Freund Familieninterne Unternehmensnachfolge GABLER EDITION WISSENSCHAFT Werner Freund Familieninterne U nternehmensnachfolge Erfolgs- und Risikofaktoren Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Albach Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Freund, Werner: FamilieninterneUnternehmensnachFolge :ErFolgs-undRisikoFaktoren / WernerFreund.MiteinemGeleitw.vonHorstAlbach. -Wiesbaden:Dt.Univ.-Verl.;Wiesbaden:Gabler,2000 (GablerEditionWissenschak) Zugl.:Vollendar,Wiss.Hochsch.fürUnternehmensführung,Diss., 1999 ISBN978-3-8244-7027-3 ISBN978-3-663-08491-4(eBook) DOI10.1007/978-3-663-08491-4 Alle Rechtevorbehalten ©SpringerFachmedienWiesbaden2000 UrsprünglicherschienenbeiBetriebswirtschaklicherVerlag Dr.Th.GablerGmbH,Wiesbaden,und DeutscherUniversitäts-VerlagGmbH, Wiesbaden,2000. Lektorat:BrigitteSiegel/MichaelGließner DasWerkeinschließlichollerseinerTeileisturheberrechtlichgeschütztJede Verwertung außerhalb der engen Grenzendes Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmung desVerlages unzulässigundstrafbar.Dasgiltinsbeson derefürVervielfältigungen,Ubersetzungen,MikroverfilmungenunddieEin speicherung undVerarbeitunginelektronischenSystemen. http://www.gabler.de http://www.duv.de HöchsteinhaltlicheundtechnischeQualitätunsererProdukteistunserZiel.BeiderProduktionund Verbreitung unsererWerkewollen wirdieUmweltschonen.DiesesBuch istdeshalbaufsäure Freiemundchlorfreigebleichtem Papiergedruckt. Die EinschweißFolie bestehtaus Polyethylen unddamitausorganischenGrundstoffen,diewederbeider Herstellung nochbeiderVerbren nungSchadstofFe freisetzen. DieWiedergabe vonGebrauchsnomen, Handelsnomen, Warenbezeichnungenusw. indiesem WerkberechtigtauchohnebesondereKennzeichnung nichtzuderAnnahme,dass solcheNa menimSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-GesetzgebungalsFreizubetrachtenwären unddahervonjedermannbenutztwerdendürken. Ich widme dieseArbeit meinen Eltern als Dank VII Geleitwort DieArbeit von Werner Freund widmet sich einem wichtigen Thema, der familienin ternenUnternehmensnachfolge. DasMaterial,dasimRahmendieserArbeiterhoben wurde,wie auch die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Gutachtenauftrages des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, den ichmit HerrnWerner Freund und Herrn Christian Koch durch geführthabe,demMinisteriumübermittelt. Indemgenannten Gutachtensindwirzueineminsgesamt erfreulichen Ergebnisge kommen: Das Problem der Unternehmensnachfolge ist in Rheinland-Pfalz nicht so groß. alsdaß esnicht ohne Gefahr für viele Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz gelöst werden könnte. Im Rahmen dieses Gesamtergebnisses zeigt Freund, daß die Nachfolgeprobleme zu etwa 60%familienintern geregelt werden können.Dabeigibt es allerdings Unterschiede. Die Chance, daß die Nachfolge in mittelständischen Unternehmen des Landes Rheinland-Pfalz familienintern geregelt werden kann. be trägt 64%, in Westdeutschland insgesamt liegt sie dagegen niedriger, und zwar bei 58%. Entsprechend niedrig liegt in Rheinland-Pfalz die Nachfolge durch leitende MitarbeiterdesUnternehmens,alsodiefamilienexterneNachfolgeinderbesonderen Formder Übergabe anleitende Mitarbeiter. InRheinland-Pfalz werden dieFamilien betriebenurzuetwa 12%anbisherigeMitarbeiterdes Unternehmens übergeben.In Westdeutschland liegtdieseQuotedoppeltsohoch. DieArbeit von Werner Freund istmethodisch interessant,weil eine Vielfalt von Me thoden eingesetzt wird. Die Nachfolgeprobleme werden an 22 Fällen mit Hilfe der Fallmethode gründlich untersucht. Er hat aber auch mit der Fragebogentechnik ge arbeitet und insgesamt 191 Familienunternehmen und 32 Nicht-Familien unternehmenuntersuchen können. DieArbeitbeschränkt sichabernicht nuraufdieAnalyse voneingetretenen undge planten Nachfolgesituationen.Sie untersucht auch,wieder Generationswechsel sy stematisch geplant werden kann. Die wichtigsten Maßnahmen für einen Generati onswechsel werden systematischherausgearbeitet. Freundweist nach,daßdie Be freiungdes Privatvermögens des Seniors aus der Kreditbesicherung für das Unter- VIII nehmen die größte Bedeutung für eine reibungslose Regelung der Nachfolge hat. AberauchdieMaßnahmen Ehevertrag,Testamentundvorweggenommene Erbfolge werdeneingehenddargestellt.DerNachweis,daßdiese letztgenannten Maßnahmen nurin 50% oderweniger aller Fälle geplant warenoder sind, ist wohl eines der be merkenswertesten Ergebnisse und zeigt,wiewichtig es ist,die