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Fandom Observer 151 PDF

16 Pages·1.1 MB·German
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Freunek/FO151/vorwort Nr. 151 · Januar 2002 Ja ist denn schon… …Weihnachten? Eigentlich gehört diese Fra- anzusehen und sage einen Rückruf am dar- ge ja schon dem „Fußballkaiser“. Doch die auffolgenden Montag zu. „Dann kann ich heftigst einsetzende Kaufwut, eine total Ihnen auch sagen, wie lange ich brauche – zugeparkte Innenstadt und Weihnachtsge- und bis wann wir das alles in die Druckerei bimmel an jeder Straßenecke, lassen einen bekommen“ ja das Schlimmste befürchten. Wenn dann „Ja und Samstag…?, folgt die Frage aller noch Kunden am 14. Dezember feststellen, Fragen im quengelnden Tonfall. „Juchhu, da daß – oh Gott, oh Gott – ja Weihnachten hab’ ich frei!“ erkläre ich. „Und wenn ich hier kommt, geradezu plötzlich und überfallartig. ins Büro kommen soll, dann hätten wir „Und Herr Freunek, wir benötigen ja dann Mehrkosten, die ich Ihnen auch in Rech- noch Weihnachtskarten!“ Diese müssen nung stelle.“ Nee, Mehrkosten sollen es natürlich auch noch gedruckt werden (am dann doch nicht sein. „Ah ja“, stelle ich 17. 12.!) und am 18. oder 19. in den Post- befriedigt fest, „dann eben nicht Samstag – versand. dann melde ich mich Montag“. Eine weise Nein, eigentlich fällt einem da nichts Entscheidung, wie sich später herausstellt. mehr ein. Mit offenem Mund lauscht man Es sollen doch 30 % mehr an Textmengen dem Kundenbegehr und denkt sich so sei- und neuen Produkten – auf dem gleichen nen Teil. Das ist beinahe so gut, wie der Platz wie bisher abgebildet werden – und Anruf des zweiten Kunden am selben Tag. zusätzlich fehlt auch eine Anfahrtskarte, die Dieser eröffnet das Gespräch mit einem: „Sie von der Agentur erst noch komplett neu wissen ja, der Euro kommt!“ Natürlich weiß gezeichnet werden muß. ich, daß er kommt. „Ja, aber unsere Preis- Manchmal sind Kunden schon witzig. liste!“ „Was ist denn mit der Preisliste“, frage Und kurz vor Jahresende sind sie dann be- ich zurück. „Die muß dann doch in Euro!“ sonders witzig. Da hilft kein Jammern und „Hm, also ab 1. 1. 2002 ist der Euro gesetz- kein Schreien – sondern nur Gelassenheit. liches Zahlungsmittel“, erwidere ich fröhlich. Streß und Hektik verbreiten die Kunden „Dann brauchen wir aber unsere Preislisten sowieso schon selbst genug. In diesem neu – alle vier! Und vor Weihnachten!“ Sinne: Laßt uns das neue Kalenderjahr Einen Augenblick lang herrscht atemlose 2002 streßfrei beginnen! Stille, dann kann ich einfach nicht mehr und Günther Freunek breche in homerisches Gelächter aus. „Ein guter Witz“. Nein, kein Witz erfahre ich. Tatsächlich hat der Kunde eine Druckerei gefunden, die noch vor Weihnachten losle- Material für Ausgabe 152 an: gen will. Ich bekomme die Unterlagen mit den Euro-Preisen noch für denselben Tag Martin Kempf zugesagt, natürlich nach Feierabend! Märkerstr. 27, 63755 Alzenau Schließlich ist Freitagabend um 17.00 Uhr, E-mail: [email protected] die ideale Uhrzeit für den Arbeitsbeginn oder an die zuständigen Redakteure eines Auftrages. Bei soviel Planungsgeschick (Adressen siehe Impressum) schicken. verspreche ich dem Kunden, mir das Ganze Oje Bertelsmann…! Marketing mal ganz anders auf Seite 8 Digital- druck … Inhalt Observer-Redakteur 02: Leserbrief + News 03: Produktion mit eingebauter Überraschung fassungslos 04: Fanzines auf Seite 3 08: Oje, Bertelsmann und Marketing 11: Buch 12: Comic 14: Film 15: Kurzmeldungen www.fandomobserver.de 16: Contermine, Impressum Freunek/FO151/leserbriefe + News Gratulation! SF-Stammtische Aschaffenburg,SF-Stammtisch Lieber Mampf, jd. letzten Freitag i. M., 20 Uhr; „Zur Löwen- heute kam der FANDOM OBSERVER 150 – grube“, Schneebergstraße 9, Karl E. Aulbach, ich habe ihn gleich durchgelesen, und ich (0 60 92) 77 36; [email protected] habe es nicht bereut. Herzlichen Glück- Aschaffenburg II, jeden letzten Sonntag i.M. wunsch zu dieser Jubelausgabe, mit der ab 18 Uhr, Gaststätte „Zur Eisenbahn“, Haupt- damals keiner von uns rechnen konnte! 150 straße 1, Stockstadt/Main. Info: Ursula Ausgaben eines Fanzines, das ist schon der Aschenbrenner, (0 60 27) 29 86 Hammer schlechthin – und ich bin stolz dar- Augsburg, Universitärer SF-Stammtisch auf, daß ich alle davon gelesen habe. Da nach Vereinbarung im Unikum kann man Dir und Deiner Mannschaft nur Bernhard Kübler, Tel. (08 21) 54 41 69, [email protected] ein donnerndes „Weiter so!“ zurufen. Klaus N. Frick Bad Homburg, SF-Stammtisch jd. 1. Samstag i.M. ab 19 Uhr, Ristorante „Al Capone, Homburger Strasse 17, Bad Hom- burg/Ober Erlenbach. Info: Mathias Kubens, (0 60 36) 98 02 38, [email protected] Wo keine http://www.sfcu.de/stamm/stamm.htm Terminator 3: Berlin, SF-Stammtisch (SFCB) Sonne scheint... Warner macht jd. 4. Freitag i. M., 19 Uhr, „Zum Igel“, Sieglindestraße 10, Berlin Friedenau (Nähe Im Verlag Nummer Eins (http://www. ver- das Rennen U- und S-Bahnhof Bundesplatz) Markus Luther, (0 30) 7 92 27 55 lag1.de/) von Ronald M. Hahn ist dieser Tage der Science-Fiction-Roman „Wo keine Angesichts des Erfolgs der ersten beiden Berlin, SFC Andymon Sonne scheint“ von Ronald M. Hahn und „Terminator“-Kinofilme, scheinen sich alle jd. 2. Donnerstag im M., 18 Uhr 30, Kultur- bund e.V., Ernststraße 14 - 16, 12437 Berlin- Horst Pukallus erschienen. Dieser „SF- amerikanischen Studios sicher zu sein, daß Treptow Roman aus dem Jahr 1948“ erzählt eine auch „Terminator 3: The Rise of the machi- Ralf Neukirchen, Tel. (030) 2 75 27 21 Geschichte aus einer Alternativwelt: „Der nes“ zu einem großen Kinohit werden könn- Braunschweig, SF-Stammtisch Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Das in Trüm- te. Deshalb war das Projekt jetzt auch jd. 1. Montag i.M., 20 Uhr, „Biergarten Tiger mern liegende Großdeutsche Reich ist von heißumkämpft, und lange Zeit schien es, als Pub“, Wilhelm-Bode-Str. 33; Homepage: alliierten Truppen besetzt. Hitler ist spurlos ob DreamWorks oder Paramount das Ren- http://www.perrys-video-club.de verschwunden; man munkelt von einer nen machen würde. Doch Warner Bros. Darmstadt, SF-Treff Darmstadt Festung am Südpol. Hermann Göring ist konnte sich jetzt schließlich die Rechte jeden 1. Samstag i.M. ab 18 Uhr im Clubraum nach Transjordanien entflohen. In Argentini- sichern. der Gaststätte „Stadt Budapest“, Heimstätten- en verlangt Martin Bormann die Herausgabe Dabei ging es nicht allein um den Preis - weg 140, 64295 