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Focus Money 24-2014 PDF

100 Pages·2014·7.932 MB·German
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D u denkst: Jetzt? W ir sagen: O der nie! Seien Sie mutig und stellen Sie sich den Chancen, die das Leben bietet. Wir halten Ihnen den Rücken frei: mit individuellem Versicherungsschutz und Service, der sich ganz nach Ihren Bedürfnissen richtet. Sprechen Sie jetzt mit Ihrem Versicherungsexperten vor Ort und informieren Sie sich auf www.ergo.de oder auf www.ergodirekt.de Versichern heißt verstehen. 2 FOCUS-MONEY xx/2014 MONEYINSIDE Wenn es kein großes Geschrei gibt, machen wir weiter . . . Quizfrage: Was ist der Unterschied zwischen Jean-Claude Juncker und Martin Schulz, den beiden Anwärtern auf das Amt des EU-Kommissions- präsidenten? Schulz hat einen Bart, Juncker keinen. Doch Spaß beiseite. Selbst bei intensivster Recherche lassen sich so gut wie keine inhaltlichen Diffe- renzen zwischen den Standpunkten des Christdemokraten und des Sozialisten fi nden. Ganz ehrlich: Man kann von Glück sagen, dass wir in Deutschland Merkel und Gabriel haben. „Es wirkt, als hätten Schulz und Juncker ihre Antworten vor der Sendung auf- Frank Pöpsel, Chefredakteur einander abgestimmt“, urteilten die Kommentatoren nach dem groß angekün- digten Fernsehduell der Kontrahenten. Juncker ist für eine Ankurblung der europäischen Wirtschaft. Schulz auch. Schulz will nicht, dass das geplante Frei- handelsabkommen der EU mit den USA zu einer Verwässerung europäischer Standards etwa beim Verbraucher- oder Datenschutz führt. Juncker auch nicht. (Anmerkung des Verfassers: Natürlich wird es am Ende dazu führen.) Und auch in der Frage der EU-Erweiterung waren sich Schulz und Juncker einig. Es werde in den kommenden Jahren keine neuen Mitgliedsstaaten geben. Die Türkei sei derzeit nicht reif für eine Aufnahme, sagt Juncker. Und sagt Schulz. „Wozu also wählen?“, fragten sich rund die Hälfte der Bundesbürger am vor- letzten Sonntag. Und ich kann sie nur schwer verurteilen. Denn EU-Politiker vom Schlage Schulz, Juncker & Co. predigen Wasser und trinken Wein. Ein Beispiel: „Wir müssen mehr Solidarität in Europa zeigen“, fordern die Spitzenpolitiker unisono. Und genehmigen sich gleichzeitig abstruse Gehälter. Schulz beispielsweise erhält ein Grundgehalt von 8252 Euro im Monat. Dage- gen ist zunächst einmal nichts zu sagen. Hinzu kommt eine allgemeine Kos- tenpauschale von 4299 Euro im Monat – steuerfrei! Jeder Arbeitnehmer muss seine Werbungskosten beim Finanzamt nachweisen. Schulz nicht. Doch damit nicht genug. Zwar erhält Schulz für seine Tätigkeit als EU- Parlamentspräsident ein Gehalt, doch die schiere Anwesenheit im Parlament scheint damit noch nicht abgegolten zu sein. 304 Euro bekommt er wie auch jeder andere Europaparlamentarier für jeden Plenumstag in Straßburg. Skurril dabei ist: Als Parlamentspräsident erhält Schulz dieses Geld jedoch nicht nur an Sitzungstagen, sondern an 365 Tagen im Jahr – selbst wenn das Parlament nicht zusammenkommt. Rechnet man diese und alle anderen Pauschalen zu- sammen, ergeben sich für Schulz 223 520 Euro – zusätzlich zum Grundgehalt. Ohne Steuern dafür bezahlen zu müssen! „Natürlich erhält der Parlamentsprä- sident diesen Betrag nicht in vollem Umfang zur freien