Moraltheologische Studien Systematische Abteilung Herausgegeben von Bruno Schüller Band 6 Konrad Hilpert Ethik und Rationalität Untersuchungen zum Autonomieproblem und zu seiner Bedeutung für die theologische Ethik Patmos Verlag Düsseldorf Gedruckt mit Unterstützung der Pädagogischen Hochschule Rheinland Univjrcjtäis- München CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Hilpert, Konrad: Ethik und Rationalität : Unters, zum Autonomieproblem u. seiner Bedeutung für d. theol. Ethik / Konrad Hilpert. - 1. Aufl. - Düsseldorf : Patmos Verlag, 1980. (Moraltheologische Studien : Systemat. Abt. ; Bd. 6) ISBN 3-491-78425-5 © 1980 Patmos Verlag Düsseldorf Alle Rechte vorbehalten. 1. Auflage 1980 Umschlaggestaltung: Rüdiger Eschert Gesamtherstellung: Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich ISBN .3-491-78425-5 Inhalt Vorwort Siglen der zitierten Quellen Technische Hinweise Einleitende Bemerkungen zu Thema und Methode der Unter suchungen ERSTER TEIL ORTSBESTIMMUNG DES AUTONOMIE-PROBLEMS Kapitel 1: Die verschärfte Infragestellung der Theonomie der Ethik unter spezifisch heutigen Gesichtspunkten 1.1 Eine Tendenz innerhalb der Theologie selbst: Gott als Geschehnis der Mitmenschlichkeit 1.1.1 Erstes Anliegen: Bejahung der Säkularisierung 1.1.2 Zweites Anliegen: Radikale Verwirklichung des Christ lichen 1.1.3 Einwände gegen eine theonome Ethik 1.1.4 Kritische Anmerkungen 1.2 Der Beitrag der biologischen Verhaltensforschung: Vor programmierung ethischen Verhaltens durch stammesge schichtliche Anpassungen 1.2.1 Der Mensch als Glied einer biologischen Entwicklungs reihe 1.2.2 Angeborene Dispositionen auch im Bereich ethischen Verhaltens? 1.2.3 Freiheit oder Determination? 1.2.4 Entmythologisierung der Moral? 1.3 Soziologie als Wissenschaft vom menschlichen Handeln . 1.3.1 Die Intention der Soziologie 1.3.2 Einige Ergebnisse der gegenwärtigen Soziologie zum Thema Moral 1.3.3 Soziologie als „wissenschaftliche" Moral? 62 1.3.4 Wissenssoziologische Gesichtspunkte 66 1.4 Die Neubestimmung der Theorie-Praxis-Relation 70 1.4.1 Das Programm 71 1.4.2 Dialektische Selbstgewinnung 75--, 1.4.3 Die Kritische Theorie als Anfrage an die Moraltheologie "82 1.5 Die Un-sinnigkeit theologischer Ethik aus der Sicht eines am Ideal der exakten Wissenschaften orientierten Den kens (Analytische Philosophie) 87 1.5.1 Logischer Positivismus: Der Ausfall der Möglichkeit ethi scher Sätze überhaupt in einer vollständigen Beschrei bung der Welt 88 1.5.2 Einwendungen gegen den theologischen Charakter der Ethik vom sprachanalytischen Standpunkt 92 Kapitel 2: Zur Genealogie des Problems 100 2.1 Begriffsgeschichtliches zu „Autonomie" 100 2.2 Der methodische Umbruch: Gewißheit des Subjekts als Kriterium von Wahrheit 105 2.2.1 Universeller Zweifel und fundamentum inconcussum ... 