Darmstadt (Heimstättensied- lung). Info: Roger Murmann (0 60 71) 38 71 8, des Vermögens der NSDAP. alle Mitbieter waren bereit 50 Millionen US- [email protected] (SFC Rhein-Main). Home- Werwolf-Kommandos verüben Anschläge Dollar zu zahlen, aber Warner Bros. hatte page: http://www.sftd-online.de auf die verhassten Besatzer... Robert A. Hein- noch einen zusätzlichen Trumpf im Ärmel. Dresden, PR-Stammtisch lein, der Leiter der amerikanischen Welt- Das AOL Time Warner-Imperium wies ein- alle 14 Tage, Haus der Volkssolidarität (nahe raumbehörde, verspricht in den nächsten fach daraufhin, wie erfolgreich mal den der Dreikönigskirche neben der Pizzeria), 18 fünf Jahren einen Flug zum Mond. Überall ersten „Harry Potter“-Film vermarktet hätte. Uhr auf der Erde werden unidentifizierbare flie- Als vorläufiger Starttermin wurde jetzt der Uwe Schillbach, [email protected] gende Objekte gesichtet. Ihre Besatzungen 4. Juli 2003 festgesetzt, die Dreharbeiten Düsseldorf, SF-Treff sprechen Deutsch und ergehen sich in sollen im Frühjahr 2002 beginnen. Wäh- jd. 3. Samstag i. M., 15 Uhr, „Erkrather Krug“, geheimnisvollen Andeutungen über die renddessen liegt Arnold Schwarzenegger Erkrather Str. 91 Zukunftspläne der Nazis. Astronomen ent- erstmal flach, weil er sich bei einem Unfall Giessen, SF-Stammtisch decken zeppelingroße Raumfahrtzeuge auf mit seinen Motorrad am Wochenende ein jeden 1. Samstag im Monat ab 18.00 Uhr, der Oberfläche des Mondes: sie tragen das paar Rippen brach. „Stadthaus“, Kongresshalle Giessen am Berliner Platz 2, 35390 Giessen. Info: Harald Hoheitszeichen des Großdeutschen Rei- (www.sf-infodienst.de · Quelle: Cinescape) Latus, (06 41) 47 65 3 (Far Beyond e.V.). ches... Homepage: http://stud-www.uni-marburg.de/ Conrad Harras, Ex-Fähnrich der Wehr- Interview mit ~Kapmeyeh/TD-MR/TD-GI/TD-GIStart.htm macht, der sich 1936 an Bord des Zeppelins Graz, PR Stammtisch Hindenburg nach New York abgesetzt hat, Andreas Gruber jd. 1. Donnerstag i.M., 19 Uhr, „Schwarzer kehrt im Auftrag einer anonymen Macht in Adler“, Leonhardstr. 27, Bernd Hubich, die Heimat zurück, um eine Filmrolle zu Der österreichische Literaturkritiker Alfred [email protected] - http://www.prsg.at suchen, deren Existenz seinen Bruder den Ohswald hat ein Interview mit dem Autor Halle, Andromeda SFC Kopf gekostet hat und gewissen Kreisen Andreas Gruber geführt. Unter anderem geht umgezogen – neuer Veranstaltungsort erfra- sehr wertvoll ist. In der Trümmerlandschaft es um Grubers jüngstes Buch „Die letzte gen: Wilko Müller, (03 45) 5 12 64 55, Hamburgs gerät er in einen Sumpf aus Alt- Fahrt der Enora Time“, sieben SF-Erzählun- [email protected] nazis, Pornographen und Bewahrern alter gen, erschienen als Alien Contact Buch im Hamburg, Donnerstagsrunde Geheimnisse...“ Shayol Verlag. Zu finden sind das Interview jd. 1. Donnerstag i. M., „Andere Welten“, Rappstraße Der Roman (ISBN 3-8311-0994-X) ist zum und eine Besprechung des Buches auf der Preis von DM 29,90 ab sofort lieferbar durch Literaturwebsite Buchkritik.at unter: http:// Hannover, Treffen der SFGH, [email protected] www.buchkritik.at/autoren/a_gruber.htm Jeden 3. Samstag i.M. von 16 - 19 Uhr, Frei- zeitheim Ricklingen, Ricklinger Stadtweg 1, (www.sf-infodienst.de · Quelle: Hahn) (www.sf-infodienst.de · Quelle: AG) Christian Buhl, Tel.: 3 52 13 32 2 FO 151 · 1/2002 Freunek/FO151/Digitaldruck Produktion mit eingebauter Überraschung Einige Observer-Leser haben es vielleicht ja gut, ein halber Tag Verzögerung, das Paket „Was für ein Beschnitt“, schallt es ironisch gesehen und sich kurz gewundert. Andere ging am 29. November auf die Reise nach aus meinem Telefonhörer. „Oh nee!“ sage hielten es für Absicht. Das Observer- Alzenau. Reicht auch noch, entschied Herr ich ungläubig. „Oh doch!“ antwortet Mampf Erscheinungsbild der Jubelausgabe 150 Freunek, dann bekommt Mampf das Paket ungerührt. „Hier ist nix beschnitten, weder war anders als gewohnt. Die Schriften im am 1. 12. statt am 30. 11. Damit halten wir rechts, noch oben oder unten! Innenteil sahen merkwürdig aus. Fakt ist: den Versandtermin auch noch locker ein. An Wir haben zwei Möglichkeiten“, beginne Es war keine Absicht und Herr Kempf, der diesem Tag herrschte also noch Stimmungs- ich, „nachbessern also Neudruck…“ „Vergiß’ zuständige Redakteur, hat nicht gemurkst. hoch in Osnabrück. es, da geht wenigstens eine halbe bis eine Woche ins Land“, kontert Mampf, „und ich Nun stellt sich natürlich die Frage „Wer dann, Schluß mit lustig habe keine Lust in Terminschwulitäten zu wenn nicht er“? Hier die Erläuterung und die Dieser Zustand hielt sich bis zum Sams- kommen.“ Das leuchtet mir ein. „Okay, dann Vorgeschichte: Bereits seit September dieses tagnachmittag. Da meldete sich Mampf. Der käme statt Wandelung eben Minderung Jahres stand fest, daß die Ausgabe 150 Karton mit den Heften ist da. „Jetzt bin ich zum Tragen. Leider habe ich kein Muster einen Farbumschlag erhalten sollte. vorliegen – schickst Du mir bitte Damit dieser FO dann auch sauber eines zu? Dann reklamiere ich das geheftet und beschnitten beim Leser Teil beim Digitaldrucker.“ Und so eintreffe, erklärte Herr Freunek kur- wandert das folgende Freunek’sche zerhand Osnabrück zum Produk- Statement auf dem Faxweg zu DPS tionsstandort für Druck und Weiter- nach Westerkappeln: verarbeitung. „Das Heft lassen wir komplett im Digitaldruck machen. Sehr geehrter Herr Hagedorn, Das sieht dann auch sauber aus! Die soeben erhielt ich einen Anruf des Außenseiten laufen über die Indigo, Kunden Kempf, der das fertig der Rest über die Schwarzweiß- gedruckte Heft erhalten hat. Leider Maschine. In Alzenau treffen die ist er furchtbar enttäuscht! Im kom- Hefte fix und fertig ein.“ pletten Schwarz-weiß-Innenteil des Nachdem „digital publishing ser- Heftes sind falsche Schriften (= gänz- vices“ (DPS), namentlich Herr Hage- lich andere als die auf CD gelieferten) dorn, erklärte, XPress auf beiden verwendet worden! Lediglich auf Welten (nämlich Mac und Windows) dem Umschlag und auf der Seite in den Digitaldruck eingebunden zu „U2“ wurden die richtigen Schriften haben, erfolgte die Freigabe. Gerade- benutzt. Das ist insofern enttäu- zu überpünktlich, am 18. November, schend, als daß ich extra Musteraus- schickte Martin Kempf die fertigen drucke mitgeliefert habe. Zumindest Daten auf den ISDN-PC der Firma hätte ich dann einen Anruf erwartet, Freucom. Am 19. wurden die Daten mit der Information „wir können im entpackt, die Inhaltstexte auf dem Innenteil die angelieferten Schriften Titel ergänzt und noch am selben nicht verwenden – sind Sie mit Tag die beiden CDs gebrannt. Eine Ersatzschriften einverstanden?