und Etruskisch Armenisch Sophus Bugge, Christiania. Universitet DigitizedbyGoogle 3 7£<4- DigitizedbyGoogle DigitizedbyGoogle DigitizedbyGoogle DruckTon Breitkopf&HärtelinLeipzig. DigitizedbyGoogle Etruskisch und Armenisch. Sprachvergleichende Forschungen von Dr. Sophus Bugge, Professor an der norwegischen Universität. Erste Reihe. ..Mandarfmittennnterdemgreifennachderneuenfrucht auchdenmuthdesfehlenshaben.'* JacobGrimm. 9• t» Universitäts-Programm flir das erste Halbjahr 1890. Chrlstiania. In Comruission bei H.Aschehoug & Co. 1S90. DigitizedbyGoogle 1 DigitizedbyGoogle Vorwort. IVeine sprachgeschichtliche Frage ist bis jetzt so streitig wie die, welche den Ursprung und die Verwandtschaftsverhält- nisse der etrnskischen Sprache betrifft. Im Jahre 1882 schrieb ein Historiker von den Etruskern: „Ihre Sprache ist uns immer noch ein Buch mit sieben Siegeln; und noch vor wenig Jahren hat die Sphinx ein neues Opfer gefordert, als einer un- serer ersten Sprachforscher sich daran wagte, das Räthsel der etrnskischen Sprachezu lösen, undmitseinem Leben dafürbüssen musste, dass er das lösendeWortnicht gefunden')." Die jetzige Stellung der Frage dürfte dadurch am deutlichsten bezeichnet werden, dass ich dieAuffassungen der beiden erstenKenner der etrnskischen Sprache angebe. Wilhelm Deecke endete seine erste Arbeit Uber das Etruskische die Kritik von Corssens Schrift über die Sprache , der Etrusker 1875;. mit folgenden Worten: „Die Etrusker sind v und bleiben ein den übrigen italischenStämmen fremdesVolk". Nachdem Deecke dann zuerst an eineVerwandtschaft des Etrus- kischen mit den finnischen Sprachen oder mit den Sprachen der Jenisseier Sibiriens gedacht hatte, betrachtete er dasselbe lange als vollständig isolirt, als mit keiner bekannten Sprachgruppe verwandt, jedoch mit merkwürdigen Anklängen an das Indoger- manische. Erst im Jahre 18S1 weisen zwei Aufsätze Deecke's auf einen wesentlich veränderten Standpunkt hin, und in dem fünften Hefte seiner etruskischen Forschungen (dem zweiten Hefte « der von Deecke und Pauli herausgegebenen etr. Forschungen ]) V. Gardthaugen, Mastarna S. I. DigitizedbyGoogle s — IV und Studien), 1882, ordnet er entschieden, wie früher Corssen, das Etruskische dem italischenZweige des Indogermani- schen ein. Diese Auffassung hat Deecke später in vielen Ab- handlungen verteidigt und an derselben hält er noch in seiner Arbeit „Die Falisker", 188S, fest. Carl Pauli hat dagegen in allen seinen Schriften (zuerst / 1879) das Etruskischefür einenicht indogermanischeSprache erklärt. Ich hebe namentlich die folgendenÄusserungen aus der Vorrede zum vierten Hefte seiner Altitalischen Studien (1855. hervor: „Ich . . . will . .. hierin allerbestimmtesterFormerklären, dass ich noch keinen Augenblick an den indogermanischen Cha- rakter des Etruskischen geglaubt habe, auch jetzt nicht an den- selbenglaubeundschwerlichjemalsandenselbenglaubenwerde"1). Pauli hat sich inden meisten seinerAbhandlungen überdieVer- wandtschaftsverhältnisse der etruskischen Sprache nur negativ geäussert; er hat dieselbe als eine völlig isolirte Sprache be- zeichnet, welchemit keinerandern bis jetztverglichenenSprache verwandt sei. In seiner Schrift „Eine vorgriechische Inschrift von Lemnos" (1SS6: äussert er sich Uber die ethnographische Stellung der Etrusker zum ersten Mal positiv. Hier spricht Pauli dieVermutung aus, dass dieEtrusker unddie pelasgischen Tyrrhener des griechischen Gebietes Zweige eines vorderasiati- schen, weder indogermanischen noch semitischen Völkerstammes seien, und dass die Lykier, Karer und Lyder ebenfalls zu dem- selben gehören. Die Etrusker sind nach Pauli aus Lydien ge- kommen. S. 60 bemerkt er, dass „dasEtruskische . . . suffixalen Bau, gleich den indogermanischen Sprachen" zeigt. Um dieEntstehung der gegenwärtigenArbeit in ihrwahres Licht zu stellen, muss ich hier zugleich mein eigenes früheres Verhältniss zur etruskischen Frage erläutern. Ich habe das Etruskische immer als eine indogermanische Sprache bezeichnet. Zum ersten Mal in der Anzeige von Corssen | „Sprache der Etrusker" in der Jenaischen Literaturzeitung 1875. Artikel 259. Als viertes Heft der von Deecke herausgegebenen 1) DerAufsatz Paulis „DieLösung derEtruskerfrage'" imzweitenHefte der Altit.Stud.S. 142—146, worin er behauptet, dass die Etrusker der litaui- schen Abteilung der Indogerraanen angehören, war nicht ernsthaft gemeint, sondern nur eine Parodie meines Aufsatzes in TheAcademy vom 0.Mai 1SS2. DigitizedbyGoogle