Verfügung, aber durch- aus zu einem gro ßen Teil“, erläutert der Parteienkritiker und Verfassungsrecht- ler Hans Herbert von Arnim. Klar ist für ihn aber, dass „dieser Summe kein entsprechend hoher Aufwand gegenübersteht“. Wenig vertrauensbildend ist auch die Arbeit von Jean-Claude Juncker als Chef der Euro-Gruppe. „Wenn es ernst wird, muss man lügen“, ist eines seiner berühmtesten Zitate zur Euro-Rettung. Und bereits 1999 beschrieb er die EU- Politik so: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und kei- ne Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wur- de, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Ja, ich gebe zu, ich bin europakritisch. Aber ich würde mich aufrichtig freuen, ONEY wenn es irgendwann einmal keine Gründe mehr dafür gibt. M -OCUS u/F url g U o: S. ot F FOCUS-MONEY 24/2014 3 MMOONNEEEEEEEEEYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAALLLLLLLLLLLTT Nr. 24 / 4. Juni 2014 www.focus-money.de MONEYTITELTHEMA 30 Strategie: Marc Faber ist der bekannteste Börsen- Pessimist der Welt. Warum er jetzt den Aktien einen heftigen Kursrückschlag prophezeit – und ob er Recht behalten könnte 36 Mischfonds: Ein Computer entscheidet über die zu jeder Börsenphase passende Asset-Allokation MONEYWEEK 6 Lebensversicherung: Der Garantiezins sinkt, die Reserven werden neu verteilt – wie Kunden auf die geplanten Änderungen richtig reagieren MONEYMAKER 8 W-Fragen: Das aktuelle Börsenumfeld fordert ganz eigene W-Fragen: Warum ist etwas günstig, das teuer erscheint? Warum ist Langweiliges hochspan- nend? FOCUS-MONEY beantwortet diese Fragen 10 Interview: Bert Flossbach erklärt, warum Top- Aktien wie Nestlé immer teurer werden können 14 Lufthansa: Warum das Papier trotz Höhenfl ügen noch ein Riesen-Schnäppchen ist 17 Bastei Lübbe: Das Verlag stellt Groschenromane her – warum der Aktienkurs jetzt richtig Potenzial hat 20 Smallcaps: Der deutsche Mittelstand bietet ungeahnte Sicherheiten 30 Titel: Kommt der Crash? 24 Porr: Was macht der Österreicher Porr besser Der Dax erzielt beinahe täglich neue Rekorde. als die Konkurrenz? Er verdient am Straßenbau Ausgerechnet jetzt warnt ein angesehener Börsen- profi vor einem Rückschlag. FOCUS-MONEY MONEYMARKETS analysiert das Für und Wider seiner Argumente 28 Börsenwelt: Cash mit Casino-Aktien; Chancen in Indien; Schiefergas in Großbritannien 38 Niedrigzinsphase: Über die Aussichten für Zins- jäger in mageren Zeiten 8 Was Anleger jetzt 40 Konsum: Aktien, die von der Spendierfreude bei Europas Verbrauchern profi tieren wissen sollten 43 Sentiment: Stefan Riße über die Prognose- Der Dax klettert auf Höchst- fähigkeiten der Börsianer stände, und Börsenexperten 46 Optionsscheine: Ein Erfolgsmodell hat warnen gleichzeitig vor einem 25. Geburtstag. Wie Anleger mitfeiern Crash. Das aktuelle Börsen- 49 Kolumne: Ken Fisher über die Kurschancen umfeld stellt Anleger vor ganz der US-Börse im zweiten Halbjahr neue Herausforderungen. FOCUS-MONEY hilft weiter 50 Gold: Wer glaubt, die weltweiten Krisen seien überstanden, braucht kein Gold. Pessimisten aber kaufen Goldaktien jetzt so günstig wie nie 54 Musterdepots: Die Profi s kaufen und gewinnen 56 Contracts for Difference: Wie Anleger die Hebel- produkte erfolgreich einsetzen 62 Chartanalyse: 10 000 Dax-Punkte sind nicht