“ Doch Windows-CD mit dem Innenteil aus anscheinend hat bei diesem Auftrag dem Hause Kempf – und eine Mac- leider keine Endkontrolle bzw. kein CD mit dem Farbumschlag (selbst- Vergleich mit den vorliegenden Aus- verständlich komplett, inklusive der zuge- aber doch leicht irritiert“, begann Mampf drucken stattgefunden. Konsequenterweise hörigen Schriften und Grafiken). höflich. „Äh – und warum?“, fragte ich ah- wurde dann auch noch bei der Weiterverar- Um kein Risiko einzugehen, erstellte Herr nungsvoll. „Ja, weil auf den kompletten beitung gepatzt: Der Endbeschnitt der Hefte Freunek noch einen kompletten Satz Aus- Innenseiten eine andere Schrift verwendet wurde vergessen! Ich habe von Herrn Kempf drucke (man hat ja schon Pferde kotzen wurde. Das ist definitiv nicht unsere Obser- ein Muster angefordert, damit ich mir selbst sehen). Am 20. November, 10 Uhr, dann der ver-Hausschrift! Es wirkt wie eine ,falsche‘ ein Bild machen kann. Sobald ich dieses Übergabetermin der Digitaldaten samt pa- Arial und es sieht scheiße aus!“ vorliegen habe, würde ich gerne in einem pierner Vorlagen. Herr Hagedorn begriff „Nee!“ sage ich fassungslos. „Doch“, Gespräch die Kundenreklamation erörtern. rasch und schon nach 20 Minuten war alles kräht es mir aus dem Telefonhörer entge- Montag, 3. 12., Herr Hagedorn ist in der abgehakt. Der besprochene Produktions- gen. „Und komisch ist, auf den Umschlag- Telefonleitung. Er entschuldigt sich wort- zeitraum bis Versand betrug eine Ka- seiten, auch auf den schwarz-weißen Seiten reich. Tatsächlich ist der Umschlag in der lenderwoche. Ein Überlappungstag Zeit- 2 und 23 sind die richtigen Schriften drin.“ Digitaldruck-Abteilung gelaufen, der Rest des reserve wurde einkalkuliert. Damit ergab „Ja aber – die beiden Seiten kommen doch Heftes jedoch in der Druckerei. Zwei ver- sich der 28. 11. 2001 als Versandtag. von Dir, vom Windows-Rechner, wenn diese schiedene Abteilungen! Eine visuelle Kon- Bis hierhin war alles im grünen Bereich. richtig sind, müßten doch die anderen…“ trolle, also das Nebeneinanderhalten von Das kurzzeitig auftauchende Schriftenpro- „Sind sie aber nicht. Definitiv nicht!“, kor- Druck und Vorlage, fand nicht statt – das blem auf der Mac-Plattform, konnte einen rigiert mich Mampf. „So ’ne Scheiße“, fluche vorgesehene Beschneiden wurde einfach gestandenen „Electronic Publisher“ nicht ich jetzt. „Dabei hat DPS von allem Schwarz- vergessen. Wir einigen uns auf eine Rech- erschüttern und wurde kurz und elegant weiß-Ausdrucke als Muster bekommen. Die nungsminderung. Immerhin spart der Obser- überbrückt (die kritische Schrift in Kurven Verwendung der angelieferten Schriften war ver so 40% und gewinnt an „Erfahrung“. umgewandelt – und fertig). Sicherheitshal- Auftragsbestandteil. Genauso wie Heften Eine Erfahrung, auf die ich jedoch lieber ver- ber erfolgte am 29. 11. der Kontrollanruf. Na und Beschnitt! zichtet hätte. Günther Freunek FO 151 · 1/2002 3 Freunek/FO151/Fanzines They never Angemessen zerknirscht jetzt auch noch etliche Sonderbände zusätzlich come back… die richtige Redaktionsanschrift: zu bieten hat), obwohl...: „Ich merke schon, daß mir die Arbeit die Kraft immer mehr ent- Kurt S. Denkena zieht, und ich daher seltener zum Zine- Postfach 760318 oder…noch so’n abgehalfter Fan machen komme. Aber aufgeben möchte ich 28733 Bremen auf Oldie-Tour dennoch nicht, auch wenn sich die Zahl der E-Mail: [email protected] So hatte es den Anschein, aber den kun- Hefte vielleicht verringert. Im Moment digen SF-Freaks kam die Sache gleich arbeiteich an der Nr. 100, um sie euch noch komisch vor – und siehe da, # 150er Redak- man in sehr freizügigem Stil“, als Heftroman in den nächsten Monaten präsentieren zu teur Mampf entlarvte die Farce gleich unge- ca. 1953 erschienen, Autor war Hans Ichgut können.“ Aber immerhin sind die Hefte 104- wollt in der Auflistung der Spartenredaktio- – nunja, da wählte er lieber das Pseudonym 109 fertig bzw. „schon fast“ – und darunter nen: Da wurde zwar Email und Postfach- ‚Marquis Jean de Bernais’) und Primäres (z.B. befindet sich mit „Pathicus“ auch wieder adresse von Herrn Denkena in Bremen „Das Ewig-Weibliche im Jahre 2500“ von eines mit erotischem Inhalt (immer wieder angegeben, aber als Empfänger steht da H.W, 1908 in der Bibliothek der Unterhaltung gerne gesehen in Fantasykreisen, die SF- wie eh und je „Dirk van den Boom“... Er- und des Wissens erschienen). Perlen aus der Jünger haben mit der Thematik ‚etwas mehr’ wischt!!! Der Versuch, die steil nach unten >Antike< des Genres...! Wenn aber Thade- Probleme), verrät der Beizettel. Die 3 vorlie- stürzende Observerleserschar vor Umstel- wald in „Zu Beginn“ auf eine weitere abson- genden Ausgaben beinhalten „Greif & Phö- lung auf den Euro (verbunden mit einer saf- derliche Geschichte der Marsliteratur ver- nix“, in den Jahren 1991–2001 von Freawyn tigen Preiserhöhung) mit Hinweis auf einen weist und sie nicht präsentiert, weil „Heinz- & Kris geschrieben, „nun die Grundlage für neuen Zineredax zur Verlängerung des Abos Jürgen Ehrig hat sie entdeckt und in seinem ein sehr großes Rollenspiel-Universum ge- zu treiben, ist hiermit gescheitert. Tiefe Reue ‚Bärzin’ Nr. 24 kürzlich nachgedruckt, sodass worden“. Dazu gibt es dann noch kleinere erfasst die Beteiligten – und Dirk S. van den es müßig ist, sie hier auch vorzustellen“, fra- Stories, wie zu erwarten ebenfalls der Soft- Denkena stürzt sich auf die vorliegenden gen wir uns doch, in welchen fannischen Fantasy zuzuordnen. Gute Gesundheit vor- Schwarten…: Gefilden der Macher herumfleucht. Oder ausgesetzt traue ich dieser Reihe durchaus zählt Kenntnis (schon ein Problem für sich!) zu, dereinst auch mal an die Nummer 200 und Erwerb von Ehrigschen Zines mittler- zu klopfen. Still, aber emsig (und am besten weile zum alltäglichen Standard? Wie dem für den reinen Fantasy-Freak anzulesen)... auch sei, der Mars sollte weiterhin im Auge behalten werden – und ich hoffe noch zu LOCUS # 489 Lebzeiten mitzuerleben, wie der erste ca. A4/80 S. Mensch unseren Nachbarplaneten betritt... Locus Publications, P.O.Box 13305, Oakland, CA 94661, USA Es spricht der Herausgeber des ‚News- paper of the Science Fiction Field’, Charles N. Brown: „I usually keep my opinion to myself on