Buchheim Europaische Aktiengesellschaft und grenzuberschreitende Konzernverschmelzung GABLER EDITION WISSENSCHAFT Regine Buchheim Europaische Aktien esellschaft und grenzO erschreitende Konzernverschmelzung Der aktuelle Entwurf der Rechtsform aus betriebswirtschaftlicher Sicht Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Henning Egner Deutscher Un iversitats-Verlag Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsoufnohme Buchheim, Regine: Europaische Aktiengesellschaft und grenzoberschreitende Konzernverschmelzung : der aktuelle Enlwurf der Rechtsform aus betriebswirtschaftlicher Sieht / Regine Buchheim. Mit einem Geleilw. von Henning Egner. -1. AuA .. -Wiesbaden : Dt. Univ.-Ver!. ; wiesbaden : Gabler, 2001 (Gabler Edition Wissenschaft) lug!.: Berlin, Freie Univ., Diss., 2000 ISBN 978-3-8244-7369-4 ISBN 978-3-322-90355-6 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-90355-6 1. AuAage April 200 1 D 188 Aile Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher UniversitCits-Veriag GmbH, Wiesbaden, 2001 lektorat: Brigitte Siegel/Sabine Scholler Der Gabler Verlag und der Deutsche Universitats-Verlag sind Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. Dos Werk einschlieBlich oller seiner Teile ist urheberrechrlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne lustimmung des Verlages unzulassig und strafbar. Dos gilt insbeson dere for Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. www.gabler.de www.duv.de H&hste inhaltliehe und technische QualitCit unserer Produkte ist unser lie!. Bei der Produktion und Verbreitun9 unserer Werke wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist deshalb auf saure freiem und chlorfrei gebleichtem Po pier gedruckt. Die Einschweil3folie besteht aus Polyethylen und damit aus orgonischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbren nung Schodstoffe freisetzen. Die Wiedergobe von Gebrouchsnamen, Hondelsnomen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt ouch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, doss solche No men im Sinne der Warenzeichen-und Morkenschutz-Gesetzgebung ols frei zu betrachten waren und doher von jedermann benutzt werden dOrften. v Geleitwort Seit mehr als dreif.l.ig Jahren wird nun uber das ehrgeizige Vorhaben einer Eu ropaischen Aktiengesellschaft diskutiert. So einleuchtend dem Betriebswirt die Vorteile einer derartigen Rechtsform erscheinen, so uberwaltigend sind die Probleme, die sich ihrer Realisierung entgegenstellen. Zu grof.l. sind trotz aller Harmonisierungen die Unterschiede zwischen den nationalen Rechtssystemen, zu grof.l. auch die politischen Widerstande gegen die ,Aufgabe' der unterschied lichen nationalen Vorstellungen uber Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer, zu grof.l. die Vorbehalte der nationalen Finanzministerien, um nur einige Pro blemkreise zu nennen. Die Diskussion um die Societas Europaea (SE) ist ge kennzeichnet durch einen Start voller Euphorie, dann aber durch langen Still stand wegen Frustration und Resignation angesichts der Probleme, aber auf Seiten der BefUrworter auch durch zahes Beharren und unermudliches Dran gen nach Wiederaufnahme der Diskussion. Frau Buchheim hat sich seit mehr als sieben Jahren mit der Materie beschaf tigt. Ais Betriebswirtin legt sie eine Arbeit vor, die, ohne die juristische Seite zu vernachlassigen, den Nachdruck auf die Wunschbarkeit und Praktikabilitat die ser Rechtsform aus der Sicht von grof.l.eren, international orientierten Unterneh men legt. Die Arbeit ist also starker eine betriebswirtschaftlich-praktische Unter suchung, Praxisnahe wird dabei nicht zuletzt durch eine gro(l,ere Zahl von Inter views mit Praktikern in London und Brussel erzielt. In geschickter Abwagung von Detailgenauigkeit und Obersichtlichkeit liefert Frau Buchheim zunachst die Grundlagen, was die rechtliche und betriebswirt schaftliche Seite von Konzernen und was die betriebswirtschaftliche Bedeutung von Verschmelzungen gegenwartig fUr die nationale Konzernorganisation und kunftig fUr Konzerne auf europaischer Ebene anbetrifft. Zu den Grundlagen ge hart auch die konzise Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Societas Europaea und der gegenwartigen Regelungen fUr diese Rechtsform (im Pla nungszustand). Schwerpunkt ihrer Arbeit sind aber zwei Ideen: Sie strukturiert die betriebswirt schaftliche Entscheidungssituation einer internationalen Konzernumstrukturie rung in vier ubersichtliche Pruffelder, die dann uberzeugend abgearbeitet wer den. Auf.l.erdem konstruiert sie ein Fallbeispiel, an dem sie die Praktikabilitat der grenzuberschreitenden Konzernverschmelzung zu einer Europaischen Aktien gesellschaft untersucht. Mit diesen Instrumenten gelingt ihr