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Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Herstellung von Holzspanplatten aus Sägespänen und gleichartigem Abfallholz PDF

59 Pages·1965·1.609 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1539 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 674.823-419.001.5 Dr.-Ing. Wilbelm Klauditz f D r. rer. nato Güntber Stegmann Dr. forest. Andreas Buro Obering. Wolfgang Kratz Wilhelm-Klauditz-Institut für Holzforschung an der Technischen Hochschule Braunschweig Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Herstellung von Holzspanplatten aus Sägespänen und gleichartigem Abfallholz WESTDEUTSCHER VERLAG KÖLN UND OPLADEN 1965 ISBN 978-3-663-06312-4 ISBN 978-3-663-07225-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07225-6 Verlags-Nr. 011539 © 1965 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag Inhalt 1. Einleitung - Problemstellung .................................... 7 2. Rohstoffwirtschaftliche Gesichtspunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3. Kennzeichnung der Eigenart von Sägespänen als Rohstoff zur Span- plattenherstellung .............................................. 10 3.1 Gegenüberstellung der morphologischen Eigenschaften von Säge spänen und dünnen, flächigen Schneidspänen . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 3.2 Spezielle Probleme der Beleimung von Sägespänen ............ 14 4. Vergleich der Festigkeitsausbildung von Sägespanplatten und Schneid- spanplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18 5. Versuchsarbeiten zur Herstellung mitte/schwerer Holzspanplatten aus Sägespänen und Schneidspänen nach dem Flachpreßverfahren . . . . . . .. 23 5.1 Labormäßige Herstellung, Eigenschaften und Bewertung von Holz spanplatten bei verschiedener Kombination von Säge-und Schneid- spänen ................................................... 23 5.11 Getrennte Verarbeitung von Säge- und Schneidspänen (drei- schichtige Platten) ......................................... 23 5.12 Die gemischte Verarbeitung von Schneid- und Sägespänen (ein- schichtige Platten) ......................................... 26 5.2 Industrieversuche zur Herstellung dreischichtiger, mittelschwerer Holzspanplatten unter Verwendung von Sägespänen ........... 29 5.21 Verwendung von Industrie-Schneidspänen und Sägespänen zur Herstellung von Spanplatten im Laboratorium ................ 29 5.22 Verwendung von Industrie-Schneidspänen und Sägespänen zur Herstellung von Spanplatten im Industrieversuch .............. 31 5.3 Wirtschaftliche Gesichtspunkte zur Verwendung von Sägespänen in der Mittelschicht von dreischichtigen, mittelschweren Holzspan- platten................ ....... ......... . ............. ..... 33 6. Versuchsarbeiten zur Herstellung von leichten, dicken Holzspanplatten aus Sägespänen und Schneidspänen nach dem Flachpreßverfahren .... 36 6.1 Labormäßige Herstellung und Eigenschaften von einschichtigen Holzspanplatten aus Sägespänen ............................. 36 5 6.2 Labormäßige Herstellung und Eigenschaften von dreischichtigen Holzspanplatten aus Schneidspänen (Deckschicht) und Sägespänen (Mittelschicht) ............................................ 37 6.3 Industrieversuche zur Herstellung von Holzspanplatten aus Säge- spänen nach dem Windschüttverfahren ....................... 38 6.4 Verfahrenstechnische Fragen bei der Herstellung leichter, dicker Platten aus Sägespänen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 6.5 Weitere Gesichtspunkte bei der Herstellung dicker Platten aus Säge spänen unter Berücksichtigung ihrer Eignung als Bauelemente. .. 41 7. Verwendung von Sägespänen als Rohstoff für die Herstellung von Strangpreßplatten .............................................. 42 8. Anwendungstechnische Versuche zur Feststellung der Eignung von dicken Platten als Wandelemente ................................ 45 9. Zusammenfassung.............................................. 47 10. Literaturverzeichnis 51 Anhang: Tabellen 1-8 .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . .. . .. . . .. 