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Festschrift Zum LXX. Geburtstage PDF

731 Pages·1917·45.233 MB·German
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FESTSCHRIFT ZUM LXX. GEBURTSTAGE VON DR. EMIL GASSER GEHEIMER MEDIZINALRAT, ORD. PROFESSOR UND DIREKTOR DES ANATOMISCHEN INSTITUTS DER UNIVERSITÄT MARBUHG AM 8. DEZEMBER 1917 MIT 116 TEXTFIGUREN UND 38 TAFELN Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1917 EMIL GASSER IN DANKBARKEIT, LIEBE UND VEREHRUNG GEWIDMET VON SCHÜLERN UND FREUNDEN. Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com. ISBN 978-3-662-42200-7 ISBN 978-3-662-42469-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-42469-8 Sehr geehrter Herr Jnhilar! Gestatten Sie mir als Herausgeber der Zeitschrift für augewandte Anatomie und Konstitutionslehre, Ihnen die herzlichsten GlückwünschE> zum heutigen Tage zu übermitteln. Ich betrachte es als eine Aus zeichnung, daß Ihre Schüler, welche der Dankbarkeit in der für den Lehrer ehrendsten Form, durch die Herausgabe einer Festschrift, Aus clmck verleihen, die Zeitschrift für Anatomie und Konstitutiomdehn· dazu gewählt haben. Es erfüllt den Herausgeber mit besonderer Freude, daß der erste Band, welcher nach Ausbruch des Krieges zur Ausgabe gelangt, einen Festgruß an Sie, sehr geehrter Herr Kollege, darstPllt. Möge dieser Band nicht nur ein Zeichen der Dankbarkeit Ihrer Sehii!Pr und Freunde, sondern auch ein Anzeichen des kommenden FriedPns sein, möge es Ihnen gegönnt sein, noch viele Jahre einen arbeitsfrohen sonnigen Frieden zu genießen. Indem ich den herzlichen Wünschen des Herausgehcrs die ni('ht minder herzlichen des engeren Fachkollegen anschließe, verbleibe ich Ihr hochachtungsvollst ergebener Julius Tandler. Inhaltsverzeichnis. I. Teil. Seite Strahl, Prof. Dr. H. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte von Tatusia no· vemcincta L. (Mit 6 Tafeln) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Hofmann, Prof. Dr. F. B. Zur Theorie und Technik der Golgi-Methode . 41 Korschelt, Prof. Dr. E. Beobachtungen und Versuche an Ctenodrilus (Zeppelinia) monostylos. (Mit 14 Textfiguren) . . . . . 50 Schmidtmann, Dr. Martha. Zur Kenntnis des braunen Pigments von Leber und Herz . • . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . • . 75 Vogt, Dr. Walther. Morphologische und kausal-analytische_Untersuchungen über die Lageentwicklung des menschlichen Darmes. (Mit 16 Text figuren und 7 Tafeln) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Wetzel, Prof. Dr. G. Die quere Oberschenkelfurche des Neugeborenen und ihre Entstehungsbedingungen. (Mit 1 Textfigur) . . . . . . . . . . 209 Ruge, Prof. Dr. Georg. Der breite Rückenmuskel der Primaten 233 Triepel, Prof. Dr. Hermann. Gastrulation und Chordulation. (Mit 2 Text· figuren) . . . . . . . . . . 285 1 • • • • • • • • • • • • • • • • • Reuter, Dr. med. Carl. Über die Verwendung der Kälte in der anato· mischen Technik. (Mit 15 Textfiguren) . . . . . . . 297 Schridde, Prof. Dr. Hermann. Weitere Untersuchungen über die Lym phocyten und ihre Zellkörner. (Mit 2 Textfiguren) . . . . . . . . 3:W Henneberg, Prof. Dr. B. Zur Kenntnis der Entwicklung und der morpho logischen Bedeutung der Hautdrüsenorgane. (Mit 3 Tafeln) . . . . . 338 Lehn, Dr. Charlottl'. Beitrag zur Kenntnis des Primordialschädels von Poly pterus. (Mit 18 Textfiguren und 1 Tafel) • • • . • . . . . . • . . 