Exzessive Internetnutzung Jugendlicher im familialen Kontext Springer Results richtet sich an Autoren, die ihre fachliche Expertise in konzent- rierter Form präsentieren möchten. Externe Begutachtungsverfahren sichern die Qualität. Die kompakte Darstellung auf maximal 120 Seiten bringt ausgezeichnete Forschungsergebnisse „auf den Punkt“. Springer Results ist als Teilprogramm des Bereichs Springer Research der Marken Springer Gabler, Springer Vieweg, Springer VS und Springer Spektrum besonders auch für die digitale Nutzung von Wissen konzipiert. Zielgruppe sind (Nach- wuchs-)Wissenschaft ler, Fach- und Führungskräft e. Ulrike Braun Exzessive Internetnut- zung Jugendlicher im familialen Kontext Analysen zu Sozialschicht, Familienklima und elterlichem Erwerbsstatus Ulrike Braun Universität Hamburg Deutschland OnlinePLUS Material zu diesem Buch fi nden Sie auf http://www.springer-vs.de/978-3-658-04196-0 ISBN 978-3-658-04196-0 ISBN 978-3-658-04197-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-04197-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Danksagung Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich bei Herrn Prof. Dr. Rudolf Kammerl bedanken; Gutachter der vorliegenden Arbeit und Leiter der dieser Untersuchung übergeordneten Studie „EXIF – Exzessive Internetnutzung in Familien“. Vielen Dank für die Bereitstellung des quantitativen EXIF-Datensatzes, die her- vorragende Betreuung und Unterstützung, für die bekräftigenden Worte und die angenehme Zusammenarbeit! Außerdem danke ich meinem Freund Hendrik Fritsche. Für alles. Inhalt 1. Einführung ............................................................................................... 11 2. Exzessive Computer- und Internetnutzung Jugendlicher – Überblick über den aktuellen Forschungsstand .................................... 15 3. Zur Rolle der Familie für die jugendliche Entwicklung im Fokus der Computer- und Internetnutzung und (medien-)erzieherischer Aufgabenbewältigung ............................................................................. 23 3.1. Themenfokussierte Theorien und Zugänge zu familialer Sozialisation .. 26 3.2. Adoleszenz – Aushandlung neuer Strukturen ........................................... 29(cid:3) 3.2.1. Neue Entwicklungsaufgaben für die Familie ................................ 30(cid:3) 3.2.2. Der Wandel der Beziehungen – zwischen Autonomie und Kontrolle .................................................................................... 32 3.3. Computer- und Internetnutzung in der Adoleszenz – Bedeutung und Effekt von Erziehung und Beziehung ............................ 36(cid:3) 3.3.1.(cid:3)(cid:3) Medienbezogene Einflussfaktoren auf Basis elterlicher Erziehung ........................................................................................... 37(cid:3) 3.3.2.(cid:3)(cid:3) Medienunabhängige familiale Einflüsse ......................................... 41(cid:3) 3.4.(cid:3)(cid:3) Die digitale Kluft als soziales Phänomen schichtspezifischer Divergenz ........................................................................................................ 41(cid:3) 3.5.(cid:3)(cid:3) Die Bedeutung des elterlichen Erwerbsstatus für die Familie und den jugendlichen Computer- und Internetgebrauch ........................................ 46(cid:3) 3.6.(cid:3)(cid:3) Familienklimatische Aspekte und ihre Verknüpfung zu gegebenen Lebenslagen und -bedingungen im Hinblick auf jugendliche Computer- und Internetnutzung ................................................................. 48(cid:3) 4. Forschungsinteresse und Zielsetzung ..................................................... 55 4.2. Fragestellungen .............................................................................................. 57(cid:3) 4.3.(cid:3)(cid:3) Hypothesen..................................................................................................... 58(cid:3) 5. Datenbasis und Forschungsmethodik ..................................................... 61 5.1.(cid:3)(cid:3) Erhebungsmethode ....................................................................................... 62(cid:3) 5.1.1.(cid:3)(cid:3) Messinstrumente ............................................................................... 62(cid:3) 5.1.1.1.(cid:3)Compulsive Internet Use Scale .......................................... 63(cid:3) 8 Inhalt 5.1.1.2.