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Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften PDF

1063 Pages·2016·20.95 MB·German
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Nicola Döring · Jürgen Bortz Forschungs- methoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften 5. Aufl age Springer-Lehrbuch NicolaDöring JürgenBortz Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften 5.vollständigüberarbeitete,aktualisierte underweiterteAuflage Mit194Abbildungenund167Tabellen UnterMitarbeitvonSandraPöschl NicolaDöring SandraPöschl InstitutfürMedienundKommunikationswissenschaft InstitutfürMedienundKommunikationswissenschaft TechnischeUniversitätIlmenau TechnischeUniversitätIlmenau Ilmenau,Deutschland Ilmenau,Deutschland JürgenBortz(cid:2) ZusätzlichesMaterialzudiesemBuchfindenSieaufhttp://www.lehrbuch-psychologie.de ISSN0937-7433 ISBN978-3-642-41088-8 ISBN978-3-642-41089-5(eBook) DOI10.1007/978-3-642-41089-5 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie;detailliertebibliografi- scheDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. Springer ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg1984,1995,2002,2006,2016 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtausdrücklichvomUrhe- berrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkberechtigtauchohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. Produkthaftung:FürAngabenüberDosierungsanweisungenundApplikationsformenkannvomVerlagkeineGewährüber- nommenwerden.DerartigeAngabenmüssenvomjeweiligenAnwenderimEinzelfallanhandandererLiteraturstellenaufihre Richtigkeitüberprüftwerden. Planung:JoachimCoch,Heidelberg Projektmanagement:JudithDanziger,KerstinKindler,Heidelberg Lektorat:ChristineBier,Nußloch Projektkoordination:MichaelBarton,Heidelberg Umschlaggestaltung:deblikBerlin FotonachweisUmschlag:©deblikBerlin Herstellung:le-texpublishingservicesGmbH,Leipzig GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. Springer-VerlagGmbHBerlinHeidelbergistTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia (www.springer.com) Vorwort zur fünften Auflage KonzeptundZielgruppendesBuches Ein Lehrbuch zum Einstieg und ein Handbuch zum Nachschlagen – beides möchte die vorlie- gende Monografie „Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften“ bieten.StudierendeundForschendesollendarinunterstütztwerden,ihreeigenenempirischenStudien mitBlickaufdasForschungsproblemsowiedievorhandenenRessourcenrealistischzuplanen,gemäß demmethodischen„StateoftheArt“umzusetzenundderWissenschaftsgemeinschaftsowiederbreiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zudem will das Buch das nötige Hintergrundwissen liefern, das zum VerständnisundzurkritischenBeurteilungvorliegenderUntersuchungenbzw.zurLektüredersozial- und humanwissenschaftlichen Fachliteratur notwendig ist. Nicht zuletzt sollen Lehrende im Metho- denfach unterstützt werden, indem sie einzelne Kapitel als Basislektüre für ihre Lehrveranstaltungen nutzenkönnen:JedesKapitelistjetztinsichabgeschlossenundjeweilsmitLernquiz,Übungsaufgaben undeinemeigenenLiteraturverzeichnisversehen. Die vorliegende fünfte Auflage gliedert sich in drei Teile: Im Grundlagen-Teil wird erklärt, was gute empirische Forschung in den Sozial- und Humanwissenschaften ausmacht. Dabei