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Ethik der Gesundheitsökonomie PDF

178 Pages·1992·7.156 MB·German
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J. Mohr Ch. Schubert (Hrsg.) Ethik der Gesundheitsokonomie Mit 17 Abbildungen und 6 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Dr. med. Jiirgen Mohr, Arzt und Pfarrer Dipl.-Volkswirt Christoph Schubert Evangelische Akademie Bad Boll W-7325 Bad Boll, BRD ISBN-13:978-3-540-54251-3 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Ethik der Gesundheitsokonomie / J. Mohr, Ch. Schubert (Hrsg.). Berlin; Heidelberg, New York, London; Paris, Tokyo; Hong Kong; Barcelona: Springer, 1992 ISBN-13:978-3-540-54251-3 e-ISBN-13 :978-3-642-76759-3 DOl: 10.1007/978-3-642-76759-3 NE: Mohr, Jiirgen [Hrsg.1 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzel fall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundes republik Deutschiand yom 9. September 1965 in der jeweils giiltigen Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des U rheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1992 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Produkthaftung: FUr Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann yom Verlag keine Gewii.hr iibernommen werden. Derartige Angaben miissen yom jeweiligen Anwen der im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Satz: FotoSatz Pfeifer GmbH, GrafelfinglMiinchen 19/3335-543210 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Zusammen mit der Akademie fur Ethik in der Medizin, der Landesarztekammer Baden-Wiirttemberg und der Robert Boseh Stiftung GmbH Stuttgart hatte die Evangelisehe Akademie Bad Boll im Juni 1990 zur ,,1. Bad Boller Konsultation ETHIK DER GESUNDHEITSOKONOMIE" eingeladen. Die: Vorgesehiehte zu dieser Tagung erstreekte sieh iiber fast 2 Jahre. Ein erstes Planungsgespraeh fand 1988 in Stuttgart mit Vertretern der Landesarztekammer und der Akademie fur Ethik in der Medizin statt. Der Springer-Verlag war dureh Prof. Dr. med. Toni Graf-Baumann vertreten. Als die finanzielle Grundlage des Tagungsprojekts iiberrasehend nieht mehr ge siehert zu sein sehien, war die Robert Boseh Stiftung spontan zu ideeller und ma terieller Unterstiitzung bereit. DafUr sage ieh an dieser Stelle meinen herzliehen Dank. Seit einigen J ahren werden aueh in der breiten Offentliehkeit die Kosten unse res Gesundheitssystems thematisiert; und es wird die Frage diskutiert, wie diese Kosten zu dampfen sind. Hierbei handelt es sich nieht nur urn rein okonomisehe Entscheidungen, wei I es immer auch darum geht, ob jeder Mensch die fiir seinen besonderen Fall aktuell notige und notwendige medizinisch-arztliche Hilfe be kommt. Die Weiterentwicklung der Medizin hat in unserem J ahrhundert zu finan ziell sehr aufwendigen Techniken gefUhrt, die es ermoglichen, menschliches Leben auch dort operativ zu retten und zu erhalten, wo dies vor wenigen Jahr zehnten Boch unmoglich gewesen ware. Parallel dazu stieg die Lebenserwartung der Menschen in Europa rapide an und fiihrte zu einer Zunahme der Multimorbi ditat im Alter. Jetzt muB gefragt werden, ob "bis zuletzt" immer alles get an werden muB bzw. getan werden darf. Bei dies en Entscheidungen sind gerechte Kriterien erforderlich. Wie aber be kommen wir "gerechte" Verteilungskriterien? Spatestens an dieser Stelle wird deutlich, daB es sich hierbei urn ethische Frage stellungen und ethische Entscheidungen handelt. Mediziner und