Nachfolge im Mittel stand sorgfältig zu planen und welche große Bedeutung der Beratung durch Kam mernundBerufsverbände diesemPunktzukommt.Immerhinistnichtzuübersehen, daß ein Drittel aller Nachfolgeprobleme Risikofälle sind, die nicht auf die leichte Schultergenommenwerden können.Infast50%derFällegerätdasUnternehmen in erheblicheSchwierigkeiten,wenndieKrankheitdesGeschäftsführers länger alsfünf Wochen dauert und nicht entsprechende Vorkehrungen gegen derartige Risikofälle getroffen sind. Bemerkenswert istauch,daß ineinemViertelder Fälledeshalb eine Nachfolge erforderlich wird, weil der bisherige Geschäftsführer kurzfristig ausschei det, weil Familienstreitigkeiten oder Ehescheidungen ein Verbleiben unmöglich ma chen. DerletzteAbschnitt des vorliegenden Buches behandelt die strategische Kontinuität des Unternehmens.Die Erkenntnis, daß der Nachfolger durchaus alles anders ma chen kann alsder Senior,vielleichtsogarsollte,weil das ein nichtzu übersehender FaktorfürdenErfolgeines Nachfolgersist,solltevieleSenioren,die mitder Überga bedes Unternehmens an die nächste Generation zögern, beruhigen. Sie sind nicht unentbehrlich,mehrnoch:Eskönntesein,daßeinallzulangesVerbleiben imUnter nehmen den Erfolg der Nachfolge gefährdet, und zvvar nicht nur deshalb, weil ein Nachfolgerausder Familie,derallzu langegeduldigwartet, vielleicht auch nichtder richtigeNachfolgerist. GarlZimmerer hat einmal gesagt, der beste Weg, ein Familienunternehmen zu rui nierenseies,den Nachfolger Betriebswirtschaftslehre studieren zulassen. InKennt nisdieses Satzesmageserschreckendseinzulernen, daß rund80% aller Nachfol gersolcheinStudium absolviert haben.Ausder Studie von Freund läßt sichjedoch nichtschließen, daß eineinschlägiges Studium einMißerfolgsfaktorwäre.Wichtiger istderMangelanFührungserfahrung beiNachfolgernausderFamilie undgefährlich scheint mirauchdie Tatsache zusein,daßAuslandserfahrung von Nachfolgern äu ßerstgeringist. IX DieArbeit von Werner Freund bereichert unserWissen über den Generationswech sel. Sie stellteine Beruhigung für die Wirtschaftspolitikdar:DerGenerationswechsel wird gemeistert werden können, ohne daß es zu Arbeitsplatzverlusten kommt. Sie stellt eine Mahnung an Familienunternehmen dar: Die Nachfolge im Unternehmen ausder Familie muß sorgfältig geplant und nüchtern durchgeführtwerden.DaßBlut dicker ist als Wasser, taugt als Motto für die Unternehmensnachfolge nur dann, wenn man nicht nurbeachtet, daß Blutmitdem Herzengepumpt wird, sondern Wert darauflegt,daß Blutdas GehirnmitSauerstoffversorgt. HorstAlbach XI Vorwort Dievorliegende Studie bildet den vorläufigen Höhepunkt meiner nunmehr dreizehn jährigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Problemfeldern mittelständischer Unternehmen. Darin nahm der Generationenwechsel in Familien unternehmen einebesondere Stellung ein.Indiesen Jahren konnte ichbeobachten, wiedie publizierten Ergebnissedas Bewußtseinfürdas Thema und inder Folgedie praktische Gestaltung und damit den Erfolg des Generationenwechsels positiv be einflußthaben. Daher blicke ichauf eine spannende Zeit zurück, in der ich viel lernen durfte. Dies verdankeich inerster Linie meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr.Dr.h.c.mult. Horst Albach. Einen wichtigen Einfluß hatten auch die zahlreichen Diskussionen mit mei nen Kollegen im Institut für Mittelstandsforschung Bonn, von denen ich besonders Herrn Prof. Dr. Axel Schmidt sowie den Geschäftsführer des Instituts, Herrn Dr. Gunter Kayser,hervorheben möchte zum Dankfür all diebefruchtenden Jahre mit einander.Mein Dank gilt weiterhin Herrn Prof.Dr.Horst G. Carus für die Erstellung desZweitgutachtens. Während der Bearbeitung des Themas war es mirstets wichtig, eine kritischeAus einandersetzung mit Experten zu führen. Hierfür danke ich besonders Herrn Steed Dölger. Weiterhin sei Herrn Christian Koch für die konstruktive, kollegiale Zusam menarbeitimRahmeneinesdieserStudieübergeordneten Projektessowiedenzahl reichen Unternehmern, die sichzueinem Interviewbereitgefunden oder sichander schriftlichen Unternehmensbefragung beteiligt haben, gedankt. Für ihre große Ge duldund ihrenflexiblen Einsatzbeiden Schreib-und formgebenden Arbeiten schul de ich Frau Claudia Engelberg herzlichen Dank. Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist die rücksichtsvolle und aufmunternde Begleitungdurch viele meiner lieben Freunde undinsbesondere durchmeineFrauViola. Werner Freund