(cid:3)Herkunftsschicht-Index ...................................................... 64(cid:3) 5.1.1.3.(cid:3)Familienbögen ...................................................................... 64(cid:3) 5.1.1.4.(cid:3)Medienerziehungsqualität ................................................... 66(cid:3) 5.2.(cid:3)(cid:3) Stichprobe ....................................................................................................... 68(cid:3) 5.3.(cid:3)(cid:3) Operationalisierung ....................................................................................... 69(cid:3) 6. Ergebnisdarstellung ................................................................................. 71 6.1.(cid:3)(cid:3) Deskriptive Analysen .................................................................................... 71(cid:3) 6.1.1.(cid:3)(cid:3) Soziodemographie ............................................................................ 71(cid:3) 6.1.2.(cid:3)(cid:3) Erwerbsstatus .................................................................................... 72(cid:3) 6.1.3.(cid:3)(cid:3) Familienklimaprofile ......................................................................... 73(cid:3) 6.2.(cid:3)(cid:3) Hypothesenprüfung....................................................................................... 76(cid:3) 6.2.1.(cid:3)(cid:3) Das Risiko einer pathologischen Computer- und Internetnutzung nach CIUS ............................................................ 76(cid:3) 6.2.2.(cid:3)(cid:3) Zusammenhänge mit der elterlichen Medienerziehung ............... 82(cid:3) 6.2.3.(cid:3)(cid:3) Unterschiede in der Internetnutzungsfrequenz der Jugendlichen ...................................................................................... 88(cid:3) 7. Zusammenfassung und Diskussion ......................................................... 93 7.1.(cid:3)(cid:3) Ableitung pädagogischer Konsequenzen ................................................... 95(cid:3) 7.2.(cid:3)(cid:3) Übergreifende kritische Auseinandersetzung mit der Thematik ............. 97(cid:3) 7.3.(cid:3)(cid:3) Kritik an der Untersuchung und Limitationen ........................................ 101(cid:3) 7.4.(cid:3)(cid:3) Fazit und Ausblick ....................................................................................... 105(cid:3) Literatur ....................................................................................................... 107 Anhang 1 Tabellen zu den empirischen Berechnungen ..................................................... 121(cid:3) Bivariate Regressionsmodelle zur H: Risiko eines pathologischen 1 Internetgebrauchs .................................................................................................. 121(cid:3) Bivariate Regressionsmodelle zur H: Moderationseffekte .............................. 122(cid:3) 2 Bivariate Regressionsmodelle zur Ha: 4 Dimensionen der Medienerziehung .................................................................... 123(cid:3) Multivariate Regressionsmodelle zur Hb: 4 Dimensionen der Medienerziehung .................................................................... 125(cid:3) In der Repräsentativbefragung eingesetzte Messinstrumente ......................... 127 1 Auf den Anhang kann unter www.springer.com auf der Produktseite zu diesem Buch als zusätzli- ches Material zugegriffen werden. Abbildungen und Tabellen Abbildung 6-1: Schichtgebundene Erwerbsquote in der Gesamtstichprobe .............. 73 Abbildung 6-2: Schichtgebundene Verteilung der Familienklimamodelle der FB-S der Eltern in der Gesamtstichprobe ........................................... 73 Abbildung 6-3: Schichtgebundene Verteilung der Familienklimamodelle der FB-S der Jugendlichen in der Gesamtstichprobe ................................ 74 Abbildung 6-4: Verteilung des Erwerbsstatus innerhalb der Familienklimamodelle der FB-S der Eltern in der Gesamtstichprobe .................................... 75 Abbildung 6-5: Verteilung des Erwerbsstatus innerhalb der Familienklimamodelle der FB-S der Jugendlichen in der Gesamtstichprobe ......................... 75 Tabelle 5-1: Medienerzieherische Begleitung ............................................................ 67 Tabelle 5-2: Interesse am medialen Konsuminhalt des Kindes ............................. 67 Tabelle 5-3: Elterliche Medienkompetenz ................................................................. 