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Fixateur-externe-Osteosynthese: Rohrsystem der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen PDF

98 Pages·1985·3.955 MB·German
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G. Hierholzer M. Allgower Th. Riiedi Fixateur- exteme Osteosynthese Rohrsystem der Arbeitsgemeinschaft fiir Osteosynthesefragen Mit 57 Abblldungen in 104 zum Tell zweifarbigen Einzeldarstellungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo 1985 Professor Dr. med. GUNTHER HIERHOLZER ArztIicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Duisburg-Buchholz GroBenbaumer Allee 250 D-4100 Duisburg 28 Professor Dr. med. MARTIN ALLGOWER Prasident der AO International BalderstraBe 30 CH-3007 Bern Professor Dr. med. THOMAS ROEDl Chefarzt der Chirurgischen Klinik Riitisches Kantons- und Regionalspital CH-7000 Chur ISBN-13: 978-3-642-69821-7 e-ISBN-13: 978-3-642-69820-0 DOl: 10.1007/978-3-642-69820-0 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek HIERHOLZER GUNTHER: Fixateur-externe-Osteosynthese: Rohrsystem d. Arbeitsgemeinschaft fUr Osteosynthesefragen / G. HIERHOLZER; M. ALWOWER; TH. RiiEDI.- Berlin; Heidelberg; New York; Tokyo: Springer, 1985. ISBN 3-540-13519-7 (Berlin ...) ISBN 0-387-13519-7 (New York ... ) NE: ALWOW)lR, MARTIN; RiiEDI, THOMAS: Das Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverar beitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des § 54, Abs.2 UrhG werden durch die "Verwertungsgesellschaft Wort", Munchen, wahrgenommen. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1985 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1985 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften! Produkthaftung: Fur Angaben uber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann yom Verlag keine Gewahr ubernommen werden. Derartige Angaben mussen yom jeweiligen Anwen der im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit uberpriift werden. Satz, Druck und Buchbindearbeiten: Universitatsdruckerei H. Stiirtz AG, Wiirzburg 2124/3130-543210 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Grundlagen der Indikationsstellung 1 2 Mechanische Grundlagen der Fixateur-externe- Osteosynthese ............. . 5 3 Bemerkungen zur Pathophysiologie der Problemfrakturen 13 4 Indikation der Fixateur-externe-Osteosynthese . . .. 15 5 Beschreibung der 4 Bauelemente des AO-Rohrsystems und der Operationsinstrumente . . . . . . . . 17 6 Montagegrundformen und deren Anwendbarkeit 29 7 Technische Anwendung 45 8 Erganzende klinische Gesichtspunkte . . . . 69 - Organisatorische Voraussetzungen, Planung und Vorbereitung der Operation . . . . . 69 - Ubergang auf andere Osteosynthesetechniken 70 - Postoperative Uberwachung . . . . . . . . 71 - Rontgenologische Untersuchung und Beurteilung der Frakturheilung . . . . . . . . . . . . .. 72 9 Anhang: Montage des Fixateur-externe bei Osteotomien und Arthrodesen . . . . . . . . . 73 Addendum (Koautor: FRIDOLIN SEQUIN) 85 Literatur . . . 