„Wir erleben die schleichende Transformation parlamentarischer Demokratien in Richtung autoritärer Systeme“. Es sind nicht wenige politische Analysten, Gesellschafts- und PolitikwissenschaftlerInnen, die Zweifel daran haben, dass sich die gewachsenen, historischen, demokratischen Grundlagen in den Zeiten der sich immer interdependenter, entgrenzender und globalisierenden Welt weiterführen lassen; etwa, wenn der Göttingen Politikwissenschaftler Franz Walter davon spricht, dass angesichts der Mittelschichtorientierung der Parteiendemokratie „Partizipation und Selbstorganisation … keine geeigneten Mittel zur Aktivierung und Einbeziehung des unteren gesellschaftlichen Fünftels (sind)“ (Hans Berkessel / Wolfgang Beutel, Hrsg., Demokratiepädagogik und Rechtsextremismus, Jahrbuch Demokratiepädagogik 3, 2015, www.socialnet.de/rezensionen/18742.php), und wenn Bernd Hamm vom Ende der Demokratie, wie wir sie kennen, spricht. Die globalen fundamentalistischen, populistischen, egoistischen, nationalistischen, rassistischen anti-demokratischen Entwicklungen werden befördert durch die öffentliche, gesellschaftliche Dominanz des Finanzkapitals und der supranational organisierten Konzerne und ökonomisch Mächtigen, die demokratische, staatliche Macht übernehmen. Der demokratische Staat schrumpft zur „Fassadendemokratie“ zusammen und verhindert, dass Demokratie als Lebensform für das Volk wirksam werden kann.