eine aufschluf.l.rei- VI che Diskussion und Kritik der im Herbst 2000 vorhandenen, eher nach erneu tem Patt aussehenden Situation. DaB dann nach dem Gipfel von Nizza am 20.12.2000 eine einstimmige politische Einigung Ober die SE-Verordnung und die SE-Richtlinie im EU-Rat erzielt wurde und die zur Einigung fOhrenden Ande rungen in weiten Teilen mit den Vorschliigen von Frau Buchheim Obereinstim men, kann als Beleg fOr die Qualitiit ihrer Arbeit gelten. Ich sehe in Frau Buchheims Arbeit einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zur Schaffung der Europiiischen Aktiengesellschaft und wOnsche daher ihrem Buch eine weite Verbreitung. Prof. Dr. Henning Egner VII Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universitat Berlin im Herbst 2000 als Dissertation eingereicht. Bis zu die sem Zeitpunkt haben nur wenige an die Realisierbarkeit der Europaischen Akti engesellschaft geglaubt. Um so erfreulicher ist der politische Durchbruch, der im Dezember 2000 erzielt werden konnte. Die damit verbundenen Anderungen der SE-Verordnung und -Richtlinie gegenOber 1999 und ihr weiterer Weg im europaischen Gesetzgebungsverfahren werden in einem Nachwort erlautert. Betreut wurde die Arbeit von Herrn Prof. Dr. Henning Egner, dem ich fOr die Freiraume, seine Gesprachsbereitschaft und sein persenliches Engagement sehr dankbar bin. Herrn Prof. Dr. JOrgen Preiss vom Fachbereich Rechtswis senschaft danke ich fOr seine Bereitschaft zur Interdisziplinaritat bei der freund lichen Obernahme des Zweitgutachtens. Zahlreiche Experten in Wissenschaft und Praxis haben mir ihre Zeit zur VerfO gung gestellt. Von ihnen erhielt ich Informationen und kritische Anregungen, die den Inhalt der Arbeit mitgepragt haben. Ihnen allen, besonders den im Inter viewverzeichnis aufgefOhrten Personen, danke ich dafOr herzlich. Dank gebOhrt auch meinen Kollegen von der Technischen Universitat Berlin und Frau Regine Latza fOr ihre Hilfe beim Erstellen des Manuskripts. Ohne den ROckhalt meiner ganzen Familie hatte ich die Dissertation nicht be enden kennen. Einen besonderen Anteil hieran tragt mein Mann Getz. Er hat die Hehen und Tiefen der Promotion mit mir durchlebt und mit seiner steten Diskussionsbereitschaft viel zum Gelingen beigetragen. Dabei soli auch unsere Tochter Muriel nicht unerwahnt bleiben: Sie hat die letzten zwei Jahre der Pro motion auf ihre Weise bereichert. Wenn auch hier zuletzt genannt, so gilt doch der gre13.te Dank meinen Eltern. Ohne ihre UnterstOtzung und ihren unermOdlichen Einsatz als Gro13.eltern ware die Arbeit nicht entstanden. Ihnen sei dieses Buch in Liebe und Dankbarkeit ge wid met. Regine Buchheim IX Inhaltsiibersicht Die Konzernverschmelzung zu einer Europaischen Aktien- gese"schaft (SE) als betriebswirtschaftliche Frageste"ung ............................ 1 2 8etriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte einer grenzOberschreitenden Konzernverschmelzung ................................... 7 3 Die Rechtsform Europaische Aktiengese"schaft (SE) ................................ 10 1 4 Konzernumstrukturierung durch grenzOber- schreitende Verschmelzung zu einer SE ................................................... 179 5 SchluBbetrachtung ..................................................................................... 307 Nachwort ........................................................................................................ 313 XI Inhaltsverzeichnis Interviewverzeichnis ...................................................................................... XVII Abbildungsverzeichnis ................................................................................... XIX AbkOrzungsverzeichnis .................................................................................. XXI 1 Die Konzernverschmelzung zu einer Europaischen Aktien- gesellschaft (SE) als betriebswirtschaftliche Fragestellung ... 1 1.1 Ausgangssituation und Forschungsbedarf ............................................... 1 1.2 Gang der Untersuchung ........................................................................... 5 2 8etriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte einer grenzuberschreitenden Konzernverschmelzung ..................... 7 2.1 EinfiOsse von Rechtsnormen auf die Unternehmungsorganisation .......... 7 2.1.1 Theoretische Grundlagen .............................................................. 7 2.1.1.1 Betriebswirtschaftslehre und Recht ................................ 7 2.1.1.2 Interdependenzen von Recht und UnternehmensfOhrung ........................................... 10 2.1.2 Rechtsformen .............................................................................. 