34!) 2. Teil. König, Prof. Dr. Fritz. Über Form und Wachstum des oberen Femurendes. (Mit 7 Tafeln) . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . 40!) Lohmann, Prof. Dr. A. Über die Ursache des Geburtseintritts ...•. 421 Magnus, Dr. Georg. Umbau von Knochenformen und Spongiosa-Architektur im Sinne der funktionellen Anpassung bei Gelenkkontrakturen. (Mit 1 Tafel und 2 Textfiguren) . . . . . • . . . . . . . . • 423 Katsch, Privatdozent Dr. Gerhardt. Die Erklärung der Haustrenformung des Kolons. (Mit 8 Textfiguren) . . . . • . . . . . . . . . . . . 426 Zangemeister, Prof. Dr. W. Über den Termin der Eibefruchtung beim Menschen. (Mit 3 Textfiguren) . . . • . . . . . . . . • . . 442 Sauerbruch, Prof. Dr. F. Anatomisch-physiologische Beobachtungen an plastischen Amputationsstümpfen. (Mit 16 Textfiguren) . . . • . 447 Enderlen, Prof. Dr. E., und Rotz, Prof. Dr. G. Beiträge zur Anatomie der Struma und zur Kropfoperation. (Mit 4 Tafeln) . . . . . . • . 465 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite Lobenhoffer, Privatdozent Dr. Beitrag zur Nephrotomiefragc. (Mit 1 Tafel) 488 Müller, Dr. Ernst. Zur Frage des Sinus pericranii. (Mit 3 Textfiguren und 1 Tafel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501 v. Redwitz, Privatdozent Dr. Erich Freiherr. Zur Frage der Hepatius- naht .....•........•.............. 539 v. Redwitz, Privatdozent Dr. Erich Freiherr. Zur Frage der freien Trans plantation der Rippe bei der Behandlung von Unterkieferdefekten. (Mit 2 Tafeln) • . . . . . . • • . . • . . . . . . . . . . . . . 548 Schmidt, Prof. Dr. M. B. Über die pathologisch-anatomischen Veränderungen nach Pilzvergiftung . . . . . . . . . . • . . . . . . . . 554 Justi, Prof. Dr. Karl. Über Schwangerschaft im verkümmerten Neben horn der einhörnigen Gebärmutter. (Mit 6 Zeichnungen des Verfassers) 571 Aschoff, Prof. Dr. L. Über das Relief der Magenschleimhaut und seine Bedeutung für Lokalisation und Formgebung der Magengeschwüre. (Mit 2 Textfiguren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 Schöne, Prof. Dr. Georg. Transplantation auf geschwulstkranke Indi viduen. (Mit 5 Tafeln) . . . • . . . . . . . . . . . • . . . . . 639 Anschütz, Prof. Dr. Über die operative Behandlung der Schlottergelenke. (Mit 8 Textfiguren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669 Berlin, Dr. Ernst, und Kutscher, Prof. Dr. Fr. Über einige Extraktivstoffe aus den Embryonen und der Leber des Dornhais (Acanthias vulgaris) 683 I. TEIL Beiträge zur Entwicklungsgeschichte von Tatusia novem cincta L. Von Prof. H. Strahl, Gießen. Mit 6 Tafeln. Die Embryologie der Gürteltiere hat in den letzten Jahren eine recht ausgiebige Bearbeitung gefunden. In erster Linie sind es die ausgezeich neten Arbeiten von Miguel Fernandez gewesen, die uns mit einer großen Reihe neuer Tatsachen über den eigenartigen Entwicklungs gang der Mulita und des Peludo bekannt gemacht haben. Ferner sind Beobachtungen nordamerikanischer Autoren zu nennen, die ebenfalls wertvolle Beiträge lieferten. Fernandez hat schon vor einigen Jahren eine kürzere Mitteilung über die höchst eigenartigen Entwicklungsvorgänge der Keimblase der Mulita veröffentlicht (vgl. Literaturverz. Nr. l) und dann neuerdings den gleichen Gegenstand in einem großen und ausführlichen Werk (Nr. 2) behandelt. In letzterem gibt Fernandezda, wo er über die Embryonalhüllen handelt, vielfachHinweise