geht es um einGrundverständnisempirischerSozialforschung,umWissenschaftstheorie,Qualitätskriterienempiri- scherStudiensowieumForschungs-undWissenschaftsethik.ImAnwendungs-Teil–demHerzendes Buches – wird der gesamteempirische Forschungsprozessvon der Wahl des Forschungsthemasüber Datenerhebungs- und Auswertungsmethoden bis zur Ergebnispräsentation in Form einer Abschluss- arbeit, eines Konferenzvortrags oder eines Zeitschriftenartikels anschaulich und praxisnah behandelt. DerVertiefungs-TeilwidmetsichspezifischenFragen;hierwerdenz.B.dieArbeitsschritteeinerMe- taanalysegeschildert, Strukturgleichungsmodellevorgestelltund nichtzuletzt dieBesonderheiten der ForschungimBereichEvaluationverdeutlicht.GenerellzieltdasBuchdaraufab,Forschungsmethodik relativbreitgefächertundanwendungsnahzubehandeln.EswillNeugierwecken,EinstiegundOrien- tierungerleichternundwichtigeHinweisefürdiepraktischeForschungstätigkeitliefern.Fürspezifische DetailfragenwirdaufSpezialliteraturverwiesen. Der Schwerpunkt des Buches liegt in der quantitativen Forschungstradition. Dementsprechend werden Fragen der Operationalisierung und Messung, experimentelle Designs, repräsentative Stich- proben,strukturierteDatenerhebungsverfahren undstatistischeDatenauswertungsmethodendetailliert behandelt.DochauchqualitativeMethodensindvertreten,insbesondereimZusammenhangmitDa- tenerhebungundDatenauswertung:SowerdenetwaethnografischeFeldforschung,Leitfaden-Interview und Gruppendiskussionsowie interpretative Datenanalyseverfahren (etwa im Kontext der Grounded- Theory-Methodologie) anschaulich dargestellt. Dass quantitative und qualitative Forschungsansätze nicht in einem Konkurrenz-, sondern in einem fruchtbaren Ergänzungsverhältnis zueinander stehen könnenund sollen,ist schließlich in vielen Sozial- und Humanwissenschaftensowie in der Evaluati- onsforschungeineheuteweitgehendkonsensfähigePosition,dersichdasvorliegendeBuchanschließt. Die aktuelle Entwicklung einer Mixed-Methods-Forschung, die qualitative und quantitative Vorge- hensweisenwissenschaftstheoretischreflektiertmiteinanderverzahnt,wirdaufgegriffen. FachlichbeheimatetistdasBuchinderPsychologie.Diesspiegeltsichunteranderemdarinwider, dass wir psychologische Testverfahren und physiologischeMessungen als Datenerhebungsmethoden behandeln,dieinmanchenangrenzendenFächerngutetabliertsind(z.B.psychologischeTestsinder Erziehungswissenschaft;physiologischeMessungenin derMedizin), inanderen sozialwissenschaftli- chen Disziplinen dagegen kaum Beachtung finden (z.B. in Soziologieoder Politikwissenschaft). Bei der Wahl der Studienbeispiele haben wir uns um ein breites Themenspektrum bemüht, in dem sich diversesozial-undhumanwissenschaftlicheDisziplinenwiederfinden. VI VorwortzurfünftenAuflage AuswahlundDarstellungderStudienbeispiele AuswahlundDarstellungderimBuchpräsentiertenBeispielefürempirischeStudienorientierensich striktandidaktischenKriterien.EinzelneStudienwurdenausgewähltundselektivinjenenAusschnit- tenbeschrieben,diedasimjeweiligenLehrbuch-KapiteldargestellteThemagutillustrieren.Eswirdmit denStudienbeispielenausdrücklichnichtdasZielverfolgt,diejeweiligeStudieinihrentheoretischen Hintergründen,methodischenBesonderheitenoderempirischenErgebnissenumfassendzu würdigen. Ebenso ist mit der Auswahl oder Nicht-Auswahl