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Familientraditionen und Familienkulturen: Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen PDF

274 Pages·2013·1.49 MB·German
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Preview Familientraditionen und Familienkulturen: Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen

Familientraditionen und Familienkulturen Meike Sophia Baader • Petra Götte Carola Groppe (Hrsg.) Familientraditionen und Familienkulturen Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen Herausgeberinnen Prof. Dr. Meike Sophia Baader Prof. Dr. Carola Groppe Universität Hildesheim Helmut-Schmidt-Universität Deutschland Universität der Bundeswehr Hamburg Deutschland Dr. Petra Götte Universität Augsburg Deutschland ISBN 978-3-531-18468-5 ISBN 978-3-531-19064-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-19064-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Lektorat: Stefanie Laux Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhalt Einleitung der Herausgeberinnen: Familientraditionen und Familienkulturen . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Familientraditionen und Familienkulturen: Theoretische Konzeptionen und Diskussionen Petra Götte Von der Tradition zur Erforschung von Tradierungspraxen – Überlegungen zu Tradition und Tradierung aus familienhistorischer Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Wolfgang Gippert Familienkultur oder Kulturgeschichte des Familialen ? . . . . . . . . . . . 33 Jutta Ecarius Familie – Identität – Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Dominik Krinninger/Simone Bahr Im Kern der Familienkultur: Symbol und Erfahrung . . . . . . . . . . . . 71 Familientraditionen: Historische und aktuelle Fallstudien Barbara Rajkay Autobiographie als Familientradition: Die Augsburger Familie von Stetten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 6 Inhalt Ulf Morgenstern Lebensstile, Familientraditionen und bildungsbürgerliche Elitekonzepte einer liberalen Gelehrtenfamilie. Das Beispiel der Schückings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Christina Rahn „Es war vorherbestimmt, was aus mir werden sollte“ Nachfolge in Familienunternehmen zwischen Tradition und Veränderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Familienkulturen: Politische und gesellschaftliche Rahmungen Ole Fischer Pietismus und Aufklärung in Familienkonstellationen . . . . . . . . . . . 163 Till Kössler Familie und Demokratie im „Zeitalter der Extreme“. Spanien 1931 – 1936 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Sandra Kirsch Familien in der Migration – zur Bedeutung kultureller Einbindungs- und Ablösungsprozesse für die Entwicklung des Selbst in der Adoleszenz . . . . . . . . . . . . . 209 Isabel Heinemann ‚Modernizing Mom‘ ? Der Einfluss von Expertendiskursen und Werbung auf die Familienwerte in den USA des 20. Jahrhunderts . . . 235 Claudia Roesch Umstrittene Familienkonzepte: Repräsentationen von Familienwerten US-amerikanischer Experten und mexikanisch-amerikanischer Bürgerrechtsaktivisten im Wandel . . . . 257 Die Autorinnen, Autoren und Herausgeberinnen . . . . . . . . . . . . . 281 Einleitung der Herausgeberinnen: Familientraditionen und Familienkulturen Familientraditionen und Familienkulturen finden in inner- und außerwissen- schaftlichen Debatten zunehmend Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt werden sie im Gefolge von internationalen Schulleistungsvergleichen für den schulischen Erfolg oder Misserfolg von Kindern und Jugendlichen mitverantwortlich gemacht. Da- bei werden Familientraditionen und -kulturen auch in den Zusammenhang der sozialen Lage von Familien, der Veränderung von Lebensstilen sowie allgemei- ner gesellschaftlicher Normen- und Werteentwicklungen gestellt. In historischer Perspektive ist das Interesse an Familientraditionen und -kulturen zunächst aus den neueren Theoriedebatten um die Möglichkeiten und Grenzen sozial- und kul- turhistorischer Zugänge erwachsen. In diesem Kontext ist durch die stärkere Be- achtung der historischen Akteure und Akteurinnen eine Reihe von mikrohisto- rischen Familienbiographien entstanden; dezidierte historische Forschungen zu Familienkulturen und -traditionen sind jedoch weiterhin selten. Vor diesem Hintergrund hatte sich der Arbeitskreis Historische Familienfor- schung (AHFF) in der Sektion Historische Bildungsforschung der Deutschen Ge- sellschaft für Erziehungswissenschaft die Aufgabe gestellt, das Thema Familien- traditionen und Familienkulturen theoretisch und empirisch – historisch wie aktuell – zu erarbeiten. Im Zentrum der Analyse stand dabei stets die Familie als erziehende und sozialisierende Instanz, die neben weiteren gesellschaftlichen In- stitutionen die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Mitglieder durch Generations- beziehungen, Erziehung/Erziehungsstile und sozialisatorische Arrangements entscheidend prägt. Dies ermöglichte analytische Zugriffe auf die Familie auf ver- schiedenen Ebenen. Mikrohistorisch ging es bei Familientraditionen um die Ent- stehung, Ausgestaltung und Weitergabe von Ritualen, Themen, Aufträgen, Nor- men und Werten etc. in der Familie. Dabei zeigte sich, dass Familienkulturen, d. h. familiale Lebensstile und Generationsbeziehungen, die Ausgestaltung kindlicher und jugendlicher Lebensräume in der Familie, Familienfeste etc. stark durch Fa- M. S. Baader et al. (Hrsg.), Familientraditionen und Familienkulturen, DOI 10.1007/978-3-531-19064-8_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 8 Einleitung der Herausgeberinnen milientraditionen geprägt sein können. In makrohistorischer Perspektive geht es um gesellschaftliche, politische, kulturelle und ökonomische Bedingungsgefüge und Einflussfaktoren auf Familienkulturen und -traditionen. Hier stellt sich un- ter anderem die Frage nach der Bedeutung von Standes-, Klassen-, Schicht- und Milieuzugehörigkeit, nach der Bedeutung öffentlicher Debatten und Stellungnah- men, von bildungs- und familienpolitischen Maßnahmen etc. für Familienkultu- ren und -traditionen. Insbesondere die erneute Pluralisierung von Familienformen im Verlauf des 20. Jahrhunderts nach der Hochzeit des Ideals der klassischen Kernfamilie im 19. Jahrhundert und seiner Geltung bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts verweist aber auch darauf, dass Familie als soziale Formation zunehmend herge- stellt werden muss. Damit wird Familie im Zuge von Modernisierungs- und Plu- ralisierungsprozessen reflexiv, das heißt sie muss sich als Familie überhaupt erst konstruieren und herstellen (‚doing family‘), möglicherweise auch von Vorgän- gerkonstellationen abgrenzen. Um diese Prozesse zu beschreiben, hat die Fami- lienforschung auf die Bedeutung von Verhandlungsprozessen hingewiesen, diese sind jedoch kaum ohne die Einbeziehung von Familienkulturen und -traditionen zu erfassen. Zudem wurden Familientraditionen und -kulturen bislang überwiegend un- ter der Fragestellung der gelingenden generationellen Weitergabe, also von Kon- tinuität und Wandel, erforscht. Weniger berücksichtigt wurde die Frage, welche inner- und außerfamiliären Bedingungen denn tatsächlich Kontinuität ermög- lichten und welche dagegen Brüche in Familienkulturen und -traditionen erzeug- ten. In Einzelfallanalysen und in der Erforschung von staatlichen, sozioökonomi- schen und kulturellen Rahmenbedingungen in ihren Auswirkungen auf Familien gehen die vorliegenden Beiträge auch dieser Frage nach. Einbezogen in die Ana- lysen werden dabei auch transnationale und internationale Perspektiven und Mi- grationsprozesse. Das Buch widmet sich vor diesem Hintergrund folgenden Problemstellun- gen und Analyseperspektiven: Ein Anliegen ist zunächst, eine Diskussion über theoretische Konzeptionen von Familientraditionen und -kulturen anzustoßen. Zu beobachten ist, dass die umfassende Theoriedebatte um den Kulturbegriff bis- lang zwar eine erhöhte wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf Mikroprozesse in Familien mit sich gebracht hat, aber die Frage, was denn Familienkulturen aus- macht und welche Bedeutung sie für Familien besitzen, ist bislang nicht behan- delt worden. Warum das der