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Evangelia Infantiae Apocrypha. Apokryphe Kindheitsevangelien (Griechisch-Lateinisch-Deutsch) PDF

379 Pages·1995·10.84 MB·German
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FONTES CHRISTIANI Zweisprachige Neuausgabe christlicher Quellentexte aus Altertum und Mittelalter Herausgegeben von Norbert Brox, Wilhelm Geerlings, Gisbert Greshake, Rainer Ilgner, Rudolf Schieffer Band 18 APOKRYPHE KINDHEITSEVANGELIEN GRIECHISCH LATEINISCH DEUTSCH HERDER FREIBURG . BASEL' WIEN BARCELONA' ROM' NEW YORK EVANGELIA INFANTIAE APOCRYPHA APOCRYPHE KINDHEITSEVANGELIEN ÜBERSETZT UND EINGELEITET VON GERHARD SCHNEIDER HERDER FREIBURG . BASEL' WIEN BARCELONA' ROM' NEW YOR Fontes-Redaktion: Rosalie Hellmann, Nicolaus Klimek, Horst Schneider Gedruckt mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Evangelia infantiae apocrypha : [griechisch, latei nisch, deutsch] = Apokryphe Kindheitsevangelien / übers. und eingeleitet von Gerhard Schneider. - Frei burg [im Breisgau] ; Basel; Wien; Barcelona; Rom; New York: Herder, 1995 (Fontes Christiani; Bd. 18) NE: Schneider, Gerhard [Hrsg.]; Apokryphe Kind heitsevangelien; GT ISBN 3-451-22133-0 kartoniert ISBN 3-451-22233-7 gebunden Umschlagbild: Marmorplatte eines Lesepults, Ravenna, S. Apollinare Nuovo, 6.Jh. Alle Rechte vorbehalten - Printed in Germany © Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1995 Satz: Nicolaus Klimek, Bochum Herstellung: Freiburger Graphische Betriebe 1995 ISBN 3-451-22133-0 kartoniert ISBN 3-451-22233-7 gebunden INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG 1. Von den kanonischen zu den apokryphen Kindheits- erzählungen 1. Zum Begriff der "apokryphen Evangelien" 7 2. Die synoptischen Evangelien ..... 9 3. Quellen der apokryphen Kindheitsgeschichten 11 4. Einseitigkeiten und Defizite 13 5. ReligioJ)sgeschichtliche Analogien 15 6. Beweggründe bei der Abfassung 15 7. Zur Wirkungs geschichte . . . . . 17 8. Forschungsgeschichtliche Situation 20 II. Die apokryphen Kindheitsevangelien 1. Grundlegende Schriften (2. Jahrhundert) 21 a) Protevangelium des Jakobus . . 21 b) Kindheitserzählung des Thomas 34 2. Spätere Kindheitsevangelien 47 a) Arabisches Kindheitsevangelium 47 b) Lateinisches Kindheitsevangelium 55 c) Pseudo-Matthäusevangelium 59 d) Die Geburt Marias . . . . . . . 66 III. Weitere Texte zur Geburt und Kindheit Je su 1. Lebensgeschichten .......... 69 a) Geschichte von Josef dem Zimmermann 69 b)Leben Johannes' des Täufers . . . . . 73 2. Christliche Zusätze zu alttestamentlichen Pseudepigraphen 76 a) Himmelfahrt des Jesaja 77 b) Sibyllinische Weissagungen 79 3. Gnostisches ........ 80 a) Erzählung des Gnostikers Justin 82 b) Legenden aus der Pistis Sophia . 83 IV. Erläuterungen zu den Texten und Übersetzungen 85 ApOKRYPHE KINDHEITSEVANGELIEN 1. Protevangelium Iacobi / Protevangelium des Jakobus . 95 2. Evangelium Thomae de infantia Salvatoris / Kindheitserzäh- lung des Thomas ................. 147 6 INHALTSVERZEI CHNIS 3. Evangelium infantiae (Arabice) / Arabisches Kindheits- evangelium . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 4. Liber de infantia Salvatoris / Lateinisches Kindheitsevan- gelium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 197 5. Liber de ortu beatae Mariae et infantia Salvatoris / Pseudo- Matthäusevangelium . . . . . . . . . . . . . .. 213 6. Libellus de nativitate sanctae Mariae / Die Geburt Marias 257 WEITERE TEXTE ZUR KINDHEIT JESU 7. Historia Iosephi fabri lignarii / Geschichte von Josef dem Zimmermann . . . . . . . . . . . . . . . . .. 271 8. Vita et miracula Ioannis Baptistae, auctore Pseudo-Serapione Thmuitano / Leben Johannes' des Täufers 285 9. Ascensio Isaiae / Himmelfahrt des Jesaja ........ 307 10. Oracula Sibyllina / Sibyllinische Weissagungen ..... , 315 11. Iustini Gnostici Liber Baruch / Erzählung des Gnostikers Ju- stin ................. 321 12. Pistis Sophia / Legenden aus der Pistis Sophia 325 ANHANG Abkürzungen Werkabkürzungen ..... 332 Allgemeine Abkürzungen 334 Bibliographische Abkürzungen 334 Bibliographie Quellen ......... . 338 Literatur . . . . . . . . . . . 351 Literatur zur Wirkungsgeschichte 361 Register Bibelstellen ......... . 363 Apokryphen und Pseudepigraphen 366 Weitere Quellen ...... . 370 Personen ......... . 371 Griechische Vokabeln (Auswahl) 375 Lateinische Vokabeln (Auswahl) 376 Sachen (Auswahl) . . . . . . . 377 EINLEITUNG 1. VON DEN KANONISCHEN ZU DEN APOKRYPHEN KINDHEITS ERZÄHLUNGEN 1. Zum Begriff der "apokryphen Evangelien" Wer von "apokryphen Kindheitsevangelien" spricht, hebt diese als nicht-kanonische Schriften zunächst einmal von den Evangelien des Neuen Testaments ab: Es handelt sich um Schriften, die später entstanden sind als die des Neuen Testaments, und sie werden nicht dem Kanon der heiligen 1 Schriften der Christenheit zugerechnet. Dennoch haben diese Schriften einen ähnlichen Charakter wie die des Neu en Testaments, sie ahmen sie gewissermaßen nach. Als Evangelien geben sie sich, insof~rn nicht wenige von ihnen "J esusbücher" sind. Ihre ältesten Vertreter stellen sich als Werke von Jüngern Jesu vor'. Sie gehören - wie zu zeigen sein wird - dem 2. Jahrhundert an, der "nachapostolischen Zeit" also, in der man auch den vier kanonischen Evange lien möglichst einen Apostel als Verfasser zuweisen wollte. Das griechische Wort (X1tOKP,\)(P0C; bedeutet "verborgen, geheim". So spricht zum Beispiel Clemens von Alexan drien von "geheimen Büchern" der Gnostiker3 die angeb , lich von Autoren der alttestamentlichen oder apostoli- 1 Zur Kanonfrage liegt neuerdings der Sammelband von PANNENBERGI SCHNEIDER, Kanon, vor. Vgl. indessen auch WIKENHAUSERISCHMID, Einleitung 23-64; ferner, besonders zum Begriff der Apokryphen, AL TANERISTUIBER, Patrologie 117-119, und die Haupteinleitung bei SCHNEEMELCHER, Apokryphen 1,1-61. 2 V gl. das Protevangelium des Jakobus und die Kindheitserzählung des Thomas. Zu dem gesamten Abschnitt I der Einleitung siehe KÖSTER, Überlieferung; vgl. ders., Gospels; ELLIOTT, Gospels. 3 Vgl. CLEMENS VON ALEXANDRIEN, str. 1,15,69,6. 