einzelner Studien bzw. Autorinnen und Autoren keinerlei Bewertung ihrer wissenschaftlichen Bedeutung im jeweiligen Forschungsgebiet intendiert. ZuweilenwerdenklassischeStudienherangezogen(z.B.dasStanford-Prison-oderdasMilgram-Ex- periment),es werdenjedochauchzahlreicheunbekannteUntersuchungen angeführt,seies,weilin ihneneinbestimmtermethodischerAspektbesondersprototypischzumAusdruckkommt,seies,weil diebetreffendePublikationdasmethodischeVorgehenbesonderstransparentdarstellt,seies,weildas UntersuchungsthemafächerübergreifendfüreinebreiteLeserschaftnachvollziehbarundspannendsein könnte. Themen,diefürFachleuteeinerbestimmtenwissenschaftlichenTeildisziplinbesondersfaszinierend sind,erscheinenfürAußenstehendenichtseltenspeziellundabstrakt.UmgekehrtmögenThemen,die vongroßemöffentlichemInteressesind,ausfachdisziplinärerSichtunbedeutendoderabseitiganmuten. IndemBestreben,Forschungsmethodenanschaulichundzuweilenauchunterhaltsamzupräsentieren, wurde bewusst das eine oder andere einprägsame und „exotische“ Beispiel einbezogen und immer wieder auch auf öffentliche Debatten rund um sozialwissenschaftlich untersuchte Phänomene Bezug genommen. ÄnderungengegenüberderviertenAuflage GegenüberderletztenAuflagegibtesvorallemdreigrundlegendeÄnderungen: 1. DieInhaltedesBucheswurdenstringenterstrukturiert.ErgebnisistdieGesamtgliederungindrei Teile(Grundlagen,Anwendung,Vertiefung)sowiedieverbesserteBinnengliederungdereinzelnen Kapitel,diejetztinsichabgeschlossenmitjeweilseigenemLiteraturverzeichnisnutzbarsind. 2. Aktuelle Themen wurden umfassend eingearbeitet (z.B. Strukturgleichungsmodelle,Mixed Me- thods Designs, Wissenschaftsethik, qualitative und quantitative Datenanalyse-Software, Online- Methoden etc.), überholte Inhalte dagegen gestrichen (darunter auch viele alte Literaturquellen) undSpezialthemenaufdasbuchbegleitendeWebangebotverlagert(z.B.Coombs-Skala,Signalent- deckungs-Paradigma, Parameterschätzungen bei unterschiedlichen Typen probabilistischer Stich- proben).DieAktualisierungderInhaltehatdazugeführt,dassfürdievorliegende5.Auflagerund 70%desTextesvollkommenneugeschriebenwurden,wasdannaucheineÄnderungderAutoren- reihenfolgenachsichzog. 3. Auf eine zeitgemäße didaktische Aufbereitung wurde noch mehr Wert gelegt als bisher: Zahl- reiche internationale Studienbeispielesollen die dargestellten Methoden veranschaulichen, Tabel- len, Grafiken und Cartoons den Text auflockern und Definitions-Boxen, Wissens-Checks sowie Übungsaufgaben beim Lernen helfen. Zentrale Fachbegriffe werden in deutscher und engli- scher Sprache eingeführt. Ein begleitendes Webangebot (7Webangebot zu diesem Buch) auf www.lehrbuch-psychologie.demitLösungenzujedemLernquiz,mitTabellenfürstatistischePrüf- größen,mitzusätzlichenTextteilenundGlossarrundendasBuchab. Gedenken Es warschmerzlichundschwierig,nachdemTodvonProf.Dr. JürgenBortzimSeptember2007die ArbeitanderNeuauflageinalleinigerVerantwortungfortzuführen.Einerseitswollteichdembisherigen WerktreubleibenundBewährteserhalten,andererseitsaberauchformaleundinhaltlicheNeuerungen einbringen. VII VorwortzurfünftenAuflage Forschungsmethoden zugänglich zu machen und Begeisterung für empirische Forschung zu we- cken – das war immer ein zentrales Anliegen von Jürgen Bortz, der sich als Autor einschlägiger