Information Age Economy Editorial Board H.U. Buhl W. König R.M. Lee H. Mendelson A. Picot B. Schmid R. Wigand Information Age Economy K. Sandbiller Dezentralität und Markt in Banken 1998. ISBN 3-7908-1101-7 M. Roemer Direktvertrieb kundenindividueller Finanzdienstleistungen 1998. ISBN 3-7908-1102-5 F. Rose The Economics, Concept, and Design of Information Intermediaries 1999. ISBN 3-7908-1168-8 Jochen Schneider Finanzanalysen in der Investitions- und Finanzierungsberatung Potential und problemadäquate Systemunterstützung Mit 41 Abbildungen und 4 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Dr. Jochen Schneider Seilerstr. 2 D-86153 Augsburg ISBN 978-3-7908-1169-8 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Schneider, Jochen: Finanzanalysen in der Investitions-und Finanzierungsberatung: Potential und problemadäquate Systemunterstützung I Jochen Schneider. - Heidelberg: Physica-Verl., 1999 (Information age economy) ISBN 978-3-7908-1169-8 ISBN 978-3-662-01605-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-01605-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speiche rung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungs pflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-VerlagBerlinHeidelberg 1999 UrsprQnglich erschienen bei Physica-Verlag Heidelberg 1999 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg SPIN 10697011 8812202-5 4 3 2 1 0-Gedruckt auf säurefreiem Papier Meiner Großmutter Geleitwort Der starke Wettbewerb zwischen den Finanzdienstleistern führt zu immer komplexeren Lösungen für die Finanzprobleme der Kunden, deren Vorteilhaf tigkeit ohne eine betriebswirtschaftlich fundierte Analyse von Kunden kaum noch beurteilt werden kann. Vor diesem Hintergrund gewinnt die systemtech nische Untertützung von Finanzanalysen einerseits zunehmend an Bedeu tung, andererseits muß sie dabei z.B. bezüglich Komplexität und Änderungs dynamik des Wissensgebiets hohen Anforderungen gerecht werden. Trotzdem wurden die mit der Entwicklung von Finanzanalysesystemen betrauten Prak tiker bislang von der Wissenschaft weitgehend allein gelassen. Hier setzt die vorliegende hochaktuelle Arbeit von Herrn Schneider an: Ihr zentrales Anliegen ist die Ableitung intersubjektiv nachprüfbarer Aus sagen zur Gestaltung von Finanzanalysesystemen aus den spezifischen An forderungen der Investitions- und Finanzierungsberatung. Diese von Herrn Schneider konsequent verfolgte Vorgehensweise verlangt Kenntnisse auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre, der Wirtschaftsinformatik und der Infor matik, ist aber erforderlich, um der interdisziplinären Fragestellung wirklich gerecht werden zu können. Nach einer die Problemstellung, die Zielsetzung und den Aufbau der Ar beit motivierenden Einleitung legt Herr Schneider deshalb zunächst die termi nologischen und betriebswirtschaftliehen Grundlagen. Dies ist schon deshalb erforderlich, da an der noch weit verbreiteten betriebswirtschaftliehen Termi nologie die technologische Entwicklung auf dem Gebiet der Informations-und Kommunikationssysteme der vergangeneu 30 Jahre weitgehend spurlos vor beigegangen zu sein scheint und man auch in der Wirtschaftsinformatik oft mit unklaren Begriffen aus der Betriebswirtschaftslehre, der Wirtschaftsin formatik und z.T. auch der Informatik operiert und schon aus diesem Grund die intersubjektive Überprüfbarkeit leidet. Im zweiten Kapitel zeigt Herr Schneider am Beispiel des noch markt unüblichen Leasing selbstgenutzter Immobilien das beträchtliche Verbesse rungspotential, das durch intelligentes "Financial Engineering" erschlossen werden kann. Dabei werden sämtliche Ergebnisse auf Basis guter Grundla genarbeit aus dem Gebiet der betriebswirtschaftliehen Steuerlehre mit einem guten finanzwirtschaftliehen Werkzeugkasten korrekt abgeleitet und ökono misch anschaulich interpretiert. VIII Kapitel 3 ist der Entwicklung von Finanzanalysesystemen aus Sicht der Wirtschaftsinformatik gewidmet. Wie generell geht Herr Schneider auch hier von der betriebswirtschaftliehen Problemstellung aus und leitet aus dieser Sicht die Anforderungen ab, die an Finanzanalysesysteme zu stellen sind. Insbesondere wird die Problematik der adäquaten Aggregation bzw. Disag gregation von Informationen diskutiert. Solche Überlegungen sind ausgespro chen wichtig (und werden leider viel zu selten hinreichend angestellt), um einen vernünftigen trade-off zwischen dem wünschenswerten Detaillierungs grad und der praktischen Handhabbarkeit der Systemunterstützung zu lei sten. Anschließend prüft Herr Schneider, mit welchen Realisierungsansätzen die zuvor abgeleiteten Anforderungen am besten erfüllt werden können. Auf diesen Ergebnissen aufbauend, entwickelt Herr Schneider in Kapitel 4 das Integrierte Finanzanalysesystem IFAS. Die dabei entwickelten Konzepte ver dienen eine breitere Beachtung von Seiten der Praxis als diese üblicher weise universitären Prototypen zuteil wird. In diesem Zusammenhang ist m.E. erwähnenswert, daß es Herrn Schneider im Rahmen seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der "OPALIS GmbH ~ Informationssysteme in der Fi nanzwirtschaft" ~ einem Spin-off meines Lehrstuhls ~ derzeit gelingt, einen beträchtlichen Teil dieser Konzepte in die Finanzdienstleistungspraxis umzu setzen. Im letzten Kapitel diskutiert Herr Schneider den Einsatz von Finanzana lysesystemen auf elektronischen Märkten. Auf Basis einer wertschöpfungsket tenorientierten Sichtweise werden potentielle Interessenten derartiger Dienst leistungen identifiziert. Breiten Raum