8 EINLEITUNG sehen Zeit stammten. Die Kirche, die gegen Ende des 2. Jahrhunderts die als heilige Schriften anerkannten Bü cher des Neuen Testaments "kanonisierte", lehnte die ge heimen Offenbarungsschriften der gnostischen Sonder gruppen ab. In diesem Zusammenhang erhielt "apokryph" den negativen Nebensinn des Unechten und Gefälschten, zum Beispiel bei Irenäus4 • Die Entwicklung des Begriffs ist zwar nicht einheitlich, doch nennt man vor allem solche Schriften apokryph, die nach Titel und Verfasserangabe, nach Form und Inhalt als zum Kanon der Heiligen Schriften gehörig gelten wollten. Ein Großteil der christlichen Apokryphen stammt aus gnostischen Kreisen, die mit "geheimen" Offenbarungen ihre Sonderlehren begründeten. Mit der Bekämpfung der häretischen Gnosis gingen manche Apokryphen verloren, andere lebten in rechtgläubiger Überarbeitung fort. Dabei blieb jedoch häufig nicht nur der erbaulich-unterhaltende Charakter der Erzählung erhalten, sondern auch eine auf dringliche Massierung von Wundertaten. Die apokryphen Evangelienschriften, die für unsere Sammlung ausgewählt wurden, haben nur den Sektor der Geburt und Kindheit Jesu zum Gegenstands. Auch in die ser Hinsicht sind sie gegenüber den vier kanonischen Evan- 4 Vgl. IRENÄUS, haer. 1,20,1. 5 Von "Kindheitsevangelien" sprechen beispielsweise BARTSCH, Kind heitsevangelien, und CULLMANN, Kindheitsevangelien. - Andere apo kryphe Evangelienschriften (dazu orientierend MICHL, Evangelien; VIELHAUER, Geschichte 529-540; ALTANER/STUIBER, Patrologie 122 bis 132. 573-575; WILSON, Apokryphen 316-341; vgl. auch STEGMÜLLER, Repertorium 105-250) behandeln z. B. die Leidensgeschichte J esu bis zur Auferstehung: das Petrusevangelium (siehe dazu MAURER/SCHNEE MELCHER, Petrusevangelium 1,180-188), das Nikodemusevangelium, die Pilatusakten und die Höllenfahrt Christi (siehe dazu SCHEIDWEILER, Nikodemusevangelium, Pilatusakten und Höllenfahrt Christi 395-424). Gnostische Evangelien beanspruchen häufig, Offenbarungen des aufer standenen Christus an den Jüngerkreis oder einen bevorzugten Jünger zu bieten (siehe dazu PUECH/BLATZ, Gnostische Evangelien 285-329). I. KANONISCHE UND APOKRYPHE EVANGELIEN 9 gelien, die wohl sämtlich noch im 1. Jahrhundert abgefaßt wurden, nicht völlig neuartig. Denn die kanonischen Vor läufer nach Matthäus und nach Lukas bieten bereits - jeweils in ihren beiden ersten Kapiteln - Erzählungen über die Geburt und die Kindheit Jesu Sie tun dies aller 6. dings im Sinne von "Vorgeschichten'" zum eigentlichen Evangelium. Das älteste der Evangelien, das Evangelium nach Markus, das die Gattung der Evangelienschriften ge prägt hat, kennt noch keine Erzählung über die Geburt und Kindheit Jesu. Es setzt mit dem Wirken Johannes' des Täufers und der Taufe des erwachsenen J esus im Jordan ein (Mk 1,1-11). Es ist daher für das Verständnis der apokryphen Kind heitsevangelien wichtig, sie nicht nur in ihrer literarischen Form und ihrer theologischen Aussage zu vergleichen, sondern es legt sich nahe, sie in ihrer Abhängigkeit von den älteren Evangelien des Neuen