Fall ist, thematisiert der zweite Beitrag dieses Buches. Schließlich geht es in weiteren Beiträgen um den Zusammenhang von Interak- tion und Kulturbildung in Familien und um dessen Bedeutung für die Identitäts- bildung der Familienmitglieder sowie für die Reproduktion sozialer Ungleichheit. Des Weiteren wird danach gefragt, unter welchen theoretischen Prämissen Fami- Einleitung der Herausgeberinnen 9 lienkultur beobachtbar und erforschbar ist, wobei dies konkret an Beispielen aus laufender Forschung erprobt wird. Dass das Thema ‚Familientraditionen‘ weniger einem common sense der wis- senschaftlichen Forschungsperspektiven entspricht als die Familienkulturen, zeigt sich auch in diesem Buch. Obwohl sich das Thema Tradition und ihre Auswir- kungen auffallend häufig in politischen und gesellschaftlichen Debatten findet, ist es von der Wissenschaft generell wenig aufgenommen worden. Das vorliegende Buch wird im theoretischen Teil daher eingeleitet mit einem Beitrag, der das Thema ‚Tradition‘ generell theoretisch bilanziert und dann konkret auf das Kon- strukt Familie anwendet. Daran schließt eine Erforschung und Diskussion des Themas Familientradi- tionen in Form von drei Fallstudien an, die jeweils eine Familie oder eine fami- liale Abfolge von Generationen in unterschiedlichen Epochen (18. Jahrhundert, 19. und 20. Jahrhundert, Gegenwart) behandelt und nach der Bedeutung von Fa- milientraditionen für Transferprozesse, Weitergaben von Familienaufträgen, Identitätsbildung der Familienmitglieder etc. fragt. Im dritten Teil werden dann die Familienkulturen in politischen und gesellschaftlichen Kontexten in fünf Bei- trägen behandelt, wobei Migrationserfahrungen ebenso analysiert werden wie re- ligiös und weltanschaulich motivierte Handlungsorientierungen und der Einfluss von Expertendiskursen und Werbung auf Familienwerte und deren Repräsenta- tion. Diese Beiträge zeigen, welche Bedeutung politisch-gesellschaftliche Rah- mungen für Familienkulturen haben, ohne dass sie dafür ‚eins zu eins‘ in Fami- lienkulturen umgesetzt werden müssten. Mit den vorliegenden Zugängen gelingt es, eher politikorientierte Perspektiven der Familienforschung mit familienbio- graphischen zu verknüpfen und somit Makro- und Mikroebene miteinander zu verbinden. Dieses Buch ist entstanden aus der Arbeit des Arbeitskreises Historische Fa- milienforschung (AHFF) in der Sektion Historische Bildungsforschung der Deut- schen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, dessen Sprechergremium die Her- ausgeberinnen derzeit bilden. Präsentiert werden ausgewählte Arbeiten, die aus mehreren Tagungen und Arbeitstreffen hervorgegangen sind, welche sich mit dem Thema Familientraditionen und Familienkulturen auseinander setzten. Ins- besondere zu nennen sind die Tagung „Familienkulturen – (und) Familientradi- tionen“, Stiftung Universität Hildesheim (28. – 30. 01. 2010) und die Tagung „Fami- lienkulturen – (und) Familientraditionen. Historische Forschungen und aktuelle Debatten“ vom 28. – 29. 01. 2011, die an der Universität Augsburg stattfand. Auf den Tagungen und Arbeitstreffen standen sowohl familienbezogene theoretische Re- flexionen zum Thema Kultur und Tradition im Fokus als auch historische und ak- tuelle Analysen, die untereinander in einen wissenschaftlichen Dialog traten. Da- bei zeigte sich, dass Familienkulturen und -traditionen elementarer Teil familialer 10 Einleitung der Herausgeberinnen Erziehung und familialer Sozialisationsordnungen sind und innerfamiliäre Gene- rationsbeziehungen und Transferprozesse nachhaltig prägen. Dieses Buch präsen- tiert eine thematische Auswahl der zentralen Ergebnisse. Meike Sophia Baader, Petra Götte, Carola Groppe

Description:
Was macht Familie als Instanz aus, in der spezifische Kulturen hervorgebracht und tradiert werden? In einem zeitlichen Rahmen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart fragen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes nach sozialen und institutionellen Bedingungen von Familienkulturen und -traditionen
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