53 6 1. Einleitung - Problemstellung Die Verwertung von Sägespänen, die bekanntlich in beträchtlichen Mengen an fallen, ist seit vielen Jahren ein Problem, das die holzverarbeitende Industrie und die Holzforschung beschäftigt. Die in den Jahren 1946-1948 durchgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen über die Verwendbarkeit von Sägespänen zur Holzspanplattenherstellung besitzen nur bedingten Aussagewert, da die wirt schaftlichen Voraussetzungen für eine Verwertung als Rohstoff zur Plattenher stellung in dieser Zeit völlig unklar waren. Die industrielle Fertigung von Holzspanplatten aus Sägespänen wurde allerdings bereits im Jahre 1941 unter besonderen Voraussetzungen von der Firma Torfit Werke, G. A. Haseke in Bremen-Hemelingen begonnen. Unter Verwendung von Phenolformaldehyd-Kunstharzen wurden Holzspanplatten mit einer Rohdichte von 0,8 bis 1,0 g/cm hergestellt, die Biegefestigkeitswerte von 200 bis 500 kp/cm 3 2 besaßen. Diese Platten wurden vorwiegend zur Herstellung von Spezialmöbeln verwendet. Da die Fertigung der Platten unter normalen Verhältnissen nicht wirtschaftlich war, wurde die Produktion nach 1945 nicht wieder aufgenommen. Weitere Bemühungen, schwere, dünne Holzspanplatten aus Sägespänen als Fuß bodenplatten zu fertigen, führten in den Jahren 1946-1950 zu keinem Erfolg [1]. Trotz dieser ungeklärten Situation wurden die Bemühungen, Sägespäne für plattenförmige Holzwerkstoffe zu verwenden, von verschiedenen Seiten weiter betrieben. Bemerkenswert hebt sich die Erzeugung von Holzwerkstoffen unter Verwendung von Buchenholzsägespänen zur Fertigung von Formteilen nach dem Thermodyn-Verfahren von R. O. H. RUNKEL heraus [2]. In den Jahren 1947/48 hat das Institut für Holzforschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Flugzeugbau und Leichtbau der Technischen Hochschule Braun schweig Untersuchungen über die verbesserte Verwendbarkeit von Sägespänen zu Holzspanplatten durchgeführt und dabei bereits unter Berücksichtigung der Morphologie der Sägespäne die Beziehung der wichtigsten Einflußgrößen, wie Plattenrohdichte und Bindemittelgehalt, auf die Festigkeitseigenschaften er mittelt [3]. Aus diesen und weiteren Untersuchungen ergab sich, daß auf der Grundlage von Sägespänen die Herstellung mittelschwerer Holzspanplatten bei einem Aufwand von 8 bis 10% Bindemittel technisch-wirtschaftlich nicht tragbar ist, da die Erzeugnisse unzureichende technologische Eigenschaften aufweisen. Erst als es um das Jahr 1950 gelang, unter Verwendung dünner, flächiger aus Stückholz hergestellter Schneidspäne hochwertige Holzspanplatten zu erzeugen und einen neuen Industriezweig, die Holzspanplattenindustrie, aufzubauen [1,4], konnten etwa ab 1954 unter Nutzung der dabei gewonnenen Erfahrungen auch industrielle Abfallspäne als Rohstoff für die Holzspanplattenerzeugung herangezogen werden; dabei handelte es sich jedoch in erster Linie um flächige 7 Späne, wie Hobel- und Schälspäne; Sägespäne konnten zunächst noch nicht ver wertet werden. Bereits im Jahre 1957 stellten W. KLAUDITZ, H. J. ULBRICHT und W. KRATZ [5] bei ihren Untersuchungen über die Eigenschaften von leichten Holzspanplatten fest, daß Sägespäne auch zur Herstellung von leichten Holzspanplatten mit heran gezogen werden können. Da der technischen Verwertung von Sägespänen im Interesse der Holzwirtschaft, insbesondere der Sägeindustrie, große Bedeutung zukommt und fernerhin Fragen der Rohholzversorgung der Holzspanplattenindustrie mit ihrer von 1954 bis 1960 verzehnfachten Produktion zu berücksichtigen sind, wurden aus technisch-wissen schaftlicher Sicht weitere Untersuchungen über die Eignung von Sägespänen für die Holzspanplattenerzeugung nach dem Flach-Preßverfahren durchgeführt. Auf Grund der bisherigen Erkenntnisse der Holzspanplattenherstellung sollte der Ein satz von Sägespänen bei der Herstellung von mittel schweren, aber auch von leichteren, dickeren Holzspanplatten in Labor-und Industrieversuchen unter Ein schluß wirtschaftlicher und anwendungstechnischer Gesichtspunkte nunmehr er faßt werden. Mittlerweile konnten Sägespäne auch im Okal-Strang-Preßverfahren mitverwertet werden. Dabei sind, soweit bekannt ist, bereits Fortschritte und Erfolge erzielt worden, so daß auch dem Einsatz von Sägespänen als Rohstoff für Holzspan-Strangpreßplatten Bedeutung zukommt. 