Testaments darzustellen und ihr geschichtliches Werden und dessen Motive zu beleuch ten. 2. Die synoptischen Evangelien Das älteste Evangelium ist, wie der Leser leicht feststellen kann, auf die Passionsgeschichte als Höhepunkt hin gestal tet. Leiden und Sterben Jesu wurden schon in der münd~ lichen Überlieferung als geschlossene Einheit berichtet, die 6 Zu Mt 1-2 vgl. folgende Kommentare: Luz, Matthäus 86-141; GNIL KA, Matthäusevangelium 1-62; SAND, Matthäus 38-64; zu Lk 1-2 vgl. ERNST, Lukas 55-134; FITZMYER, Luke 303-448; SCHÜRMANN, Lukas evangelium 1-145; BOVON, Lukas 29-162; SCHNEIDER, Lukas 37-79. - Zu Mt und Lk vgl. BROWN, Birth; ders., Gospel; PESCH, Theologie. 7 Vgl. die Exkurse bei ERNST, Lukas 128-134; SAND, Matthäus 58-64. - BOVON, Lukas 43, nennt Lk 1,5 - 2,52 hingegen das "Kindheitsevan gelium" . SCHÜRMANN, Lukasevangelium 18, hat für diesen Abschnitt die Überschrift: "Präludium. Jesu Ursprünge in Gott", und er hebt dieses Präludium vom "Korpus der Evangelienschrift" (ebd. 146) deut lich ab. 10 EINLEITUNG gewiß auch das Osterereignis mit einbezog (vgl. Mk 14,1 bis 16,8). Man kann aber auch sagen, daß der erste Evan gelienverfasser sein Jesusbuch von der Passionsgeschichte her entwarf. Der übrige Stoff, der weithin aus Einzelerzäh lungen bestand, wurde der Leidensgeschichte als ausführ liche Einleitung vorangestellt. Die zeitliche Abfolge war dabei kaum noch historisch zuverlässig zu rekonstruieren. Doch wußte man um das Anfangsereignis des Wirkens Jesu: seine Taufe durch Johannes. Wenn es eine "Vorge schichte" im Markusevangelium gibt, so besteht sie in der knappen Erzählung über die Taufbewegung, die Johannes entfachte. Doch ist der Horizont weiter gespannt. Denn schon das Wirken des Täufers wird als Erfüllungsgesche hen dargestellt, in dem sich Gottes Heilsplan zu erfüllen beginnt (vgl. Mk 1,2). Dieser Blick auf das Alte Testament wird auch in den Kindheitserzählungen der beiden späte ren synoptischen Evangelien sichtbar. Das dritte Evangeli um zieht die Linie, die zum "Vorläufer" Johannes führt, weiter aus, indem es dessen Geburtsgeschichte erzählt (Lk 1,5-25.39-80). Und beide Evangelisten heben mehrfach hervor, daß sich alttestamentliche Verheißungen erfüllen (Mt 1,22f; 2,5f.17f; Lk 1,31. 70-74). Die beiden Evangelien nach Matthäus und nach Lukas gehen in ihrer Darstellung des Lebens Jesu hinter das Taufereignis zurück bis zur Geburt Jesu, ja bis zur Verhei ßung seiner Geburt. Sie haben im übrigen auch nach der "Osterseite" hin das älteste Evangelium erweitert oder ergänzt. Über das ursprüngliche Ende des Markusevange liums hinaus (Mk 16,8)8 haben sie mit verschiedenen Ostergeschichten die Bedeutung des auferstandenen Herrn für die Kirche erzählend zu Wort gebracht (vgl. Mt 28, 9-20; Lk 24,13-53; siehe auch den sekundären Mk-Schluß 8 Bis zum Ende der Erzählung von der Entdeckung des geöffneten Grabes (Mk 16,8 par. Mt 28,6/Lk 24,12) stimmen die synoptischen Evangelien in der Passionsgeschichte weitgehend überein.

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