awards winners, but sometimes it bothers me too much. Harry Potter and the Goblet of Fire is a mediocre book and a mediocre fantasy. It didn’t belong on the ballot, let alone as the winner.” Wahre Worte – wahrscheinlich ist diese >Mittelmäßigkeit< der Grund für den Erfolg hierzulande, PISA in allen Ehren... Fred Hoyle ist tot und wird gewürdigt, interviewt werden Nalo Hopkin- son und Joe Haldeman (der sich als zeich- nender Künstler versucht – mh, dolle sieht das nicht unbedingt auch). Dazu prägen die- CHRONIKEN # 196 ses Semiprozine im 47. Jahr die vielen Kurz- A5/56 S./100 Ex infos und die ausführlichen Rezis, sowie die Wolfgang Thadewald, Fasanenweg 11, echt nervenden Awards-Meldungen (an- 30853 Langenhagen scheinend gibt es monatlich welche zu ver- Es handelt sich hier zwar offiziell um ein geben – und es werden immer mehr, was Clubzine, aber die SF-Gruppe Hannover die Aussagekraft der einzelnen Auszeichun- begegnet uns lediglich in Person des Her- gen natürlich erheblich mindert). Neben ausgebers/Redakteurs – nützt wahrschein- dem Hugo 2001 wurde gar eine „1951 Retro lich mehr als das es schadet! Wie bei Tha- LEGENDENSÄNGER-EDITION Hugo“-Wahl durchgeführt, wobei auch hier dewald kaum anders zu erwarten,begeben 101 – GREIFENFLUG, Brown bei einigen Preisträgern seine (eben- wir uns in sekundärliterarische Gefilde, gar- 102 – DRACHENFLUCH, falls berechtigten) Bedenken hat: „I remem- niert mit passenden Erzählungen. Thema ist 103 – PHÖNIXGOLD ber fandom and SF in 1950 clearer than last die „Marsliteratur“, gerade in diesem und A5/64+64+60 S./35 Ex year, even if viewed through rose-colored noch mehr im Jahr 2000 mehr als im Christel Scheja, Lenbachstr. 8, distorted prisms. As Bob Silverberg pointed Gespräch (und auch filmisch präsent). „Die 42719 Solingen out as he accepted the award for Best Fan imaginäre Eroberung des Weltalls – dar- Es gibt echte Longseller unter den Zines, Writer, it certainly wasn’t true. He was a 15- gestellt am Beispiel der Marsliteratur“ von beim Alter des deutschen Fandoms auch year-old beginner then, not in a class with Helga Abret ist der Grundartikel, dazu gibt es naheliegend (dass nicht alles wegstirbt). Willis, Tucker, or the others. He won the Rezis (z. B. zu solchen SF-Leckereien wie Jenseits der Nummer 100 bewegt sich auch Retro Hugo because he is the only name „Das blonde Baby vom Mars – Ein Sittenro- schon die Legendensänger-Edition (die ja known to the audience today. Likewise Jack 4 FO 151 · 1/2002 Freunek/FO151/Fanzines Gaughan, a good friend, was not an impor- Perspektiven ganz zu schweigen, echt ein tant Fan Artist in 1950. The award belonged filmisches Machwerk), sehr gut gemacht – to Rotsler, who had just started his two- nur der Begriff >Medienwissenschaft< decade domination of fan art. Kelly Freas scheint mir hier doch arg hochgestochen wasn’t an important artist in 1950. His era und fehl’ am Platze. Offenbar stellt da was later. Any of the other nominees would jemand (doch gar nicht notwendige!) have been a better winner. I don’t think Ansprüche – und stürzt dabei heftigst ab, Retro Hugos are a very good idea, and hope bei der „großen Leserumfrage“ nämlich, die future conventions forget about them.” Üb- als Fragebogen # 56 beigeheftet ist. Er rigens will sich der langjährige LOCUS- umfasst 8 A5-Seiten, von denen allerdings Publisher „in a year or so“ von der Arbeit am nur 3 bedruckt sind... Da soll man die Cover Magazin verabschieden, aber warten wir von # 55 und 56 beurteilen (warum just die mal – das ist nämlich leicht gesagt, aber beiden, was soll das), oder gar die ‚Schrift- sicher schwer durchzuführen... arten’ und die ‚Schriftgröße’. Und von den „Bildern“ im Inneren soll man die 3 besten PANIC IN DETROIT # 66 aussuchen: aber da gibt es nur die Cover A5/20 S. der besprochenen PR-Hefte, Fotos von Heike Moschel, Von-Geissel-Str. 25, Nagula und zum Höbartschen Quälmara- 67435 Neustadt thon teilweise Zeichnungen, die aus ande- „Vielleicht gelingt es uns, einen wirklich ren Fanzines stammen und mit der schönen Abschluss hinzulegen. Das liegt mir Geschichte nix zu tun haben. Und ob ich doch am Herzen, denn ich möchte keines- dafür – ich mag’s jedenfalls). Aber komisch, den SPIEGEL oder „Space View“ lese, will falls mit dem Fanzine, so einfach sang- und auf den Umschlägen wird letzteres als „Ant- man auch wissen. Also, manches verstehe klanglos verschwinden.“ Die Herausgeberin wort auf die 3. ultimate Frage“ angekündigt ich ja, aber im großen Ganzen... Immerhin will sich also mit ihrem wirklich >alten< – ein erstes Indiz dafür, dass hier manches eine halbe Seite leere Zeilen für „Sonstiges“ Musiczine aus der Szene verabschieden, manchem über den Kopf wächst. Was in # und wer will, kann auch noch an einer „Ver- denn: „manchmal bekommen die Dinge 55 das Interview mit Michael Nagula soll, losung“ teilnehmen (es gibt da Perry-Post- einen anderen Wert im Leben und ich der ein ‚Sachbuch’ über Mittelerde geschrie- karten und andere Abfälle aus der PR-Redak- denke, dass es so langsam Zeit ist für einige ben hat...? Tolkien hat mit PRhodan und tion). Also Leute: Euer PRP ist zu 89% ein Veränderungen.“ Das Blatt um David Bowie anderer Heftlektüre nun aber ganz und gar wirklich gut gemachtes PRhodan-Zine (den befasst sich mit dessen neuesten Produkten nix zu tun, das wirkt mehr als deplaziert Rest haben wir bisher grummelnd, aber und widmet einige Beiträge unver-meidli- (unter ‚Schleichwerbung’ einzuordnen); in # ohne zu meckern ertragen), teilweise wirkt cherweise den Anschlägen vom 11. Sep- 56 nochmals ein Interview mit Nagula, dies- es sogar schon professionell gemacht – tember – der Musiker nahm ja bekanntlich mal zu PR und umzu, also ganz okay. Ein Bravo, weiter so! Aber bitte nicht mit solch’ auch am „Konzert für New York“ teil. Herr Ende findet (in # 55) der Abdruck von Wer- infantilen Einschüben/Ideen, die dem Gehirn Denkena, dessen Fan-Faible für Bowie in der ner M. Höbarts Fortsetzungsroman („Auch eines unter Verdummungsstrahlen leiden- ersten Hälfte der 70er mit einem Besuche zur Überraschung von Perel brach aus dem den Neos entsprungen zu sein scheinen... bei Uwe Anton begann (als Siggy Stardust nun zitternden und wild gestikulierenden angesagt war), sieht den Rückzug des klei- Nanomateriewesen ein dicker Tentakelarm.“ PICCOLO MAGAZIN # 27 nen engagierten Magazins (mit Farbum- – ab oder heraus, oder ist dem Wesen A4/3/ 42 S. schlag) mit einem leicht weinenden Auge, kotzübel geworden?), was zu begrüßen ist. Thomas Böhme-Plock, Mühlstr. 