95 Sachverzeichnis 97 1 EinleituDg uDd GruDdlageD der IndikatioDsstelluDg Die Fixateur-exteme-Osteosynthese hat seit der Beschreibung eines klammerartigen Modells in der Mitte des vorigen Jahrhun derts durch MALGAIGNE [11] eine kontinuierliche Vorgeschichte. Nach vorausgegangenen Entwicklungsstufen wendete erstmals LAMBOTTE [10] den Klammerfixateur systematisch an. Das Prin zip des Rahmenfixateurs ist von CODMLLA [3] beschrieben und die technische Weiterentwicklung von STADER [16], HOFFMANN [6] und von ANDERSON [1] vorangetrieben worden. Ergebnisse mechanischer Untersuchungen iiber die Leistungsfahigkeit ver schiedener Montageformen haben zuerst VIDAL et al. [17] vorge legt und damit die Verbreitung der Fixateur-exteme-Osteosyn these eingeleitet. Klinisch wurde der Fixateur exteme zur Be handlung von Frakturen und Pseudarthrosen wie auch fUr die Operation zur Arthrodese des Kniegelenks und der Sprungge lenke [13] verwendet. Die friihzeitig erkannten Vorteile dieser Osteosyntheseform werden heute unvedindert anerkannt. Sie lauten zusammengefaBt: "Stabilisierung eines Skelettanteils unter Aussparung des gefahrdeten Bereichs". In der Arbeitsgemeinschaft fUr Osteosynthesefragen [5, 7-9, 12-15, 18] haben wir uns ebenfalls mit der Fixateur-exteme Osteosynthese beschaftigt. Das besondere Merkmal des ur spriinglichen Modells bestand in dem Bauelement "Gewinde stange" und in der Form der Anwendung als Rahmenkonstruk tion ohne Vorspannung. Klinische Verlaufsbeobachtungen zeig ten, daB bei Problemfrakturen mit einem ausgedehnten kn6cher nen Defekt, einem kurzen metaphysaren Fragment wie auch bei der Kombination von Instabilitat und chronischer Knochenin fektion mit diesem Vorgehen eine ausreichende Ruhigstellung nicht zu erzielen war. Mit der EinfUhrung des AO-Rohrsystems sind die Bauelemente des Fixateur exteme wesentlich verbessert worden. Die h6here Biegefestigkeit der Rohrstange erlaubt im Vergleich mit dem urspriinglichen Modell gr6Bere Distanzen sta bil zu iiberbriicken. Die Grundlagen fUr die wichtigsten Monta geformen sowie fUr deren Indikation sind erarbeitet und werden im weiteren dargestellt [7, 15]. 1 Fiir die Fixateur-exteme-Osteosynthese bestehen drei haupt sachliche Indikationen: 1. Frakturen mit ausgedehntem Weichteilschaden. 2. Infizierte Frakturen und Pseudarthrosen. 3. Korrekturosteotomien im metaphysaren Bereich und Arthro- desen. Fiir jede dieser Indikationen ist die Wichtigkeit der durch die Fixateur-exteme-Osteosynthese erreichbaren Stabilitat unter schiedlich. ad 1. Bei frischen diaphysaren Frakturen ist nach einer Fixateur exteme-Osteosynthese auch bei Anwendung der biomechanisch optimalen Montage eine primare Knochenbruchheilung nicht haufig zu beobachten. Andererseits entrant wegen der Steifigkeit der Fixation der physiologische Stimulus fiir eine Kallusbildung. Hieraus folgt in der Regel eine verz6gerte Frakturheilung, sofem nicht zusatzliche chirurgische MaBnahmen ergriffen werden. Die erste Behandlungsaufgabe der Fixateur-exteme-Osteosynthese besteht in der L6sung des Weichteilproblems in der unmittelba ren posttraumatischen oder postoperativen Phase. 1st diese Auf gabe gel6st, so werden oft weitere operative Schritte erforderlich, insbesondere die autologe Knochenplastik und eine Anderung der Fixationstechnik. Um derartige Sekundareingriffe mit einem Minimum an Infektionsrisiko durchfiihren zu k6nnen, sollten Steinmann-Nagel und Schanz-Schrauben nicht fraktumah einge bracht werden, d.h. den Verletzungsbereich iiberbriicken. Wie die Untersuchungen im Experiment [4, 7, 15] zeigen, ergibt sich hieraus allerdings eine Verminderung der erreichbaren Stabilitat. 