das Wa(h)re Werte 74 Ende der Fahnenstange; Abwärtstrendlinie Schnäppchen oder völlig des US-Dollar hart umkämpft; erstarkte T-Aktie überteuert? Beim Wert 64 Unibail-Rodamco: Immobilienaktie vor Ausbruch von Immobilien haben 65 MONEY-Empfehlungen: TMK, BASF, Drax Group Eigentümer, Käufer, Ban- ken und Fiskus oft ganz DSW ANLEGERSCHUTZ unterschiedliche Vorstel- 66 Grauer Kapitalmarkt: Schärfere Regeln zum lungen. Wie Sie ermitteln Schutz der Anleger vor schwarzen Schafen können, was Objekte wirklich wert sind 68 Deutsche Bank: Das Institut bleibt weiter hinter seinen eigenen Ansprüchen zurück 4 Titel: Foto: Bloomberg FOCUS-MONEY 24/2014 MONEYSERVICE 70 Fernbusse: Eine Alternative zur Bahn? Welche Anbieter in Sachen Pünktlichkeit, Service und Komfort am meisten überzeugen MONEYSTEUERN&RECHT 74 Immobilien: Wie Sie herausfi nden, was Ihre eigenen vier Wände wert sind, und was Sie bei der Wertermittlung beachten sollten MONEYRUBRIKEN 3 MONEYInside 79 Leserbriefe 80 Impressum • Register 98 Terminkalender: Neues von Bechtle, Gerry Weber und Apple MONEYKURSTEIL 81 Zinsen • 83 Fonds • 86 Aktien Deutschland 92 Aktien international • 96 Zertifi kate 97 Neuemissionen Titelthemen sind mit roten Seitenzahlen gekennzeichnet 50 Antizyklisch kaufen Harte Kost: Analysten und Investoren attes- tieren Gold die schlechtesten Zukunftsaus- sichten in den kommenden zwölf Monaten. FOCUS-MONEY analysiert, warum das Edel- metall dennoch nicht ausgedient hat und warum sich der Kauf von Goldminen lohnt Auswege aus der Zinsfalle 38 Im Interview erklärt Fonds- manager Richard Woolnough, warum in seinem Fonds die Aktienquote nur fünf Prozent beträgt und wo er unter den fest- verzinslichen Wertpapieren höhere Renditen fi ndet FOCUS-MONEY 24/2014 Inhalt: Fotos: S.Ugurlu/FOCUS-MONEY, Can Stock Photo, Composing: FOCUS-MONEY Dreamstime, Vectorstock MONEYWEEK M NEYWEEK Navigator durch Wirtschaft und Politik Weiter sinkender Garantiezins Von den hohen Zinsversprechen der Vergangenheit ist heute kaum noch etwas übrig. Wer neue Policen abschließt, erhält deutlich geringere Garantiezusagen. HHHöööccchhhhssstttrrreeeccchhhnnnuuunnngggssszzziiinnnsss ffffüüürrr LLLeeebbbbbeeennnsssvvveeerrrsssiiiccchhhhheeerrruuunnngggeeennn in Prozent 4,00 3,50 3,25 3,00 2,75 2,25 1,75 1,25 nt a pl e g vor Juli ab Juli ab Juli ab Juli ab Jan. ab Jan. ab Jan. ab 1.1. 1986 1986 1994 2000 2004 2007 2012 2015 Quelle: GDV Lebensversicherung Viele Kunden profi tieren Der Garantiezins sinkt, Reserven werden neu verteilt und einiges mehr – auf Versicherte kommen zahlreiche Änderungen zu. Was das für den Einzelnen bedeutet Im Schnelldurchlauf will die Bundesregierung ein gan- können die Versicherer nur noch geringer bilanzieren, wo- zes Maßnahmenpaket durchdrücken, um die Lebens- durch die Kosten sinken sollen. Zudem sind die Provisi- versicherer im anhaltenden Niedrigzinsumfeld zu sta- onen für Vermittler konkret offenzulegen. bilisieren. Schon in den kommenden Wochen sollen die Insgesamt also eine ganze Reihe von Maßnahmen, die Änderungen endgültig verabschiedet sein. Tendenziell größtenteils bereits im Juli dieses Jahres in Kraft treten werden dann die Ansprüche langjähriger und treuer Kun- könnten. Doch was bedeutet das für den einzelnen Kun- den besser geschützt. Dafür müssen