106 2.2.2 Der Cartesische Gedanke und die Ethik 112 2.3 Weitere Determinanten der Problem-Entstehung 120 2.3.1 Die Erweiterung des Gesichtskreises 122 2.3.2 Die Vorbildlichkeit des mathematischen Wissens 126 2.3.3 Konsequenzen des neuen Wissenschaftsideals 127 2.3.4 Die Ablehnung des Autoritätenbeweises 131 2.3.5 Das Prinzip Erfahrung 133 2.3.6 Der Vorrang des Handelns gegenüber dem Denken .... 136 2.3.7 Die Anfänge einer Religionskritik aus ethischen Motiven 138 2.4 Resümee 146 2.4.1 Wider den Dualismus der Wirklichkeit und den Primat des Objektiven 147 2.4.2 Wider die Geschlossenheit der Welt 147 2.4.3 Wider den Primat der Theorie 147 2.4.4 Wider das finale Wirklichkeitsverständnis 148 2.4.5 Wider die Autorität 148 6 ZWEITER TEIL HISTORISCHE MODELLE AUTONOMER ETHIKEN Kapitel 3: Pflicht aus der Selbstgesetzlichkeit der reinen Vernunft (Kant) 151 3.1 Analytik der Moralität 152 3.1.1 Die Moralität der allgemeinen Menschenvernunft 152 3.1.2 Das oberste Prinzip der Sittlichkeit 156 3.1.3 Formeln des Kategorischen Imperativs 159 3.1.4 Die dritte Formel des Kategorischen Imperativs: Das Prinzip der Autonomie des Willens 160 3.1.5 Heteronomie 161 3.2 Deduktion des Autonomie-Prinzips aus reiner Vernunft a priori 163 3.2.1 Autonomie und Freiheit 163 3.2.2 Das Element der Allgemeingültigkeit unserer Maxime als eines Gesetzes 164 3.2.3 Das Element der Geltung des Autonomieprinzips 164 3.2.4 Der unerklärbare Rest: die Wirklichkeit der Freiheit der praktischen Vernunft 166 3.2.5 Die Abweisung der Deduktion in der ,Kritik der prakti schen Vernunft* 167 3.2.6 Primat der praktischen Vernunft vor der theoretischen . 171 3.3 Transzendentale Dialektik (Tugend und Glückseligkeit) . 171 3.3.1 Die Antinomie der praktischen Vernunft 172 3.3.2 Das zweite Postulat der reinen praktischen Vernunft: die Unsterblichkeit der Seele 174 3.3.3 Das dritte Postulat der reinen praktischen Vernunft: das Dasein Gottes 174 3.3.4 Über den Charakter der Postulate 176 3.4 Religion 178 3.4.1 Das Verhältnis von Offenbarungs- zu Vernunftreligion . 179 3.4.2 Das „radikal Böse" 181 3.4.3 Gnadenwirkung 184 3.4.4 Sohn Gottes 184 3.4.5 Paraklet 185 3.4.6 Rechtfertigung 185 3.4.7 Wunder 186 3.4.8 Kirche 187 3.4.9 Trinität 188 3.4.10 Das Christentum als natürliche Religion und seine Depra- vation 189 7 Kapitel 4: Die Deduktion der Sittlichkeit aus der absoluten Selbstre flexion (Fichte) 192 4.1 Fichtes Kant-Kritik 192 4.1.1 Ein Rest von Dogmatismus 193 4.1.2 Das Fehlen eines obersten Grundsatzes 194 4.1.3 Formalistische Ethik 195 4.1.4 Verhängnisvolle Auswirkungen 196 4.2 Der dreifache Autonomie-Begriff 197 4.3 Deduktion des Begriffs der Sittlichkeit aus den un-be- dingten Prinzipien der Wissenschaftslehre 197 4.3.1 Die unbedingte Grundlage der gesamten Wissenschafts lehre 199 4.3.2 Das Wollen 201 4.3.3. Bewußtsein und Freiheit 203 4.3.4" Bewußtsein und Gesetzgebung 205 4.3.5 Das abgeleitete Prinzip der Sittlichkeit 209 4.4 Die Realität der Sittlichkeit als Freiheit und Natur 210 