19, andererseits aber ist die Begeisterung für Fans sind zwar meist tolerant, aber was zu 65779 Kelkheim aktuelle Werke des (erfreulicherweise wei- viel ist, stösst irgendwann auf Grenzen! Es ist ganz gut, dass es in einem Genre terhin) recht eigenständigen Pop-Meisters Doch huch, in # 56 beginnt ein neuer ganz spezielle Zines gibt, die sich nur mit eher gedämpfter Natur – und so there is no Roman, in Fortsetzungen und von wem? einem Publikationsbereich beschäftigen, wo Panic in Detroit oder anderswo... Eine Chance für einen neuen hoffnungsvol- sie dann aber auch jedes Fitzelchen unter len PR-Autor, sowas wäre ja noch im Rah- der Lupe beachten...! Hier geht es im Comic- PERRY RHODAN PERSPEKTIVE men des Duldbaren. Aber nein, Höbart bereich um die sogenannten Piccolohefte # 55, 56 schon wieder... Was weiss dieser Typen von (dereinst aus Italien kommend hier in den A5/72+64 S. den Machern des Blattes, dass sie ihn wie- 50er Jahren eingeführt, wo sie dann bis zum Achim Havemann, Postfach 1107 der und wieder bringen müssen, welche fie- Beginn der 60er ihre Glanzzeit hatten), die 29452 Hitzacker sen Erpressungen laufen hier ab (andere auch die SF-Perle NICK hervorgebracht Es gibt Zines, denen man wünscht, dass Erklärungen erscheinen uns jenseits aller haben (Zeichner/Geschichtenerzähler Hans- sie endlich mal in ruhige Erscheinungsgefil- Wahrscheinlichkeitshorizonte)?!? Hilf Him- rudi Wäscher war im übrigen gesellschafts- de eintauchen können! Dem „Magazin für mel, hilf Perry! Redakteur Thorsten Krietsch politisch nicht so platt wie die PRhodan- Perry-Rhodan-Fans“ sei selbiges endlich mal versucht sich außerdem mit einer >Abhand- Hefte seinerzeit zu Beginn ihrer Karriere) – vergönnt (aber es wird garantiert wieder lung<: „Der geplante ‚Perry Rhodan’-Film aus erscheint im übrigen immer noch bzw. wei- was dazwischen kommen, wetten)... Die der Sicht der Medienwissenschaft“. Sehr kri- tergeführt (vom N. Hethke Verlag), allerdings beiden aktuellen Ausgaben kamen im Dop- tisch (ach übrigens, hier im Fernse- pelpack und bieten Material, dessen Lektüre her neben mir läuft just „Perry Rho- größtenteils erfreut. Besprechung der PR- dan – SOS aus dem Weltall“ in Kabel Hefte 2072–2091, da ist man dichtens am 1; meine Güte, da stimmt ja über- aktuellen Stand, dazu kritische Würdigungen haupt nix – und vor allem die Mach- älterer PR-TBs und jüngster HC und der art: das Raumschiff landet auf der unvermeidliche Dr. Robert Hector zum „Ge- Erde, aber ein angreifender Jeep heimnis der drei Ultimaten Fragen“ (seien agiert in einer ganz anderen Land- wir doch ehrlich, wer wäre kompetenter schaft, von vollkommen falschen FO 151 · 1/2002 5 Freunek/FO151/Fanzines grauslich gezeichnet, (nicht nur!) als Liebha- Fitz erschienen, Autor ist Karl Hans Koizar, er einen Rückblick liefert, die SF-Jugendserie ber nostalgischer BRD-Comics wendet man schrieb diese Heftromane unter dem Pseud- DNA (Ravensburger) entdeckt sowie auf mehr oder minder entsetzt ab. Warum die- onym Rolf Shark) und geht auch gleich noch 2002 schaut – und endlich den endgül- ses Piccolo-Magazin für den fannischen FO- aktuell auf die Bastei-Serie „Maddrax – Die tigen Termin für den (dritten und) einzigen Leser von Interesse sein könnte? Nun, es dunkle Zukunft der Erde“ ein (offensichtlich SFN-Con im 3. Jahrtausend präsentiert: 26.- wird der Hermann Gerstmayer Verlag vorge- recht erfolgreich, Heft No. 50 müsste derzeit 28. Juli 2002... stellt, der die erste deutsche Comic-SF-Reihe präsent sein). Im Editorial werden dann in auf den Markt brachte: TITANIA (erschien etwa die Abonnentenzahlen dieses Zines 1957 mit 10 Heften)! Ansonsten: Ein Zine offengelegt: 30 Leutchen in der Schweiz, 20 echt zum Schmökern... in Österreich, immerhin so 250 in deutschen Landen. Damit sei „eine langfristige Planung leider nicht möglich und eine Weiterführung der Publikation kann immer nur von Jahr zu Jahr entschieden werden.“ Der FO-Spar- tenmensch meint: Auf die Auflagen-Statistik kann der weidelische Artus-Verlag durchaus stolz sein, klein, aber fein & beachtlich! Wenn mir jemand für ein ähnlich geartetes Projekt diese Abozahlen garantieren könnte, wäre ich ernsthaft am überlegen... PS: Ganz besonders zu beachten ist auch noch „Die ultimative Schreibschule“ von Heftautor C.H. Guenter (in # 23), kleine feine Tips vom Profi! Und Einsichten – „Bis heute weiss ich nicht, was besser ist, eine gute Geschichte schlecht geschrieben, oder eine schlechte Geschichte brillant erzählt.“ STAMMTISCH-BOTE # 4 A4/56 S. Hope Schwagenscheidt, Heidestr. 16, 45476 Mülheim DER ROMANHEFT-SAMMLER Es gibt sie also tatsächlich, die wieder # 23, # 24 aktiv gewordenen Oldies des SF-Fandoms! A5/44 S. Die einst vielgescholtenen, belächelten und Robert Weideli, Speerstr. 3, gelegentlich (? Permanent!) verarschten CH-8800 Thalwit Neos sind mitten im Aussterben begriffen Es präsentiert sich hier weiterhin ein (oder langweilen uns in internetschen Gefil- ansprechend aufgemachtes Magazin für den mit 2-Wörter-Sätzen), die bundesdeut- den Heftsammler (auch verwandtes wie z.B. schen Fan-Dinosaurier hingegen kriechen Leihbücher), die jeweilige inhaltliche Aus- aus ihren Gehegen, veranstalten Cons und wahl geht quer durch die Genres. Während produzieren auch noch Zines!! Hier nun die neueste Ausgabe überhaupt nichts in erfreut mich das „Nachrichtenblatt des SF- Sachen SF/Fantasy/Horror enthält, sondern STAMMTISCH ‚JIM PARKER’“ und breitet fanni- in Richtung Western, Spionage und Krimi sche Gefilde aus, die nie das Auge eines verläuft (ein langer Artikel zu ‚Butler Parker’ Fans der 80/90er Jahre erblickt haben (für mit Schwerpunkt auf dessen Abenteuer in unsereinen, der Anfang der 70er dazustieß Deutschland und der Schweiz – nie ein Heft und sich damals mit Zines der 60er eindeck- von gelesen, aber die Coverinsignien sind te, nicht ganz so fern). Wir lesen Nach- gut in Erinnerung geblieben und auch, das SF-NOTIZEN # 522, 523 drucke von Zeitungsartikeln aus 1957/58, in es die bekannt gelungenen Lonati-Zeich- A5/20/6 S./60+47 Ex denen von Treffen gar mysteriös anmuten- nungen waren, die immer aufs neue beein- Kurt S. Denkena, Postfach 760 318, der „Science Fiction Clubs“ berichtet wird, druckten), bietet Heft 23 doch einiges für 28733 Bremen von ‚Raketenforschern’ und ‚Raketenmen- den SF-Interessierten: Hans-Jürgen Kelkel Es gibt SF und Comics politisch ganz schen’ ist da die Rede. In Wetzlar nun gab blickt auf „Rauchs Weltraumbücher“ („An- Rechts (in Italien und Japan), hierzulande es den 2. SF-Oldie-Con (der 3. ist für den 9.