8 2. Rohstoffwirtschaftliche Gesichtspunkte Über Anfall und Verwertung von Sägespänen in der Bundesrepublik Deutschland lassen sich nach dem derzeitigen Stand folgende Feststellungen treffen: Jährlich werden aus etwa 9 Mill. fm Nadel- und 2,5 Mill. fm Laubstammholz rd. 8 Mil!. m3 Schnittholz hergestellt. Da der Sägespäneanteifbeim Rohholzein schnitt schätzungsweise etwa 13% beträgt, entspricht der jährliche Späneanfall einer Holzmenge von rd. 1,2 Mil!. fm bzw. 550000 t Nadelholz und rd. 0,3 Mil!. fm bzw. 200000 t Laubholz, zusammen also rd. 1,5 Mill. fm oder 750000 t. Die Nadelholzsägespäne fallen größtenteils beim Einschnitt von Fichten-und Kiefern holz und die Laubholzsägespäne vorwiegend beim Einschnitt von Buchenholz an. Die Menge der technisch verwerteten Sägespäne ist, wenn man von ihrer Ver brennung absieht, bisher gering. Soweit bekannt ist, werden an Holzmehl im Jahr rd. 50000 t hergestellt. Zur Erzeugung von Holzzucker bzw. Äthylalkohol sind früher in den Werken Holzminden und Tornesch jährlich höchstens 40000 t verbraucht worden. Diese Verwertung ist jedoch wegen Unwirtschaftlichkeit ein gestellt worden, so daß damit ein Einsatzgebiet für Sägespäne entfallen ist. Der größte Teil der anfallenden Sägespäne wird heute noch vorwiegend als Brennstoff und zur Einstreu verwendet. Da bei der Verbrennung der Sägespäne nur eine geringe Nutzwirkung erzielt wird, ist der Verwendungs wert und damit der Erlös der Sägespäne verhältnis mäßig niedrig. Wenn es also gelingt, für dieses preiswerte Abfallholz in größerem Umfang eine hochwertige Verwendung zu finden, so würde bei der zur Ver fügung stehenden großen Menge eine Erhöhung des Ausnutzungsgrades des Rohholzes bei gleichzeitiger Verbesserung seines Verwendungswertes erreicht werden; die technische Nutzung dieser Rohstoffreserve würde sowohl der holzbe und -verarbeitenden Industrie als auch mittelbar der Forstwirtschaft zugute kommen und darüber hinaus eine große volkswirtschaftliche Bedeutung be sitzen. 9 3. Kennzeichnung der Eigenart von Sägespänen als Rohstoff zur Spanplattenherstellung Aus früheren grundlegenden Untersuchungen ist bekannt, daß die Spanform einen erheblichen Einfluß auf die Verleimung der Späne und die Ausbildung der Platteneigenschaften hat. Dabei ergab sich, daß dünne, flächige Schneidspäne, aus Rund- oder Stückholz hergestellt, am geeignetesten sind, so daß heute vor wiegend derartige Späne zur Herstellung von Spanplatten in der Industrie ver wendet werden. Im Vergleich zu dünnen, flächigen Schneidspänen besitzen Säge späne durch ihre Form bedingte besondere Eigenschaften; diese wurden bereits im Jahre 1947 eingehend untersucht und dabei die morphologische Beschaffenheit von Nadel-und Laubholzsägespänen gekennzeichnet. In weiteren Untersuchungen sind die früheren Feststellungen, speziell an Nadelholz-Gattersägespänen, ergänzt worden über die nachstehend berichtet wird. 3.1 Gegenüberstellung der morphologischen Eigenschaften von Sägespänen und dünnen, flächigen Schneidspänen Im Gegensatz zu den schlanken, flächig-ebenen Schneidspänen (Abb. 1) mit einer Dicke von vorzugsweise 0,2 bis 0,4 mm sind die unregelmäßig geformten Säge späne verhältnismäßig kurz und weisen eine rauhe, unebene Oberfläche auf (Abb. 2). Gegenüber sorgfältig hergestellten Schneidspänen stellen Sägespäne ein Gemisch von stark unterschiedlichen Abmessungen dar. Zur Charakterisierung ihrer Zusammensetzung wurden übliche Gattersägespäne aus einem Gemisch von Fichten-und Kiefernholz durch Siebung fraktioniert. Die Beschaffenheit der sechs Fraktionen gibt Abb. 3 wieder. Der Gewichtsanteil und die mittleren Abmessungen der Spanfraktionen sowie das Verhältnis von Länge zu Dicke (Schlankheitsgrad) sind in Tab. 1 zusammengestellt. Während bei üblichen technischen Schneidspänen mit einer Dicke von etwa 0,2 bis 0,4 mm und einer Länge von 15 bis 30 mm das Verhältnis von Länge zu Dicke, d. h. der charakteristische» Schlankheitsgrad « [6,7] etwa 40-150 beträgt, besteht bei den mehr kurzen bzw. gedrungenen Sägespänen kein so ausgeprägter Unter schied zwischen Länge und Dicke. Die Länge ist zumeist nur zwei bis zehn mal so groß wie die Spandicke. Besonders die Späne der gröberen Fraktionen sind im Verhältnis zur Spandicke recht kurz. Der geringe Schlankheitsgrad von im allge meinen 3-5 ist daher kennzeichnend für Sägespäne, die infolgedessen nur eine bedingte technologische Eignung als alleiniger Rohstoff für die Holzspanplatten herstellung besitzen. Zu berücksichtigen ist, daß durch die Art der Säge und durch den Schneidv organg selbst die morphologische Form der Späne weitgehend bestimmt wird; je nach 10 Abb. 1 Dünne, flächige Fichtenholz-Schneidspäne Vergr. 2,3: 1 Abb. 2 Nadelholzsägespäne (Anlieferungsgemisch) Vergr. 2,3: 1 11

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