation lieB sich zwar zu groBen wirtschaftlichen Erfolgen entwickeln, verursachte jedoch einen subjektiven Arbeitsdruck in der Fabrik, der den ProduktionsprozeB noch immer als schwere korperliche Belastung empfinden lieB. Die Produktionsleistung war wesentlich von der Arbeitsgeschwindigkeit des Menschen abhangig. In dem MaBe, wie sich der Bedarf an Massenprodukten steigerte, waren erste Schritte zur Automatisierung der Teilefertigung zu verzeichnen. Es war die Phase der starren Automatisierung, die wegen des hohen zeitlichen und technischen Auf- 10 GUnter Spur wandes beim Einrichten und Umriisten der Maschinen aus wirtschaftlichen Grun den an hohe Stuckzahlen gebunden war. In der aus der Griinderzeit gewachsenen traditionellen Fabrik dominierten bis in unsere Zeit MaschinenarbeitspHitze mit dem Zwang eines organisierten Zusam menspiels von manueller und maschineller Arbeit. In Deutschland entstand die Betriebswissenschaft, spater Arbeitswissenschaft genannt, als Wissenschaft von der betrieblichen Arbeit. Gleichzeitig wurde in den zwanziger Jahren eine bedeu tende Rationalisierungsbewegung ausgelost, die sich besonders der Wechselwir kung zwischen Maschinensystemen und Arbeitswelt widmete. Organisation war alles. Die total organisierte Fabrik mit total organisierten Menschen wurde eine diabolische Versuchung fUr totalitare Staaten. Eine durch Formularisierung und Burokratisierung gepragte, manuell betrie bene Fabrikorganisation muBte sich im Personalaufwand uberfordern. Aus dem Wildwuchs uberorganisierter Arbeitssysteme mit Karteianlagen, in denen groBe Datenmengen auf Nimmerwiedersehn verschwinden konnten, entwickelte sich die Hollerith-Technik. Es war die erste Form einer maschinellen Datenverarbei tung. Eine echte Uberwindung der traditionell aus der Grunderzeit gewachsenen Fabrikstrukturen konnte jedoch erst durch die elektronische Datenverarbeitung erreicht werden. 3. Oberwindung der traditionellen A rbeitswelt Sowohl unter wirtschaftspolitischer, sozialpolitischer als auch gesellschaftspoli tischer Sicht konnen wir heute eine Strukturwandlung der industriellen Produk tion erkennen. In diesem Sinne ist auch die Frage nach einer Erneuerung der Fabrik aufzuwerfen. Symptomatisch hierfiir sind der schnelle technologische Fortschritt, hohe Pro duktionskosten, hohe Steuer- und Soziallasten, wirtschaftspolitische Restriktio nen, erdriickende Konkurrenz am Weltmarkt und daraus resultierende Probleme sowohl im Management als auch in den Gewerkschaften. Von entscheidender Bedeutung fUr die Wettbewerbsfahigkeit eines Unterneh mens sind Kreativitat, Motivation und Leistungsfahigkeit der Menschen. Von ihnen wird weitgehend die Qualitat der Produktentwicklung und die Gestaltung der Infrastruktur der Fabrik abhangig bleiben. Da dies insbesondere fUr das tech nische Management gilt, muB die Frage nach dessen innovativen Fahigkeiten, gleichzeitig aber auch nach personellen Ressourcen fur eine Ausbildung des tech nischen Managements gestellt werden. Mit Sicherheit gibt es einen Wandel im beruflichen Anforderungsprofil, moglicherweise aber auch einen Wandel in der Attraktivitat, die junge Ingenieure Spitzenfunktionen in der Wirtschaft anstreben

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