4.4.1 Gegenständlichkeit 211 4.4.2 Die Wirklichkeit des freien Wollens 211 4.4.3 Die Wirklichkeit der Vernunftkausalität 211 4.4.4 Natur 212 4.4.5 Die Aufgabe der Sittenlehre 217 4.4.6 Das Prinzip der Sittlichkeit 219 4.5 Sittlichkeit und Religion 221 4.5.1 Die Ursache des Bösen 221 4.5.2 Religion 225 4.5.3 Kirche 225 4.5.4 Das Symbol 232 4.5.5 Der Glaube an Gott 234 4.5.6 Atheismus 238 4.5.7 Unsterblichkeit 244 4.6 Korrekturen am ursprünglichen System 244 4.6.1 Seinsbegriff 245 4.6.2 Gottesbegriff 247 4.6.3 Das Verhältnis zwischen historischer Faktizität und meta physischer Einsicht 250 Kapitel 5: Ethik als die wahre Religion (Feuerbach) 253 5.1 Die Notwendigkeit eines Neuentwurfs der Philosophie . 253 5.1.1 Die Beurteilung Kants 254 5.1.2 Die Beurteilung Fichtes 258 5.1.3 Die Beurteilung Schopenhauers 260 8 5.2 Der methodisch-anthropologische Ausgangspunkt 262 5.2.1 Wo ist Religion zu finden? 262 5.2.2 Was ist Religion? 262 5.2.3 Was ist Gattung bzw. Wesen des Menschen? 263 5.2.4 Konsequenz für die Religionstheorie 264 5.3 Der ethische Hintergrund der Religionskritik 268 5.3.1 Religion als Entfremdung 268 5.3.2 Zwiespalt zwischen Soll und Ist im Sündenbewußtsein . 277 5.3.3 Zwiespalt zwischen Leib und Seele 277 5.3.4 Verneinung der Sinnlichkeit 278 5.3.5 Vernunft- und Wissenschaftsfeindlichkeit 279 5.3.6 Abkehr von der Welt 280 5.3.7 Mißachtung der sozialen Konstitution des Menschen . . . 282 5.3.8 Praktischer Weltbezug und Egoismus als Konsequenz des Schöpfungsgedankens 286 5.3.9 Passivistisches Weltverhalten 288 5.3.10 Verderbnis der Moralität durch die Religion 291 5.4 Das Konzept einer „neuen" Moral 297 5.4.1 Die Methode: Aufhebung der durch die Religion beding ten Entfremdung 297 5.4.2 Versöhnung mit sich selbst 300 5.4.3 Versöhnung des Menschen mit dem Menschen (Ich und Du) 301 5.4.4 Versöhnung mit der Welt 304 5.4.5 Eudämonismus als Prinzip des Handelns 305 5.4.6 Gibt es eine Freiheit des Willens? 311 Kapitel 6: Die Ureinheit des Lebendigen und die Verneinung des Willens (Schopenhauer) 315 6.1 Kritik des Theonomie-Schemas 315 6.2 Kritik der Kantischen Moralbegründung 319 6.2.1 Das Sittengesetz 319 6.2.2 Latente Theonomie 320 6.2.3 Die apriorische Erkennbarkeit des moralischen Gesetzes 322 6.2.4 Die den Menschen übersteigende Universalität des Gel tungsanspruchs 323 6.2.5 Die Suffizienz der Pflicht 324 6.2.6 Die Verwechslung von Prinzip und Fundament der Ethik 325 6.2.7 Die reine praktische Vernunft als Reminiszenz aus der ra tionalen Psychologie der vorkantischen Tradition 326 6.2.8 Das Fundament des Kantischen Moralprinzips 326 9 6.2.9 Der Kategorische Imperativ als oberster Grundsatz der Moral 329 6.2.10 Der metaphysische Substantialismus der Begriffe „Ziel" und „Wert" 330 6.2.11 Der Ausschluß der vernunftlosen Wesen aus dem Objekt bereich der Ethik 330 6.2.12 Autonomie des Willens 331 6.2.13 Der Begriff der „Würde des Menschen" 331 6.2.14 Das Unvermögen, die Frage nach der Möglichkeit eines Kategorischen Imperativs zu beantworten 331 6.2.15 Die „dramatisch-juridische Form" der Lehre vom Gewis sen 332 6.2.16 Zusammenfasssende Würdigung 333 6.3 Die Kritik der nachkantischen Philosophie 334 6.3.1 Die Kritik an Fichte 334 6.3.2 Die Stellung zu Feuerbach 336 6.4 Gibt es überhaupt „echte" Moral? 