kurzfristig ausschei- den, wie soll er sich mit seiner Police verhalten? Wichtige dende Kunden, Versicherungsgesellschaften, Aktionäre Fragen und Antworten im Überblick: und Vermittler mit Einbußen rechnen. Soll ich meine Police jetzt kündigen, weil ich sonst an Konkret soll der Garantiezins für Neuverträge ab 1. Ja- den stillen Reserven nicht mehr beteiligt werde? nuar 2015 von heute 1,75 Prozent auf dann 1,25 Prozent sinken. Auch haben ausscheidende Kunden bisher An- Das ist meist keine gute Lösung. Denn im Kern geht es spruch auf die Hälfte der stillen Reserven. Künftig soll das darum, die stillen Reserven zwischen auslaufenden und für die Bewertungsreserven aus festverzinslichen Papieren weiter bestehenden Verträgen fairer zu verteilen. Zudem nur noch insofern gelten, wenn dadurch die Garantien al- ist der Beteiligungsstopp zeitlich und inhaltlich begrenzt. ler anderen Versicherten nicht gefährdet werden. Sind die Bei Fälligkeit oder Kündigung der Verträge müssen die Leistungszusagen nicht mehr gesichert, verbleiben solche Reserven etwa aus Aktien und Immobilien auch weiter- Reserven im Unternehmen. Dann dürfen diese aber auch hin zur Hälfte ausgeschüttet werden. Von den Änderungen keine Dividenden an ihre Aktionäre mehr ausschütten. betroffen sind daher nur mögliche Reserven aus Festver- Darüber hinaus sind die Versicherten statt wie bis- zinslichen. Das sind aber eigentlich nur Scheinreserven, her zu 75 Prozent künftig mit mindestens 90 Prozent an da die aktuellen Kurswerte der Papiere mit hohen Kupons den Risikogewinnen zu beteiligen. Also wenn etwa mit zwar derzeit über dem Kaufkurs liegen, aber die Versiche- Sterbetafeln zu vorsichtig kalkuliert wurde und dadurch rer solche Papiere meist bis zur Fälligkeit halten und wäh- Überschüsse entstehen. Die Abschlusskosten der Policen rend der Laufzeit von den hohen Zinszahlungen profi tieren 6 FOCUS-MONEY 24/2014 Nur virtuelle Reserven In Niedrigzinsphasen steigt der Kurswert höher ver- zinster Altpapiere. Das sind aber nur scheinbare Reser- ven, die sich bei Fälligkeit der Papiere wieder aufl ösen. EEEnnntttsssttteeehhhuuunnngg vvoonn BBBeeewwweeerrrtttuuunnngggssrreesseerrvvveeennn am Beispiel festverzinslicher Wertpapiere mit 10 Jahren Laufzeit Marktwert Bewertungs- reserven Bewertungs- Kaufwert reserven = 0 festverzinstes Wertpapier 2005 2013 2014 2015 Quelle: GDV Steigt jetzt wegen der Neuverteilung der Risiko- (s. Grafi k oben). Im aktuellen Niedrigzinsumfeld müssen gewinne der Ertrag meiner Police? sie nun aber vermehrt hochverzinste Altpapiere verkaufen, um die Scheinreserven hälftig auszuzahlen. Das schmälert In den meisten Fällen ja. Allein im Jahr 2012 waren 800 jedoch die Renditen aller verbleibenden Kunden. Daher Millionen Euro an Risikogewinnen der Lebensversicherer soll die Auszahlung künftig unterbleiben, wenn deren ga- zu verteilen. Steigt die Mindestbeteiligung der Kunden da- rantierte Leistungszusagen gefährdet sind – und zwar nur ran, dürfte bei ihnen mehr hängenbleiben. Einige Gesell- dann. Steigt also das Zinsniveau wieder oder ist man bei schaften haben schon heute ohnehin mehr ausgeschüttet. einer sehr bonitätsstarken Gesellschaft, erhält der Kunde Werden die Policen künftig günstiger? diese Reserven vielleicht dennoch ausgeschüttet. Zudem würden dem Kunden bei einer vorzeitigen Kündigung Das ist zumindest das Ziel des Gesetzgebers. Eine Provisi- Schlussüberschüsse verloren gehen. Es handelt sich also onsdeckelung schreibt er zwar entgegen zuvor diskutierten in jedem Einzelfall um ein konkretes Rechenexempel, je Maßnahmen nicht vor. Allerdings dürfen die Vers icherer nach Vertragsgestaltung, Versicherer und Fälligkeit. Oft künftig nicht mehr 40 Promille der Beitragssumme als Ver- ist die Kündigung daher kein gutes Geschäft. triebs- und Abschlusskosten bilanziell anrechnen, son- dern nur noch 25 Promille. Das soll sie motivieren, die Ko- Lohnt sich die Lebensversicherung noch, wenn der sten insgesamt zu senken. Dazu zählt auch die Pfl icht, die Garantiezins im Jahr 2015 sinkt? Vertriebsprovision ausdrücklich dem Kunden mitzuteilen. Die Garantiezinssenkung ist nur für Neuverträge relevant. Lohnt es sich noch, Versicherungsaktien zu kaufen? Wer bereits eine Police besitzt, kann sich auf die bei Ver- tragsschluss geltenden Garantiezusagen während der ge- Zumindest sollte die Bonität der Aktiengesellschaft noch samten Laufzeit verlassen. Ohnehin gilt die fest zugesagte besser geprüft werden. Denn künftig gilt noch mehr: Kun- Verzinsung nur für den Sparanteil der gezahlten Beiträ- de vor Aktionär. Die Ausschüttungssperre für Dividenden ge und macht lediglich einen geringen Teil der Rendite greift aber ähnlich wie bei den Bewertungsreserven nur, aus. Die deutlich höhere Gesamtperformance setzt sich wenn die Erfüllung der Leistungszusagen gefährdet ist. daneben vor allem aus der jährlich fest zugesagten lau- Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit betrifft das oh- fenden Überschussbeteiligung, den Schlussüberschüssen nehin nicht, da dort die Kunden zugleich Eigentümer sind. und möglichen Bewertungsreserven zusammen. Ob sich Sind alle Lebensversicherungen betroffen? ein Abschluss noch lohnt, kommt also eher auf die Anla- gekompetenz und Bonität der gewählten Gesellschaft an. Die Regelungen zum Garantiezins und zu den Bewer- tungsreserven gelten nur für klassische Policen mit ihrem Soll ich umgekehrt noch schnell eine Police abschlie- großen Kapitalanlagesammeltopf und solche, die ebenfalls ßen, bevor der Garantiezins sinkt? diesen Topf nutzen. Bei Fondspolicen und vielen modernen Das sollte aus den gleichen Gründen eine untergeordnete Varianten fl ießen die Kundenbeiträge in separate Fonds. Bedeutung für den Abschluss haben. Nur wer ohnehin mit einer Police liebäugelt, kann das eher dieses Jahr tun. WERNER MÜLLER FOCUS-MONEY 24/2014 Fotos: Can Stock Photo, Fotolia Composing: FOCUS-MONEY 7 MMOONNEEYYMMAAKKEERR MONEYMAKER ieso kann Nestlé arum ist die Lufthansa so gü ie lässt sich mit Groschen elche Sicherheit as macht der Österreicher Porr 8 Fotos: Flossbach von Storch AG, Lufthansa, Bastei Lübbe, Can Stock Photo (2), Porr Composing: FOCUS-MONEY FFFFFFFFOOOOOOOOCCCCCCCCCUUUUUUUUUUUSSSSSSSSSSSSS--MMONEY 24/2014 Wieso? Weshalb? Warum? Die aktuelle Börsenphase för- dert ganz eigene, überraschende Fragen zu Tage. Denn: Was teuer scheint, kann trotzdem günstig sein. Was langweilig klingt, kann hochspannend sein. Und nur weil viele es nicht richtig können, kann es trotzdem einen geben, der es einfach besser macht. FOCUS-MONEY hat sich diesen Fragen gestellt – und Geld bringende Antworten gefunden. So erklärt der unabhängige Vermögensverwalter Bert Flossbach, der seit Jahren bei Fondsvergleichen die Top-Positionen besetzt, warum er seine Nestlé-Aktien auch bei einem KGV von 25 nicht verkaufen wird, wenn das Umfeld stimmt, warum für den Dax aber wie- der ganz andere Regeln gelten und wieso die größten Investitionen US-amerikanischer Fonds in Europa für diese doch nur Peanuts sind (Seite 10). immer teurer werden? Im Dax drängt sich vor allem eine Frage auf: Warum ist eigentlich die Lufthansa so verdammt güns- tig bewertet? Sogar niedriger als jeder andere Wert im deutschen Börsenoberhaus? Das Papier be- fand sich zuletzt ja nicht gerade im Tieffl ug. Die Antwort gibt es auf Seite 14. Bei Bastei Lübbe ist vor allem eines günstig: das Sortiment. Auch wenn dem gedruckten Buch gern das Ende vorausgesagt wird, die Bastion der Groschenromane hat einen Weg gefunden, mit Cowboys, Geheimagenten und Geist erjägern Geld zu machen. Während Jerry Cotton seit bald 60 Jahren Leser in den Bann nstig? zieht, sollte der Verlag jetzt Börsianer fesseln können – dank einer Kursfantasie von 40 Prozent und einer Dividendenrendite von mehr als vier Prozent (Seite 17). Anleger, die im aktuellen Marktumfeld nicht so recht wissen, wie viel Spannung sie noch ertragen wollen, schla- gen auf Seite 20 nach. Substanz, Dividende, Profi tieren von den Megatrends oder schlicht Heimatliebe – für jeden Sicherheitstyp gibt es den passenden deutschen Mittelständler. Auch wenn es ganz ohne Nervenkitzel an der Börse ei- gentlich keine Rendite gibt, so bietet der Baulöwe Porr etwas, was es nicht alle Tage gibt: 100 Prozent Kursplus bei einer sattelfesten Strategie. Trotz Bauboom straucheln viele Wettbewerber. Was machen die Österreicher also besser? Die Antwort gibt es auf Seite 24. romanen noch Geld verdienen? hätten Sie denn gerne? besser als die Konkurrenz? FOCUS-MONEY 24/2014 9 MONEYMAKER Bert Flossbach ist seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten unabhän- gigen Vermögensver- walter in Deutschland ieso VITA Bert Flossbach FOCUS-MONEY: Herr Flossbach, Nestlé ist die Top-Aktien- position in Ihren Fonds. Mittlerweile ist sie aber mit einem Geboren 1961 in Wipperfürth Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20 bewertet. Das be- BWL-Studium in Köln deutet, dass der Kurs dem 20-Fachen des aktuell ge- 1988–1991 Bei der Matuschka-Gruppe in München schätzten Gewinns je Aktie entspricht. Anders gesagt: 1991–1999 Executive Director bei Goldman Sachs in Nestlé muss diesen Gewinn 20 Jahre lang erzielen, um Frankfurt den Kaufpreis auszugleichen. Wird es nicht langsam Zeit, Gewinne mitzunehmen und sich nach günstigeren 1992 Promotion in Innsbruck Qualitätstiteln umzusehen? 1998 Gründung der Vermögensverwaltung Bert Flossbach: In den vergangenen zwei Jahren gab es Flossbach von Storch AG bei allen ertragsstabilen Unternehmen einen solchen An- 2014 Verwaltet rund 15 Milliarden Euro stieg der Bewertung. Ich vergleiche das gern mit der Bo- nität von Anleihen, die ja von AAA abwärts gehen. Je besser das Rating, desto wahrscheinlicher ist eine pünkt- liche Rückzahlung der Anleihe. Bei den Aktien ist das 10 Foto: Flossbach von Storch AG FOCUS-MONEY 24/2014

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