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Fokus Intersektionalität: Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes PDF

268 Pages·2013·1.983 MB·German
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Geschlecht und Gesellschaft Band 47 Herausgegeben von B. Kortendiek, Duisburg-Essen, Deutschland I. Lenz, Bochum, Deutschland H. Lutz, Frankfurt/Main, Deutschland M. Mae, Düsseldorf, Deutschland S. Metz-Göckel, Dortmund, Deutschland M. Meuser, Dortmund, Deutschland U. Müller, Bielefeld, Deutschland M. Oechsle, Bielefeld, Deutschland B. Riegraf, Paderborn, Deutschland P.-I. Villa, München, Deutschland Geschlechterfragen sind Gesellschaftsfragen. Damit gehören sie zu den zentralen Fragen der Sozial-und Kulturwissenschaften; sie spielen auf der Ebene von Sub- jekten und Interaktionen, von Institutionen und Organisationen, von Diskursen und Policies, von Kultur und Medien sowie auf globaler wie lokaler Ebene eine prominente Rolle. Die Reihe „Geschlecht & Gesellschaft“ veröffentlicht heraus- ragende wissenschaftliche Beiträge, aus der Frauen- und Geschlechterforschung, die Impulse für die Sozial- und Kulturwissenschaften geben. Zu den Veröffent- lichungen in der Reihe gehören neben Monografien empirischen und theoretischen Zuschnitts Hand- und Lehrbücher sowie Sammelbände. Zudem erscheinen in dieser Buchreihe zentrale Beiträge aus der internationalen Geschlechterforschung in deutschsprachiger Übersetzung. Herausgegeben von Dr. Beate Kortendiek, Prof. Dr. Michael Meuser, Universität Duisburg-Essen TU Dortmund Prof. Dr. Ilse Lenz, Prof. Dr. Ursula Müller, Ruhr-Universität Bochum Universität Bielefeld Prof. Dr. Helma Lutz, Prof. Dr. Mechtild Oechsle, Johann-Wolfgang-Goethe Universität Universität Bielefeld Frankfurt/Main Prof. Dr. Birgit Riegraf, Prof. Dr. Michiko Mae, Universität Paderborn Heinrich-Heine Universität Düsseldorf Prof. Dr. Paula-Irene Villa, Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, LMU München TU Dortmund Koordination der Buchreihe: Dr. Beate Kortendiek, Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, Universität Duisburg-Essen Helma Lutz • María Teresa Herrera Vivar Linda Supik (Hrsg.) Fokus Intersektionalität Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes 2., überarbeitete Auflage Herausgeberinnen Linz, Österreich Helma Lutz, María Teresa Herrera Vivar, Bernhard Schmidt Linda Supik, Langenhagen, Deutschland Goethe Universität Frankfurt am Main, Deutschland Voestalpine ISBN 978-3-531-19549-0 ISBN 978-3-531-19550-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-19550-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2010, 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhalt Vorbemerkung zur korrigierten zweiten Auflage . . . . . . . . . . . . 7 Helma Lutz, María Teresa Herrera Vivar, Linda Supik Fokus Intersektionalität – eine Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . 9 I. Die transatlantische Reise von Intersektionalität – Geografi en und Räume der Debatte Kimberlé W. Crenshaw Die Intersektion von „Rasse“ und Geschlecht demarginalisieren: Eine Schwarze feministische Kritik am Antidiskriminierungsrecht, der feministischen Theorie und der antirassistischen Politik . . . . . . . 35 Kathy Davis Intersektionalität als „Buzzword“. Eine wissenschaftssoziologische Perspektive auf die Frage „Was macht eine feministische Theorie erfolgreich ?“ . . . . . . . . . . 59 Myra Marx Ferree Die diskursiven Politiken feministischer Intersektionalität . . . . . . . . 75 II. Neue Forschungsfelder der Intersektionalität: Männlichkeiten und Heteronormativität Mechthild Bereswill und Anke Neuber Marginalisierte Männlichkeit, Prekarisierung und die Ordnung der Geschlechter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Jeff Hearn Vernachlässigte Intersektionalitäten in der Männerforschung: Alter(n), Virtualität, Transnationalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 6 Dubravka Zarkov Enthüllungen und Unsichtbarkeiten: Medien, Männlichkeitskonzepte und Kriegsnarrative in intersektioneller Perspektive . . . . . . . . . . 