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Forschungen Zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte: Ausgewählte Aufsätze PDF

325 Pages·1964·17.89 MB·German
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VERÖFFENTLICHUNGEN DER HISTORISCHEN KOMMISSION ZU BERLIN BEIM FRIEDRICH-MEINECKE-INSTITUT DER FREIEN UNIVERSITÄT BERLIN BAND 13 Walter de Gruyter & Co. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl ]. Trübner · Veit & Comp. Berlin 1964 JOHANNES SCHULTZE FORSCHUNGEN ZUR BRANDENBURGISCHEN UND PREUSSISCHEN GESCHICHTE Ausgewählte Aufsätze Mit einem. Vorwort von WILHELM BERGES Walter de Gruyter & Co. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl ]. Trübner · Veit & Comp. Berlin 1964 © Ardiiv-Nr. 47 59 64/3 Copyright 1964 by Walter de Gruyter & Co. · vormals G. J. Göschen's che Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl J. Trübner · Veit & Comp. Printed in Germany — Alle Rechte der Übersetzung, des Nachdrucks, der photomechanisdien Wiedergabe und der Anfertigung von Mikrofilmen — audi auszugsweise — vorbehalten. Satz und Druck: Thormann & Goetsdi, Berlin 44. VORWORT Eine Gesamtdarstellung der Geschichte des Brandenburger Landes war und ist in zweifacher Weise behindert: Einmal liegt der makro- skopische Ausblick auf die Geschidite des preußischen Staates und des deutschen Reiches näher als der mikroskopische Einblick in die Ent- wicklung der landschaftlichen Zelle; zum anderen wuchs der Reichtum an vorbereitenden Einzeluntersuchungen in den letzten Jahrzehnten so ungemessen, wurde er zudem so wenig in einer kritischen Bibliographie gesichtet, „daß es heute die Leistungsfähigkeit eines einzelnen Menschen bei weitem übersteigt, die verschiedenen zeitlichen Perioden wie einzelne Gebiete in einer Gesamtdarstellung gleichmäßig erschöpfend zu behan- deln — die Arbeitsteilung ist hier unumgänglich geworden". Mit diesen Worten schließt eine Charakteristik der älteren und neueren branden- burgischen Geschichtsschreiber. Ihr Verfasser vertritt das Recht und die Notwendigkeit der mikroskopischen Betrachtung, nicht weil er „das Blickfeld weit über die Landschaftsgrenzen hinaus" anderen völlig über- lassen will, sondern weil er den Wert exemplarischen Studiums für ein weiträumiges historisches Denken selbst erfuhr. Er hat auch keineswegs vor den Schwierigkeiten der Stoffbeherrschung resigniert, vielmehr, indem er die „unumgängliche Arbeitsteilung" für seine Person voraus- nahm und sich vornehmlich die Aufgabe einer politischen und territoria- len Geschichte Brandenburgs auflud, als ein einzelner die lang vermißte Gesamtdarstellung für die älteren Perioden geliefert. In seinem Werk „Die Mark Brandenburg", dessen erste drei Bände 1961—63 in Berlin erschienen und dessen vierter Band heute, da ich dies schreibe, der Voll- endung entgegengeht, legte Johannes Schultze die Quintessenz jahr- hundertelanger Forschung zur brandenburgischen Geschichte bis zum 17. Jahrhundert und damit auch die Summe seines eigenen Gelehrten- lebens nieder. Endlich haben wir ein Handbuch, das zuverlässig über alle wichti- gen Fragen unterrichtet, die die Erforscher der älteren brandenburgi- schen Geschichte beunruhigt haben. Zugleich dürfen wir hoffen, daß die Unruhe fortwährt und die Nachkommenden ergreift, denn das Beson- dere dieses Handbuchs und sein Platz in der brandenburgischen Ge- schichtsschreibungwird einmal auch darin gesehen werden, daß es anders VI Vorwort als vergleichbare Werke, weldie die wissenschaftliche Tradition mit dem autoritativen Anspruch» causa finita est" beurkunden, die Tradition durch neue Fragestellungen fortführt. Die eigenen quellenkritischen und edi- torischen, die regional- und lokalhistorischen Vorarbeiten, die Schultze aus langer und lebendiger Auseinandersetzung mit allen Publikationen des Untersuchungsgebietes in die Zusammenfassung einbrachte, dienten ebensogut dazu, Urteile zu festigen wie Vorurteile aufzudecken, die Konturen des Bildes kräftiger zu zeichnen wie zur Korrektur alter Ver- zeidinungen zu provozieren, abzuschließen wie anzuregen. Der Leser fühlt sich aufgefordert, wie der Verfasser klare Ortsbestimmungen zu wagen und sich doch wie er die verjüngende Kraft ständiger kritischer Uberprüfung und Selbstüberprüfung zu bewahren. Knapp