Okonomen sind erst am Anfang eines Weges, der diese Gesichtspunkte in ihr Handeln mit einbe zieht. Der vorliegende Band dokumentiert die Referate und die sich anschlieBenden Diskussionsrunden. Rosemarie Stein resiimiert in ihrem Pressebericht: "Genii gend Fragen, geniigend Diskussionsstoff fur eine 2. Bad Boller Konsultation ETHIK DER GESUNDHEITSOKONOMIE" (ABW 10/90, S. 634). Die Evan gelische Akademie Bad Boll wird diesem Auft rag nachkommen. Die Herausgeber widmen diesen Band dem Initiator der Tagung und neu ge- VI Vorwort wahlten Prasidenten der Landesarztekammer Baden-Wurttemberg, Prof. Dr. med. Friedrich-Wilhelm Kolkmann. Er war es, der dieses Thema vorschlug und das Tagungsprojekt von allem Anfang an kritisch f6rdernd begleitet hat. Bad Boll, im Mai 1991 Ju rgen Mohr Inhaltsverzeichnis GruBwort F. -W. Kolkmann ..... XI Warum stellt sich das Thema "Ethik der Gesundheitsokonomie"? M.Arnold . ........................... . 1 Lebensqualitat: gesundheitsokonomische Folgerungen T. Graf-Baumann .................. . 11 Das okonomische Prinzip der Honorierung im Gesundheitssystem B. Horisberger 17 Diskussion 1 25 Was sind "gerechte" Verteilungskriterien? B. SchOne-Seifert 34 Diskussion 2 45 Wer tragt eigentlich die Verantwortung fiir die Gesundheit? H.-M. Sass ........................ . 53 Probleme der Makro-und Mikroallokation C. Fuchs. . . 67 Diskussion 3 78 Risikoselektion in der gesetzlichen Krankenversicherung W. F. Schrader 87 Diskussion 4 96 Zur ethischen Bewertung von Nutzen und Kosten in der Pravention U. Laaser . . 101 Diskussion 5 116 VIII Inhaltsverzeichnis Erfahrungen mit dem Gesundheitsreformgesetz R. Grupp .. 122 Diskussion 6 132 SchluBforum 137 AOK-Bundesverband G. Bauer Kassenarztliche Vereinigung W. Mohr Fachverband Deutscher Allgemeinarzte RH. Mader Verband der niedergelassenen Arzte Deutschlands M. Zollner Pharmaindustrie W. Wagner, K.J. Weidner Beratung im Gesundheitswesen R. Dinkel Diskussion 7 159 Autorenverzeichnis Arnold, Michael, Prof. Dr. med. Stiftungsprofessur Gesulldheitssystemforschung KeplerstraBe 15, 7400 Tiibingen Bauer, Guntram Abteilungs-Direktor, Bundesverband der Ortskrankenkassen, Kortrijker Str. 1, 5300 Bonn 2 Dinkel, Rolf Mitglied der Geschiiftsleitung HealthEcon AG, Steinentorstr. 19, CH-4001 Basel Fuchs, Christoph, Prof. Dr. med. HauptgeschiiftsfUhrer der Bundesarztekammer, Kaiser-Friedrich-Str. 7, 6500 Mainz Graf-Baumann, Toni, Prof. Dr. med. Zahringerstr. 307, 7800 Freiburg LBr. Grupp, Rudolf, Dr. MinisteriaIrat im Bundesministerium fUr Arbeit und Sozialordnung, Rochusstr. 1, 5300 Bonn 1 Horisberger, Bruno, Dr. med. Direktor des Interdisziplinaren Forschungszentrums fUr Gesundheit, Rorschacherstr. 103c, CH-9007 St. Gallen Kolkmann, Friedrich-Wilhelm, Prof. Dr. med. Prasident der Landesarztekammer Baden-Wiirttemberg, Hohenweg 1, 7441 Unterensingen Laaser, Ulrich, Prof. Dr. med. Institut fUr Dokumentation und Information, Sozialmedizin und offentliches Gesundheitswesen, Westerfeldstr. 35/37, 4800 Bielefeld 1 X Autorenverzeichnis Mader, Frank H., Dr. med. Bundesgeschaftsfuhrer des Fachverbands Deutscher Allgemeinarzte e. V., Talstr. 5, 8419 Nittendorf Mohr, Wolfgang, Dr. med. Vorsitzender der Kassenarztlichen Vereinigung Nord-Wurttemberg, Albstadtweg 11, 7000 Stuttgart 80 Sass, Hans-Martin, Prof. Dr. phil. Ruhr-Universitat Bochum, Institut fur Philosophie, Universitatsstr. 150,4630 Bochum 1 Schone-Seifert, Bettina, Dr. med. Georg-August-Universitat, Philosophisches Seminar, Platz der Gottinger Sieben 5, 3400 G6ttingen Schrader, Wilhelm F., Dipl.-Ing. Institut fur Gesundheits- und Sozialforschung GmbH, Otto-Suhr-Allee 18, 1000 Berlin 10 Wagner, Wolfgang, Dr. med. Medizinischer Direktor, Duphar-Pharma GmbH, Freundallee 21123, 3000 Hannover 1 Weidner, Klaus Jurgen, Dr. med. Duphar-Pharma GmbH, Freundallee 21123,3000 Hannover 1 Zollner, Maximilian, Dr. med. Mitglied des Bundesvorstandes des Verbandes cler niedergelassenen Arzte Deutschlands, M6wenstr. 21, 7990 Friedrichshafen GruBwort F.-w. Kolkmann Die Idee zu dieser Konsultation wurde unter dem Eindruck der heftigen Diskus sion urn das Gesundheitsreformgesetz (GRG) geboren, das ja nur einen -wie ich fiirchte vorUiufigen - Hohepunkt der sich seit J ahren hinziehenden Kostendfunp fungsdiskussion und -politik in unserem Staatswesen darstellt. Diese Diskussion wurde und wird fast ausschlieBlich unter okonomischen Gesichtspunkten gefiihrt, wie es ja iiberhaupt iiblich geworden ist, die Leistungsfahigkeit unseres Gesund heitswesens an okonomischen GroBen, Effektivitat und Effizienz, Kosten-Nut zen-Analysen, Grenznutzen, Wirtschaftlichkeitsreserven, Beitragssatzstabilitat usw., zu messen. Arztliche Berufsausiibung und Medizin im ganzen sind Teil unseres Gesund heitswesens, das wiederum Teil des Staatswesens ist. AIle politischen MaBnahmen, die sich auf das Gesundheitswesen beziehen, mogen sie nun Kuration oder Pravention, Forschung und Wissenschaft oder Aus bildung betreffen, aile Vorschriften, Gesetze und Verordnungen im Gesundheits wesen zielen zwar auf anonyme, statistische Kollektive -im GRG z.B. dienen sie der "Neubestimmung von Solidaritat und Eigenverantwortung" eines Kollektivs von ca. 90% der Bevolkerung, also des sozialversicherten Bevolkerungsanteils-, sie beeinflussen und treffen aber sehr wohl die Beziehungen zwischen dem einzel nen Arzt, der einzelnen Schwester zu einem konkreten Patienten, einem hilfs-, pflege- und trostbediirftigen Individuum, sie bestimmen Art, Umfang und Ver fiigbarkeit der Hilfe und Zuwendung, die dem einzelnen bediirftigen Menschen zugestanden werden kann. Medizin ist daher auf Politik angewiesen und muB selbst politisch sein. Die en gen Verflechtungen zwischen Medizin und Politik erfordem einen stiindigen Dia log, einen moglichst engen Meinungsaustausch zwischen denjenigen, die, wie man heute sagt, wegen der Allokation der verfiigbaren, koappen Mittel sich an statistischen Daten orientieren, urn, im Jargon zu bleiben, durchAnreize das Ver halten des soziaIversicherten Bevolkerungsteils, der Verbraucher oder Nachfra ger, wie der sog. Leistungserbringer kollektiv zu steuem, und denjenigen, den en es obliegt, eben nicht eine abstrakte GroBe, sondem einzelne Menschen medizi nisch zu versorgen. Dieser Dialog zwischen Politik und Medizin ist zwar nicht vollig versiegt, funk tioniert aber seit langem nicht mehr richtig. Gesprachspartner der Politik ist viel mehr die sog. Gesundheitsokonomie geworden, sie ist zum Richter iiber Effekti vitat und Effizienz der arztlichen Bemiihungen und des Gesundheitswesens aIlge mein und zum Berater der Politik und des Gesetzgebers avanciert. Der EinfluB der Gesundheitsokonomie hat, neben der sog. Verrechtlichung der Medizin, zu einem auBerst dichten Netz von Vorschriften und Sanktionen ge fiihrt, die Rechte und Pflichten von Medizinalpersonen und Patienten definieren.

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