137 Kira Kosnick Sexualität und Migrationsforschung: Das Unsichtbare, das Oxymoronische und heteronormatives „Othering“ . . . . . . . . . 159 Ann Phoenix Psychosoziale Intersektionen: Zur Kontextualisierung von Lebenserzählungen Erwachsener aus ethnisch sichtbar diff erenten Haushalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 III. Intersektionalität vorantreiben: Potentiale, Grenzen und kritische Fragen Nira Yuval-Davis Jenseits der Dichotomie von Anerkennung und Umverteilung: Intersektionalität und soziale Schichtung . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Paula-Irene Villa Verkörperung ist immer mehr. Intersektionalität, Subjektivierung und der Körper . . . . . . . . . . . 223 Gudrun-Axeli Knapp „Intersectional Invisibility“: Anknüpfungen und Rückfragen an ein Konzept der Intersektionalitätsforschung . . . . . . . . . . . . 243 Katharina Walgenbach Postscriptum: Intersektionalität – Off enheit, interne Kontroversen und Komplexität als Ressourcen eines gemeinsamen Orientierungsrahmens 265 Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279 Vorbemerkung zur korrigierten zweiten Auflage Seitdem wir vor zwei Jahren die Arbeit an der ersten Auflage dieses Sammel- bandes beendeten, wird die Debatte um Intersektionalität rege fortgeführt. Dies betrifft in erster Linie die Geschlechterforschung, aber auch in der Analyse so- zialer Ungleichheiten, in der Biographie-, Migrations-, Familien- und Organisa- tionsforschung hat Intersektionalität Hochkonjunktur. Ein Indikator dafür ist z. B. das Programm des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der im Oktober 2012 in Bochum stattfi ndet, zum Th ema ‚Vielfalt und Zusammenhalt‘ oder auch das jüngst gestartete Internetportal (portal-intersektionalitaet.de), das die Diskussionen über die analytische Tragfähigkeit und Reichweite von Intersek- tionalität im virtuellen Raum erweitert und bereichert. Wir freuen uns, diesen Sammelband bereits in zweiter Auflage vorlegen zu können und danken den Leser_innen für ihr bleibendes Interesse. Es zeigt, dass die hier versammelten Beiträge und die aufgeworfenen Fragen nichts von ihrer Aktualität und Brisanz verloren haben. Wir freuen uns über die zweite Auflage und das anhaltende Interesse an der Genealogie von Intersektionalität, zu deren Verständnis wir eine Reihe von (übersetzten) Schlüsseltexten präsentieren. Hier sei darauf hingewiesen, dass sich für die intensive Arbeit an dem Text Kimberlé Crenshaws, hier in einer gekürzten Fassung übersetzt, die Auseinandersetzung mit dem längeren Originaltext weiter empfi ehlt. Diesen Hinweis entnehmen wir dem richtungsweisenden Diskussionsbeitrag von Lucy Chebout (2011: Wo ist In- tersectionality in bundesdeutschen Intersektionalitätsdiskursen ? In: Sandra Smy- kalla und Dagmar Vinz (Hg.): Intersektionalität zwischen Gender und Diversity. Münster: Westfälisches Dampfboot, 46 – 60). Für diese Neuauflage wurden lediglich sprachliche Korrekturen, jedoch keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen. Eine Ausnahme bildet die Richtigstel- lung einer Passage im Beitrag von Gudrun-Axeli Knapp. In der ersten Auflage hieß es fälschlicherweise, Durkheim habe von einem Wandel zu „mechanischer Solidarität“, anstatt – wie es richtigerweise heißen muss – „organischer Solidari- tät“ gesprochen. Für das erneute Lektorat gilt unser herzlicher Dank Christine Buchwald. Helma Lutz, María Teresa Herrera Vivar und Linda Supik Linköping, Frankfurt am Main und Sendenhorst, im Juni 2012 Fokus Intersektionalität – eine Einleitung Helma Lutz, María Teresa Herrera Vivar, Linda Supik Die Debatte über Intersektionalität hat in Deutschland Hochkonjunktur (siehe fe- ministische studien 1, 2009; Klinger, Knapp und Sauer 2007; Klinger und Knapp 2008; Knapp und Wetterer 2003; Walgenbach et al. 2007; Bührmann 2009; Casa- le und Rendtorff 2008). Mit unserer Tagung „Celebrating Intersectionality ? De- bates on a