gefaßt, wie das Handbuch ist, hat es die Bedeutung der grund- legenden Aufsätze von Johannes Schultze nicht geschmälert — sie dürfen neben den Editionen und den selbständigen Monographien als ein unent- behrlicher Kommentar der Gesamtdarstellung gelten, ob sie nun mehr Zeugnisse des Fortschrittes zur Synthese sind oder mehr Maßstäbe und Aufgaben für die zukünftige Forschung setzen, ob mehr der Kenner oder mehr der Zweifler spricht. Die Historische Kommission zu Berlin ehrt sich selbst, wenn sie diese Aufsätze in einer Auswahl, die der Autor selber getroffen hat, in handlicher Weise herausgibt. Sie verehrt in Jo- hannes Schultze eine Verkörperung ihrer guten Traditionen und einen Bürgen erneuerungsfähiger und fortwirkender Energie. Berlin-Lichterfelde, Im Auftrage der am 13. Mai 1964 Historischen Kommission zu Berlin Prof. Dr. Wilhelm Berges INHALT VORWORT von Wilhelm Berges V Die wirtsdiafllidien Verhältnisse in Brandenburg in voraskanisdierZeit (Nr. 127)* 1 Nordmark und Altmark (Nr. 171) 8 Der Wendenkreuzzug 1147 und die Adelsherrschaften in Prignitz und Rhingebiet (Nr. 160) 41 Die Mark und das Reich (Nr. 163) 70 Das „Markrecht" Markgraf Ottos II. von Brandenburg (Nr. 174) 104 Lehnredit und Erbrecht (Nr. 175) 120 Entstehung der Mark Brandenburg und ihrer Städte (Nr. 181) 137 Caput mardiionatus Brandenburgensis (Nr. 159) 155 Die brandenburgisdien Städtesiegel (Nr. 133) 177 Was bedeutet der Hahn im Wappen der Stadt Frankfurt/Oder? (Nr. 108) 196 Das märkische Landesaufgebot (Nr. 126) 199 Der Landreiter in der Uckermark (Nr. 150) 209 Eberhard Danckelman (Nr. 105) 214 Die Märkisdie ökonomische Gesellschaft (Nr. 47) 231 Die Rosenkreuzer und Friedrich Wilhelm II. (Nr. 74) 240 Hans Rudolf von Bischoffwerder (Nr. 65, Anhang Nr. 87) 266 Karl Georg von Raumer (Nr. 76) 287 BIBLIOGRAPHIE JOHANNES SCHULTZE bearbeitet von Ulf Heinrich 298 * Die Nummern beziehen sidi auf die Bibliographie am Schluß des Bandes, wo der Erstdrude verzeichnet ist. Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Brandenburg in voraskanischer Zeit Sind wir schon äußerst dürftig über die politischen Verhältnisse und Vorgänge in dem Bereich der späteren Mark Brandenburg vor dem 12. Jahrhundert unterrichtet, so sieht es im Hinblick auf die Ermitt- lung der wirtschaftlichen und sozialen Zustände jener Zeit noch weit kümmerlicher aus. Unmittelbare Nachrichten über Land und Leute, Handel und Gewerbe fehlen für das Brandenburger Land und die Lausitz nahezu völlig, so daß der Versuch einer Schilderung auf Mut- maßungen nach zerstreuten Berichten aus benachbarten Gebieten und Rückschlüsse aufbauen muß. Rückschlüsse aus den späteren Zuständen lassen sich jedoch kaum mit Sicherheit gewinnen, wenn man bedenkt, daß die erste zuverlässige Beschreibung von den Verhältnissen in der Mark erst über 200 Jahre nach der endgültigen Sicherung der Herr- schaft Albrechts des Bären in Brandenburg angefertigt wurde (Land- buch Kaiser Karls IV.); durch die Neusiedlungen des 12. und 13. Jahr- hunderts hatten sich aber die Siedlungsverhältnisse und das wirtschaft- liche Leben von Grund aus gewandelt. Die gründliche und planmäßige Forschung mit dem Spaten, wie sie letzthin in Zantoch und anderen Burgwällen stattgefunden hat und noch im Gange ist, wird uns erst einigermaßen festere Unterlagen schaffen. Wir sind im allgemeinen geneigt, uns die früheren Zustände in Ost- elbien als außerordentlich primitiv vorzustellen. Gewiß war der Ab- stand zwischen dem sächsischen Siedlungsgebiet und dem daran gren- zenden Wendenlande um die Wende des 11. Jahrhunderts in kultureller Hinsicht augenfällig; aber Sachsen und Slawen waren doch in der Früh- zeit in enge Fühlung getreten, letztere waren in beträchtlicher Anzahl über die Elbe gegangen und hatten dort gesiedelt, wobei vielleicht auch schon in den Randgebieten Blutmischung eingetreten ist. Erst die An- nahme des Christentums durch die Sachsen stellte das beiderseitige Volkstum in schärferen Gegensatz, und es begann die Zeit andauernder Kämpfe. Die ehemaligen germanischen Bewohner des Landes östlich der Elbe waren auch nicht bis auf den letzten Mann abgewandert, um eine Einöde hinter sich zurückzulassen, die erst nach geraumer Zeit allmählidi 1 SAultzt

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