auch auf die Anlage der Placenta, insbesondere auf die Entwicklung der Zotten und der Umbilicalgefäße. Auch früheste Verklebungen der Fruchtblase mit dem Uterus bildet er ab (1. c. Tafel6). Im ganzen hat er dabei aber seine Studien wesentlich den For men der Fruchtblase gelten lassen und den Entwicklungsgang der Pla centen und ins besondere die Veränderungen der Uteruswand nicht ge nauer dargestellt. Die Abweichungen in der Placentarbildung von Tatusia hybrida und Tatusia novemcincta können bei der großen Verschiedenheit im Bau derFruchtblasenwohl keine ganz geringen sein; immerhin sind auch mancherlei Übereinstimmungen vorhanden. So ist z. B. der von Fer nandez auf Tafell, Fig. 4 abgebildete, längsdurchschnittene Uterus mit Fruchtblase einzelnen unserer Objekte nicht unähnlich. Auch insoweit scheint eine Übereinstimmung zu herrschen, als bei der Mulita die Placenta wie bei Tatusia nov. zeitweilig ausgesprochen gürtelförmig und für eine Anzahl der Ernb ryonen gemeinsam ist. Genauere Angaben über den Entwicklungsgang der ganzen Placenta gibt Fernandez aber an dieser Stelle nicht. 1 Gasaer· Festschrift. 2 H. Strahl: Eine eingehendere Darstellung der ersten Placentarbildung liefert Fernandez auch in seiner Arbeit überdenPeludonicht (Nr. 4), die sonst sehr viel des Interessanten bringt. Immerhin möchte ich im Hinblick auf unten mitgeteilte Beobachtungen über die Placenta von Tatusia novemcincta darauf hinweisen, daß Fernandez hier freies mütterliches Blut um die Fruchtblase beschreibt und abbildet. Er hält das Extra vasat für entstanden durch Risse in der Uteruswand. Bei dem eigentümlichen Bau des mütterlichen Gefäßsystems, wie ich ihn im Uterus gravidus von Tatusia novemcincta (und auch bei Cabas sous unicinctus) finde und unten beschreibe, möchte ich nicht für unmög lich halten, daß hier ein physiologisches Extravasat vorliegt, kann etwas Genaueres aber mangels Kenntnis der Präparate natürlich nicht sagen. Soweit Fernandez die Bilder von Schnitten durch die Uteruswand beschreibt (l. c. p. 315) muß man annehmen, daß deren Bau sowohl von dem von Tatusia hybrida als von Tatusia novemcincta abweicht, daß also die erste Placentaranlage ihre Besonderheiten haben wird. Fer nandez weist S. 316 auch selbst hierauf hin. Sehr bemerkenswert ist in bezug auf die Beurteilung der von Fer na n d e z gefundenen ü heraus eigenartigen Polyernbryonie der lVIulita, daß der Autor für Dasypus villosus nachweisen kann, daß hier zwar auch in vorgeschrittener Graviditätszeit zwei Feten mit je dem zugehörigen Amnion in einem gemeinsamen Fruchtsack liegen, daß aber dieser Zu stand erst während des Entwicklungsganges sich aus zwei ursprünglich getrennten Fruchtblasen herausbildet. · Eine Mitteilung von Fernandez über die Placenta von Tatusia novemcincta (Nr. 3) behandelt im wesentlichen die Formen der Placenta und anscheinend voneinander abweichende Angaben in der Literatur. Ich habe auf diese bereits früher an anderer Stelle geantwortet und glaube die vermeintlichen Differenzen aufgeklärt zu haben (Lit.