- fang der 50er Jahre kam dann im Gefolge nervt unser ‚täglich Potter gib uns heute’ und 11. Mai 2003 avisiert, „im nächsten Jahr von Supermann auch die Science Fiction zu sendungsbewusste Star-Wars-Fundamenta- werden wir eine Pause einlegen, da diese uns herüber und traf auf eine völlig unvor- listen, Ilganer sowie Travoltalogen sehen Art Con meist aus der Erinnerung heraus lebt bereitete Leserschaft.“), der altbekannte überall übermächti-ge Außerirdische, die uns – und so viel Erinnerung für jährliche Treffen Heinz J. Galle befasst sich mit „Autor Paul beglücken wollen (und ihre Geldbeutel fül- hat kein Mensch“), wie in aufschlussreichen Alfred Müller & Sun Koh“ (die Heftserie „Der len). Dazu noch einiger Kleinkram sowie Fotos ersichtlich. Die einzelnen Oldies wer- Erbe von Atlantis“, immerhin 150 Nummern eine Fotoreihe mit brisantem Material zu den zudem entsprechend ihrem fannischen Umfang), Andreas Ecker hat den „Jerry Clif- „Halloween bei VPMs!“ Derart gestärkt kann Hintergrund porträtiert, dazu gibt es Briefe ford – König der Lüfte“ entdeckt (nie von man sich nach der Novemberausgabe der an und von Walter Ernsting sowie dieses, gehört, 2 Hefte utopisch-phantastischen umfangdünnen Jahresabschlussnummer zu- jenes und einiges mehr. Schließen wir mit Inhalts, 1954 im österreichischen Verlag Willi wenden, die locker vom Hocker plaudernd einem Zitat von 1956 (Utopia-Magazin, 6 FO 151 · 1/2002 Freunek/FO151/Fanzines Pabel): „Im Jahre 2000 wird es interessante Aller Neuanfang ist schwer – Euer werter SF-Stammtische Arbeitsplätze geben. Während die Arbeit Kurt Boom jedenfalls lehnt sich jetzt ermat- immer mehr Verstand als Kraft erfordert, tet zurück, freut sich, dass es überhaupt München, SF-Gruppe München nehmen narrensicher funktionierende und noch Fanzines gibt, möchte gern in Zukunft 1. Freitag i. M., 20 Uhr, bei Klausgerd Berger, selbsttätig logisch denkende Maschinen Schwerpunkte setzen, aber wartet mal ab, Fraunhoferstr. 27 dem Werktätigen das Mühselige der wie lange die Betrachtungslust anhält (bis # München, SF-Treff Schwerarbeit ab. Kein Arbeiter wird als 199?)... Und es bleibt die Hoffnung, dass monatlich in München Haar (Privatwohnung, ‚ungelernte Kraft’ gelten, jedermann wird tatsächlich das eine oder andere Zine den Termine werden vereinbart), Rupert Schwarz, (0 89) 4 60 24 42, [email protected] infolge umfassender Ausbildung ein gutes Weg zu unserer etwas verqueren Postadres- Stück Techniker, Chemiker, Physiker oder se finden wird. Münster, PR-Stammtisch jd. 1. Samstag i. M., 19.30 Uhr „Feld- Ingenieur sein müssen, damit er fähig ist, Ad Fandomania! schlößchen“, Sentruper Straße 163 die komplizierten Apparaturen zu bedienen. Markus Kachel, (02 51) 8 99 87 12; Die überwiegende Zahl der ‚Arbeiter’ sitzt [email protected] auf einem Prüfstand oder als Befehlsüber- Nauheim, SF-Stammtisch mittler vor dem Bildschirm“... jeden 3. Samstag i.M. ab 18 Uhr, Gaststätte „Rosengarten“, Unter der Muschel 24 (a.d. TREFFER # 23 Pfarrkirche). Info: Robert Vogel, (0 61 42) 32 84 7, [email protected] A4/56 S. Thomas Schmitt Verlag, Postfach 680367, Nürnberg, Perry Rhodan Stammtisch 50706 Köln SF-Stammtische alle zwei Monate Mittwochs (21. Jun, 16. Aug, 18. Okt, 20. Dez) Im Gasthaus „Zum Schuld- Es sieht nicht sonderlich rosig in Sachen turm, Vordere Insel Schütt 4, 90403 Nürnberg Anzeigenaufkommen aus... beim Comic- Hofheim / Taunus I: Detlev Dörres, Tel (0 91 94) 79 71 19 Sammlermagazin, in dem aber auch Heftro- 2. Samstag i.M. ab 20 Uhr, Ort auf Anfrage. mane u.a. in der SF-Szene relevante ange- Info: Beate Diehl, (0 61 22) 25 90, Nürnberg, SF/PR-Stammtisch [email protected] jd. letzten Mittwoch i.M., 19 Uhr, „Zum boten wird. Eine Hälfte des Blattes ist mit Eichenwald“, Effeltricher Str. 93 redaktionellen Beiträgen gefüllt, bleiben Hofheim / Taunus II: Dietmar Stark, Schlafweg 41, 96173 Oberhaid jeden 3. Freitag i.M. ab 19 Uhr, Gaststätte weniger als 30 Seiten für Verkauf (und „Ländscheshalle“, Am Rheingauerweg (Stadt- Offenbach, SF-Stammtisch Suche), zieht man noch die reinen Termin- teil Wallau). Info: Hans-Günther Dahlke, 2. Freitag i.M. ab 19 Uhr in der Pizzeria anzeigen für die Comicbörsen ab, bleibt echt (06 11) 94 65 77 7, [email protected] „Da Luciano“, Hugenottenplatz 13 (Rückseite nicht viel übrig! Neben den Rezis und Infos (Starbase 65) Saturn). Info: Viktor Lorenc, (0 69) 94 59 21 01, [email protected] (SFC Rhein-Main) gibt es Artikel zum wiederauferstandenen Kiel, SF-Stammtisch Satire(?)-Magazin MAD (früher gerne gele- jd. 3. Freitag i. M. 19 Uhr, „Lasani“, Offenbach, Rollenspielertreff „Outtime“ Goethestr. 30, Carsten Witte, (0 43 42) 94 83, (LARP, alle Systeme), am 1. Freitag i. M. ab 19 sen, aber irgendwann so ab No. 200 war [email protected] Uhr in der Pizzeria „Da Luciano“, Hugenotten- dann Feierabend, die Lektüre nutzte sich ab; http://people.freenet.de/zdunek/sdk.html platz 13 (Rückseite Saturn), Info: Steffen Dams, Schluss war mit der 300, zum Abschied Kiel, PR-Stammtisch (0 61 81) 25 77 71, [email protected] noch einmal gekauft, aber am 1998 neu jd. letzten Freitag i. M. 19 Uhr, „Il Gattopardo“, (LC „Triumphirat e.V.i.Gr.“). aufgelegten Dino-Produkt bisher kein Inter- Westring 200 Regensburg, SF-Stammtisch Uwe Sierts, (04 31) 31 26 27 esse gehabt, Ulk hierzulande ist zur Zeit jd. 3. Freitag i. M., 20 Uhr, „Einhorn“ doch meistens mehr als albern), dem einge- Köln, PCGN-Clubtreffen, jeden Freitag, 18 Uhr Saarlouis, SF-Stammtisch „Distel“, Jan-von-Werth-Straße/Ecke Ring stellte Beilagenblatt YPS (nie gekauft) sowie jd. 1. Montag i. M., 18 Uhr, „Café Wichtig“, der Reihe „Unser Freund das Atom“ in Leipzig, SF-Stammtisch Lisdorfer Straße jd. 3. Mittwoch i.M., 19 Uhr 30, Kulturbund- MICKY MAUS (1958 belehrte dort Prof. Haber haus, Elsterstr. 35 oder im Haus des Buches, Schwerin, SF-Stammtisch SN-SFC 92 die staunende Kinderwelt – unsereiner erin- Gerichtsweg 28 jd. 3. Sonntag i. M., gegen 15 Uhr, bei Jörg nert einige TV-Reihen mit dem Herrn, die vor Manfred Orlowski, Ernestistr. 