Multi-Faceted Concept in Gender Studies“, die am 22. und 23. Januar 2009 an der Frankfurter Goethe Universität stattfand und mit 300 TeilnehmerIn- nen ausgezeichnet besucht war, hatten wir off enbar einen Nerv der Zeit getroff en. Der vorliegende Sammelband ist das Resultat der in Frankfurt geführten Debat- ten. Er versucht, die angestoßenen Kontroversen und Übereinstimmungen auf- zunehmen und neben einer Bestandsaufnahme auch zukünft ige Entwicklungs- linien aufzuzeigen. Wir beginnen deshalb mit einem Rückblick, der die Frage nach den Anfängen der Debatte noch einmal aufgreift , in der Absicht, frühe For- schungen sichtbar zu machen, die in der aktuellen Debatte in der Regel vernach- lässigt werden (Gründungsnarrative); im Anschluss folgt die Darstellung der un- terschiedlichen (europäischen) Verortungen und disziplinären Felder, in denen Intersektionalität auftaucht (Stand der Debatten), und schließlich werden unsere Vorstellungen zu zukünft igen Entwicklungen und möglichen Bewegungen der fe- ministischen Intersektionalitätsforschung diskutiert. Die Einleitung schließt mit kurzen Vorstellungen der einzelnen in diesem Band versammelten Beiträge. Gründungsnarrative Die Suche nach einer angemessenen Th eoretisierung des Ineinandergreifens und der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen sozialen Strukturen hat eine län- gere Geschichte als in der gegenwärtigen Diskussion des Intersektionalitätskon- zepts in Deutschland zur Kenntnis genommen wird. Zu diesen Interventionen zählen zum Beispiel: die Versuche marxistisch-feministischer Th eoretikerinnen, den Zusammenhang zwischen kapitalistischer Vergesellschaft ung und Geschlech- terverhältnissen zu analysieren (Barrett 1983; Barrett und McIntosh 1982); die Ein- H. Lutz et al. (Hrsg.), Fokus Intersektionalität, DOI 10.1007/978-3-531-19550-6_1 © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 10 Helma Lutz, María Teresa Herrera Vivar, Linda Supik würfe aus der Perspektive des (weißen1) lesbischen Feminismus (Radicallesbians 1970; Johnston 1973; Rich 1980) oder die Arbeiten, die zu den Verbindungen zwi- schen Gender und Disability vorgelegt wurden (Morris 1989). Vor diesem Hintergrund variiert die Einschätzung darüber, inwiefern mit der Verbreitung und Akzeptanz von „Intersektionalität“ eine neue Agenda für die Frauen- und Geschlechterforschung einhergeht. Gegen das Argument, Intersek- tion alität sei „alter Wein in neuen Schläuchen“, lässt sich argumentieren, dass, auch wenn die o. g. Impulse die damaligen Debatte prägten und sie als Vorläufer des Intersektionalitätskonzepts verstanden werden können, diese noch keine in- tersektionelle Perspektive widerspiegelten. In der durch „Intersektionalität“ auf einen Begriff gebrachten, vielfach vorbereiteten Diskussion wurden Energien frei, von einem intersektionell gedachten Ausgangspunkt weiter zu denken. Gleichzei- tig, so Nina Lykke, lassen sich in der Debatte implizite, explizite sowie alternative Ansätze der Intersektionalität unterscheiden (Lykke 2010: 68 – 69). Im Rahmen der Analysen der spezifi schen sozioökonomischen Situation Schwarzer Frauen wird erstmals von der Gleichzeitigkeit und wechselseitigen Ko- Konstitution verschiedener Kategorien sozialer Diff erenzierung ausgegangen und die Spezifi tät der durch diese Wechselwirkungen geprägten Erfahrungen hervor- gehoben. Unter dieser Prämisse lassen sich die Ursprünge der Intersektionalitäts- debatte auf die Analysen, die vom Schwarzen Feminismus2 bzw. die im Rahmen der Schwarzen Frauenrechtsbewegung in den USA geleistet wurden, zurückfüh- ren. Die kritischen Konsequenzen dieser Erweiterung der Kategorie Geschlecht und deren Tragweite für feministische Th eorie und Politik fasst Kathy Davis poin- tiert wie folgt zusammen: „Intersektionalität thematisiert das zentrale theoretische und normative Problem in der feministischen Wissenschaft – die Anerkennung von Diff erenzen zwischen Frauen. Es berührt das drängendste Problem, dem sich der Fe- minismus aktuell gegenübersieht – die lange und schmerzliche Geschichte seiner Ex- klusionsprozesse“ (Davis in diesem Band: S. 62). Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen um „Intersektionalität“ stand der Vorwurf Schwarzer Feministinnen an den weißen, bürgerlichen Feminismus, le- 1 ‚weiß‘ und ‚Schwarz‘ bezeichnen kein phänotypisches Diff erenzierungsmerkmal, sondern zuge- schriebene sozial-historische Positionen. Wichtig ist, dass beide Kategorien sich nicht auf ‚natür- liche‘, sichtbare Pigmentierungen beziehen, sondern es dabei um ideologische Konstruktionen von „Hautfarben“ geht (Arndt 2005; Walgenbach 2005 a, b; Wollrad 2007). 2 Auch der Schwarze Feminismus stellt keine homogene Bewegung dar. So wird das Spannungs- verhältnis zwischen der Selbstpositionierung als Feministin und als Protagonistin der (gemischt- geschlechtlichen) Schwarzen Befreiungsbewegung – bei gleichzeitiger Kritik der darin vorhande- nen sexistischen Tendenzen – sehr unterschiedlich eingeschätzt (Roth 2004). Fokus Intersektionalität – eine Einleitung 11 diglich die Unterdrückungserfahrungen weißer Mittelschichtfrauen zu thematisie- ren und diese zum Maßstab feministischer Politik zu machen und so die Bedürf- nisse / Lebensrealität aller anderen Frauen, u. a. Schwarzer Frauen, zu igno rieren. Dagegen stellten sie ihren Versuch, die Mehrdimensionalität und Komplexität ihrer Erfahrungen analytisch zu fassen. Patricia Hill Collins Modell einer „ma- trix of domination“ etwa beinhaltet solch einen Gegenentwurf, der sowohl ein- dimensionale (single-axis) Analysen im weißen Feminismus kritisiert als auch die darin formulierte additive Konzeption des Zusammenwirkens verschiedener Unterdrückungsverhältnisse (z. B. das triple-oppression oder das double-jeopar- dy Modell von Frances Beale 1979). Collins dagegen beschreibt „Rasse“3, Klasse und Geschlecht als „interlocking systems of oppression“ (Collins 1990). Auch das sozialistische, lesbische Combahee River Collective wies auf die Notwendigkeit hin, „Rasse“, Klasse und Geschlecht in ihrer gegenseitigen Wechselwirkungen zu verstehen: „Wir denken, dass Geschlechterpolitik unter dem Patriarchat ebenso prägend ist wie Klassen- und „Rassen“-politik. Uns fällt es oft schwer, die drei Un- terdrückungsformen nach „Rasse“, Klasse und Geschlecht auseinander zuhalten, denn in unserem Leben treten diese oft gleichzeitig auf“ (Th e Combahee River Collective 1981: 213, Übers. d. Hrsg.). Während Aktivistinnen des lesbischen Fe- minismus die Marginalisierung der Perspektiven und Anliegen lesbischer Frau- en im heterosexuell dominierten feministischen Mainstream kritisierten, wurden sie selbst zum Ziel einer ähnlichen Kritik. In „Th is Bridge Called My Back: Wri- tings by Radical Women of Color“ (1981) legten Cherrie Moraga und Gloria An- zaldúa dar, dass auch der lesbische Feminismus nicht in der Lage gewesen sei, die Mehrdimensionalität der sozialen Situation von Frauen of Color zu berücksichti- gen und stattdessen rassistische Strukturen perpetuiere. Die Queer Studies, die als Weiterentwicklung dieses Strangs feministischer Politik und Th eoriebildung gelten, werden heutzutage mit einer ähnlichen Kritik konfrontiert (siehe Beitrag von Kira Kosnick in diesem Band). Für den europäischen Kontext sind die grundlegenden Arbeiten von Floya Anthias und Nira Yuval-Davis (1992) und Avtar Brah (1996)4 zu nennen, die für die Integration anderer Kategorien sozialer Diff erenzierung in die feministische Th eoriebildung plädierten und damit der akademischen Debatte um „Diff erenzen zwischen Frauen“ entscheidende Impulse verliehen. Diese Positionen, die vom 3 In diesem Sammelband kennzeichnen die Herausgeberinnen die soziale Konstruiertheit von „Rasse“ durch eine Schreibweise in Anführungszeichen. Damit soll zudem der problematische Charakter des Begriff s verdeutlicht werden, zu dessen Verwendung wir bislang keine Alternative sehen (siehe unten). 4 Für Deutschland siehe Helma Lutz 2001.

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