-Verz. Nr. 8). Fernandez hat bei seinen Untersuchungen über den Entwicklungs gang der Fruchtblase der Mulita nachgewiesen, daß hier in ganz früher Entwicklungszeit ein Inversionsvorgang sich abspielt, der in vieler Be ziehung mit dem übereinstimmt, was von der Inversion der Keimblätter bei Nagern bekannt ist, diesen gegenüber allerdings wieder eine Reihe von durchaus charakteristischen Besonderheiten aufweist. Für unsere Darstellung vom Aufbau der Placenta ist die Kenntnis dieser Stadien wesentlich, und ich verweise bereits jetzt auf die sehr klaren Schemata, die Fernandez (l. c. Nr. 2, S. 13 und 117) von ihnen gibt; insbesondere darauf, daß schon sehr früh ein überwiegender Teil der Außenwand der Fruchtblase vom Entoderm gebildet wird. Von den Arbeiten der amerikanischen Autoren nenne ich zunächst die kurze, aber inhaltreiche Mitteilung von Laue (5), über die ich mich auch bereits an anderer Stelle ausgesprochen habe. Beitriige zur Entwicklungsgeschichte von Tatusia novemcincta L. 3 Laue nennt die Placenta des Tatu eine Placenta zono-discoidalis indistincta. Xach seinen eigenen schematischen Abbildungen läßt sich darüber streiten, ob diese Terminologie zweckmäßig ist; ich würde nach den Lane sehen Figuren die Placenta lieber als eine sehr große Placenta zonaria mit verschieden starken Abschnitten bezeichnen; ich komme unten auf die Frage der Terminologie zurück. Newman und Patterson (6) behandeln bei ihren Untersuchungen über die Entwicklung des Armadillo die Frage nach der Entstehung der Placenta in erster Linie vom Gesichtspunkt der Form der Placenta, über die sie sich orientieren, indem sie die Fruchtsäcke durch Abnahme der Uteruswand von außen frei legen. Sie scheiden eine primäre (Träger-) Placenta, die im wesentlichen die Verbindung zwischen Fruchtblase und Uterus herstellen und weniger der Ernährungsfunktion dienen soll, von einer endgültigen ernährenden, sekundären Placenta. Für die Entstehung der sekundären Placenta geben sie schematische Figuren der Außenseite der Fruchtblase, an welch letzterer sie einen im Fundus belegeneu Trägerabschnitt von einem in der unteren Uterus hälfte gelegenen Dottersacksabschnitt scheiden. Das jüngste Stadium, das sie schildern (l. c. S. 389, Fig. 3) zeigt eine Fruchtblase, die im ganzen Fundusteil mit kurzen, weitstehenden Träger zotten bedeckt ist. Inmitten dieser finden sich hier zunächst voneinander getrennte Placentarscheiben, von denen je eine zu einem der vier Em bryonen gehört. Sie Rind durch eine dichtere Stellung ihrer Zotten ge kennzeichnet. Dieser Entwicklungszustand soll sich dann so verändern, daß die Placentaranlage im Trägerteil sich relativ vergrößert, der Dottersac!rs anteil kleiner wird. Gleichzeitig verbinden sich die Placentarscheiben zu einem Ring, an dem aber die Verbindungsbrücken von je zweiender Scheiben breiter sind als die beiden anderen, so daß der Ring aus zwei Stücken besteht, die selbst wieder zweiteilig und untereinander durch schmale Brücken verbunden sind. Die Brücken entwickeln sich auch weiter ungleichmäßig, und als end gültige Form bilden die beiden Autoren einen von außen frei präparierten Fruchtsack ab, der 210 mm lange Feten einschließt und eine Placenta aufweist, bei der sich zwei Lappen unterscheiden lassen, die durch ganz schmale Brücken verbunden sind, selbst aber wieder durch Einker bungen am Rande zweiteilig erscheinen. Der untere Abschnitt des Fruchtsackes ist in größerer Ausdehnung· zottenfrei; die Zotten, die in ihm ursprünglich vorhanden waren, sollen degeneriert sein. Newman und Patterson polemisieren auch- wie mir scheint, nicht mit Recht - gegen die Form der zottenfreien Pole der Frucht blasen in dem Schema von Lane. 1*

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