1st eine Anderung der Fixationstechnik geplant, so kann das Infektionsrisiko durch ein zeitliches Intervall von 2-3 Wochen zwischen Fixateur-exteme-Entfemung und Reosteosynthese her abgesetzt werden. Das bei frischen Frakturen zur primaren Kno chenbruchheilung erforderliche AusmaB an Stabilitat kann mit der Fixateur-exteme-Osteosynthese meist nur in Verbindung mit der interfragmentaren Kompressionstechnik, wie z.B. durch eine Zugschraube, erzielt werden. Der Fixateur exteme entspricht da bei dem Prinzip der Neutralisationsosteosynthese. ad 2. Bei der operativen Behandlung infizierter Frakturen und Pseudarthrosen ist die innere Fixationstechnik mit Implantation von Fremdmaterial zumindest haufig kontraindiziert. Nach Ent femung des infektionsunterhaltenden nekrotischen Weichteil und Knochengewebes hat die Fixateur-exteme-Osteosynthese 2 nicht nur eine voriibergehende Funktion. In Verbindung mit einer autologen Knochenplastik wird sie oft als endgiiltige Fixa tjonstechnik zur Herbeifiihrung der knochemen Heilung verwen det. Fur diese Indikationen sind die Montagen indiziert, die ein Maximum an Stabilitat ergeben. ad 3. 1m spongiosen Knochen des metaphysaren Bereichs kann bei Osteotomien oder Operationen zur Arthrodese mit den unten beschriebenen Montagen interfragmentare Kompression und ein hohes MaB an Stabilitat erieicht werden, so daB eine knocheme Heilung meist im Zeitraum von 8-12 Wochen eintritt. Fur alle der oben beschriebenen Bedingungen ist es von besonde rer Wichtigkeit, eine Lockerung der Steinmann-Nagel und der Schanz-Schrauben zu verhindem, die zu Reizerscheinungen an den Metallaustrittsstellen der Weichteile fUhrt und mit der Ge fahr der knochemen Infektion verbunden ist. Die wichtigste MaBnahme zur Vermeidung der Lockerung der im Knochenge webe verankerten Metallteile des Fixateur exteme besteht im Prinzip der Vorspannung der Steinmann-Nagel und der Schanz Schrauben. Besteht eine breite knocheme Abstutzung im zu sta bilisierenden Bereich, wie bei einer Querfraktur, einer metaphy saren Osteotomie oder einer Arthrodese, so kann die Vorspan nung interJragmentiir, d.h. auf die Fraktur oder auf den Osteoto miespalt zu, vorgenommen werden. Besteht keine derartige Ab stutzung wie bei einem Stuckbruch oder einem Defekt, so erfolgt die Vorspannung intraJragmentiir entsprechend der Abb. 4a, b. Die Vorspannung der Steinmann-Nagel und der Schanz-Schrau ben ist ein wichtiges Merkmal und ein entscheidender Bestandteil der Fixateur-exteme-Osteosynthesetechnik. Nicht vorgespannte Steinmann-Nagel und Schanz-Schrauben verursachen aufgrund von Mikrobewegungen Knochenresorption und Lockerung. Aus dieser GesetzmaBigkeit ergibt sich, daB ein zentrales Gewinde am Steinmann-Nagel die Lockerungsgefahr nicht vermeidet; es besteht deshalb keine Indikation fur ein zentral gelegenes Ge winde am Steinmann-Nagel, das ohnehin die Metalleinbringung und -entfemung erschwert. Die Hauptaufgabe des Manuals besteht in der Beschreibung der Fixateur-exteme-Osteosynthesetechnik mit dem AO-Rohrsy stem fUr die unten beschriebenen Problemfrakturen. Erganzende Indikationen und Techniken werden kurz abgehandelt. Die Fixa teur-exteme-Technik bei der Behandlung von Becken- und Wir belfrakturen wird in diesem Manual nicht besprochen. 3 2 Mechanische Grundlagen der Fixateur-externe-Osteosynthese Mit den Bauelementen des Rohrsystems wurden zahlreiche Kon struktionsmodelle gebildet, deren mechanisches Verhalten expe rimentell untersucht und die klinischen Anwendungsmoglichkei ten gepriift. Die Horizontal- und die Hohenverschieblichkeit der Bruchenden wurden mit Ohmschen Wegaufnehmern gemessen [7, 8] und die TorsionsstabiliHit mit der Finitelementanalyse rechnerisch ermittelt [7]. Die Ergebnisse fiihrten zu der Beschrei bung von 3 Montagegrundformen. Der Kliniker sollte einige der mechanischen Gesichtspunkte bei der technischen Anwendung besonders beachten (Abb. 1-6). Nach einer Fixateur-externe-Osteosynthese ist die Horizontalver schieblichkeit der Fragmente unter Belastungsbedingungen einer der Parameter fUr die Beurteilung der erreichten Stabilitat. U nter exzentrischer Belastung, die den physiologischen Bedingungen entspricht, entsteht am jeweiligen Hauptfragment ein Drehmo ment. Die Fragmentenden erfahren dabei eine fast ausschlieB liche horizon tale Auslenkung. Liegt im proximalen Hauptfrag ment in frontaler Richtung 1 Steinmann-Nagel, so bildet dieser die Drehachse. Liegt stattdessen 1 Steinmann-Nagelpaar, so liegt die Drehachse in der Mitte zwischen den beiden Nageln. Unter der Belastung entsteht ein Gegenmoment, das mit zunehmendem Abstand der beiden Steinmann-Nagel voneinander groBer wird. Kann in ein kurzes metaphysares Bruchstiick nur 1 Steinmann Nagel in frontaler Richtung eingebracht werden, so ist es mog lich, ein zusatzliches Gegenmoment mit einer in ventrodorsaler Richtung eingebrachten Schanz-Schraube aufzubauen. Durch das Gegenmoment verringert die Schanz-Schraube ebenfalls die horizontale Auslenkung. Der Abstand zur Drehachse "Stein mann-Nagel" sollte also moglichst groB sein. Dabei wird die Schraube so frakturnah eingebracht, wie es der klinische Befund oder der Behandlungsplan erlauben (Abb. 1 a). Die horizontale Verschieblichkeit der Bruchstiicke kann auch durch die Verbindung einer sagittalen Klammer mit einem fron tal en Rahmen iiber schragverlaufende Steinmann-Nagel herab gesetzt werden (Abb. 5 u. 28), weil durch diese Verstrebungen 5 a b Abb. Einbringen eines Steinmann-Nagelpaares bzw. einer zusatzlichen Schanz- 1 a, b Schraube in ventro-dorsaler Richtung: Minderung der Horizontalver schieblichkeit durch Aufbau eines Gegenmoments unter exzentrischer Bela stung. a Richtige Lage (+) der Schanz-Schraube fern der Drehachse des Steinmann-Nagels bzw. des Steinmann-Nagelpaares. b Falsche Lage (-) 6 Abb.2 M6glichst knochennahe Montage der Rohrstangen: Erh6hung der Stabili tat des Systems infolge Verminderung der freien Biege- und Knickstrecke der Steinmann-Nagel und Schanz-Schrauben Zug- und Druckkrafte aufgenommen werden. Mit dieser schrag verlaufenden Verbindung wird der Biegung der Rohrstangen entgegengewirkt. Die Stabilitat des Systems hangt andererseits auch von der freien Biege- und Knickstrecke der Rohre, der Steinmann-Nagel und der Schanz-Schrauben abo Je kurzer diese fUr alle Bauelemente sind, urn so geringer ist die Auslenkung der Fragmentenden. Insbesondere bei groBer Distanziiberbruk kung ist darauf zu achten, daB der Rohrstangenabschnitt zwi schen den frakturnahen Steinmann-Nageln moglichst klein ge halten wird. Die Rohrstangen sind auBerdem extremitatennahe anzubringen (Abb. 2). Ein weiterer wichtiger Parameter fur die Stabilitat der Montage besteht in der Hohenverschieblichkeit der Bruchstucke unter Bela stungsbedingungen. Der KraftfluB erfolgt hauptsachlich uber den im Schema gezeigten Weg (Abb. 3) mit der "Schwachstelle Steinmann-Nagel". Die bei einer Montage fur die Hohenver schieblichkeit verantwortliche Durchbiegung der Steinmann-Na gel hangt ab von der freien Lange zwischen den Rohren, ihrem 7

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