Methoden-undStatistik-LehrbücherebensoengagiertewiealsHochschullehrer,dessenlebendigeLehr- veranstaltungenbei den Studierenden an der Technischen Universität Berlin großenAnklang fanden. DieseanwendungsbezogeneHerangehensweisespiegeltsichindernochstärkerdidaktischgestalteten 5.Auflagewiderundfände,sodenkeich,seineZustimmung. In inhaltlichen und methodischen Fragen haben wir nicht immer übereingestimmt. Insbesondere warJürgenBortzdenqualitativenMethodengegenüberdistanziertereingestellt.SomanchePassagein dieserNeuauflage,diesichqualitativenMethodenderDatenerhebungundDatenanalyseausführlicher widmet, wäre vermutlich für ihn verzichtbar gewesen. Anhängern und Fans der klassischen „Bortz- Schule“ möchte ich deswegen nahelegen, sich auf die Textpassagen zu quantitativen Methoden zu konzentrieren. Diese wurden ebenfalls ausgebaut und aktualisiert. Das betrifft nicht zuletzt die The- matisierung der Grenzen des Nullhypothesen-Signifikanztests,die Jürgen Bortz sehr am Herzen lag, und die sich zunehmend etablierende stärkere Beachtung von Effektgröße und Teststärke neben der statistischenSignifikanz. Ich hoffe, diefünfte Auflagedes Buchesist zeitgemäßund bewahrtgleichzeitig das geistigeErbe ihresgeschätztenundzufrühverstorbenenMitautors.AlleFehler,LückenundUngereimtheitendieser Neuauflagehabeichalleinzuverantworten. Dank Die Arbeit an der vorliegenden 5. Auflage wurde von vielen Kolleginnen und Kollegen unterstützt, denenichzugroßemDankverpflichtetbin. AnersterStelledankenmöchteichmeinerlangjährigenMitarbeiterinDr.SandraPöschl,dieinhalt- lichundredaktionellvonAnfanganmitunermüdlichemEngagementundgroßerExpertisemitgewirkt undauchinschwierigenArbeitsphasenniedieGeduldverlorenhat. Dr.ChristinaS.Werner(UniversitätZürich),Apl.Prof.Dr.KarinSchermelleh-Engel,Dipl.-Psych. CarlaGerhardundDipl.-Psych.JanaC.Gäde(Goethe-UniversitätFrankfurtamMain)habendankens- werterweiseein„Gastkapitel“zuStrukturgleichungsmodellenbeigesteuert. Sehrdankbarbinichalldenjenigen,dieTeiledesManuskriptsimSinneeinesPeerReviewkritisch gelesenundteilweisesehrdetailliertkommentierthaben:Prof.Dr.AndreasBeelmann(Friedrich-Schil- ler-UniversitätJena),Prof.Dr.GaryBente(UniversitätzuKöln),Prof.Dr.FranzBreuer(Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Dr. Tim Blumer (ehemals Universität der Künste Berlin), Prof. Dr. Michael Bosnjak (Freie Universität Bozen), Prof. Dr. Martin Emmer (Freie UniversitätBerlin), Prof. Dr. Edgar Erdfelder (Universität Mannheim), Prof. Dr. Gisela Erdmann (Technische Universität Ber- lin),Prof.Dr.AndreasFahr(UniversitätFreiburg),Prof.Dr.JoachimFunke(UniversitätHeidelberg), Prof. Dr. AnjaGeigenmüller(Technische Universität Ilmenau), Prof. Dr. Mario Gollwitzer (Philipps- UniversitätMarburg),Prof.Dr.AndreasHadjar(UniversitätLuxemburg),Dr.JanHense(Ludwig-Maxi- milians-UniversitätMünchen),Dr.MarcusIsing(Max-Planck-InstitutfürPsychiatrieMünchen),Prof. em. Dr. Helmut Kromrey (Freie Universität Berlin), Dr. Jan Kruse (Albert-Ludwigs-Universität Frei- burg), Prof. Dr. Udo Kuckartz (Philipps-Universität Marburg), Dr. Christoph Kuhlmann (Technische Universität Ilmenau), Dr. Konrad Leitner (Technische Universität Berlin), Dr. Emanuel Maxl (Con- text-Research,Österreich),Prof.Dr.GünterMey(HochschuleMagdeburg-Stendal),Dr.StefanRädiker (Philipps-UniversitätMarburg),Apl.Prof.i.R.Dr.JürgenRost(IPN–Leibniz-InstitutfürdiePädago- gik der Naturwissenschaften und Mathematik Kiel), Prof. Michael Schäfer (Hochschule Ruhr West), Dr.ChristianSchendera(MethodConsult,Schweiz),Apl.Prof.Dr.KarinSchermelleh-Engel(Goethe- Universität Frankfurt am Main), Dr. Frank Schneider (Universität Koblenz-Landau), Prof. Dr. Chri- stof Schuster (Justus-Liebig-Universität Gießen), Prof. Dr. Renate Soellner (Universität Hildesheim), Prof. Dr. Werner Sommer (Humboldt-Universität zu Berlin), Dipl.-Päd. Claus Stefer (Philipps-Uni- versität Marburg), Dr. Ines Steinke (Siemens AG München), Apl. Prof. Dr. Udo Thiedeke (Johannes Gutenberg-UniversitätMainz),Prof.Dr.HelmutThome(Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg), PDDr. ThomasWidmer(Universität Zürich), Jun.-Prof. Dr. Jeffrey Wimmer(Technische Universität VIII VorwortzurfünftenAuflage Ilmenau),Prof.Dr.MarkusWirtz(PädagogischeHochschuleFreiburg),Prof.Dr.JensWolling(Techni- scheUniversitätIlmenau).DieRückmeldungenwarenvonunschätzbaremWertundwurdensogutwie möglichimRahmendesGesamtkonzeptsdesBuchesumgesetzt. NichtzuletztmöchteichmichimVorausbeialleninteressiertenLeserinnenundLesernbedanken, diesichmitFeedbackmeldenundunsaufVerbesserungsmöglichkeitenfürdienächsteAuflagehinwei- sen. Ilmenau,imFebruar2014 NicolaDöring Vorwort zur ersten Auflage EmpirischeForschungkannmannichtalleindurchdieLektürevonBüchernerlernen.PraktischeErfah- rungenimUmgangmitdenInstrumentenderempirischenSozialforschungsinddurchkeinauchnoch sovollständigunddetailliertabgefasstesLehrbuchersetzbar.DasshierdennochderVersuchunternom- menwurde,diewichtigstenindenSozialwissenschaftengebräuchlichenUntersuchungsvariantensowie zahlreicheMethodenderDatenerhebungineinemBuchzusammenzufassenundzudiskutieren,geschah inderAbsicht,demStudentenGelegenheitzugeben,sichparallelzupraktisch-empirischenÜbungen einenÜberblicküberempirischeForschungsmöglichkeitenzuverschaffen. Ichhoffe,dassdas„Lehr- buchderempirischenForschung“demStudentenhilft,fürseineDiplomarbeit,Magisterarbeito.Ä.ein geeignetes Thema zu finden, einen für sein Thema angemessenen Untersuchungsplan zu entwickeln sowiehäufigbegangeneFehlerbeiderUntersuchungsdurchführung,AuswertungundInterpretationzu vermeiden. Das Buch wendet sich in erster Linie an Psychologiestudenten, kann aber darüber hinaus auch anderensozialwissenschaftlichenbzw. empirischorientierten Fachvertretern (Soziologen,Pädagogen, Medizinern,Wirtschaftswissenschaftlernetc.)vieleAnregungenundHilfengeben.EsistalsStudienbe- gleiterkonzipiertundenthältdeshalbPassagen,diesichexplizitandenStudienanfängerrichten(z.B. Kapitel 1) sowie Abschnitte, die den fortgeschrittenen Studenten bei seinem Untersuchungsvorhaben konkretanleiten. Der Aufbau des Buches ist der Überzeugung verpflichtet, dass das methodische Vorgehen dem wissenschaftlichen Status der inhaltlichen Frage nachgeordnet ist. Moderne Sozialwissenschaften, deren Fragen teilweise wissenschaftliches Neuland betreten oder auf bereits vorhandenes Wissen zurückgreifen, benötigen beschreibende Untersuchungen und hypothesenprüfende Untersuchungen gleichermaßen. Dementsprechend behandelt Kapitel 3 beschreibende Untersuchungsvarianten, die in erster Linie der Anregung neuartiger inhaltlicher Hypothesen oder Ideen