14 2.1.2.1 Wirtschaftliche Bedeutung des Angebots von Rechtsformen ......................................... 14 2.1.2.2 Die Rechtsformwahl als betriebswirt- schaftliches Entscheidungsproblem .............................. 17 2.1.3 Konzerne als Erfahrungsobjekt der BWL .................................... 20 2.1.3.1 Beg riff der Einheits-und Konzernunternehmung .......... 20 2.1.3.1.1 Einheitsunternehmung .............................................. 20 2.1.3.1.2 Konzernunternehmung .............................................. 21 2.1.3.2 Nationale und europaische Bedeutung der Organisationsform Konzern .................................... 22 2.1.3.3 Rechtliche EinflOsse auf die Konzernorganisation ........ 25 2.1.3.3.1 Die Bedeutung der statuta- rischen Organisationsstruktur .................................... 27 2.1.3.3.2 Besonderheiten einer euro- paischen Konzernverfassung .................................... 29 2.1.3.4 Umstrukturierungen der Konzernverfassung als betriebswirtschaftliches Entscheidungsproblem ........... 31 2.1.3.4.1 Umstrukturierungen der Konzernverfassung ............. 31 2.1.3.4.2 Aspekte des Entscheidungsproblems ....................... 33 2.2 Umstrukturierung durch Verschmelzung ................................................ 35 2.2.1 Begriff und Formen der Verschmelzung ...................................... 35 2.2.1.1 Begriff der Verschmelzung ............................................ 35 2.2.1.1.1 Rechtliche und wirtschaftliche Definitionskriterien der Verschmelzung ..................... 35 XII 2.2.1.1.2 Abgrenzung zur Einbringung ..................................... 40 2.2.1.2 Rechtliche Verschmelzungsformen ............................. .42 2.2.1.3 Verschmelzungen im Konzern ..................................... .44 2.2.1.3.1 Unterschiede zwischen Konzentrations- und Konzernverschmelzungen .................................. 44 2.2.1.3.2 Horizontale und vertikale Konzernverschmelzung ... .48 2.2.1.3.3 Besonderheiten und Vereinfachungen beim Upstream merger ............................................. 51 2.2.2 Wirtschaftliche Motive fOr Konzernverschmelzungen .................. 52 2.2.2.1 Grundsatzliche Erwagungen ......................................... 52 2.2.2.2 Unternehmungsexterne Motive ..................................... 55 2.2.2.2.1 Marktentwicklung ...................................................... 56 2.2.2.2.2 Gesetzliche und andere hoheitliche Einfllisse .......... 59 2.2.2.3 Unternehmungsinterne Motive ...................................... 60 2.2.2.3.1 Organisatorische Grlinde .......................................... 61 2.2.2.3.2 Einheitliche Firma ...................................................... 63 2.2.2.3.3 Rationalisierungen und Hebung von Synergieeffekten ................................................ 64 2.2.2.3.4 Finanzpolitische Motive ............................. , ............... 66 2.2.2.3.5 Steuerliche Motive ..................................................... 67 2.2.3 Steuerliche Aspekte des Verschmelzungsvorgangs .................... 68 2.2.3.1 Grundlagen ................................................................... 68 2.2.3.2 Steuerrechtlicher Verschmelzungsvorgang .................. 70 2.2.3.3 Sicherstellung der Steuerneutralitat einer nationalen Verschmelzung ................................... 71 2.2.3.3.1 Ebene der Geselischaften ......................................... 72 2.2.3.3.1.1 Ebene der libertragenden Geselischaft ................. 72 2.2.3.3.1.2 Ebene der libernehmenden Geselischaft .............. 73 2.2.3.3.2 Ebene der Geselischafter. ......................................... 75 2.2.3.4 Ergebnis ........................................................................ 76 2.3 Besonderheiten der grenzliberschreitenden Verschmelzung ................. 77 2.3.1 Nationale und grenzliberschreitende Verschmel2;ung ................. 77 2.3.2 Geselischaftsrechtliche Moglichkeiten ......................................... 79 2.3.2.1 Europaische Normen zur grenz- liberschreitenden Verschmelzung ................................ 79 2.3.2.2 Grenzliberschreitende Verschmelzung auf der Basis nationalen Rechts ................................... 80 2.3.2.2.1 Fehlende gesetzliche Regelung ................................ 80 2.3.2.2.2 Koliisionsrechtliche Problemsteliung ......................... 81 2.3.2.2.3 Materielirechtliche Problemsteliung ........................... 82 2.3.2.3 Ergebnis ........................................................................ 85 2.3.3 Steuerliche Aspekte ..................................................................... 86 2.3.3.1 Steuerrechtliche Hindernisse ........................................ 87
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