6, 04277 Leipzig Lippmann, Stern Buchholz 11 allem durch gewitzte Versuchsdarstellungen Leipzig, PR-Stammtisch Wetzlar, SF-Stammtisch glänzten, nebst der Pro Atomkraft-Kampa- jd. 1. Freitag i.M., 18 Uhr, Cafe „Eco“, Brüderstr. jeden 3. Samstag i.M. ab 19 Uhr im Gasthaus gne in seiner Zeitschrift BILD DER WISSEN- (Nähe Bayerischer Platz) „Langgass“, Langgasse in Wetzlar. Info: Thor- Andreas Ortwein, [email protected] sten Walch (01 77) 27 95 54 3 SCHAFT, woraufhin unsereiner sein Abo kün- digte, damals, als NATUR gegensteuerte). Lübeck, SFC Lübeck Wien, PR/SF-Stammtisch Noch ein Blick auf die Anzeigen, die trotz der jd. 2. Samstag i. M., 15 Uhr jd. 1. Freitag i.M., 20 Uhr, „Ebbe und Flut“, „Im Alten Zolln“, Mühlenstraße 93 Kaiserstr. 94, Michael M. Thurner, verhältnismäßigen Minderzahl ihre Reize Mainz, SF-Stammtisch [email protected] und Highlights aufweisen (vor allem auch jeden 1. Freitag i.M. jeweils ab 18.30 Uhr im die 3 Seiten Kleinanzeigen, auf die anschei- Restaurant „Weinkeller“, Frauenlobstrasse, Wien, SF-Gruppe Wien jd. letzten Freitag i. M., 19 Uhr, „G’schamster nend viele Sammler inzwischen auswei- Mainz-City. Info: Jens Griesheimer, (0 67 32) Diener“, Stumpergasse 19, A-1060 Wien chen): „Suche Bücher von dem Autor Oskar 91 82 80, [email protected]. http://www.tdmz.de.vu Wiesbaden, SF-Stammtisch Hoffmann: ‚Unter Marsmenschen’, ‚Der Gold- 2. Samstag i.M. ab 19 Uhr in der Gaststätte trust’, ‚Bezwinger der Natur’, ‚Die vierte Marburg, SF-Stammtisch „Königlich Bayerisches Amstgericht“, Gerichts- jeden letzten Freitag im Monat, ab 20 Uhr, Dimension’, ‚Das Rätsel des Lebens’“ sucht Gasthaus „Knubbel“, Ecke Schwanallee / str.5. Info: Marcus Mollnar, (06 11) 81 20 87 0 ein Typ aus 42781 Haan. Gleich einen Blick Leopold-Lucas-Straße. Info: Michael Kap- [email protected] ins Lexikon der SF-Literatur von Heyne meyer, (0 64 21) 48 36 82, [email protected] Würzburg, SF-Stammtisch (Far Beyond e.V.). Homepage: getan, aha, dieser Hoffmann schrieb seine jd. 1. Donnerstag i. M., 20 Uhr, „St. Bruno“, http://stud-www.uni-marburg.de/ utopischen Romane Anfang des letzten Jahr- ~Kapmeyeh/TD-MR/TD-Start.htm Brettreicher Straße 4 hunderts im deutschen Kaiserreich; und Zweibrücken, SF-Stammtisch München, PR-Stammtisch Ernst Ellert Franz Rottensteiner bescheinigt dem Autor meist 1. Donnerstag im Monat, Gaststätte jd. 3. Samstag i. M., 20 Uhr, „Zum Löwen“, in Corians Werkführer „patriotische Einfälle“ „Trausnitzburg“, Trausnitzstr., Nähe Ostbahn- Zweibrücken-Ixheim sowie „allerlei krause Gedanken“... hof, München Änderungen bitte mitteilen. Danke! Erich Herbst, Tel. (0 89) 8 00 55 24 FO 151 · 1/2002 7 Freunek/FO151/Marketing Oje, Bertelsmann und Marketing So richtig dolle Werbung bekommt man Nein, bewahre! Die Bertelsmann-Idee, die Tauschbörse Napster zu stülpen, voll dane- bei „Springer & Jacobi“, „Jung van Matt“, Thomas Middelhoff formulierte, lautete: benging. Außer den sündhaft teuren ameri- dem „Goldenen Hirschen“ und wie die Napster wird künftig statt Tauschbörse ein kanischen Rechtsverdrehern hat an Napster Edelbuden der Yuppie-Designer sonst kostenpflichtiger Download-Marktplatz für bisher noch keiner verdient. noch so heißen. MP3-Files. Die User werden Clubmitglieder Nach diesen Überlegungen betrachtete Und der Bertelsmann-Konzern steht für und bekommen die Ware gegen Cash bzw. ich erneut die Anzeige. Vielleicht sollte ich richtig große Marketing-Coups – wir erin- Abogebühr. einfach mal nachschauen, was denn hinter nern uns angemessen ehrfürchtig an die Diese Club-Idee geht zurück auf den dieser Anzeige steckt? Schließlich existiert ja „Napster-Übernahme“. Doch Marketing Konzerngründer und stammt noch aus der eine Internet-Adresse und vielleicht finden kann manchmal auch so richtig „dane- deutschen Nachkriegszeit. Damals, als Lese- sich ja dort Informationen zu diesen Bertels- bengehen“. stoff Mangelware darstellte und die Clubmit- mann-Aktivitäten. Also rein in den Explorer gliedschaft, die einzige Möglichkeit bot, die und rasch die bewußte Internet-Seite aufge- Im Mai dieses Jahres fiel mir im Nachrich- Buchpreisbindung und das Rabattgesetz zu rufen. Doch das war ein kurzes Vergnügen. ten-Magazin „Der Spiegel“ eine doppelseiti- umgehen. Mit dieser Vertriebsstruktur agiert Ein kurzer Einleitungstext auf der Web-Seite ge Vierfarbanzeige auf. Sie zeigte die beiden Manager Schmidt-Holtz und Middel- hoff in den „Raumschiff- Enterprise-Schlafanzügen“ im Transporterraum, von „Scotty“ bereits knapp zur Hälfte weggebeamt. „Oha“, sagte ich da, blät- terte zurück und guckte auf den kurzen Text. „Großen Ideen folgen wir. Egal wohin.“ lautete die Headline. Und weiter verprachen die beiden: „Die Zukunft ist bei uns Chefsache. Wenn Sie eine Idee haben, die morgen die Medienwelt bewegt, ist Bertelsmann Content Network der richtige Part- ner. Wir verfügen über Know-how, Vorstellungs- kraft und Wissen, um Ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Viel- Die Bertelsmann-Vierfarb- leicht werden wir Partner. Melden Sie sich Bertelsmann noch heute am Markt. Bezeich- Anzeige, aus dem Spiegel-Heft bei [email protected] oder nend – und wohl auch nicht verwunderlich 21/2001. Identisch geschaltet auch noch [email protected] oder besuchen – ist, daß der Versuch diese „altbacken teu- einmal in der Kalenderwoche Sie uns unter www.bertelsmann-content- tonische Vertriebsstruktur“ über die Online- 23/2001. network.de.“ „Was will mir diese Anzeige sagen?“ frag- belehrt mich: „Wie viele andere aktuellen te ich mich. So wie es aussieht, sucht Ber- Internet-Anwendungen basiert unsere telsmann Ideen. Haben die denn keine eige- Homepage auf Flash 5. Für ein optimales nen Ideen? Ein so großer Medienkonzern – Ergebnis, können Sie sich hier herunterla- und keiner von denen soll eine Ahnung von den“. den Trends in der Medienwelt haben? Dabei Kurz überlegte ich den Bettel hinzuwer- loben die Buben sich im Anzeigentext selbst fen. Doch dann siegte die menschliche Neu- über den grünen Klee. Wie war das noch gier und ich installierte den betreffenden Fil- gleich? Wir verfügen über Know-how, Vor- ter bzw. Player. Versuch Nummer 2: Dieses stellungskraft und Wissen… Mit der Vorstel- Mal klappte es schon besser. Immerhin lungskraft war es wohl nicht so weit her. Die wurde jetzt ein Spinnen-Netz aus blauen Visionen jedenfalls sollen wohl von außer- Flash-Kreisen sichtbar, die mit so sinnigen halb kommen. Ich begann zu grübeln. Nach- Texten wie „Network“, „Kontakt“, „Team“, denklich geworden fiel mir plötzlich die Napster-Übernahme von Bertelsmann wie- der ein. Diese Internet-Tauschbörse war auch keine Bertelsmann-Idee. Im Gegenteil: In der Spiegel-Ausgabe 21, Seite 52/53, fand sich erst- Bertelsmann kaufte sich dort ein. Natürlich malig die bewußte Bertels- nicht, um eine Tauschbörse zu betreiben. mann-Vierfarb-Anzeige. 