dienen, und Kapitel 4 Un- tersuchungen,mit denen Populationenoder Grundgesamtheiten anhand von Stichproben beschrieben werden.KnüpfteineForschungsfragehingegenaneinebereitsentwickelteForschungstraditionan,aus deren Theorienbestand begründete Hypothesen ableitbar sind, ist die Konzeption und Durchführung einer hypothesenprüfenden Untersuchung geboten. Auch hier sind es inhaltliche Überlegungen, die darüberentscheiden,obdasForschungsgebietbereitsgenügendentwickeltist,umdieÜberprüfungei- nerHypothesemitvorgegebenerEffektgröße(Kapitel6)zurechtfertigenoderobdiebereitsbekannten Theorien und Forschungsinstrumente noch so ungenau sind, dass die in der Hypothese behaupteten Unterschiede, Zusammenhänge oder Veränderungen bestenfalls ihrer Richtung nach, aber nicht hin- sichtlichihrerGrößevorhersagbarsind(Kapitel5,UntersuchungenzurÜberprüfungvonHypothesen ohneEffektgrößen). DieInhaltederbeidenerstenKapitelsindfürallevierHauptartenempirischerUntersuchungenglei- chermaßen bedeutsam. Kapitel 1 befasst sich mit allgemeinen Prinzipien der Untersuchungsplanung und-durchführungundKapitel2mitMethodenderempirischenDatenerhebung(Zahlen,Urteilen,Tes- ten,Befragen,BeobachtenundphysiologischeMessungen). EmpirischeForschungerfordertnichtnurErfahrunginderAnlagevonUntersuchungenundimUm- gangmitsozialwissenschaftlichenForschungsinstrumenten,sondernauchprofundeStatistikkenntnisse, dieindiesemBuchnichtvermitteltwerden.IchhabeindiesemTextaufdieBehandlungstatistischer Problemebewusstweitgehend–bisaufeinigeAusführungen,diespezielle,inderStandardstatistikli- teraturnichtbehandelteVerfahrensowiedieGrundprinzipiendesstatistischenSchließensundTestens betreffen–verzichtet;siesindanandererStelle(Bortz,1979)zusammengefasst.IndieserHinsichtist dervorliegendeTextalsErgänzungdesStatistiklehrbuches(bzw.umgekehrt,dasStatistiklehrbuchals ErgänzungdiesesEmpirielehrbuches)zuverstehen. MeinDankgiltvorallemmeinemMitarbeiter,HerrnDipl.-Psych.D.Bongers,dermitmirdieKon- zeptionzudiesemBuchdiskutierte,VorlagenzudenKapiteln1.4.6(MesstheoretischeProbleme),2.5 (Beobachten) und zu Kapitel 3 (Untersuchungen zur Vorbereitung der Hypothesengewinnung)aufar- beitete und der – wie auch Herr cand. psych. D. Widowski, dem ich ebenfalls herzlich danke – den X VorwortzurerstenAuflage gesamten Text kritisch überprüfte. Ich danke ferner Frau Dipl.-Psych. D. Cremer für ihre Anregun- gen zurGestaltungdes ersten Kapitels, meinemKollegen Herrn A. UpmeyerundHerrn Dipl.-Psych. K.LeitnerfürihreständigeBereitschaft,mitmirüberProblemederempirischenForschungzudisku- tieren,sowieFraucand.psych.Y.KafaifürdieÜberprüfungderKorrekturabzüge.SchließlichseiFrau K.Eistert,meinerSekretärinFrauW.OttoundauchmeinerFraufürdieoftmalsschwierigeManuskript- anfertigung gedankt sowie den Mitarbeitern des Springer-Verlages für ihr Entgegenkommen bei der UmsetzungderWünschedesAutors. Berlin,Frühjahr1984 JürgenBortz

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Der Klassiker zu den Forschungsmethoden – rundum erneuert, didaktisch verbessert und aktueller denn je! Dieses Buch ist ein fundierter und verlässlicher Begleiter für Studierende, Forschende und Berufstätige – da ist alles drin:Grundlagen: Wissenschaftstheorie, Qualitätskriterien sowie ethis
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