Familienformen im sozialen Wandel Rüdiger Peuckert Familienformen im sozialen Wandel 8. Auflage RüdigerPeuckert Münster,Deutschland ISBN978-3-531-18388-6 ISBN978-3-531-19031-0(eBook) DOI10.1007/978-3-531-19031-0 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie;de- tailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerVS ©VSVerlagfürSozialwissenschaften|Springer FachmedienWiesbaden1991,1996,1999,2002,2004, 2005,2008,2012 DiesesWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtaus- drücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Dasgilt insbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspei- cherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+BusinessMedia www.springer-vs.de Inhaltsverzeichnis 1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 RechtlicheundpolitischeRahmenbedingungenfürdieEntwicklung vonEheundFamilieinderBundesrepublikDeutschland undinderDeutschenDemokratischenRepublik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3 EheundFamilieimUmbruch:eineinführenderÜberblick . . . . . . . . . . . . 11 3.1 DieEntstehungdermodernenKleinfamilie alsfamilialerNormaltypusderModerne. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.2 DerdemografischeWandelseitderNachkriegszeit . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3 Pluralisierungfamilialerundnicht-familialerLebensformen . . . . . . . . . 19 3.4 DeinstitutionalisierungdesbürgerlichenFamilienmusters . . . . . . . . . . 23 3.5 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 4 DieInstitutionEheinderKrise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4.1 SinkendeHeiratszahlenundwachsendeIndifferenz: IstdieEheeinAuslaufmodell? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 4.2 BedeutungswandelderInstitutionEhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 4.3 BeziehungserfahrungenundPartnerschaftsverläufe vorderEheschließung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 4.4 EheschließungenvonMigrantinnenundMigranteninDeutschland . . . 48 4.5 PartnerwahlinDeutschland:Gleichundgleichgeselltsichgern . . . . . . 57 4.6 VonderEhealsInstitutionzurpartnerschaftlichenEhe und„reinenBeziehung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 4.7 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 5 ModerneAlternativenzurEheschließung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 5.1 AlleinwohnenundPartnerlosigkeit:AnzeichenfüreineSingularisierung derGesellschaft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 5.2 NichtehelicheLebensgemeinschaften:JugendlicheExperimentierphase, „EheaufProbe“oder„AlternativezurEhe“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 V VI Inhaltsverzeichnis 5.3 GetrenntesZusammenleben(LAT):BeziehungsidealoderNotlösung? . . 130 5.4 Wohngemeinschaften:alternativeLebensformoderForm gemeinsamenWohnensundWirtschaftens? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 5.5 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 6 BeziehungswandelundPluralisierungderLebensformen . . . . . . . . . . . . . 147 6.1 BeziehungsbiografienimWandel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 6.2 PluralisierungderLebensformen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 6.3 WahlderLebensformenaushandlungstheoretischerSicht . . . . . . . . . . 157 6.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 7 DieFamilieimsozialenUmbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 7.1 DerGeburtenrückganginDeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 7.2 WandelderFamilienstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 7.3 NichtehelicheGeburteninOstdeutschlandaufRekordniveau . . . . . . . . 208 7.4 DerKinderwunschimGenerationenvergleich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 7.5 GenerativesVerhaltenalsPlanungs-undEntscheidungsprozess. . . . . . . 221 7.6 Rush-HourdesLebens:SinkendeGeburtenzahlen auslebenslauftheoretischerSicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 7.7 AuswirkungenderElternschaftaufdiePartnerbeziehung undLebenssituationjungerFamilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 7.8 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 8 EinLebenohneKinder:KinderlosigkeitinDeutschland . . . . . . . . . . . . . . 249 8.1 KinderlosigkeitinDeutschlandimeuropäischenVergleich . . . . . . . . . . 249 8.2 PartnerlosigkeitunddasStrebennachSelbstverwirklichung: diewichtigstenGründegegenKinder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261 8.3 DiekinderloseEhe–gewollteLebensformoderverhinderteFamilie? . . . 264 8.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 9 ModernisierungstendenzenimAlltagvonKindernundJugendlichen. . . . . 271 9.1 WandelkindlicherFreizeitgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 9.2 NeueAnforderungenundKonflikteinderKindererziehung . . . . . . . . . 284 9.3 GlückundWohlbefindenderKinderiminternationalenVergleich. . . . . 296 9.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299 10 DieInstabilitätdermodernenEheundKleinfamilieundihreFolgen . . . . . 301 10.1 DasScheidungs-undTrennungsrisikovonEhenundPaarbeziehungen . 301 10.2 UrsachenderzunehmendenInstabilitätvonZweierbeziehungen . . . . . . 316 10.3 BewältigungvonTrennungenundEhescheidungen . . . . . . . . . . . . . . . 328 10.4 WandelderKindschaftsverhältnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330 Inhaltsverzeichnis VII 10.5 Folge-EhenundnachehelichePartnerschaften:VomMuster derpermanentenMonogamiezurMonogamieaufRaten?. . . . . . . . . . . 335 10.6 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343 11 Ein-Eltern-Familien(Alleinerziehende):SozialeRandgruppe, „neues“familialesSelbstverständnisoder„ganznormale“Familienform? . 345 11.1 Ein-Eltern-FamilieninOst-undWestdeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . 345 11.2 Alleinerziehende:einesozio-ökonomischdeprivierte Bevölkerungsgruppe? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354 11.3 ChancenundProblemedesAlleinerziehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359 11.4 DerProzessderNeuorganisationdesFamiliensystemsnachTrennungen undEhescheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364 11.5 VomalleinigenzumgemeinsamenSorgerecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371 11.6 Ein-Eltern-Familien:keine„ganznormale“Familienform. . . . . . . . . . . 374 11.7 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378 12 EntkoppelungvonbiologischerundsozialerElternschaft . . . . . . . . . . . . . 381 12.1 Stieffamilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382 12.2 Adoptivfamilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394 12.3 Inseminationsfamilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 398 12.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404 13 DersozialeWandelderRollederFrauinFamilieundBeruf . . . . . . . . . . . 405 13.1 IndividualisierungdesweiblichenLebenszusammenhangs . . . . . . . . . . 405 13.2 WandelderErwerbsbeteiligungvonFrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409 13.3 DestandardisierungundWidersprüchlichkeit desweiblichenLebenslaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 13.4 FraueninFührungspositionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 13.5 VerdienstunterschiedezwischenMännernundFrauen: derGenderPayGap . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 13.6 Doppelkarriere-Paare:einebesonderskonfliktbehafteteLebensform? . . . 433 13.7 Familienernährerinnen:ZwangslageoderfreigewählteLebensform? . . . 443 13.8 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 448 14 ProblemederVereinbarkeitvonFamilieundBeruf. . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 14.1 SteigendeErwerbsbeteiligungvonMüttern: einZeichenvonEmanzipation?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 14.2 ErwerbskonstellationenvonPaarenmitKindern: Vonder„Hausfrauen-Ehe“zur„Hinzuverdienerinnen-Ehe“ . . . . . . . . . 458 14.3 DerWunschvonMütternundVäternnachVerkürzungderArbeitszeit . 461 14.4 StrukturelleVoraussetzungenfüreinebessereVereinbarkeitvonFamilie undBeruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464 VIII Inhaltsverzeichnis 14.5 ProblemebeimWiedereinstiegindenBeruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 14.6 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472 15 ArbeitsteilungzwischendenGeschlechtern: NachwievorgeringeBeteiligungderMänneranHaus-undFamilienarbeit 475 15.1 GesamtbelastungvonFrauenundMännerndurchFamilieundBeruf. . . 476 15.2 BeteiligungderMänneranHausarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 15.3 BeteiligungderMänneranderPflegeundBetreuungihrerKinder. . . . . 495 15.4 GesamtorganisationundKoordinationdesFamilienalltags . . . . . . . . . . 501 15.5 UngleicheBeteiligungderGeschlechteranderHaus-undFamilienarbeit: dieSichtweisedesSymbolischenInteraktionismus . . . . . . . . . . . . . . . . 503 15.6 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505 16 WandelderMännerrolle:MythosoderRealität? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507 16.1 MänneraufdemWegzum„neuenMann“und„aktivenVater“? . . . . . . 507 16.2 HausmännerundVäterinElternzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 16.3 „VätermitDoppelrolle“und„cross-class-families“ . . . . . . . . . . . . . . . . 522 16.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524 17 Beruf,MobilitätundFamilieinZeitenderGlobalisierung. . . . . . . . . . . . . 525 17.1 MobilepartnerschaftlicheLebensformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 525 17.2 LebenineinerFernbeziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533 17.3 ShuttlesundCommuter-Paare:LebeninzweiWelten . . . . . . . . . . . . . . 536 17.4 TäglichesFernpendelnalsKompromisslösung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 544 17.5 MobilitätsgewinnerundMobilitätsverlierer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 546 17.6 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550 18 PartnerschaftundSexualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 18.1 SexuellnichtexklusivePartnerschaften/Ehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 18.2 WandelderJugendsexualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 565 18.3 GleichgeschlechtlichePaargemeinschaftenmitundohneKinder . . . . . . 573 18.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 591 19 Großeltern,ElternundKinder:FamiliealsSolidargemeinschaft . . . . . . . . 593 19.1 VerbreitungvonDrei-undMehrgenerationenhaushaltenund-familien . 594 19.2 Kontakt,NäheundDistanzinDrei-undMehrgenerationenfamilien . . . 602 19.3 SolidaritätundwechselseitigeUnterstützungzwischendenGenerationen 607 19.4 Pflegeistweiblich:PflegebedarfundPflegepotenzialinDeutschland . . . 620 19.5 FrauenzwischenErwerbstätigkeit,PflegeundKinderbetreuung: dergerontologischeMythosvonder„Sandwich-Generation“. . . . . . . . . 626 19.6 ZurLebenssituationältererMenscheninDeutschland . . . . . . . . . . . . . 627 19.7 PotenzialeundBelastungenvonGenerationenbeziehungen. . . . . . . . . . 638 19.8 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 Inhaltsverzeichnis IX 20 DerdemografischeWandelundseineFolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 641 20.1 RückgangderBevölkerunginWest-undOstdeutschland . . . . . . . . . . . 641 20.2 DemografischesAlternalsunaufhaltsamerProzess?. . . . . . . . . . . . . . . 643 20.3 FolgenderdemografischenAlterung: Entstehungneuer,demografischbedingterInteressengegensätze . . . . . . 653 20.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 656 21 Erklärungsansätze für densozialen WandelvonEhe, Familieund Partner- schaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 659 21.1 DieIndividualisierungsthesevonUlrichBeck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 659 21.2 WertewandelundPostmaterialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 667 21.3 DieTheoriegesellschaftlicherDifferenzierungprivaterLebensformen . . 670 21.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 673 22 Die strukturelle Rücksichtslosigkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse ge- genüberFamilie:FamilienpolitikinDeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675 22.1 FinanzielleFörderungvonFamilienunddasArmutsrisikovonKindern . 676 22.2 MaßnahmenzurFörderungderVereinbarkeitvonFamilieundBeruf. . . 684 22.3 Auswirkungenfamilien-undsozialpolitischerMaßnahmen aufdasGeburtenniveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 689 22.4 ZusammenfassendeThesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 691 23 ZurZukunftvonEheundFamilieinDeutschland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 693 23.1 DemografischeKrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 694 23.2 BedeutungsrückgangvonEheundFamilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 696 23.3 AusbreitungnichtkonventionellerLebensformenundTrend zurPolarisierungderLebensformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 698 23.4 Müttererwerbstätigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 699 23.5 AlterungderBevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 700 23.6 DieZukunftderFamilieinDeutschland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 701 ImLiteraturverzeichnisverwendeteAbkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 705 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 707 Namensverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 769 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 781 Einführung 1 Loveandmarriage,loveandmarriage, gotogetherlikeahorseandcarriage, thisItellyou,brother, youcan’thaveonewithouttheother. Loveandmarriage,loveandmarriage, it’saninstituteyoucan’tdisparage, askthelocalgentry andtheywillsayit’selementary. (FrankSinatra:„LoveandMarriage“,1955) SeitMitte der60erJahredes20.JahrhundertsistdieFamilieinDeutschland–wiein anderen hoch entwickelten Industriegesellschaften – ausgeprägten Wandlungsprozessen unterworfen.NachAnsichtzahlreicherSozialwissenschaftlermachenEheundFamilieeine Krisedurch;vereinzeltistsogarvom„TodderFamilie“dieRede.Anderewendensichgegen das„dauerndeKrisengerede“undbetonendieKontinuitätundStabilitätderFamilie.Und wasdieSituationnochschwierigerundunübersichtlichermacht:BeideSeitenstützensich aufempirischesMaterial. BevormaneinvorschnellesUrteilabgibt,solltemanbedenken,dassdieaktuellenVer- änderungenderprivatenBeziehungsformenvordemHintergrundeinerhistorischeinma- ligenSituationgesehenwerdenmüssen.NiezuvorwareineLebensformsodominantwie inder Nachkriegszeit Mitte der50er bisMitte der1960er Jahre.Diegegenwärtige Situa- tionerscheintvielenauch deshalbalssokrisenhaft,weil derZustandvorherungewöhn- lich homogen war. Das moderne Ehe- und Familienmodell – die moderne Kleinfamilie alsselbstständigeHaushaltsgemeinschafteinesEhepaaresmitseinenminderjährigenleib- lichen Kindern – hatte sich faktisch und normativ (als unhinterfragtes Leitbild) nahezu universelldurchgesetzt.AusLiebefolgtezwingendHeirat/Eheschließung,wieesFrankSi- natramitseinemHit„LoveandMarriage“imJahr1955fürdieUSAbeispielhaftaufden Nennerbrachte. R.Peuckert,FamilienformenimsozialenWandel,DOI10.1007/978-3-531-19031-0_1, 1 ©VSVerlagfürSozialwissenschaften|SpringerFachmedienWiesbaden2012