8 FO 151 · 1/2002 Freunek/FO151/Marketing Wer das Bertelsmann-Content- Network (BCN) im Internet besuchen möchte, muß sich zuvor den Flash-5-Player von Macromedia besorgen. Zwingend!!! „Jobs“, „Über uns“ und „Ihre Idee“ beschriftet waren. Zudem schaute ein debil drein- blickender Manager Schmidt-Holtz aus einem der Kreisfenster (siehe Abbildung rechts). Die Animation in Flash bestand aus einem senkrecht rauf- und runterrutschen- den „Quadrat“, das mit der Arbeitsanwei- sung „Kreis ins Quadrat ziehen“ versehen wurde. Ungläubig starrte ich auf diese arm- selige Internet-Seite und wußte wahrlich nicht, ob ich nun lachen oder weinen sollte. Schließlich entschied ich mich für keins von beiden. Ich folgte einfach der unmißver- ständlichen Arbeitsanweisung, packte mit- tels Maustaste den Flash-Kreis „Über uns“ und bewegte ihn in das betreffende Qua- drat. Das Ergebnis kam prompt. Die neben- stehende Fehlermeldung „401 The reque- sted URL… was not found on this server“ ließ an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Kopfschüttelnd packte ich die anderen Krei- se und wiederholte die Aktion. Na, was pas- sierte wohl? Richtig! Jedes Mal folgte der kurze und höhnische „Not found“-Hinweis. „Ja sind die denn total bescheuert?“ ent- fuhr es mir. Erst als ich den „Kontakt“-Kreis auf das Quadrat bewegte, blendete sich ein Schriftfeld ein, das mich darüber belehrte, unter welcher Telefon- und Fax-Nummer das Bertelsmann-Content-Network zu erreichen sei. Doch meine Lust, dort anzurufen oder zu faxen hielt sich in Grenzen. Stattdessen wurde ich im Osnabrücker Kollegen- und Bekanntenkreis vorstellig, hinterließ die Ber- telsmann-Internet-Adresse und bat um Er- FO 151 · 1/2002 9 Freunek/FO151/Marketing bzw. Abbildungen nicht gefunden wurden. Doch warum einen Ratschlag ignorieren? Also probierte ich es erneut. Erkenntnis Nr. 1: Bertelsmann hat das Seitenlayout zwi- schenzeitlich geändert. Jetzt wird man von einem animierten Flash-Film begrüßt, mit Bertelsmann-Manager Schmidt-Holtz in der Hauptrolle. Erkenntnis Nr. 2: Nach Filmende ist Schicht! Und zwar komplett. Nach der Fehlermeldung hängt sich der Browser auf, egal ob Microsofts Explorer oder Netscapes Navigator. Soll und Haben Wenn man in Sachen Anwendung nicht weiterkommt, hilft oftmals ein Wechsel in die kaufmännische (betriebswirtschaftliche) Betrachtungsweise. Wir erinnern uns: Ber- telsmann schaltet zwei Vierfarbanzeigen im Spiegel, fordert die Leser dort auf, eine Inter- net-Seite anzuwählen, die keine Informatio- nen enthält, überarbeitet diese Seite an- fahrungsberichte. Gewissermaßen tröstlich für mich war, daß die beiden Rückmeldun- gen, die mich kurz danach erreichten, die gleichen Probleme schilderten, die ich hatte. Zwischenzeitlich waren zwei Wochen ins Land gegangen und in der Ausgabe 23 des „Spiegels“ entdeckte ich die gleiche Anzeige, unverändert ein zweites Mal geschaltet. Daraufhin beschloß ich bei Bertelsmann auf dem E-Mail-Weg nachzufragen. Doppelseitige Anzeige im Spiegel, So sieht ein Browser-Totalabsturz im Mac aus. Das Bildschirmfoto ent- Ausgabe 23 stand eine halbe Sekunde bevor Sehr geehrter Herr Middelhoff, Netscapes Navigator endgültig abschmierte. mit Neugier bemerkten wir im Spiegel (Aus- gabe 23) die Anzeige „Großen Ideen folgen Man glaubt es kaum, doch auf diese E-Mail schließend und versieht sie mit Animatio- wir…“. Da das Motiv „Transporterraum der vom 19. Juni 2001 folgte zwei Tage später nen, welche die beiden verbreitetsten Brow- Classic Serie Star Trek“ schon ungewöhnlich ein Statement von Bertelsmann: ser außer Gefecht setzen. Da stellt sich doch ist, war unser Interesse geweckt. Also wähl- die gemeine Frage „Was kostet denn der ten wir die angegebene Internet-Seite an, Sehr geehrter Herr Freunek, Spaß?“ um weiterführende Informationen zu erhal- Ihre Mail ist vom Büro Middelhoff an das Der Etat-Kalkulator verrät uns: Die Vier- ten. Zwar gelang es uns, das nötige Plug-In Bertelsmann Content Network weitergeleitet farb-Anzeige im Spiegel kostet 87.137+. Die „Flash 5“ vorher downzuloaden und Ihre worden. Ich hoffe, die Probleme mit unserer Doppelseite bekommt man demnach für Internetseite aufzurufen, doch die hübsch Website bestehen nicht mehr. Wenn doch, 174.274+. Da zweimal geschaltet wurde, animierten „blauen Flash-5-Buttons“ erwie- habe ich nur eine Erklärung: Löschen Sie verdoppelt sich der Betrag auf 348.548+. sen sich leider als „Schwarze Löcher“. einmal die temporären Internetdateien, mit Waren die Bertelsmänner pfiffig und feilsch- Von den sechs Feldern „Network - Jobs - denen häufig aufgerufene Seiten gespei- ten, so bekamen sie einen Wiederholungs- Über uns - Team - Ihre Idee - und Kontakt“ chert werden. ann müsste es gehen. wenn rabatt. Geschätzte 10 bis 15 %. Sie mußten führten uns fünf in das digitale Nichts. Das nicht, melden Sie sich einfach nochmal bei also mit knapp 300.000+ aus der Tasche. immerhin mit der lakonischen Fehlermel- mir, ich werde dann versuchen über unsere Den Internet-Auftritt haben die Buben sich dung „The requested URL was not found on Agentur eine Lösung zu finden. von einer Agentur stricken lassen. Bei der this server“. Lediglich hinter dem „Kontakt“- MfG erfolgten Animation unterstelle ich eine mitt- Fenster lächelten uns Anschrift, Telefon- und Jochen Bohle lere Schwierigkeit, so daß ein Betrag von Faxverbindung an. Schade! Senior Projekt Manager Information 8.000+ bis 20.000+ angefallen sein dürfte. Da stehen wir nun mit unserer Neugier Bertelsmann Content Network Gehen wir von rund 15.000+ aus. In diese und unseren Ideen. Hoffentlich müssen wir tollen Marketing-Aktion hat Bertelsmann nicht auf eine „Nova“ als Erleuchtung war- Was soll ich sagen, ich war einigermaßen also 315.000+ gesteckt! Und bekommt da- ten. Vielleicht beamt uns „Scotty“ ja eine skeptisch, daß das Entleeren des Caches im für? Nix! Einfach gar nix! Erklärung zu? Wir würden uns freuen. Explorer oder Navigator die Probleme mit Vielleicht sollte Bertelsmann in Zukunft der Web-Seite aus der Welt schaffen würde. statt „Großen Ideen“ lieber „durchdachten Mit terrestrischen Grüßen Auf mich wirkte die Fehlermeldung eher so, Konzepten folgen. Billiger wäre das! Günther Freunek als ob die Links zu den betreffenden Seiten Günther Freunek 10 FO 151 · 1/2002

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