nimmt anschließend eine ökonomische Analyse des Einflusses unterschiedlicher Gebrauchseigenschaften elektroni scher Medien auf die Anschlußentscheidung der Teilnehmer ein. Aufgrund der ursprünglich weit überschätzten Entwicklung der Teilnehmerzahlen z.B. im Falle von BTX und des lange unterschätzten (und derzeit überschätzten?) Potentials des Internet sind solche Fragen ausgesprochen relevant und wer den trotzdem kaum untersucht. Dies überrascht nicht, da den Volkswirten die zugehörigen Informatikkenntnisse und den Wirtschaftsinformatikern oft die volkswirtschaftlichen Kenntnisse fehlen. Herr Schneider hat hier mit seinem interdisziplinärem Ansatz wichtige Antworten auf praxisrelevante Fragen ge geben. Indem Herr Schneider den Bogen von der betriebswirtschaftliehen Pro blemstellung zur systemtechnischen Problemlösung schlägt, zeigt er, wie die Wirtschaftsinformatik durch interdisziplinäre Problemlösungsansätze zu überzeugenden Antworten auf Fragestellungen der "information age econo my" finden kann. Ich wünsche dieser hervorragenden Arbeit deshalb eine weite Verbreitung in Wissenschaft und Praxis. Hans Ulrich Buhl Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaft licher Mitarbeiter zunächst an der Professur für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik der Justus-Liebig-Universität Gießen und später am gleichnamigen Lehrstuhl der Universität Augsburg. Allen, die mich bei der Erstellung der Dissertation unterstützt haben, spreche ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus! Ganz besonders bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl, der durch seine Betreuung und anregende - gelegentlich auch aufregende, aber immer konstruktive - Kritik wesentlich zum Gelingen dieser Arbeit bei getragen hat. Bei meinem Zweitgutachter, Herrn Prof. Dr. Michael Heinhold, bedanke ich mich für die zeitnahe Erstellung des Gutachtens. Außerdem be danke ich mich beim Vorsitzenden der mündlichen Prüfung, Herrn Prof. Dr. Otto Opitz, der trotz einer Grippeerkrankung die Leitung der Disputation übernommen hat. Ohne die Mitwirkung der vorgenannten Personen wäre die Einhaltung des am Ende engen Zeitplans nicht möglich gewesen. Mein herzlicher Dank gilt auch Ulrike Einsfeld und Gerhard Satzger, die mit großem Interesse und Engagement das Manuskript durchgesehen und so manche nützliche Anregung gegeben haben. Weiter bedanke ich mich bei Gudrun Haenig, Jens Hinrichs, Stefan Klein, Mark Roemer, Klaus Sandbiller, Andreas Will, Peter Wolfersberger und den Hiwisam Lehrstuhl für Betriebs wirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Sie alle haben die freundschaftliche und kreative Atmosphäre mitgeschaffen, die für eine sol che Arbeit erforderlich ist. Aus dem gleichen Grunde bedanke ich mich bei meinen ehemaligen Gießener Kollegen, von denen ich stellvertretend Christof Weinhardt und Gerlinde Wenzel nennen möchte. Ebenso bedanken möchte ich mich bei den Diplomanden des IFAS Projektes - Jochen Debo, Kai Merklein und Christian Rose. Schließlich be danke ich mich sehr herzlich bei meinen Eltern und meiner Großmutter, die mir den Weg zur Promotion erst ermöglicht haben. Jochen Schneider Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Betriebswirtschaftliche und terminologische Grundlagen . . . . . 4 1.1.1 Daten, Informationen und Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.1.2 Investitions- und Finanzierungsentscheidungen . . . . . . 7 1.1.3 Finanzanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.1.4 Finanzanalysesysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.1.5 Interaktive elektronische Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.2 Finanzanalysen in der Investitions- und Finanzierungsberatung 15 1.2.1 Eigenerstellung oder Fremdbezug von Finanzanalysen. 15 1.2.2 Geschäftsfelder für externe Dienstleister . . . . . . . . . . . . . 19 2. Potential von Finanzanalysen: Ein Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.1 Kauf oder Leasing selbst genutzter Immobilien . . . . . . . . . . . . 27 2.2 Steuerliche Rahmenbedingungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.2.1 Ertragsteuern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.2.1.1 Die Sicht des Nutzers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2.2.1.2 Die Sicht des Leasinggebers . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2.2.1.2.1 Bestimmung der Steuerschuld . . . . . 29 2.2.1.2.2 Refinanzierung des Leasinggebers . . 31 2.2.2 Verkehrsteuern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2.2.2.1 Grunderwerbsteuer.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.2.2.2 Umsatzsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2.2.3 Substanzsteuern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.2.3.1 Gewerbekapitalsteuer... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.2.3.2 Grundsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.2.4 Subventionierung des Eigentumserwerbs . . . . . . . . . . . . 39 2.2.5 Zusammenfassung der steuerlichen Rahmenbedingungen 41 2.3 Berücksichtigung von Steuerwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 2.3.1 Steuerwirkungen der Referenzalternative . . . . . . . . . . . . 43 2.3.1.1 Die Sicht des Nutzers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.3.1.2 Die Sicht des Leasinggebers . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.3.2 Zahlungsstromoptimierung bei Leasingverträgen.. . . . . 45 2.3.2.1 Forfaitierung von Leasingraten . . . . . . . . . . . . . 47 2.3.2.2 Optimale Refinanzierung von Leasingverträgen 52