338 6.4.1 Über den Zweck der Ethik 338 6.4.2 „Unechte" Moral 338 6.4.3 „Echte" Moral 340 6.4.4 Zur Genese des Gewissens 341 6.5 Das natürliche Fundament der Moral 341 6.5.1 Vier Kategorien menschlicher Handlungen insgesamt . . 342 6.5.2 Die wahre moralische Triebfeder 343 6.5.3 Der oberste Grundsatz der Ethik 343 6.5.4 Belege aus der Erfahrung 344 6.5.5 Gibt es eine Freiheit des Willens? 345 6.5.6 Gibt es eine Verantwortlichkeit für das Tun? 352 6.5.7 Ist Moral lehrbar? 354 6.5.8 Metaphysische Deduktion der ethischen Grundlage .... 356 6.5.9 Verneinung des Willens zum Leben 358 6.6 Religion 362 6.6.1 Phänomenologie 362 6.6.2 Erklärung 363 6.6.3 Kritik 364 6.6.4 Legitimität und Illegitimität 368 Kapitel 7: Das Prinzip Leben als Antiprinzip (Nietzsche) 371 7.1 Die Kritik der Moral 373 7.1.1 Eine doppelte Genesis der Moral 373 7.1.2 Ein neues Wahrheitsverständnis (Versuch einer Rekon struktion des Nietzscheschen Ansatzes) 379 10 7.1.3 Die „wahre" und die „scheinbare" Welt 389 7.1.4 Ein fundamentaler Begriff der Metaphysik: Substanz . . . 391 7.1.5 Die Destruktion der abendländischen Gotteslehre 392 7.1.6 Metaphysische Elemente im Menschenbild 396 7.1.7 Die Scheidung von Theorie und Praxis und die Prävalenz der ersteren 397 7.1.8 Die legitimatorische Funktion von „sittlicher Weltord nung" und verwandten Begriffen 399 7.1.9 Mißverständnisse bezüglich der Kategorie „Kausalität" . 401 7.1.10 Der Irrtum vom freien Willen 406 7.1.11 Teleologische Weltdeutung 414 7.2 Der „gute Mensch" - Kritik der moralischen Ideale ... 416 7.2.1 Askese 416 7.2.2 Mitleid und Nächstenliebe 421 7.2.3 Gleichheit 426 7.2.4 Zusammenfassung 427 7.3 Exkurs: Die Kritik der neueren Philosophie 427 7.3.1 Zu Kant 429 7.3.2 Zu Fichte und Feuerbach 432 7.3.3 Zu Schopenhauer 433 7.4 Das konstruktive Interesse der Destruktion 437 7.4.1 Das Ergebnis der Destruktion 437 7.4.2 Die Konsequenzen 441 7.4.3 Grundzüge der „Moral" des Übermenschen 442 DRITTER TEIL AUTONOMIE UND THEONOMIE Kapitel 8: Was besagt „Autonomie"? Versuch einer zusammenfas- ^— senden Auswertung der historischen Typologie (455 8.1 Vorrangigkeit der Praxis 45ïf 8.2 Ablösung von einem allumfassenden Bezugsrahmen . . . 460 8.3 Positivierung im materialen Bezugspunkt des Sollens . . . 469 8.4 Verwissenschaftlichung 474 8.5 Bewahrheitung durch Vernunft und Praxis statt durch Autorität 482 8.6 System als Theoriestruktur 488 8.7 Stellung des Subjekts 493 8.8 Problematisierung des Erkennens 496 8.9 Interesseorientiertheit der ethischen Erkenntnis 503 11
Description: