Gabriele Hildmann IJorg Fischer Finanzierung INTENSIVTRAINING Der gunstige Preis dieses Buches wurde durch groBzugige UnterstUtzung der MLP Finanzdienstleistungen AG Heidelberg ermoglicht. die sich seit vielen Jahren als Partner der Studierenden der Wirtschaftswissenschaften versteht. Ais fuhrender unabhangiger Anbieter von Finanz dienstleistungen fUr akademische Berufsgruppen fuhlt sich MLP Studierenden besonders verbunden. Deshalb ist es MLP ein Anliegen. Studenten mit dem @ MLP REPETITORIUM Informationen zurVerfugung zu stellen. die ihnen fUr Studium und Examen groBen Nutzen bieten. der sich schnell in Erfolg umsetzen lasst. • MLP REP ET IT 0 RI UM I Gabriele Hildmann Jorg Fischer Fi na nzieru ng INTENSIVTRAINING REPETITORIUM WI RTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN GABLER HERAUSGEBER: VOLKER DROSSE I ULRICH VOSSEBEIN GABRIELE HILDMANN ist GeschaftsfUhrerin einer Unternehmensberatung mit den Schwerpunkten Qualitatsmanagement und Marketing. Daruber hinaus ist sie seit meh reren Jahren als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Giessen-Friedberg tatig. JORG FISCHER ist als Unternehmensberater in der Finanzdienstleistungsbranche tatig. Zuvor war er im Controlling bei verschiedenen Kreditinstituten. Ais neben beruflicher Dozent unterrichtet er an der International Business School Bad Hom- burg und an der Bankakademie. Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Hildmann, Gabriele: Finanzierung-Intensivtraining / Gabriele Hildmann; Jorg Fischer - Wiesbaden: Gabler, 2002 (MLP-Repetitorium) (Repetitorium Wirtschaftswissenschaften) ISBN-13: 978-3-409-12618-2 e-ISBN-13: 978-3-322-86]21-6 DOl: 10.1007/978-3-322-86]21-6 1. Auflage September 2002 Aile Rechte vorbehalten © BetriebswirtschaftlicherVeriag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 2002. Der GablerVerlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. http://www.gabler.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfaltigun gen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne derWarenzeichen-und Markenschutz-Gesetz gebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Lektorat Jutta Hauser-Fahr I Annegret Eckert Umschlagkonzeption independent, Munchen Vorwort zurn Repetitoriurn Wirtschaftswissenschaften Das Repetitorium Wirtschaftswissenschaften richtet sich an Dozenten und Studenten der Wirtschaftswissenschaften, des Wirtschaftsingenieurwesens und anderer Studiengange mit wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten an Universitaten, Fachhochschulen und Akademien. Es ist gleichermaBen zum Selbststudium flir Praktiker geeignet, die auf der Suche nach einem fundierten theoretischen Hintergrund flir ihre Entscheidungen in den Un temehmen sind. In allen Banden des Repetitoriums wird besonderer Wert auf Beispiele, Ubersichten und Ubungsaufgaben gelegt, die die Erarbeitung des jeweili gen Lemstoffs erleichtem und das Gelemte festigen sollen. Zur Sicherung des Lemerfolgs dienen auch die zahlreichen Tipps zur Losung der Aufga ben, die vor einem Vergleich der eigenen Losung mit der Musterlosung eingesehen werden sollten. Sie enthalten einerseits die Resultate der Mus terlosungen und zum anderen Hinweise zum Losungsweg. Der Band Finanzierung stellt die wichtigsten Schritte der Finanzplanung dar, verdeutlicht die finanzwirtschaftlichen Entscheidungskriterien und gibt einen Uberblick tiber die Finanzierungsarten und Instrumente. 1m letz ten Kapitel werden die wesentlichen Elemente des Finanzcontrolling dis kutiert. FUr Anregungen, die der weiteren inhaltlichen und didaktischen Verbesse rung des Repetitoriums dienen, sind wir dankbar. Die Herausgeber Volker Drosse Ulrich Vossebein Inhaltsverzeichnis 1 Finanzwirtschaft des Unternehmens .................................................... 1 1.1 Die finanzwirtschaftlichen Ziele ........................................................ 1 1.1.1 Interessengruppen und praktische Implikationen .................... 2 1.1.2 Die Operationalisierung der Ziele ............................................ 7 1.2 Die Aufgaben der Finanzwirtschaft ................................................. 10 1.3 Die Bilanz als Spiegel der Finanzwirtschaft... ................................. l 0 1.4 Grundbegriffe der Finanzierung ...................................................... 16 1.4.1 Der Finanzierungsbegriff ....................................................... 17 1.4.2 Finanzielles G1eichgewicht, LiquidW:it und Rentabilitat ............................................................................. 18 1.4.3 Liquiditatskennzah1en ............................................................ 20 1.5 Finanzierung und Besteuerung ........................................................ 22 Ubungsaufgaben zum 1. Kapite1 ................................................................. 23 2 Finanzplanung. ...................................................................................... 26 2.1 Der Produktionsprozess und der Kapitalbedarf. .............................. 27 2.1.1 Die mengenbezogenen Einflussfaktoren auf den Kapitalbedarf .......................................................................... 29 2.1.2 Die anderen Einflussfaktoren auf den Kapitalbedarf .......................................................................... 34 2.2 Aspekte der Finanzplanung .............................................................. 35 2.2.1 Zeitliche Aspekte der Finanzplanung .................................... 36 2.2.1.1 Die kurzfristige Finanzplanung ................................. 36 5.3.1.1 Die langfristige Finanzplanung .............................. 37 2.2.2 Arten der Finanzplanung ........................................................ 39 2.2.2.1 Die eIastische Finanzplanung .................................... 39 2.2.2.2 Die rollierende Finanzplanung ................................. .40 2.2.2.3 Die alternative Finanzplanung ................................. .40 2.3 Finanzierungspolitik ....................................................................... .41 2.3.1 Bilanzkennzahlen als SteuerungsgroBen .............................. .41 2.3.1.1 Horizontale Bilanzkennzahlen ................................. .42 2.3.1.2 Vertikale Bilanzkennzahlen ..................................... .44 2.3.2 Das Management der Kapitalstruktur ................................... .45 2.3.2.1 Das Kapitalstrukturrisiko ......................................... .45 VII 2.3.2.2 Der Leverage-Effekt ................................................. .46 2.3.2.3 Die traditionelle These vom optimal en Verschuldungsgrad ................................... 48 2.3.2.4 Die These von Modigliani-Miller. ............................. 50 Ubungsaufgaben zum 2. Kapitel. ................................................................. 54 3 Finanzwirtschaftliche Entscheidungskriterien .................................. 57 3.1 Kapitalkostenmanagement ............................................................... 60 3.1.1 Ermittlung der Fremdkapitalkosten ........................................ 60 3.1.2 Ermittlung der Eigenkapitalkosten ......................................... 65 3.1.3 Ermittlung der Gesamtkapitalkosten ...................................... 70 3.2 Liquiditat .......................................................................................... 72 3.2.1 Statische Liquiditat ................................................................. 73 3.2.2 Dynamische Liquiditat. ........................................................... 75 3.3 Management finanzwirtschaftlicher Risiken .................................... 78 3.3.1 Das Liquiditatsrisiko ............................................................... 82 3.3.2 Das Adressenausfallrisiko ...................................................... 82 3.3.3 Das Marktpreisrisiko .............................................................. 85 3.3.4 Das Betriebsrisiko ................................................................... 87 3.3.5 Das Rechtsrisiko ..................................................................... 88 Ubungsaufgaben zum 3. Kapitel. ................................................................. 89 4 Finanzierungsarten und Finanzierungsinstrumente ......................... 96 4.1 Die AuBenfinanzierung .................................................................... 98 4.1.1 Beteiligungsfinanzierung ...................................................... 100 4.1.1.1 Beteiligungsfinanzierung bei unterschiedlichen Rechtsformen ............................. 102 4.1.1.2 Beteiligungsfinanzierung bei Aktiengesellschaften ................................................ 10 4 4.1.1.3 Modeme Formen der Beteiligungs- finanzierung ............................................................. 118 4.1.2 Fremdfinanzierung ................................................................ 119 4.1.2.1 Die KreditwUrdigkeitsprUfung ................................. 119 4.1.2.2 Langfristige Fremdfinanzierung .............................. 120 4.1.2.3 Kurz- und mittelfristige Fremdfinanzierung ........... 126 4.1.3 Mischformen der Beteiligungs-und Fremd- finanzierung .......................................................................... 131 VIII 4.2 Die Innenfinanzierung .................................................................... 135 4.2.1 Die Gewinnthesaurierung ..................................................... 135 4.2.2 Finanzierung aus Abscbreibungen ........................................ 137 4.2.3 Finanzierung aus Riickstellungen und Umschichtungen ................................................................... 140 4.3 Die Kreditsubstitute ........................................................................ 141 4.3.1 Factoring ............................................................................... 141 4.3.2 Asset-Backed-Securities (ABS) ........................................... 143 4.3.3 Leasing .................................................................................. 144 Ubungsaufgaben zum 4. Kapite1... ............................................................. 146 5 Finanzcontrolling ................................................................................ 152 5.1 Zusammenspiel von Finanzcontrolling und -management ............ 152 5.2 Der Prozess der finanzwirtschaftlichen Untemehmens- steuerung ......................................................................................... 153 5.3 Methoden zur finanzwirtschaftlichen Untemehmens- steuerung ......................................................................................... 155 5.3.1 Wertorientierte Untemehmenssteuerung .............................. 155 5.3.1.1 Cashflow-Retum-on-Investment (CFROI) ........... 156 5.3.1.2 Economic-Value-Added (EVA) ............................ 158 5.3.2 Risikocontrolling und -management .................................... 160 5.3.2.1 Risikokalkiile ........................................................... 162 5.3.2.2 Risikoquantifizierung am Beispiel der Durationanalyse ....................................................... 163 5.3.3 FinanzdispositionscontrollingiCash-Management ............... 166 Ubungsaufgaben zum 5. Kapitel.. .............................................................. 169 Tipps zur Losung der Ubungsaufgaben ..................................................... 172 Musterlosungen zu den Ubungsaufgaben .................................................. 175 Literaturempfehlungen ............................................................................... 191 Stichwortverzeichnis .................................................................................. 192 IX 1 Finanzwirtschaft des U nternehmens 1m Allgemeinen beschaftigt sich die Finanzwirtschaft sowohl mit der Ka pitalbeschaffung als auch mit der Kapitalnutzung. Dabei konnen zwei ver schiedene Blickrichtungen der Finanzierungstheorie unterschieden werden. In der traditioneIlen, guterwirtschaftlichen Finanzwirtschaft steht stets das Untemehmen als organisatorisches Gebilde im Mittelpunkt der Erklarung. Es gilt die Frage zu beantworten, welche finanzwirtschaftlichen Aktivita ten von Untemehmensseite notig sind, urn den Fortbestand zu ermogli chen. Die Finanzplanung und die Finanzierungstechnik sind typische For schungsbereiche der traditionellen Finanzwirtschaft. Der enge Bezug zum guterwirtschaftlichen Bereich ergibt sich aufgrund des realwirtschaftlich bedingten Volumens bzw. der zeitlichen Anordnung der Ein- und Auszah lungen. Die modeme, entscheidungsorientierte Finanzwirtschaft setzt sich mit dem Entscheidungsverhalten einzelner Wirtschaftssubjekte auseinander. Auf grund der Rationalitatsannahme ist der Entscheider bestrebt, seinen Nutzen zu maximieren. Das Untemehmen ist somit nur ein mogliches Instrument, urn die eigenen Ziele zu verwirklichen. Zwar behandelt der entscheidungs orientierte Ansatz aIle Aspekte, die auch von der traditionellen Finanzwirt schaft behandelt werden, er hat jedoch die - von personlichen Konsumpra ferenzen unabhangige - Beurteilung von Zahlungsstromen zum Ziel. Ne ben der Suche nach der optimal en (= nutzenmaximalen) Finanzierung und Kapitalallokation stellt die Erklarung des Verhaltens verschiedener Inte ressengruppen, innerhalb und auBerhalb eines Untemehmens, einen we sentlichen theoretischen Schwerpunkt dar. 1.1 Die finanzwirtschaftlichen Ziele Die Finanzwirtschaft bildet einen Teil des Systems "Untemehmen". Ent sprechend muss sie die strategischen und operativen Ziele des Untemeh mens untersttitzen. 1m Rahmen dieses Zielkatalogs sind dann die finanz wirtschaftlichen Ziele, unter Berticksichtigung bestehender Interdependen zen, festzulegen. Neben der Liquiditat sind die Rentabilitat, die Risikoab- sicherung, die Sicherheit des Kapitaleinsatzes und der Erhalt der Unabhan gigkeit typische finanzwirtschaftliche Ziele. Daneben sind auch behavio ristische Ziele, wie Macht oder Prestige, zu berucksichtigen. Die unter schiedlichen Ziele werden unter Berucksichtigung ihrer Relevanz in der untemehmerischen Nutzenfunktion aggregiert. Somit wird die Nutzenfunktion vom Einfluss der unterschiedlichen Interessengruppen innerhalb und au13erhalb des Untemehmens bestimmt. 1.1.1 Interessengruppen und praktische Implikationen Am untemehmerischen Geschehen sind eine Reihe von Interessengruppen beteiligt, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Tabelle 1.1 gibt einen Uberblick tiber die unterschiedlichen finanzielle Ziele der einzelnen Inte ressengruppen. Tabelle 1.1: Finanzielle Ziele der Interessengruppen Eigenkapitalgeber Hohe Ausschtittungen und Steigerung der Antei- I (Shareholder) leswerte aufgrund hoher Gewinne, Kontroll- und Einflussmoglichkeiten I II ----------------~------~~------------------------~ Fremdkapitalgeber Hohe und sichere Verzinsung, sicherer Rilckfluss der Ausleihung Minimierung der Risiken bei der Mittelverwendung, gute Moglichkeit der Liqui dierung der Kapitalverwendung Management Hohes Einkommen, grol3er Entscheidungsspiel-I I raum hinsichtlich des Mitteleinsatzes Mitarbeiter icheres Einkommen Liquiditat des Untemeh mens - ~------------~~----------------------~--------~ Kunden Gutes Preis-Leistungsverhaltnis Zahlungsfahig- keit bei Garantieleistungen, Lieferfahigkeit Lieferanten Stabiler Absatz, Einhaltung vereinbarter Zah lungsziele ausreichende Liquiditat Staat Hohe Steuereinnahmen aufgrund hoher Gewinne 2