JULIUS DRECHSLER FICHTES LEHRE VOM BILD W. KOHLHAMMER NUNC COGNOSCO EX PARTE TRENT UNIVERSITY LIBRARY Julius Drechsler, Fichtes Lehre vom Bild JULIUS DRECHSLER FICHTES LEHRE VOM BILD W. KOHLHAMMER VERLAG STUTTGART Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft Nachdruck verboten Alle Rechte bei Verlag W.Kohlhamm er GmbH Stuttgart und Köln Druck : VC7. Kohlhammer Stuttgart 1955 Dem Andenken meiner Mutter VORWORT Die vorliegende Arbeit hat nicht so sehr philosophiegeschichtlichen, als vielmehr erziehungsphilosophischen Charakter. Es kam dem Verfasser darauf an, an einem zentralen, bisher in dieser Weise von der Forschung noch nicht beachteten Lehr¬ stück, nämlich der Lehre vom Bild, auf neuem Wege in das Gesamtwerk Fichtes einzudringen, dabei aber aufzuweisen, daß es die Lehre vom Bilde ist, die als solche erst die ganze Erziehungsphilosophie Fichtes begründen hilft und in ihrer grund¬ sätzlichen Bedeutung weit über den zeitbedingten Ansatz Fichtes hinausweist. Die moderne Problematik der Erziehungswissenschaft kann von dieser Erziehungs¬ philosophie Fichtes aus weitgehend Klärung und Fundierung ihrer Grundlagen erhoffen. Das Problem des Bildes ist bei Fichte in unlöslichem Zusammenhang mit dem Problem der Wirklichkeit und dem Problem der menschlichen Existenz gesehen, Wirklichkeit und Existenz sind aber auch die beiden Grundpfeiler, die das Denken und die Problematik der gesamten Fichteschen Wissenschaftslehre, besonders auch in ihrer Schlußphase, vor allem in den Jahren 1810-1813, tragen. Diese Phase in der Entwicklung des Fichteschen Werkes ist bis heute in ihrer grundsätzlichen Be¬ deutung noch nicht erkannt worden; den Zugang erschloß die Lehre vom Bild, die das ganze Fichtesche Werk durchzieht, sich aber erst in der Schlußperiode des Fichteschen Denkens voll entfaltet. Der Schwerpunkt der Arbeit mußte sich daher notwendigerweise auf die Interpretation der bisher unerschlossenen und verkann¬ ten Schlußperiode der Fichteschen Wissenschaftslehre verlagern; wenn dadurch im ganzen ein neues Fichtebild sich ergibt, so ist dies ein Ertrag, der nur von dem neu gewonnenen Ansatz aus möglich war. Die Arbeit lag im Wintersemester 1950/51 der Philosophischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz als Habilitationsschrift vor. Der Verfasser ist dem Verlage W. Kohlhammer, Stuttgart, und seinem Verlagsleiter, Herrn Dr. Rühle, zu Dank verpflichtet, daß er es unternommen hat, trotz der wirtschaft¬ lichen Schwierigkeiten der Zeit den Druck durchzuführen, sein besonderer Dank aber gilt der Deutschen Forschungsgemeinschaft, durch deren Beihilfe es ermöglicht wurde, daß die Publikation der Arbeit in Angriff genommen werden konnte. Karlsruhe, im Dezember 1954. Dr. Julius Drechsler Privatdozent der Pädagogik an der Technischen Hochschule Karlsruhe