67 Tabelle 5-4: Soziodemographie der Jugendlichen (Quotierung) in der Gesamtstichprobe ................................................................................... 68 Tabelle 6-1: Soziodemographie der Eltern in der Gesamtstichprobe .................... 71 Tabelle 6-2: Verteilung der elterlichen Erwerbstätigkeit in der Gesamtstichprobe ................................................................................... 72 Tabelle 6-3: Bivariates logistisches Regressionsmodell (Sozialschicht- zugehörigkeit); Kriterium: CIUS ........................................................... 78 Tabelle 6-4: Logistisches Regressionsmodell: Moderationseffekt Sozialschicht- zugehörigkeit und Familienklima (Jugend); Kriterium: CIUS ........... 79 Tabelle 6-5: Multivariates logistisches Regressionsmodell; Kriterium: CIUS ....... 81 Tabelle 6-6: Medienerzieherische Begleitung und pathologische Internetnutzung ....................................................................................... 86 Tabelle 6-7: Interesse am medialen Konsuminhalt des Kindes und pathologische Internetnutzung .............................................................. 87 Tabelle 6-8: Selbstverantwortliche Regulierung und pathologische Internetnutzung ....................................................................................... 87 Tabelle 6-9: Medienerzieherisches Vorbild und pathologische Internetnutzung . 87 Tabelle 6-10: Elterliche Medienkompetenz und pathologische Internetnutzung .. 88 1. Einführung Kinder und Jugendliche wachsen heute wie keine Generation vor ihnen mit einem omnipräsenten Medienangebot auf, das beinah alle Bereiche der Lebenswelt ab- deckt. Jugend- und Medienforscher2 haben die Bedeutsamkeit von Medien im Ju- gendalter vielfach hervorgehoben und ihren Zuwachs an Sozialisationsmacht im Vergleich zu anderen Instanzen wie Schule oder Familie betont (vgl. Hoff- mann/Mikos 2010: 8). Computer und Internet haben das Leben global revolutio- niert. Das Internet ist mit seiner Fülle an Möglichkeiten zu dem bedeutendsten und mächtigsten Werkzeug des Menschen (vgl. Shek et al. 2013: 2776) und das Wissen um die Nutzung und den Umgang in vielerlei Hinsicht essentiell geworden. So ist die Onlinebewerbung um Studienplatz oder Job mittlerweile Prämisse ebenso wie die obligatorischen EDV-Kenntnisse in Schule oder Beruf. Auch in die Zimmer der Kinder und Jugendlichen hält das Medium Einzug, wobei diese sich zuweilen weit- aus besser mit Computer und Internet auskennen als die Elterngeneration. Kaum ein Jugendlicher kann sich sein Leben mehr ohne soziale Netzwerke wie facebook® vorstellen. Die Nutzung der so genannten „Neuen Medien“ birgt jedoch auch Risi- ken. Seit vielen Jahren läuft der kontroverse Diskurs über Internet- oder Compu- ternutzung in Öffentlichkeit und Wissenschaft. Einerseits ist Medienkompetenz in dieser digitalen Gesellschaft zu einer Kernkompetenz geworden, es gibt eine Viel- zahl von Lernsoftware für alle erdenklichen Themenbereiche und jede Altersstufe, eLearning-Plattformen und vieles mehr, sogar einigen Computerspielen wird ein „bildungsförderndes Potential zugeschrieben“ (Kammerl 2010: 21). Andererseits wächst die Zahl wissenschaftlicher Studien verschiedenster Disziplinen wie der psy- chologischen, soziologischen oder medizinischen zu Internet- bzw. Computerab- hängigkeit. Wissenschaftler sind sich zuweilen uneinig, ob man hierbei überhaupt von einer Abhängigkeit sprechen kann, ob es sich um ein eigenständiges Krank- heitsbild oder eine Komorbidität einer psychischen Erkrankung handelt. Es ist je- doch von äußerster Bedeutsamkeit, den Fokus solcher Studien nicht ausschließlich auf die Betroffenen zu legen. Vor allem bei Jugendlichen ist das Umfeld, allen voran das familiäre, in höchstem Maße prägender Faktor; die Familie ist der erste Ort für das Sammeln medienfokussierter Erfahrungen. Medien und ihr Umgang sind zu 2 Zum Zwecke eines besseren Leseflusses wird in der vorliegenden Arbeit das generische Maskulinum verwendet. Die Formulierung schließt stets beide Geschlechter ein. Bei inhaltlicher Bedeutung einer geschlechtsspezifischen Differenzierung wird dies sprachlich kenntlich gemacht. U. Braun, Exzessive Internetnutzung Jugendlicher im familialen Kontext, DOI 10.1007/978-3-658-04197-7_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
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